Schatten & Licht e. V.

Hallo an diesem schönen Sommerhitzetag!!


Ich bin gerade so wütend auf mich selber. Ich krieg einfach gar nichts auf die Reihe. Ich hab soo wenig Energie, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich denke die ganze Zeit nur ans schlafen. Am liebsten würde ich das den ganzen Tag tun. Ich habe kein wirkliches Interesse an etwas, bin nur froh, wenn ich meine Ruhe habe. Ab und zu sehe ich schon gerne meine Freunde, aber bin dann wieder froh alleine zu sein. Alles ist mir irgendwie gleichgültig geworden, ich sehe in nichts ausser meinem Sohn eine Perspektive. Der Tag kommt mir vor wie ein Jahrhundert. Und der Haushalt habe ich überhaupt nicht im Griff. Ich schaffe es zwar an einem Tag sauber zu haben, aber am nächsten Tag sieht es wieder aus, als hätte die Bombe eingeschlagen. Morgens komme ich fast nicht aus dem Bett, die Energie aufzubringen um nur mein Bett zu machen ist unglaublich klein und wenn nur etwas anders läuft bringt es mich total aus dem Konzept. Dabei geht es mir ja schon lange wesentlich besser und auch die Angst ist sehr wenig geworden. Ich nehme seit ungefähr 2 Monaten homöopathische Tropfen, die bis jetzt überhaupt nicht wirken. Ich habe ständig Nackenschmerzen und immer noch meine Sehschwäche. Es ist mir alles zuviel. Ich mag einfach nicht. Am liebsten würde ich weg gehen, irgendwohin wo alles anders ist.
Tut mir leid für mein Gejammer, ich schäme mich auch wahnsinnig für das, mein Selbstwertgefühl ist gleich null.

Liebe Grüsse

Lola

Ich fühle mit dir...

Mir gehts grad auch nicht anders...

Heute überhaupt... Ich bin zu nichts in der lage... möchte nur schlafen... mir tut alles weh, ich bin total grantig.. mein Söhnchen nervt mich, Nadine ist gar nicht da - ist bei den Schwiegereltern... es ist heiß...

Meine Haushaltshilfe musste heute den ganzen Haushalt alleine machen, weil ich einfach nicht konnte, und nicht wolte... Ich hab einfach keine Kraft... Ich mag einfach nicht...

Also, ich kann dich sehr gut verstehen...

Kann dir aber leider nicht sagen, wie man aus dieser Phase wieder raus kommt, aber ich hoffe, die Mädels hier können dir weiterhelfen...

Kann dir nur sagen, das es mir genauso geht...

Hallo Nicole!


Danke für deine Antwort. Es tut mir leid dass es dir auch so ergeht, auch wenn ich froh bin, dass ich nicht die einzige bin.
Es ist einfach alles so trist, hat alles so ein Nebelschleier und der Sinn sehe ich nicht dahinter. Denke immer wieder, warum muss das Ganze denn sein??!!!! Warum gibt es überhaupt diese Krankheit. Eigentlich ist es ja nicht im Sinne der Natur, denn Fortpflanzung und das Rundherum sollte etwas erfreuliches sein. Ich versteh nicht, warum es diese Krankheit gibt. Und ich versteh auch nicht, warum es die einen trifft und die anderen nicht. Das ist doch einfach gemein. Ich komm damit nicht klar und werd nie damit klar kommen.
Lg

Lola

Hi Lola,
ich glaube, Du stellst Dir zuviele "Warum-Fragen", die eigentlich gar nicht weiterhelfen - warum es andere nicht trifft, macht Dich doch nur unglücklich. Versuche doch mal, mehr WAS Fragen zu formulieren. Also, WAS kannst Du aktiv tun, damit es Dir besser geht. Ok, Du sitzt zur Zeit in einem Tief, und kannst Dich nicht aufraffen, aber wenn Du in kleinen Schritten anfängst, auch mal Sachen zu tun, Dir NUR DIR gefallen (natürlich mit Rücksicht auf Deinen Sohn, aber das ist ja alles eine Frage der Orga), dann kommt die Lebensfreude und auch Dein Selbstwertgefühl wieder. Was hast Du denn vor der Geburt Deines Sohnes gerne gemacht? Gibt es da Dinge, an die Du gerne zurückdenkst? Schaff Dir deine Freiräume (und das ist nicht der Haushalt) und versuche sie, mit Deiner Familie zu vereinbaren. Versuche ausserdem, Deine "Krankheit" irgendwie anzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen, nach dem Motto: ich werde nie klar kommen, das erzeugt einen gewaltigen Druck, den Du dann sicher auch körperlich spürst. Grübel nicht so viel nach dem warum, nimm Dich so wie Du gerade bist und versuche Dir zu sagen, dass ist schon okay. Ich weiss, das klingt komisch, aber im Kampf geht die meiste Energie verloren. Hoffe, es war was für Dich dabei, LG Carlotta

Hallo Lola!

Also die Carlotta hats total auf den Punkt gebracht - das kann ich alles voll unterschreiben!!!!!

Vielleicht wären zur Unterstützung auch die Bachblüten was für dich. Mir haben sie sehr geholfen und tun es immer noch!

@Carlotta: Das hast du suuuuuuuuuuuuuuper rüber gebracht und da ist auch jede Menge für MICH dabei!!!! Bin grad bei den "Tagen vor den Tagen" und da kam dein Beitrag gerade richtig!!!! Ich danke dir von Herzen für diese tollen Zeilen!

Liebe Grüße an euch von

Hallo,

ich finde die Zeilen von Charlotta hören sich ja wirklich gut an,
aber ich finde die Umsetzung sehr schwer,
auch mir fallen viele Sachen ein die mir vor der Geburt meines Sohnes Spaß gemacht haben,
ich mache sie ja auch noch, aber es ist einfach nicht mehr dasselbe,
es macht einfach nicht mehr so viel Spaß wie früher.
da einem einfach oft die Motivation oder Freude fehlt,
das macht auch mir zu schaffen da ich immer hoffe das es bald wieder so wie früher sein wird.

Du hast schon Recht, auch ich schäme mich für meine Erkrankung, obwohl ich weiß das ich es nicht müsste,
aber außer meinem Mann und meiner Mutter weiß es niemand,
nicht mal meine beste Freundin,
ich kann es einfach nicht preisgeben und das setzt mich schon irgendwie unter Druck!!

LG
Anke

Vielleicht hilft es euch ein wenig, euch klar zu machen, dass alles seine Zeit hat: Ihr werdet nach einer Geburt NIE WIEDER die Alte sein. Genau, wie wir keine Kinder mehr sind und dieser Abschied hat uns alle unheimlich geschmerzt, denn sonst wäre die Pubertät ein unmerkliches Älterwerden und kein stürmischer Reifeprozess.
Uns Müttern ist mit der Mutterschaft etwas genommen worden (das, was wir unser "altes Leben" nennen) und uns wurde etwas geschenkt. Was, kann ich nicht sagen, das muss jede selbst rausfinden. Das ist eine unserer Aufgaben und wir werden solche Umbrüche noch öfters haben. Nach einer Scheidung / Trennung. Wenn die Kinder ausziehen. In den Wechseljahren. Wenn das Rentenalter kommt. Wenn der Körper schließlich nimmer so mitmacht, wie er das siebzig oder achtzig Jahre lang getan hat.
Ich habe nach jeder Geburt, ob mit oder ohne PPD, ein gutes Jahr gebraucht, um wieder in meinem Körper zuhause zu sein und um allmählich auch wieder Pläne schmieden und Wünsche äußern zu können, die net unmittelbar ums Kind kreisten.
Und nach meiner Scheidung wusste ich gar nix mit mir anzufangen, weil ich so lange damit verbracht hatte, mich über meinen Ex zu ärgern, dass ich gar net wusste, was ich sonst tun sollte.
In der Kinderpsychologie gilt der Satz: Langeweile macht kreativ. Das heißt, dass man knörzenden Kindern net sofort ein Beschäftigungsangebot machen soll, weil sie nach einer Weile selbst coole Ideen haben.
Euch wird das auch so gehen. Mir gings auch so. Glaubts mir.