Seite 1 von 2
Ich glaub, ich packs nicht mehr...
Verfasst: 29:06:2006 22:27
von beka25
Hi! ich muß mir den ganzen Sch.... jetzt mal von der Seele schreiben. Ich hab ja hier niemanden, der mir zuhört bzw mich auch nur ansatzweise versteht. Ich glaub, schön langsam dreh ich durch. Ich kann nicht mehr schlafen, bin total überreizt und genervt, kann kaum noch lachen, hab die crassesten Gedanken... Meine kleine ist wirklich eine liebe, aber sobald sie s schreien anfängt, ist s bei mir vorbei. Da werd ich total zittrig, sauer und fühl mich total blockiert. Besonders schlimm ist es, wenn mein Mann oder mein Vater im Haus sind-da bin ich total überfordert... Ich fasse ihr (meist für mich grundloses) Geschrei total als Angriff auf mich auf. Als würde sie mir damit einen vorwurf machen, daß das was ich grad gemacht habe-sei es wickeln, oder baden- nicht richtig gemacht habe. Das ist doch nicht normal daß ich da so reagiere, oder? Was frag ich überhaupt! Klar ist es nicht normal, schließlich bin ich auch krank-nur kapiert das keiner! Immer nur geht s um die kleine... Wie s mir geht fragt keiner! Meine Schwiegermutter hat nach meiner Hochzeit den absolut heftigen Satz losgelassen: Jetzt seid ihr verheiratet und jetzt ist nur noch die Kleine wichtig. Na danke... Wenns mir nicht gut geht interssiert das keine Seele. Ich hab schließlich auch noch die Trauer um meine Mutter zu bewältigen, aber dafür darf ich ja keine Zeit haben! Klar, die Kleine kann am wenigsten dafür, für all das was passiert ist, aber ich doch auch nicht!!! Ich weiß mittlerweile, wenn ich mich total auf die Kleine konzentriere, verdräng ich die trauer total. Ich komm da einfach nicht dazu. Manchmal allerdings überkommt s mich so brutal, daß ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. S ist echt zur Zeit so: entweder verdräng ich s und funktioniere einfach, dann gehts uns gut, oder ich kann an nix anderes denken und mir gehts total besch... und dann hab ich für die Kleine auch keine Nerven.
Zuerst hat s immer geheißen: Wir sind immer für Dich da wenn s Dir nicht gut geht, wenn dir die kleine zuviel wird brauchst nur was sagen-wir helfen dir... Bla, bla, bla... Ich sitz die meiste Zeit allein daheim, weil s ja wurscht is was mit mir ist...helfen tut dir keiner... Haushalt, Kind, Hund... alles bleibt an mir hängen. Ich hab keine Leben mehr! Mein Mann lebt sein Leben weiter, mit allen Hobbies aber wo bleib ich???
Jetzt muß ich erst mal eine rauchen...
Danke für s zuhören!
LG BEKA
P.S. ich komm auch aus der Nähe von München (naja, 100 km) aber bei uns gibts nix von wegen Selbsthilfegruppe...)
Verfasst: 29:06:2006 22:38
von beka25
Ich muß noch dazu sagen, daß bei mir bereits eine PND festgestellt wurde, und ich mich sowieso schon schwer genug tu, im Umgang mit meinem Kind. Die liebevolle Bindung ist schwierig und naja... wies halt so ist. Manchmal wünscht man sich, sie wäre nicht da. SOrry-kleine.
Verfasst: 29:06:2006 22:41
von Christina
Hi Beka,
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Es ist ganz toll das du dich öffnest und dein Herz ausschüttest, das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen, mir ging es damals als mein erstes Kind geboren wurde auch so. Ich hatte die gleichen Gedanken und Gefühle. Leider konnte ich mich nicht durchringen zu einem Arzt zu gehen und mich einem Fachmann/Frau mitzuteilen. Wenn ich das getan hätte damals wäre mir einiges erspart geblieben. Deswegen ist es toll das du dir Hilfe suchst. Es gibt bestimmt eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe. Guck doch mal hier auf der Seite, da gibt es eine Liste all unserer Gruppen. Wenn nicht komm einfach immer wieder her und sprich hier über deine Sorgen. Ich würd dir auch den Tip geben wirklich mal zu einem Arzt zu gehen und dich dort beraten zu lassen. Der kann dir sagen was du tun kannst damit es dir besser geht. So eine PPD ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und so wie es für mich aussieht sind es die Anfänge bei dir. Wenn du dich scheust zu einem Arzt zu gehen, dann kann ich das auch gut verstehen, ich ging ja damals auch nicht, aber es ist nicht ratsam so was alleine ohne fachmännische Hilfe durch zu stehen. Ich ging immer zu einer Heilpraktikerin die mir sehr geholfen hat gesund zu werden. Das wäre eine alternative Möglichkeit.
Hast du den schon mal mit deinem Mann über dein Befinden und deine Gefühle gesprochen? Wenn nicht solltest du das unbedingt tun. Er sollte wissen was in dir vorgeht um dir besser helfen zu können. Sag ihm was du brauchstwas du willst und nicht willst oder kannst. Unterdrücke keine Gefühle, lass sie raus und sprich darüber.
Ich wünsch dir alles Gute
Verfasst: 29:06:2006 22:49
von beka25
Hi Chris!
Ich bin bereits in Therapeutischer Behandlung, aber das dauert eben alles... Meine Depression ist eingentlich ein offenes Thema. Die Familie meines Mannes weiß ja auch bescheid und wir haben anfangs auch öfter drüber geredet. Aber mein Mann verstehts einfach nicht. Er fragt mich zwar, wieso ich (mal wieder) schlecht drauf bin, aber so wirklich geht er nicht drauf ein. Er ist ja auch kaum zu Hause... Er kann sich eben nicht im Geringsten vorstellen, wie es mir geht. Ich hab so 2-4 Freundinnen mit denen ich reden kann, aber ich glaub, die nerv ich schön langsam...
Verfasst: 29:06:2006 22:54
von Christina
Hi Beka,
ja das Problem mit deinem Mann kann ich auch sehr gut verstehen. Aber das habe viele. Die meisten Männer haben da so ihre Schwierigkeiten mit der Krankheit ihrer Frau klar zu kommen. Ich kann aus Erfahrung bestätigen. Und das er kaum da ist ist halt eine Flucht aus den Problemen weil er damit nicht zu recht kommt. Meiner hat das auch immer gemacht. Das hilft dir natürlicht nicht weiter aber erklärt vieleicht warum er sich so verhält. Ist ja denke ich nicht böse gemeint.
Wenn du schon in Therapie ist, dann ist das ja schon sehr gut. Ja, sowar dauert wirklich seine Zeit. Du nimmst auch keine Medis, oder? Hast du schon mal daran gedacht was pflanzliches oder homöophatisches zu nehmen damit es dir besser geht? Da gibt es auch eine Reihe von Mitteln die sehr gut sind. Johanniskraut oder Bachblüten. Du kannst dich ja auch mal von einer guten Heilpraktikerin beraten lassen was es da für Möglichkeiten gibt. Meine hat mir sehr sehr geholfen wieder gesund zu werden.
Verfasst: 29:06:2006 23:07
von beka25
Ich nehm keine Medis, obwohl mir mein 1. Therapeut mir die schon verschrieben hätte! (Hab mitlerweile eine Therapeutin) Ab und zu mal Johanniskraut.
Also, daß Männer so reagieren, hätt ich mir denken können! Tja...
Verfasst: 29:06:2006 23:14
von rosered
Hi Beka...
Also, lass dich zu allererst mal ganz fest in den Arm nehmen...
So, ich kann dich sehr, sehr gut verstehen... Ich bin auch alleine mit allem... 2 Kinder, Haushalt, Pferd... Jaja. Und diese Versprechungen von wegen, wir werden immer für dich da sein... Wir werden dir helfen, wo immer wir können...
blablabla...
Ist doch alles blödes dahergesülze... Im Endeffekt steht man immer wieder alleine da... *Seufz*
Ist doch so... Sorry, kann dich leider auch nicht aufmuntern, da ich grad selber gaaaaaanz tief im Sumpf stecke... Und jeden tag weiter rutsche...
Ich kann dir nur sagen, das es mir auch so geht... Leider...
Bei mir interessierts auch niemanden, wies mir geht... Meine Familie ist (außer meiner großen Schwester) nicht an mir interessiert... Man will mir nicht helfen, ich bin EGAL... Mein Bruder und meine Oma wissen noch nicht mal, das ich in der Psychiatrie war... Meinem Bruder wärs sowieso nicht aufgefallen... Egal...
Und naja, obwohl ich auf eigenen Wunsch nach Hause gegangen bin (viel zu früh, ich weiß, aber ging momentan einfach nicht anders) denkt meine Family jetzt, das ich total gesund bin, und ich keinerlei Unterstützung mehr brauche (als hätte ich vorher viel Unterstützung erhalten)... Und jetzt meinen sie auch, mich mit IHREN Problemen wieder belasten zu müssen... Aber ich kanns nicht... Ich bin auch total verzweifelt... Krieg die Krise, wenn meine Kinder heulen, und ich nicht sofort weiß, was zu tun ist...
Mein Kleiner kriegt Zähne, und klar, das er quängelig ist... Aber wenn ich nicht immer gleich weiß, was er hat, und ihn dann nicht recht bald beruhigen kann... *seufz* Naja, dann werd ich nervös und hysterisch...
Und noch zum Schluss kurz: Meine Schwiegereltern wissen nichts von meiner PPD/PPP... Oder von meinen Medis, oder vom Klinikaufenthalt... Es wissen nur, mein Freund, meine Mutter und meine große Schwester... das wars... mehr wissens nicht... oder zumindest nichts genaues... Nur, das es mir nicht gut geht, aber das ist ja nicht zu verbergen... bzw zu übersehen... *seufz*
Sorry, das ich dir nicht weiterhelfen konnte...
Aber wenn du reden magst... Weißt du ja, wo du mich findest...
Verfasst: 29:06:2006 23:20
von beka25
Hi Nicole!
Macht nix, daß Du mich nicht aufmuntern konntest-hab ich ja auch nicht erwartet... Das ist schon gut so, zu wissen, daß es anderen auch so geht. Bin echt total runter mit den Nerven. Die Kleine stresst total. Sie tut mir sooo leid, aber was soll ich tun?!
Verfasst: 29:06:2006 23:23
von Anke
Hallo Beka25,
auf die Schnelle möchte ich Dir auch noch antworten.
Bevor sich die Situation noch weiter verschärft und es Dir so schlecht geht, rate ich Dir, gleich morgen bei einem (Fach-)Arzt anzurufen. Wahrscheinlich hilft Dir in der jetzigen Lage das Johanniskraut nicht (mehr). Vielleicht solltest Du ein Medikament nehmen, damit es Dir bald wieder besser geht.
Vielleicht kannst Du ja Deinen Mann oder andere Angehörige zum Arzt mitnehmen, damit sie die Situation und Deine Gefühle besser verstehen können. Nimm bitte jede Form von Unterstützung an, auch im Haushalt und beim Kind.
Wenn Du keine Selbsthilfegruppe direkt bei Dir in der Nähe hast, kannst Du die nächste SHG von Dir aus anrufen. Jede der Frauen auf der Liste hilft Dir sicher gerne weiter.
Zu Deiner Frage Mutter-Kind-Kur: eine Kur würde ich Dir momentan nicht raten, denn da solltest Du gesund sein bzw. stabil sein. Das wäre sonst der absolute Stress für Dich.
Alles, alles Gute weiterhin! Melde Dich wieder, wenn Du magst.
Verfasst: 29:06:2006 23:24
von rosered
Ich kann mir gut vorstellen, das dich die Kleine nervt und stresst und anstrengt...
Mir gehts nciht anders...
Und in einem Tief kannst du nicht viel tun, außer dein bestes geben... *seufz*
Auch wenns schwer fällt... Und wenn du nicht mehr kannst, dann musst du dir Hilfe holen... Haushaltshilfe, oder Tagesmutti, oder Kinderkrippe oder... Keine Ahnung... Ne gute Freundin, die mal für 1-2 Stunden aufpasst... Oder die Oma...
Wo genau liegt denn dein Problem mit deiner Kleinen??? Erzähl..
Verfasst: 30:06:2006 18:41
von Kath
DAMIT du deine Kleine wirklich lieben kannst brauchst du erstmal Abstand. Nimm dir doch eine Hilfe. Da gibt es bestimmt etwas.
Mir hat eine CARITAS-Familienhelferin sehr geholfen. Gibt es sowen auch in Deutschland?
Auch wenn du im Moment glaubst, dass hilft alles nix - es hilft dir doch und du kommst Stück für Stück wieder raus aus deinem Schlamassel.
Ich hatte immer so einen bestimmten Moment am Tag wo ich mir immer dachte "I am cracking" (heißt so viel wie: "Ich zerspringe (geistig)". Auf Englisch, warum weiß ich nicht. Aber ich bin dann nie gesprungen. Irgendwie ist es doch wieder weitergegangen.
Und außerdem: ICH persönlich HATTE den Sprung in der Schüssel ja schon.... (Diagnose 10 Wochen nach der Geburt meines zweiten Kindes: psychotische Störung)
Alles Gute und hol dir bitte Hilfe.
Katharina
Verfasst: 30:06:2006 19:19
von Marika
Liebe Beka!
Auch ich kann dich verstehen. Deine Gefühle des Allein seins, des Überfordert sein mit der Kleinen... habe ich auch durch. Vielleicht kann dir deine Therapeutin helfen, eine Haushaltshilfe zu beantragen? Denn wenn deine Familie nicht reagiert (was natürlich schlimm ist), dann sind halt andere "Varianten" gefragt.
Ich möchte dir aber daneben raten, dir nochmal zu überlegen, ob ein Medikament nicht doch die richtige Entscheidung wäre. Du schreibst "hin und wieder Johanniskraut..." - ich fürchte, das reicht leider nicht. Und auch Johanniskraut sollte man nur unter ärztlicher Leitung nehmen. Viele wollen kein AD nehmen - aus den verschiedensten Gründen. Auch ich wollte am Anfang nicht. Aber glaub mir - ich bin so unendlich abgestürzt, dass ich schlußendlich alles genommen hätte. Auch alternative Methoden sind sehr gut, du solltest dich aber auch da beraten lassen. Ich nehme neben meinem AD noch Bachblüten und komme super klar damit.
Liebe Beka, du merkst selber, dass du so nicht weiter kommst. Hol dir AKTIV Hilfe!!!
Liebe Grüße von
Verfasst: 01:07:2006 21:39
von beka25
Hi Ihr!
Ja, es ist schon wahr, daß es so nicht weitergehen kann... Wie gesagt: ich bin bereits in Therapie und um eine Haushaltshilfe hätte ich mich auch bemüht-ABER die KK zahlt nicht! Dazu müsste ich AKUT krank sein. Meine Schwiegermutter kommt auch nie her, genausowenig wie die Schwester meines mannes-immer muß ich rausrennen... Sonst weiß ich niemanden, der mir zu Hause helfen könnte. Meine Freundinnen haben alle entweder selber Kinder und keine Zeit, oder wohnen nicht in meiner Nähe. Bei meinem Vater wird geputzt und gebügelt... Sogar von seinen Schwestern, aber die würden nie drauf kommen, daß ich auch hilfe benötigen würde... Tja...Werd wohl weitersuchen. Die AD nehm ich jetzt erst mal noch nicht.
Meine therapeutin hat auch geagt, daß mein mann s nächste mal mitkommen soll. Vielleicht versteht er dann und unterstützt mich mehr.
Vielen Dank!!
Re: Ich glaub, ich packs nicht mehr...
Verfasst: 01:07:2006 22:38
von Milla
beka25 hat geschrieben:Hi! ich muß mir den ganzen Sch.... jetzt mal von der Seele schreiben. Ich hab ja hier niemanden, der mir zuhört bzw mich auch nur ansatzweise versteht. Ich glaub, schön langsam dreh ich durch. Ich kann nicht mehr schlafen, bin total überreizt und genervt, kann kaum noch lachen, hab die crassesten Gedanken... Meine kleine ist wirklich eine liebe, aber sobald sie s schreien anfängt, ist s bei mir vorbei. Da werd ich total zittrig, sauer und fühl mich total blockiert. Besonders schlimm ist es, wenn mein Mann oder mein Vater im Haus sind-da bin ich total überfordert... Ich fasse ihr (meist für mich grundloses) Geschrei total als Angriff auf mich auf. Als würde sie mir damit einen vorwurf machen, daß das was ich grad gemacht habe-sei es wickeln, oder baden- nicht richtig gemacht habe. Das ist doch nicht normal daß ich da so reagiere, oder? Was frag ich überhaupt! Klar ist es nicht normal, schließlich bin ich auch krank-nur kapiert das keiner! Immer nur geht s um die kleine... Wie s mir geht fragt keiner! Meine Schwiegermutter hat nach meiner Hochzeit den absolut heftigen Satz losgelassen: Jetzt seid ihr verheiratet und jetzt ist nur noch die Kleine wichtig. Na danke... Wenns mir nicht gut geht interssiert das keine Seele. Ich hab schließlich auch noch die Trauer um meine Mutter zu bewältigen, aber dafür darf ich ja keine Zeit haben! Klar, die Kleine kann am wenigsten dafür, für all das was passiert ist, aber ich doch auch nicht!!! Ich weiß mittlerweile, wenn ich mich total auf die Kleine konzentriere, verdräng ich die trauer total. Ich komm da einfach nicht dazu. Manchmal allerdings überkommt s mich so brutal, daß ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. S ist echt zur Zeit so: entweder verdräng ich s und funktioniere einfach, dann gehts uns gut, oder ich kann an nix anderes denken und mir gehts total besch... und dann hab ich für die Kleine auch keine Nerven.
Zuerst hat s immer geheißen: Wir sind immer für Dich da wenn s Dir nicht gut geht, wenn dir die kleine zuviel wird brauchst nur was sagen-wir helfen dir... Bla, bla, bla... Ich sitz die meiste Zeit allein daheim, weil s ja wurscht is was mit mir ist...helfen tut dir keiner... Haushalt, Kind, Hund... alles bleibt an mir hängen. Ich hab keine Leben mehr! Mein Mann lebt sein Leben weiter, mit allen Hobbies aber wo bleib ich???
Jetzt muß ich erst mal eine rauchen...
Danke für s zuhören!
LG BEKA
P.S. ich komm auch aus der Nähe von München (naja, 100 km) aber bei uns gibts nix von wegen Selbsthilfegruppe...)
Hallo Beka!
Das , was du schreibst,hätte ich vor 1 Jahr,als ich voll in der Depri war,selber schreiben lassen!
Ich habe leider keine Kraft,dir ausführlicher zu antworten,ich gehe gleich ins Bett.
Lies dich mal meine neuen Tipps,insbesonder der Artikel über Schilddrüsenerkrankung nach der Geburt,beziehungsweise die postpartale
Thyreoditis.Die Symptome , die du beschreibt,passen genau auf die Symptome am Anfang dieser Krankheit,wenn der Organismus vorübergehend in der Überfunktion ist.Da die SD von der eigenen Immunabwehr angegriffen wird,werden viele SD-Hormone in den Blutkreislauf freigesetzt,was zu einer vorübergehenden Überfunktion führt:extreme Reizbarkeit,Wutanfälle,Agressionen,usw.Exact,was ich selber erlebt habe,als meine Tochter 3-4 Monate wurde.
Nach ein paar Wochen geht dann der Körper in die Unterfunktion,weil die SD immer kleiner wird.Sie produziert dann weniger Hormone und es kommt zu einer großen Antriebslosigkeit,Kraftlosigkeit,Depression,usw.
Mein Rat also:nimm baldmöglichst einen Termin bei einem SD-Mediziner (am Besten Nuklearmediziner,die auf SD-Erkrankungen spezialisiert ist) und lasse deine SD untersuchen!
Dazu AD und Psychotherapie vom Psychiater verschreiben lassen und eine Haushaltshilfe durch den Hausarzt (oder Psychiater).Der Arzt sollte ein ausführliches Bericht über deinen Zustand schreiben und als Begründung die Vermeidung eines Klinikaufenthaltes .
Oder du gehst baldmöglichst in eine psychosomatische Klinik!
Mein Mann und seine Familie haben auch total verständnislos auf meiner Erkrankung reagiert.Ich habe eine schwere Ehekrise durchgestanden und war deswegen selbstmordgefährdet.Ich verstehe dich total.
Vielleicht kann die Lektüre des Buches von Brooke Shield ("Ich hätte dich so gerne geliebt"?) deine Verwandten helfen,dich besser zu verstehen?
Ein Besuch beim Psychiater und/oder beim Psychotherapeuten (Psychologe) kann auch deinem Mann helfen,dich besser zu verstehen.
Jetzt brauchst du aber eine Diagnose,eine Behandlung und Entlastung (Haushaltshilfe,Klinikaufenhalt).
Ich melde mich am Montag wieder,bin dahin halte die Ohren steif und versuche:
1) das Thema PPD mit deinen Verwandten nicht anzusprechen
2)deinen Mann nicht durch Vorwürfen häufen,das würde euere Beziehung noch mehr belasten.
Suche dir professionelle Hilfe an und schreibe dir deinen Schmerzen hier aus (und bald bei einem Therapeuten!).
Verfasst: 01:07:2006 22:46
von beka25
Hi Mila!
Danke für den Tip mit der SD. Ich hatte damit früher mal Probleme, aber seitdem is nix mehr aufgetreten. Ich lass meine Werte regelmäßig überprüfen, aber ich geh jetzt doch mal zu einen Spezialisten.
Mit der Familie red ich da eh nimma drüber. Am Anfang schon, aber jetzt schon länger nicht mehr.
Meinem Mann mach ich eh keine Vorwürfe-vielleicht sollte ich mal. Vielleicht wäre er dann öfter daheim.
Bos bald! LG Beka