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Bin neu hier und habe Angst
Verfasst: 11:08:2006 22:44
von aruula07
Hallo an alle,
nach der Geburt meiner Tochter vor drei Jahren litt ich ab Depressionen. Leider bin ich stark vorbelastet. Seit meinem 11 Lebensjahr hatte ich Angstzustände und mit 20 dann das erste mal Depressionen.
Trotzdem haben mich die Wochenbettdepressionen eiskalt erwischt. Naja, wenn ich hier einige Berichte lese, weiß ich, dass ich noch ganz gut dabei weggekommen bin. Ich habe mir schnell Hilfe gesucht und es ging mir auch schnell wieder besser. Trotzdem waren diese Monate die Hölle für mich und meine Familie.
Mein Mann war damals total überfordert. Hat mich oft alleingelassen. Ich hätte mich beinahe von ihm getrennt - ich konnte einfach nicht mehr.
Heute bin ich wieder schwanger und auf einmal ist diese Angst wieder da, dass sich alles wiederholt. Mein Mann ignoriert diese Angst einfach: Mach dich doch nicht verrückt!". Er hat sich damals nicht erkundigt wie er mir helfen könnte und ich glaube fast nicht, dass es diesmal anders wird. Jedesmal wenn ich das Thema anspreche ist er nur genervt.
Ich habe solche Angst, dass sich alles wiederholt! Versteht mich nicht falsch, ich freue mich auf unser 2. Kind, sehr sogar. Aber diese Angst ist immer mit dabei, wieder krank zu werden und wieder von ihm alleingelassen zu werden.
Danke fürs "Zuhören"
aruula
Verfasst: 12:08:2006 8:25
von Marika
Liebe Aruula!
Herzlich willkommen hier bei uns - schön, dass du da bist!
Ich kann absolut verstehen, dass du einfach die Angst hast, es könnte sich wiederholen. Da geht es wohl jeder Frau so, die einmal eine PPD hatte. Aber du kannst schon im Vorfeld sehr viel tun, um die Möglichkeit gering zu halten, dass die PPD nochmal ausbricht. Ich glaube vorne auf der Starseite gibt es eine Rubrik "Prävention".
Du hast jetzt auf jeden Fall den Vorteil, dass du weißt, WAS SEIN KANN! Ich würde auch mal mit deinem Arzt bzw. Therapeuten sprechen und evtl. auch mit den Ärzten und Hebammen in dem Spital, wo du dann entbinden willst. Wichtig wäre auch, dass dein Mann seine Angst überwindet und sich aktiv mit der PPD auseinander setzt. Das nimmt dir schon mal ne Menge Druck. Ich denke, er hat wirklich einfach Ängste, was dieses Thema betrifft. Die Männer machen dann oft die Augen lieber zu denken, damit wird der Ernstfall schon nicht einftreffen. Vielleicht könnte auch dein Arzt mit ihm sprechen und ihm die Notwenigkeit aufzeigen.
Liebe Aruula - vergiß auch nicht, es kann sein, muß aber nicht. Ich hoffe, du fühlst dich hier gut aufgehoben. Wir werden dir immer helfen und für dich da sein! Wann kommt denn dein 2. Schätzlein?
Ganz liebe Grüße von
Verfasst: 12:08:2006 12:25
von Muschelkalk
Herzlich willkommen Aruula!
Deine Sorge, dass es nochmal passiert, ist einerseits nicht unbegründet. Andererseits hast Du beste Voraussetzungen, diesmal besser vorbereitet zu sein. Das geht damit los, dass Dein Gyn genau weiss, welche Geschichte Du hast. Leider machen wir hier immer wieder die Erfahrung, dass die Ärzte null Fortbildung haben in Bezug auf ADs in der SS und in der Stillperiode. Ein Psychiater würde vermutlich dazu raten, eine Minimaldosis eines SSRIs schon vor der Geburt einzunehmen, dass sich der Pegel langsam aufbauen kann. Dass heisst nicht, dass es ausbrechen muss, es ist aber so ne Art Sicherheitsnetz. Die Hormonumstellung nach der Geburt ist einfach heftig und man muss ja nicht unvorbereitet sein.
Also, lass Dich gut beraten und vorallem nicht kirre machen von unwissenden Ärzten und Hebammen.
www.embryotox hilft Dir und Deinem Arzt sicher weiter.
LG
Verfasst: 12:08:2006 12:27
von rosered
Herzlich willkommen meine liebe!
Ich geb Marika recht... Dein Vorteil ist, das du weißt, was sein KANN...
Niemand kann dir eine Garantie geben, ob und wie stark die PPD wiederkommt!
Es kann sein, das nichts ist, es kann sein, das es nur leicht kommt, und es kann sein, dass es dich volle Kanne erwischt...
Aber es gibt hier viele Mamas, die damit mehr Erfahrung haben als ich!
Trotzdem bin ich oft hier, und hab immer ein offenes ohr...
Lass dich mal umarmen!!!!!
Verfasst: 13:08:2006 11:04
von lebenstraum
Hallo,
ich kann Dich gut verstehen,
ich bin zwar nicht schwanger, aber möchte es im nächsten Jahr gerne werden und habe auch große Angst das es mir nach der Geburt noch schlechter geht,
wenn ich versuche mit meinem Mann zu reden reagiert er ähnlich wie Deiner, ich soll mich doch nicht jetzt schon verrückt machen, ich würde mir zu viele Gedanken machen,....!!
Ich liebe ihn sehr doch in meiner ganz schlimmen Phase war er einfach viel zu Überfordert um mir helfen zu können, ich war total depressiv und dann unser Sohn der ein Schreibaby war.....!!
Ich denke auch oft, hoffendlich schaffen wir das, unsere Ehe das, hoffendlich zerbrechen wir nicht daran....!!
Ich versuche positiv zu denken, Du weißt was Dich schlimmsten Fall erwarten kann und Du weißt auch das es vorbei geht, es wird besser und Du weißt wo Du Hilfe bekommst!!
Ich denke ich würde im Vorfeld mit einem Arzt sprechen und prophylaktisch etwas einnehmen,
auch würde ich im KH dem Arzt und der Hebamme Bescheid sagen,
ich würde nicht nochmal so lange den Schein aufrecht erhalten wie bei unserem Sohn.....!!!
LG
Anke
Verfasst: 13:08:2006 11:59
von toadfoot
Hallo,
mir ging es dieses Jahr genauso. Ich habe vor 6 Jahren eine Tochter bekommen und bin in eine ziemlich heftige Depression gerutscht. 2004 war ich dann 4 1/2 Monate stationär in Behandlung und danach ging es mir richtig gut. Dann wurde ich schwanger, habe die AD´s abgesetzt und hatte totale Panik, dass es mich nach der Entbindung wieder erwischt. Habe deswegen sofort abgestillt (was ich heute bereue), damit ich mein Trevilor wieder ansetzen kann. Habe es bis heute nicht gebraucht, mein kleiner Schatz ist jetzt 4 Monate alt. Klar gab es auch ein paar Heultage und es gibt auch wieder Tage, an denen ich mich zu nichts aufraffen kann und mir alles zu viel wird, ich wieder den ganzen Tag schlafen möchte etc, aber alles in allem habe ich die 2. Geburt weit besser verkraftet als die erste. Du schaffst das schon.
LG Kerstin