durch die Hölle!
Verfasst: 09:06:2005 20:14
Hallo zusammen,
nach doch recht langer Zeit lass ich auch wieder was von mir hören. Ich habe irgendwie das Bedürfnis und jetzt auch endlich die Kraft, von dem Horror der letzten Wochen zu erzählen.
In meinen letzten Beiträgen habe ich ja schon geschrieben, dass sich die Krankheit bei mir total verschlechtert hat. Das fing alles nach einer Medikamentenumstellung an. Meine Blutwerte waren nicht so gut und der Arzt wollte mir anderes Antidepressivum geben was ich besser vertrage. Die Werte waren dann auch nach zwei Wochen wieder top in Ordnung, aber psychisch ging es mir immer schlechter. Es hat überhaupt nicht gewirkt. Dann kam eine weitere Umstellung auf noch ein anderes AD. Mit dem gleichen Misserfolg. Inzwischen bin ich gar nicht mehr klar gekommen und auch die tagesklinische Behandlung in der Klinik hat nicht mehr ausgereicht. Mir ging es so furchtbar schlecht, ich habe nur noch geheult und hatte fürchterliche Angstzustände, so schlimm wie zu Beginn meiner Erkrankung vor einem Jahr. Ich konnte nicht mehr, habe keine Zukunft mehr gesehen und war nicht mehr in der Lage mein Kind zu versorgen, habe nur noch heulend und apathisch herumgelegen. Mein Mann hat mich dann vor Sorge in die Klinik gebracht wo ich ich erst auf eine geschlossenStation wegen Suizidgefahr gekommen bin.
Mein Kind ist bei meiner Schwiegermutter geblieben, die sich kurzfristig Urlaub nehmen musste.
Dann bin ich auf eine offene Depressionsstation verlegt worden. Dort habe ich weiterhin nur geheult, im Bett gelegen und weder gegessen noch getrunken. Das ist da aber niemandem wirklich aufgefallen, dass ich nicht mal mehr in der Lage war mich irgendwie selbst zu versorgen. Ich war zu kraftlos um mich umzuziehen und habe tagelang in den gleichen Klamotten da gelegen. Dann habe ich mich in meiner Verzweiflung an den Stationsarzt gewand. Er sagte mir im Gespräch, dass ich keine Postpartale Depression hätte, denn die würde niemals so lange andauern (zu dem Zeitpunkt 1 Jahr) sondern ich hätte eine Persönlichkeitsstörung und würde im Leben nicht klar kommen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte doch vor der Geburt ein ganz "normales" Leben und war ein sehr selbständiger und ziemlich lebensfroher Mensch. Und da kommt dann so jemand, der mich vielleicht zweimal kurz gesehen hat und meint er wüsste alles über mich und auch was ich für ein Problem habe. Er hat das begründet damit, weil bei mir ja auch keine Medikamente helfen würden. In meiner Verzweiflung war das wie ein " Todesurteil" und ich dachte ich bin für immer verloren. Ich habe total den Glauben an mich verloren und mich völlig aufgegeben. Ich wollte nicht mehr Leben, aber mir fehlte die Kraft mich umzubringen. Und so wie der Arzt mit mir umgegangen ist, hatte ich auch keinen Glauben daran, dass der mir irgendwie helfen würde in dieser Situation. Ich habe dann meinen Mann angerufen und er hat mich aus der Klinik geholt.
Zuhause habe ich Hilfe wie eine schwerst Kranke bekommen von meiner Schwiegermutter und meinem Mann. Beim Anziehen, Waschen, Essen.. Es war fürchterlich sich so hilflos zu fühlen.
Sie haben mich dann auch wieder zu meinem anderen Arzt gebracht und der hat mich vor drei Wochen wieder auf meine alten Medikamente umgestellt, weil er meint, das mit den Blutwerten wäre in diesem Fall das kleinere Übel. Seit dem geht es mir jeden Tag etwas besser und ich kann inzwischen wieder meinen kleinen Schatz versorgen und bekomme meinen Haushalt geregelt. Diese Woche habe ich mich auch wieder mit Freundinnen verabredet und wir unternehmen etwas zusammen.
Mein Arzt sagt das es Schwachsinn ist was der andere da zu mir gesagt hat. Er betreut mich jetzt seit einem Jahr und er könnte das gut beurteilen das ich bestimmt keine Persönlichkeitsstörung habe und er sagt auch, dass es halt Fälle gibt wo die Krankheit so lange dauert, auch mit Medikamenten. So langsam bekomme ich wieder etwas Hoffnung, obwohl meine Angst, dass die Krankheit niemals weggehen wird noch riesen groß ist.
Entschuldigt für diesen halben Roman, aber ich musste das einfach loswerden. Vielen Dank fürs zu"hören".
nach doch recht langer Zeit lass ich auch wieder was von mir hören. Ich habe irgendwie das Bedürfnis und jetzt auch endlich die Kraft, von dem Horror der letzten Wochen zu erzählen.
In meinen letzten Beiträgen habe ich ja schon geschrieben, dass sich die Krankheit bei mir total verschlechtert hat. Das fing alles nach einer Medikamentenumstellung an. Meine Blutwerte waren nicht so gut und der Arzt wollte mir anderes Antidepressivum geben was ich besser vertrage. Die Werte waren dann auch nach zwei Wochen wieder top in Ordnung, aber psychisch ging es mir immer schlechter. Es hat überhaupt nicht gewirkt. Dann kam eine weitere Umstellung auf noch ein anderes AD. Mit dem gleichen Misserfolg. Inzwischen bin ich gar nicht mehr klar gekommen und auch die tagesklinische Behandlung in der Klinik hat nicht mehr ausgereicht. Mir ging es so furchtbar schlecht, ich habe nur noch geheult und hatte fürchterliche Angstzustände, so schlimm wie zu Beginn meiner Erkrankung vor einem Jahr. Ich konnte nicht mehr, habe keine Zukunft mehr gesehen und war nicht mehr in der Lage mein Kind zu versorgen, habe nur noch heulend und apathisch herumgelegen. Mein Mann hat mich dann vor Sorge in die Klinik gebracht wo ich ich erst auf eine geschlossenStation wegen Suizidgefahr gekommen bin.
Mein Kind ist bei meiner Schwiegermutter geblieben, die sich kurzfristig Urlaub nehmen musste.
Dann bin ich auf eine offene Depressionsstation verlegt worden. Dort habe ich weiterhin nur geheult, im Bett gelegen und weder gegessen noch getrunken. Das ist da aber niemandem wirklich aufgefallen, dass ich nicht mal mehr in der Lage war mich irgendwie selbst zu versorgen. Ich war zu kraftlos um mich umzuziehen und habe tagelang in den gleichen Klamotten da gelegen. Dann habe ich mich in meiner Verzweiflung an den Stationsarzt gewand. Er sagte mir im Gespräch, dass ich keine Postpartale Depression hätte, denn die würde niemals so lange andauern (zu dem Zeitpunkt 1 Jahr) sondern ich hätte eine Persönlichkeitsstörung und würde im Leben nicht klar kommen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte doch vor der Geburt ein ganz "normales" Leben und war ein sehr selbständiger und ziemlich lebensfroher Mensch. Und da kommt dann so jemand, der mich vielleicht zweimal kurz gesehen hat und meint er wüsste alles über mich und auch was ich für ein Problem habe. Er hat das begründet damit, weil bei mir ja auch keine Medikamente helfen würden. In meiner Verzweiflung war das wie ein " Todesurteil" und ich dachte ich bin für immer verloren. Ich habe total den Glauben an mich verloren und mich völlig aufgegeben. Ich wollte nicht mehr Leben, aber mir fehlte die Kraft mich umzubringen. Und so wie der Arzt mit mir umgegangen ist, hatte ich auch keinen Glauben daran, dass der mir irgendwie helfen würde in dieser Situation. Ich habe dann meinen Mann angerufen und er hat mich aus der Klinik geholt.
Zuhause habe ich Hilfe wie eine schwerst Kranke bekommen von meiner Schwiegermutter und meinem Mann. Beim Anziehen, Waschen, Essen.. Es war fürchterlich sich so hilflos zu fühlen.
Sie haben mich dann auch wieder zu meinem anderen Arzt gebracht und der hat mich vor drei Wochen wieder auf meine alten Medikamente umgestellt, weil er meint, das mit den Blutwerten wäre in diesem Fall das kleinere Übel. Seit dem geht es mir jeden Tag etwas besser und ich kann inzwischen wieder meinen kleinen Schatz versorgen und bekomme meinen Haushalt geregelt. Diese Woche habe ich mich auch wieder mit Freundinnen verabredet und wir unternehmen etwas zusammen.
Mein Arzt sagt das es Schwachsinn ist was der andere da zu mir gesagt hat. Er betreut mich jetzt seit einem Jahr und er könnte das gut beurteilen das ich bestimmt keine Persönlichkeitsstörung habe und er sagt auch, dass es halt Fälle gibt wo die Krankheit so lange dauert, auch mit Medikamenten. So langsam bekomme ich wieder etwas Hoffnung, obwohl meine Angst, dass die Krankheit niemals weggehen wird noch riesen groß ist.
Entschuldigt für diesen halben Roman, aber ich musste das einfach loswerden. Vielen Dank fürs zu"hören".