Svane hat geschrieben:Hallo,
ich muß hier mal mein Leid klagen. Mein Sohn Louis ist jetzt 5 Monate alt und neuerdings hat er sich das Schlafen abgewöhnt. Er ist den ganzen Tag schlecht gelaunt weil er müde ist, schläft aber nicht. Wenn er nach stundenlangen bekniehen doch mal die Augen schließt, ist er 10 Minuten später wieder wach. Ich komme zu nichts mehr, habe null Zeit für mich. Ich liebe ihn wirklich sehr, aber im Moment gehe ich am Krückstock!!!
Gruß,
Svane
Hallo Svane!
Das Pb kenne ich nur zu gut!Mein Sohn war ein Schreibaby und schlief bis 4 Monate nur 2 Mal 30 Minuten pro Tag und das nur nach langem Brüllen,also wenn er komplett erschöpft war!
Dann hat mir eine Freundin ihr Tragesack Glückskäfer geliehen,das normalerweise für die Bauchtrage gedacht ist,das man aber mit ein wenig Übung ganz gut als Rückentrage verwenden kann.
Da drin habe ich meinen Sohn tagelang getragen und plötzlich war die Sorgen um das Schlafen tagsüber weg,denn er ist drin einfach von allein ohne Schreien eingeschlafen und hat plötzlich viel länger geschlafen als sonst!
Als er dann sitzen konnte (mit 6 Monaten) habe ich ihn zwischendurch auf seine Spieldecke gesetzt, wo er sich schön beschäftigen konnte.Als er dann gemeckert hat,und dabei weder was zum Trinken noch was zum Essen wollte,habe ich ihn in den Sack auf den Rücken getan und da ist er eingeschlafen.
In der Zeit hatte ich die Hände frei und konnte meinen Haushalt in Ruhe erledigen.Irgendwann hat er drin so fest geschlafen, daß ich ihn im Sack ins Bett legen konnte,wo er weiter gepennt hat.
Für meine Tochter habe ich ein gebrauchtes Tuch gekauft und sie hat jedes Tagesschläfchen im Tuch (auf dem Bauch ) gemacht,nachdem ich festgestellt hatte,daß sie allein im Bett nur schrie und gar nicht einschlafen konnte (oder nur 10 Minuten am Stück).Im Tuch hat sie stundenlang geschlafen,das war super.Mit 3-4 Monate habe ich sie dann auch im Rücken im Glückskäfer getragen und irgendwann konnte ich sie schlafend ins Bett legen,wo sie weiter geschlafen hat (ich habe sie nicht aus dem Tragesack befreit,sondern die Knoten vorne geöffnet und sie im Sack ins Bett gelegt).
So hat sie tagsüber bis vor ein paar Tagen geschlafen.
Jetzt warte ich , daß sie müde wird und lege sie dann,wenn sie Müdigkeitzeichen zeigt (sie wird unruhig,mürrisch,möchte dauernd getragen werden), nach dem Mittagsessen ins Bett (manchmal trage ich sie im Sack,vor allem wenn sie mich das Mittagessen nicht zubereiten lässt,dann schläft sie im Tragesack ein).Ich lege sie immer nach dem gleichen Ritual:zuerst Rollo runter (Dunkelheit=Schlafzeit),dann ins Schlafsack,dann kriegt sie eine Flasche mit verdünntem Apfelsaft,dann lege ich sie ins Bett,lasse die Spieluhr ein Mal laufen,gebe ihr einen Bussi und verlasse das Zimmer,mache die Tür zu.Meist schreit sie kurz (ein Mal "Aaaah" und das war es)und schläft anscheinend prompt ein.Ich lasse sie 2 Stunden schlafen und wecke sie dann,falls sie nicht von selbst aufwacht,damit sie abends nicht zu spät ins Bett geht.
Nach dem Mittagsschläfchen ist sie dann sehr fröhlich,ruhig und ausgeglichen.
Abends lege ich sie auch wach ins Bett,nachdem sie eine Flasche unten im Wohnzimmer getrunken hat (vor der Flasche wird gewickelt ,Zähne geputzt und der Schlafsack angezogen).Wichtig ist,auf ihre Müdigkeitszeichen zu achten (Unruhe,Qungeln,Augenreiben),damit sie auch wirklich müde,wenn ich sie ins Bett lege,aber nicht zu müde,damit sie nicht übermüdet und überdreht ist.In beiden Fällen (noch nicht müde oder übermüdet) schreit sie ewig!So schläft sie ohne Schreien ein und schläft zwar noch nicht durch,denn sie wacht ein Mal pro Nacht auf,aber sehr gut,denn nach der nächtlichen Flasche schläft sie wieder ein.
Was ich mittlerweile sehr wichtig finde,ist
die Kinder an einen gewissen Rythmus zu gewöhnen.Das geht, indem man
sie morgens immer um die gleiche Zeit weckt (bei uns ist es 8 Uhr,besser ist 7 Uhr,denn so gehen sie abends früher ins Bett,aber mit 7 Uhr Weckzeit würde mir eine Stunde Schlaf fehlen,darum schlafe ich lieber eine Stunde länger und sie bleibt abends eine Stunde länger wach) ,gleich nach dem Aufwachen füttert und dann ihnen in regelmäßigen Abständen füttert und ins Bett legt.Die Abstände bestimmen die Kinder selber,denn wie lang ein Baby wach bleiben kann oder er bis zur nächsten Mahlzeit halten kann,hängt von seinem Alter und seiner Persönlichkeit.Mit zunehmenden Alter können Baby immer länger wach bleiben,die Wachzeiten bleiben aber ein paar Wochen fest,so daß man in dieser Zeit ein ungefähr gleicher Rythmus einhalten kann.
Man muß also das Baby morgens immer um die gleiche Zeit wecken und dann es ein paar Tage ganz gut beobachten.Ist das Baby immer 2-3 Stunden (je nach Alter auch länger) nach dem Aufwachen und Essen plötzlich unruhig,quengelig und ist die nächste Mahlzeit noch nicht im Sicht (weil es locker z.B. 4 Stunden zwischen 2 Mahlzeiten aushalten kannn),dann sollte man ihm was zum Trinken anbieten und falls es weiter quengelt/unruhig ist,dann ins Tragesack oder Bett legen,wo es einschlafen kann.
Mit zunehmenden Alter können Babys immer längere Wachzeiten vertragen (z.B.mit 4-6 Wochen nur 1 Stunde,mit 3-4 Monate schon 2 Stunden,mit 5-6 Monate vielleicht 3-4 Stunden???),was zur Folge hat,daß sie immer weniger Tagesschläfchen machen.Z.B. mit 4-6 Wochen schlafen Babys normalerweise (Ausnahme=Schreibabys!) 3-4 Male pro Tag,mit 3-4 Monaten nur 3 Male,mit 5-6 Monaten vielleicht dann nur 2 Male (???),mit 10-12 Monaten dann nur ein Mal (=Mittags-bzw. Nachmittagsschläfchen).
Meistens können Babys nachmittags länger wach bleiben als vormittags.
Man muß auch beachten,daß die Wachzeiten von Tag zu Tag etwas unterschiedlich sein können,denn sie hängen nicht nur vom Alter ab,sondern auch von der Aktivität des Babys.Ist ein Baby ein Mal sehr aktiv gewesen (Mutter-Kind-Gruppe oder Babysschwimmen oder Besuch oder viel Spielen auf der Decke,usw.), dann kann es sein,daß es früher als sonst müde sein kann,also früher als sonst ins Bett (Sack) gehen muß,um nicht übermüdet zu werden.
Darum finde ich es persönlich besser,Babys nicht nach einem festen Zeitplan zu füttern und ins Bett zu legen (z.B. 10 Uhr Flasche,11 Uhr Bett),sondern sie ganz gut zu beobachten und auf ihre Hunger-und Müdigkeitszeichen zu achten (wobei das erste Fläschen morgens meines Erachtens schon gleich nach dem Wecken gegeben sein sollte,da sonst der Essrythmus richtig durcheinander geraten kann-es ist meist kein Pb,da die die Babys nach einer langen Schlafzeit meist Hunger haben).
Mit diesem Wecken um eine feste Zeit vormittags (am Besten zwischen 7 und 8 Uhr,sonst verschiebt sich der ganze Rythmus nach vorne und das Baby geht abends zu spät ins Bett) und gute Beobachtung des Babys ergibt sich ein ungefähr gleicher Tagesrhythmus,mit mehr oder weniger festen Schlaf-und Esszeiten und man kann den Tag besser planen (am Besten Einkaufen wenn das Baby geschlafen und gegessen hat,so hat es bessere Nerven!Und wenn möglich mit Baby im Tragesack-man kann das Baby im Tragesack im Haus binden und es so im Sack im Babysitz legen,so braucht es auf dem Parkplatz nur auf dem Rücken legen).
Und falls das Baby partout nicht allein im Bett einschlafen will,dann hilft der Tragesack.
So,ich hoffe,ich konnte dir weiter helfen.
Frage mich doch nach,wenn nicht alles klar ist.
Ich rate dir übrigens zu einer osteopathischen Behandlung,sie hat meinen beiden Kindern ganz gut getan,sie konnte damit viel besser einschlafen und länger und tiefer schlafen.
Hier noch ein paar Tipps aus dem Schreibabysforum von Eltern.de:
http://www.eltern.de/forum/showthreaded ... ew=&sb=&o=
Das Buch von Christine Rankl,So beruhige ich mein Baby,ist übrigens sehr empfehlenswert!
Ich wünsche dir ganz gute Nerven!Aber eines kann ich dir noch schreiben:es wird mit der Zeit immer leichter!Zuerst können sie allein sitzen und sich besser allein beschäftigen,dann können sie krabbeln,so daß sie allein ihre Spielzeuge holen können,dann können sie laufen,so daß man sie nicht mehr dauernd tragen muß (so weit sind wir leider noch nicht),dann können sie allein essen,dann brauchen sie keine Windel mehr und meist können sie mit zunehmenden Alter länger und tiefer schlafen und irgendwann sogar durchschlafen!
Und mit 30 sind sie meist aus dem Haus und wenn sie noch nicht so weit sind,dann schmeißen wir sie einfach raus und können unsere RUHE endlich geniessen!
