alles ist aus dem Ruder gelaufen

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Xine

alles ist aus dem Ruder gelaufen

Beitrag von Xine »

hallo Mädels



Meine hypochondrischen Ängste haben mich fest im Griff.Bin die letzten Tage fast durchgedreht.Naja fast ist gut....ich bin es :cry:
Ich bin felsenfest davon überzeugt,dass ich sterben muss.Ich habe nur diesen einen Gedanken in meinem Kopf.Alles um mich rum ist nebensächlich.Ich hab ein Grauen vor meinem Körper.Mein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber frisst mich bald auf.

Ich komme am Donnerstag stationär in die Klinik.Ich hab Angst davor,obwohl ich schon 2 mal war.Wann hört das endlich auf?
Diesmal geh ich ohne Kind,da "ältere" Kinder nicht mehr mit dürfen.Mir tut das in der Seele weh :cry: Was bin ich nur für eine Mutter?

ich bin nun schon bei einer schweren Depression mit psychotischen Symptomen angelangt.Eigentlich ist es mir egal was es ist,hauptsach es geht wieder weg :cry:


liebe Grüsse
Anja
sunshine

Beitrag von sunshine »

Ach liebe Anja,

mir wärs lieber ich würde anderes von dir lesen..... was fürn Sch.....!!!!!!
Wegen deinem Sohn: Sieh es anders, ich musste damals auch ohne ihn in die Klinik, und das war insofern gut, weil ich motiviert war schnell wieder gesund zu werden, weil es mich zu ihm gezogen hat!!!! Du kannst besser abschalten ohne Kind und meiner Meinung nach macht man erholt einfach bessere Fortschritte als wenn du ihn mitnimmst und in der Klinik gar nicht viel mit ihm machen kannst!!!!

Hattest du nicht gerade erst dein Medi umgestellt? Bei mir kamen Abstürze immer nur dann wenn ich reduziert oder umgestellt wurde!!!
Wir sind alle bei dir, wenn nur noch diese Gedanken regieren und du nicht mehr abschalten kannst ist es richtig und wichtig das du in die Klinik gehst!!!!!

Schreib wieder, ich denk an dich
Christine
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Marika
power user
Beiträge: 10636
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Anja!

Es tut mir sehr leid, dass wieder in so einem Tief drinnen bist. Ich kann wirklich alle deine Gefühle verstehen und weiß auch noch gut, wie schmerzlich diese für mich waren. Trotzdem sage ich dir, es ist eine sehr gute Entscheidung, in die Klinik zu gehen. Auch wenn dein Sohn nicht mit kann, solltest du das als eine super Chance sehen, dich voll und ganz auf DICH konzentrieren zu können. Und das brauchst du sicher ganz dringend. Dein Sohn wird in der Zwischenzeit sicher sehr gut versorgt werden. Du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben - aber ich weiß schon... ist leichter gesagt als getan, gell!

Liebe Anja, ich glaube das ist jetzt deine ganz große Chance endlich gesund zu werden. Zieh es durch - auch mit den Medis - so lange, wie nötig!!!! Ich denke fest an dich und hoffe, bald wieder von dir zu hören!

Sei ganz lieb gegrüßt von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
micmaria

Beitrag von micmaria »

hallo

ich wünsche dir ganz viel glück und kraft diese zeit durchzustehen
alles gute und bis dahin


micmaria
snoopy

Beitrag von snoopy »

Hallo Anja,

ich möchte dir auch für die Klinik alles erdenklich gute Wünschen. Es kann ja jetzt nur noch besser werden. Das mit dem Sterben kenne ich auch zur genüge. Aber ich kann dir sagen, ich lebe immer noch , und du wirst auch leben und eine Mutter sein wie du es dir vostellst und wieder glücklich sein. Ich hatte es selbst auch nicht mehr für möglich gehalten, aber es wird wieder . Wirst sehen. Auch wenn Tiefs kommen, werden dich die nicht mehr umhauen. Du packst das !!!! :-) . Ich werde ganz fest an dich denken, und vielleicht hören wir ja bald von dir wie es dir geht !!!!!

Alles, alles Gute wünscht Dir

Snoopy
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Liebe Anja,
nein, heute werden keine Hypo-Jokes gemacht. Ich möchte Dir auch alles Gute wünschen, und lass dein schlechtes Gewissen ruhig zu Hause. Du bist eine gute Mutter, schau Dir noch nur an, wie Du kämpfst und alles versuchst, damit es Dir besser geht. Ich denke auch, Du solltest jetzt mal nur an DICH denken. Ist es denn dieselbe Klinik, in der Du schon warst? Ich hoffe, dass Du dort lernst, Deinem Körper wieder mehr zu vertrauen, er lässt Dich nicht so einfach im Stich, das weisst Du auch. Ich denke ganz feste an Dich, und schicke Dir viel Mut und Kraft für die nächste Zeit. Charlotte :wink:
Jenny

Beitrag von Jenny »

Auch ich schicke dir die besten genesungswünsche und werde an dich denken.
Du bist keine schlechte Mutter, denn du tust alles, um wieder gesund zu werden.
Wer weiß, vielleicht klappt es ja diesmal und der Klinikaufenthalt bringt den Durchbruch?
Zuletzt geändert von Jenny am 09:05:2006 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Ach, Xinchen!

Weiss jetzt garnicht so recht, was ich schreiben soll. Ich hab dich soooo gerne! Und deswegen tut mir das besonders leid, dass du mal wieder gestürzt bist.

Ich fand ja deine bisherige Medikamentation irgendwie seltsam. Vor allem, da ich mit dem Neuro nix anfangen konnte. Ich möchte dir was mit auf den Weg geben:

Frag doch mal nach, ob man es nicht sein könnte, dass du Zwangsgedanken hast? Ich meine, diese Idee "Ich muss sterben" hat absolut zwanghaften Charakter. Und all die anderen Sachen würden gut dazu passen. Vielleicht wäre das eine neue Chance, auf ein anderes Pferd umzusatteln?
Und vielleicht gerätst du in der Klinik an einen anderen Arzt, der noch nicht betriebsblind ist?

Jedenfalls denke ich gaaaanz fest an dich! Du kannst dich jederzeit bei mir melden, wenn du durchhängst, oder einfach nur Fragen hast!

Ich drück dich ganz fest

Muschelkalk

P.S.: Ist die Klinik weit weg? Wenn nicht, kannst du dein Kind vermutlich öfter sehen und bist nicht ganz so von der Welt verlassen?
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo...

Tue alles was in deiner Macht steht um gesund zu werden..du weißt, was ich von dem Ganzen halte...
Die sollen dir die richtigen Medikamente geben..und wenn du wieder ganz gesund bist, kommst du dann raus...so würde ich es machen...

Anja: es wird schon...verliere nicht die Hoffnung..du hast viele Menschen, die dich lieben und brauchen...außerdem ich finde es gut, dass du nicht mehr alleine bist, ohne ärztliche Betreuung...das geht nicht...du hast lange gelitten, und das muss heutzutage nicht sein...

Die Ärzte müssen die Ursache deiner Krankheit feststellen... warum helfen dir die Medis nicht? Und ich denke, du solltest dieses Zyprexa ganz absetzen, dieses Medikament hat dir nichts gebracht, und das ist eine Tatsache...

Schreibe uns dann alles was gemacht worden ist und wie du dich dort fühlst....

Bleib stark und kämpfe weiter für deine Genesung....es lohnt sich immer...

Hier eine Blume für dich..ganz liebe Grüße, deine B.


Bild
Zuletzt geändert von Blancanieves am 09:05:2006 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
Daniela 05

Beitrag von Daniela 05 »

Liebe Anja!

Was du beschreibst habe ich auch und das sind definitiv Zwangsgedanken:!: Wie ich las nimmst du Zyprexa.Das nehme ich auch und werde gerade auf ein ziemlich neues Medikament namens Abilify eingestellt, da ich mit dem Zyprexa ziemlich antriebslos geworden bin und sehr viel zugenommen habe.

Vielleicht magst du mir schreiben, weil wir ähnliche Symptome haben :?:

Nimm es wirklich als Chance gesund zu werden.Stationäre Therapie hilft besser als alleine zu Hause zu strudeln und für dich ist primär Erholung und Hilfe angesagt!!

Wie du richtig sagst, es ist egal was du hast-nur der Name ändert sich (sag gard ich weil meine größte Angst die Psychose ist-naja)
Du bist eine gute Mutter-sonst würdest du dir nicht so viele Gedanken um dein Mäuschen machen.

Ich halte dir die Daumen und wünsch dir nur das Allerbeste!!!!!
Freu mich wieder was von dir zu lesen !!!!!!!!!
rosered

Beitrag von rosered »

Also, das mit dem Sterben, das kenn ich nur allzu gut. Es ist primär. Der Gedanke geht nicht mehr weg. Er ist da. Ganzen Tag. Vom Aufwachen bis zum schlafen. Es ist nichts anderes mehr wichtig. Denn das Sterben ist primär. Alles andere ist egal. Man muss nichts meht tun, denn man muss sterben, man kann nicht einkaufen, denn man muss sterben. Kochen braucht man auch nicht, denn man muss eh sterben...

Hab ich das so ziemlich getroffen??? :cry:

Wenn ja, dann meld dich wieder, denn du bist nicht alleine damit...

Es ging/geht mir auch so!!!! Man kann nicht leben, denn da ist nur das Sterben... :cry:

Meld dich, ja???

MfG Nicole
Xine

Beitrag von Xine »

hallo ihr Lieben



Danke! Danke! Danke! für euren Zuspruch und die Guten Wünsche!

Ich bleibe für vorrausichtlich "nur" 2 Wochen in der Klinik,und komme danach sofort in eine Tagesklinik.Weiss also absolut nicht was auf mich zukommt in Sachen Medikation usw.Mein Kleiner wird praktisch "ins kalte Wasser geworfen" und muss ohne Eingewöhnungszeit gleich Vollzeit in die Kindereinrichtung.Das tut mir so leid :cry: Aber meine Ärztin meinte auch,dass wenn ich jetzt was mit dem Blinddarm hätte,müsste er ja auch betreut werden.
Ich als Hypo habe so eine Scheiss Angst vor den Blutergebnissen die ja in der Klinik gemacht werden.Wenn ich nur daran denke wird mir schwarz vor Augen.

Ich weiss nicht ob es Zwangsgedanken sind.Ich beobachte meinen Körper und finde auch immer irgendwas,was mir wahnsinnige Angst macht.Diese Angst lähmt mich komplett und ich hab nur noch das Sterben im Kopf.

Mir bleibt keine andere Wahl,als in die Klinik zu gehen.Ich mache so langsam aber sicher meine Familie "kaputt".Es ist so schwer mit einer Kranken wie mir (im akutem Zustand) zurechtzukommen.


@Daniela ich wurde auch schonmal auf Abilify eingestellt.Leider war das nicht das richtige (wie so vieles) für mich.Am meisten unter Zyprexa stört mich diese Gefühlskälte.Hast du die auch?

@rosered Du hast es auf den Punkt getroffen! Bei mir kommt dazu,dass ich mir was am Körper suche,was auf eine tödliche Krankheit hinweisen könnte.Um die Stelle dreht sich dann mein ganzes Leben :?


liebe Grüsse
Anja
Daniela 05

Beitrag von Daniela 05 »

Hi!

bleibe solange in der Klinik bis du halbwegs stabil bist-vorher tust du dir nichts Gutes.

Diese Krankheitsgeschichten hatte ich auch in minimaler Form.Versuche dir , wenn es auch ernorm viel Kraft kostet, jedesmal vorzusagen dass das unrealistische Ängste sind.Hilft bei mir zumindest-bis auf die Psychose, da check ich nicht immer gleich das es "nur" ein ZG ist.

Zwangsgedanken sind gemein.Du möchtest sie nicht denken und da sind sie auch schon.Man hat Angst , manchmal gehen einem scheinbar die Ideen nicht aus-das gehört alles zum Zwang.

Versuche und das ist das Schwierigste dir von deinen Gedanken keine Angst machen zu lassen.Sie sind da, sie tun weh, sie rauben dir den letzten Nerv-aber du bist/wirst lernen stärker zu sein.

Mir hat es geholfen mir vor zusagen "ich bin stärker als die Angst-und oder der Zwang".Du schaffst das!


*ganzliebdrück* mit verständnisvollen Grüßen
Dani
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Xine,

der ganze Hypoquatsch ist hochgradig zwanghaft. Ich weiss das ( :oops: ), und ich hoffe, du weisst das auch! Jetzt muschd nur noch gucke, dass der Arzt es weiss!

Und dann würde ich es sehr begrüssen, wenn man dir endlich einmal eine Verhaltenstherapie anbieten würde. Das ist DIE Standardmethode (mit unglaublich hoher Erfolgsrate) bei Angst, Panik UND Zwang!

Meld dich!

Hypokalk :wink:
Nora

Beitrag von Nora »

Liebe Anja,

ich hatte als Kind sehr oft Angst, daß ich sterbe. Bei jeder Erkältung oder sonst was dachte ich gleich, es ist eine tödliche Krankheit und das ich bald sterbe. Diese Gedanken sind einfach furchtbar und es ist sehr schlimm, wenn man ständig in dieser Gedankenwelt leben muss. Ich habe damals an eine Kinderzeitung einen Brief geschrieben und meine Ängste geschildert. Das allein hat mir schon gutgetan und die Antwort kam prompt von der Redaktion. Das wichtigste darin war, daß sie mir geraten haben, mich diesen Gedanken zu stellen und sie auszusprechen. z.B. "Ich habe Angst, daß ich Krebs habe". Gemeinsam mit meiner Mama haben wir dann gesagt, okay, warum habe ich Angst davor? Wie komme ich darauf? Was wäre, wenn es so ist? Welche Hilfe bekomme ich dann? Welche Möglichkeiten habe ich?, etc... Meine Mama hat mir immer wieder aufgezeigt, daß selbst wenn eine schlimme Krankheit kommt, ich nicht alleine bin, es Hilfe gibt und vieles nicht zwangsläufig den Tod bedeutet. Das hat mir sehr geholfen und mit den Jahren verschwand diese Angst von ganz allein.
Liebe Anja, du bsit nicht alleine mit dieser Gedankenwelt - viele können Dir nachempfinden und haben den Weg da raus geschafft. Das soll Dir Mut machen, ganz besonders jetzt, wenn Du in die Klinik gehst. Mach dir keine Sorgen, Deinem Kind wird es gut gehen und Du bist eine ganz fabelhafte Mutti - Du läßt Dir nämlich helfen! Das ist doch prima!

Alles, alles Gute und ganz viel Kraft und Zuversicht wünscht Dir
Nora
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