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Wieder verunsichert...

Verfasst: 30:05:2006 13:51
von Erika
Hallo,

ich war heute beim Arzt,und etwas hat mich so fertig gemacht...Er sagte zu mir,wenn mir nicht mehr so gut geht,soll ich mich freiwillig für stationare Behandlung melden,für meine eigene Schutz und Schutz des Kindes......oh,Gottt....heiss das dass ich gefärlich bin?Aber alle sagen mir immer wieder dass man diese ZG nie ausführen wird,warum sagt er dann so was...und noch was;ich dachte dass meine beste Freundin meine Krankheit versteht,aber sie erzälte über einem Arbeitskolege der "verrückt" war(also im psychiatrische Behandlung war),dass er so ein verängstigenden Blick hatte,und goot sei dank hab ich so was nicht,sonst hätte sie wahrscheinlisch,Angst von mir.Jetzt bin ich wieder am Anfang.

Was meint ihr?


Erika :roll:

Verfasst: 30:05:2006 14:29
von Sas
Liebe Erika,

Ich glaube, Du bist eher das "Opfer" von unglücklichen Ausdrucksweisen geworden. Der Arzt meint wahrscheinlich, dass es für Dich und das Kind das beste wäre, in eine Klinik zu gehen.
Weißt Du, wenn er in Dir wirklich eine Gefahr sehen würde, dann hätte er Dich zwangsweise eingwiesen. Das muss gemacht werden, wenn der Patient eindeutig eine Gefahr für sich und/oder andere darstellt. Wenn er Dich also echt für "gefährlich" halten würde, dann säßest Du jetzt schon in der Geschlossenen. Aber dafür gibt es bei dir ja gar keinen Grund. Vielleicht solltest Du dir das mit der Klinik aber mal durch den Kopf gehen lassen. Mir hat die Klinik damals sehr viel geholfen. Dort wird richtig auf Deine Medis geschaut und Du kannst an vielen Therapien teilnehmen. Wenn Du magst, dann schau doch mal bei uns auf der Liste nach.
Und, was deine beste Freundin angeht, naja, sie hat wohl auch noch nicht viel Kontakt zu psychisch Kranken gehabt und hat eine Menge Vorurteile gegen solche Leute. So wie halt leider so ziemlich die ganze Gesellschaft. Meine beste Freundin, die mich damals oft in der Klinik besucht hat, hat sich von den anderen Kranken auch immer sehr distanziert. Weil sie gemeint hat, die sind irre und bei mir sei das ja was völlig anderes.Ich hätte ja auch nicht deren Blick drauf (also eigentlich genau wie bei Dir!!). Ich fand das auch blöd, war auch verletzt, denn ich habe mich in keinster Weise als "was besseres" wie die anderen gefühlt. Für mich saßen wir alle im gleichen Boot.
Ich würde das nicht so schwer bewerten, sie hält zu Dir und das ist doch das wichtigste. Vielleicht kannst Du nochmal mit ihr sprechen und sagen, dass Dich das sehr getroffen hat.
Liebe Erika, lass Dich durch sowas nicht runterziehen. Ich weiß, das ist leicht gesagt wenn man depressiv ist und sowieso am liebsten nur heulen möchte.
Und, wenn Dir der Arzt so gar nicht mehr passt, dann kannst Du Dir ja auch einen neuen suchen.

Ich drück' dich jetzt einfach mal,

Saskia

Verfasst: 30:05:2006 16:56
von Jenny
Ist das diese Freundin, die vermutlich selbst PPD hat, aber sich schämt, zum Arzt zu gehen? Dann ist es kein Wunder, dass sie so daher redet; sie hat Vorurteile gegen psychisch Kranke und hat Angst, selbst dazu zu gehören! Aber vielleicht ist das ja auch eine Chance für sie selber. Wenn sie sieht, dass du in Behandlung gehst, obwohl du keinen "irren Blick" hast, wird ihr vielleicht klar, dass sie auch etwas tun muss gegen ihre kranke Seele!

Verfasst: 30:05:2006 18:10
von Erika
Hallo Jenny,

nein dass ist sie nicht.Ich hab bis jetzt kappiert dass die Leute keine Ahnung über unsere Krankheit haben,und mit "solchen" Leute nicht zu tun haben wollen.Hätte ich bloß niemandem erzählt was mit mir los ist...Ich schäme mich nicht,aber wäre besser so.

Erika

Verfasst: 30:05:2006 19:51
von Jenny
Das ist schade, dass du von deiner Freundin enttäuscht worden bist. Allerdings muss ich dir zustimmen - zumindest, als ich noch krank war, hatte ich den meisten Leuten nicht erzählt, was mit mir los ist. Ich hätte nicht die Kraft gehabt, mich mit irgendwelchen Blicken oder Bemerkungen auseinander zu setzen. Inzwischen bin ich wieder selbstbewusster. Allerdings binde ich es immer noch net jedem auf die Nase, nur Schwangeren erzähle ich meine Geschichte, damit sie die Chance haben, ihre Krankheit zu erkennen, falls "es" sie auch erwischen sollte.