Schwerer Vertrauensbruch in der Therapie und in der Ehe!!!!!
Verfasst: 12:08:2006 9:19
Hi meine Lieben!
Ihr seidt die Einzigen,an die ich mich noch anvertrauen mag,denn ich vertraue im echten Leben einfach niemanden mehr.
Gestern ist etwas sehr,sehr Schlimmes zwischen mir und meiner Therapeutin passiert und leider auch mit meinem Mann.Ich habe kein Vertrauen mehr zu diesen beiden Menschen.
Gestern hatte ich eine Therapiestunde.Meine Therapeutin hat mich mit Vorwürfen "bombardiert", die mir extreme Schuldgefühle gegeben haben und mir das Vertrauen zu ihr einfach weggenommen haben.
Sie hat mir gesagt,sie sei geschockt gewesen,als meine Hausärtzin ihr am Tel. von meinem letzten Zusammenbruch berichtete.Meine Hausärtzin hat sie darum gebeten,etwas für mich zu machen.Sie habe ihr auch gesagt, sie hätte den Verdacht,daß ich 2 Hausärtze hätte.
Leider war das alles mit meiner Hausärtzin nicht ausgemacht worden.Als es mir am vorletzten Montag so dreckig ging,habe ich sie einfach nur darum gebeten,meiner Psychotherapeutin zu erzählen, wie es mir geht,damit diese einen Attest schreibst, der für die Genehmigung der Haushaltshilfe durch die Krankenkasse nützlich gewesen wäre.
Dann hat mich meine Psychotherapeutin weiter mit Vorwürfen bombadiert.
Ich versuche jetzt mal,das Gespräch bruchstückshaft zu rekonstruieren:
-Sie:"Nehmen Sie jetzt Paroxetin?"
-Ich:"Nein,ich nehme weiterhin Johanniskraut."
-Sie:"Warum nehmen Sie kein Paroxetin?Das hat Ihnen doch der Psychiater verschrieben!"
-Ich:"Weil ich Angst vor den NB und von der Absetzpb habe.Mir geht es mit Johanniskraut sehr gut,ich brauche kein synthetisches AD."
-Sie:"Aber sie sind doch schwer depressiv!Sie müssen Paroxetin einnehmen!"
-Ich:"Nein,ich bin überhaupt nicht schwer depressiv.Ich habe diesen Nervenzusammenbruch aufgrunde der extremen Anhänglichkeit meiner Tochter und ihres Schreien.Als mein Mann am nächsten Tag in Urlaub war ging es mir plötzlich wieder gut und die letzten 2 Wochen auch,weil er mir die Kleine regelmäßig genommen hat!Was ich brauche momentan sind keine synthetischen Pillen sondern Entlastung im Alltag.Darum habe ich eine Haushaltshilfe beantragt."
-Sie:"Aber sie haben KEINE KRANKHEITSEINSICHT!Sie BAGATELLISIEREM alles!Ich habe in der Therapie NOCH NIE jemanden gehabt,der solche Einbrüche immer wieder erlebt hat."
-Ich:"Nein,ich bagatellisiere gar nichts!Ich weiß, daß ich psychich krank bin,ich bestreite das nicht.Aber mir geht es zur Zeit mit Entlastung im Alltag und ohne synthetisches AD gut.Ich sage nicht, daß ich nicht krank bin,ich sage nur,daß ich kein synthetisches AD momentan brauche,sondern Entlastung im Alltag!"
-Sie:"Ja, aber das ist doch nicht normal, daß ihre Tochter im Alter (16 Monate) so anhänglich ist und schreit.Vielleicht liegt es an Ihnen?"
-Ich:"Ach ja, und das noch.Jetzt bin ich noch schuld,daß meine Tochter extrem anhänglich ist,wenn sie allein mit mir ist.Ich bin also noch dazu eine schlechte Mutter!"
Und blablablabla...
Ich frage sie dann im Laufe des Gesprächs,ob sie schuld wäre,wenn ich mir das Leben während der Therapie nehmen würde.Denn sie hat mir zu verstehen gegeben,daß sie sich seit dem Gespräch mit meiner Hausärtzin große Sorgen um mich mache.Sie sagt mir,ja, die Staatsanwaltschaft würde auf jeden Fall sie fragen und sie evtl. für verantwortlich halten,wenn sie das Gefühl hätten,sie hätte nicht alles getan,um den Suizid zu verhindern.Dann verstehe ich,warum sie mich drängt,das Paroxetin zu nehmen und den Psychiater regelmäßig zu sehen (den sehe ich nicht mehr,da ich seine Psychopillen nicht nehmen will).
Ja, und dann sprechen wir noch über den Klinikenaufenthalt in dieser psychosomatischen Klinik.Ein Platz mit Mutter und Kind (ich würde meine Tochter mitnehmen) wäre im November frei.Sie fragt mich,ob ich den Antrag einreichen werde.Ich sage ja, daß ich es aber vorhätte,dort ambulant behandelt zu werden,sprich meine Tochter zwar tagsüber mitzunehmen,da keiner sonst auf sie aufpassen kann , abends aber gerne wieder nach Hause zum Schlafen fahren möchte.Begründung:ich befürchte , daß meine Tochter sich in der fremden Umgebung nicht zurechtfindet und Schlafstörungen bekommt.Das habe ich mit meinem Sohn in Urlaub schon erlebt und kürzlich berichtete eine Mutter in meiner Mu-Ki-Gruppe über ähnliche Erfahrungen.Dabei schläft meine Tochter zur Zeit super und das möchte ich einfach nicht auf´s Spiel setzen,denn wenn sie Schlafstörungen bekommen würde, dann ginge es mir automatisch schlechter und das möchte ich nicht.
Sie sagte dann:"Das ist bestimmt nicht möglich und auch nicht wünschwenswert,denn sie müssen weg aus der familiären Umgebung, die zu ihrer Krankheit beiträgt."
Ich sehe dann im Laufe des Gespräüchs,daß sie einfach nicht verstehen kann,welche nervliche Belastung das wochenlange Anklammern,Tragen und Schreien meiner Tochter sei und daß sie auch nicht verstehen kann,warum sie in einer fremden Umgebung plötzlich Schlafpb bekommen könnte.Meine Psychotherapeutin ist ledig (geschieden) und kinderlos und kann sich einfach in meine familiäre Situation nicht hinreinfühlen und mir da Verständnis zeigen und Unterstützung bringen.Das ist ein großes Pb.
Aber das Schlimme an diesem sehr belastenden Gespräch ist, daß ich kein Vertrauen mehr zu ihr habe.Denn wenn sie mir vorwirft, einen Nervenzusammenbruch zu haben,wenn ich durch ihre empörte Reaktion darauf den Eindruck habe,ich darf keinen Zusammenbruch mehr haben,wie kann ich ihr das nächste Mal so was beichten?Dann habe ich Angst,daß sie mir wieder vorwirft,kein synthetisches AD zu nehmen,keine psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen (Psychiater,Klinik) und ich werde dann einfach nichts mehr sagen.Dabei dachte ich,sie ist da, um mir zu helfen,diese Pb zu bewältigen, indem ich mit ihr darüber spreche!
Während dieses Gespräch habe ich mir ernsthaft überlegt,ob ich die Therapie nicht abbrechen soll.Denn das Vertrauen ist nicht mehr da.Ich habe das Gefühl,sie ist sauer, daß ich mich nicht an ihr Therapiekonzept halte (sprich Psychotherapie+AD), sprich,ich habe das Gefühl,um ihr Vertrauen zurückzugewinnen,muß ich mich fügen,anpassen und machen,was sie mir empfiehlt.Daß ich dabei eine eigene Meinung, wie meine Therapie ausssehen soll,daß ich mich eigentlich mit Psychotherapie und Alternativmethoden (Johanniskraut,Nahrungsergänzungsmittel,Sport) bisher wohl gefühlt habe, interessiert sie nicht.So arbeitet sie normalerweise nicht.Das passt also nicht!
Tja, ich habe sie trotzdem gefragt, am Ende der Stunde, ob sie mich weiter therapieren wolle.Ja, hat sie gesagt.Darum haben wir einen neuen Termin vereinbart.Ich dachte im Moment,es sei schon ok,ich würde dieses verletztendes,demütigendes Gespräch schon verkraften und dann könnte ich dann weiter die Therapie machen.
Aber heute bezweifle ich das, weil ich einfach kein Vertrauen mehr zu dieser Frau habe.Ich spürte während dieses Gespräch eine Art Verachtung,Ablehnung für den Weg,den ich gewählt habe,um meine Krankheit zu besiegen.Und ich habe Angst,mich wieder zu öffnen,meine innere Probleme anzuvertrauen,Vorwürfe wieder anhören zu müssen und anschliessend Schuldgefühle zu spüren.
Aber das Schlimmste ist eigentlich nach der Therapie zu Hause vorgekommen.Ich habe mich mit meinem Mann gestritten und im Laufe des Streites sind auch ganz viele Vorwürfe von ihm gekommen.Vorwürfe,die 11 Jahren alt sind.Alles, was ich ihm angeblich angetan habe, hat er nie vergessen und verzeihen.Der größte Vorwurf ist,daß ich nie auf seinen Ruf geachtet habe,daß ich viele Sachen gemact hätte,die seinen Ruf ruiniert hätten.Z.B. als ich den Krankenwagen im Januar angerufen habe,weil ich selbstmordgefährdert war und er mir eigentlich nicht helfen konnte.Am Besten hätte ich niemanden um Hilfe gerufen,damit die lieben Nachbarn,Arbeitskollegen und Bekannten nicht erfahren,daß es mir psychich schlecht geht.Die liebe Fassade,die seiner Mutter so heilig ist wie ihre Bibel , um diese liebe Fassade geht es ja.
Ich hätte mit wegen des Hausbaus nicht mit den Handwerkern streiten sollen, sondern einfach des lieben Friedens lieber meinen Ärger runterschlucken müssen und einfach hinnehmen sollen,daß wir das falsche Fenster geliefert bekommen haben,der Fliesenleger in unserem Haus trotz meines Verbots und seines Versprechens raucht,usw.Ach ja, und dazu kam die Geschichte des Kindergartens unseres Sohnes.Ich hatte ihn damals aus dem evangelischen Kindergarten rausgetan,weil ich herausgefunden hatte,daß sie dort die Haustür ohne Aufsicht offen ließ.Ich hatte dann plötzlich eine Heidenangst, daß er aus dem KIGA abhaut und konnte diese Angst nicht überwinden.ICh hatte meinen Mann um Einsicht und Verständnis gebeten,aber er wollte ihn trotzdem dort lassen.Schliesslich gab er mit etlichen Streiten die Erlaubnis,den Vertrag zu kündigen und unseren Sohn in den katholischen KIGA einzuschreiben.
Ich dachte bisher,damit seit der Konflikt erledigt.Und gestern der vorwurf:ich hätte die Leiterin des ev.KIGA ohne seine Erlaubnis angerufen und gleich am Tel. den Vertrag gekündigt.Dabei hätte ich ihm vorher versprochen,das Pb. mit dem Pfarrerehepaar gemeinsam mit ihm zu besprechen.Dabei war es:am Tel. wollte ich mich nur bei der Leiterin erkundigen,wie die Sache wirklich aussah,ob es stimmte, was die Erzieherin erzählte,sprich die kinder dürften die Gruppe nicht wechseln,solange die Haustür offen war (2 Stunden pro Tag).Dann erzählte mir die Leiterin,daß es falsch sei,daß die Haustür grundsätzlich den ganzen Tag offen bleiben könnte,denn es gehörte zum offenen Konzept der Einrichtung.Damit war für mich klar, ich könnte meinen Sohn dort nicht lassen und fragte sie,welche Kündigungsfristen es bei ihnen gab.Dann erzählte ich meinem Mann vom Gespräch und sagte ihm,ich möchte den Vertrag kündigen.Er war dagegen und plötzlich wollte er kein Gespräch mehr mit dem Pfarrerehepaar.Schlierßlich gab er nach ca. 2 Wochen nach und ich durfte mit großen Schuldgefühlen kündigen.
Ja, eine lange Geschichte,ein bißchen kompliziert.
Auf jeden Fall fühle ich mich seit diesem Streit mit ihm nicht mehr wohl,habe kein Vertrauen mehr zu ihm.Gestern ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:wir sind grundverschieden, unseres Sichtweise sind überhaupt nicht kompatibel.Ihm geht es im Leben vor allem um den Erhalt dieser lieben Fassade,man sollte Konflikte mit anderen Leuten vermeiden,um den lieben Frieden zu bewahren.Also eigene negative Gefühle (Ärger,Zorn,Wut) unterdrücken,Ungerechtigkeiten einfach in Kauf nehmen.Diese Lebenseinstellung ist genau diese spießige , heuchlierische Einstellung seiner Mutter und seines Vaters,die ich verachte.Ich kann das nicht, ich kann meine Gefühle nicht unterdrücken.Wenn jemand mir etwas Böses tut,dann sage ich ihm das irgendwann.
Ich kann ehrlich gesagt, nicht glauben,daß ich ausgerechnet so einen spießigen Mann geheiratet habe.Wie seine Mutter, seine Familie ist,habe ich seit Langem eingesehen.Aber daß er genauso ist wie sie,ich war zu blöd,um das zu sehen.
Ich bin einfach so enttäuscht.
Ich fühle mich mit diesem Mann genauso, wie ich mich mit meinem Vater gefühlt habe:ich mußte mich als Kind an seine Ideale und Vorstellungen anpassen,immer brav und gehorsam sein,sonst wurde ich geprügelt,geschimpft,gedemütigt,abgelehnt.Ich durfte nie sagen,daß das Kleid, das meine Mutter mir gekauft hatte,mir nicht gefall.Ich mußte die abscheuliß schmeckende Suppe meiner Mutter bis zum letzten Tropfen auslöffeln und diese abscheußlich schmeckenden Sirup gegen Reiseübelkeit vor der jeder Reise trinken,usw.Ich habe immer gemacht,was meine Eltern mir befohlen haben.Ein brav, angepasstes musterhaftes Mädchen,das in der Pubertät plötzlich nicht mehr wußte,wer sie ist,was sie wollte,was sie mochte,was sie es als Kind nie herausfinden konnte.Ich hatte gelernt,immer zu machen,was andere für mich für gut gefunden hatte,ich hatte nicht gelernt,auf meine eigenen Gefühle und Wünsche zu hören und zu achten.
Bis ich dann nach einer Depression mit 16 Jahren rebellierte.Sagte:"Nein,euere Suppe esse ich nicht mehr!Nein,ich mache jetzt,was ICH will,nicht mehr,was IHR wollt!"
Mein Elternhaus war ein Gefängnis.Und so ist meine Ehe jetzt auch ein Gefängnis.
Ich muß jetzt mit dem Schreiben aufhören,weil meine liebe Tochter wach ist.
Vielen Dank für´s Lesen.Dieses Forum ist die beste Therapie!
Ihr seidt die Einzigen,an die ich mich noch anvertrauen mag,denn ich vertraue im echten Leben einfach niemanden mehr.
Gestern ist etwas sehr,sehr Schlimmes zwischen mir und meiner Therapeutin passiert und leider auch mit meinem Mann.Ich habe kein Vertrauen mehr zu diesen beiden Menschen.
Gestern hatte ich eine Therapiestunde.Meine Therapeutin hat mich mit Vorwürfen "bombardiert", die mir extreme Schuldgefühle gegeben haben und mir das Vertrauen zu ihr einfach weggenommen haben.
Sie hat mir gesagt,sie sei geschockt gewesen,als meine Hausärtzin ihr am Tel. von meinem letzten Zusammenbruch berichtete.Meine Hausärtzin hat sie darum gebeten,etwas für mich zu machen.Sie habe ihr auch gesagt, sie hätte den Verdacht,daß ich 2 Hausärtze hätte.
Leider war das alles mit meiner Hausärtzin nicht ausgemacht worden.Als es mir am vorletzten Montag so dreckig ging,habe ich sie einfach nur darum gebeten,meiner Psychotherapeutin zu erzählen, wie es mir geht,damit diese einen Attest schreibst, der für die Genehmigung der Haushaltshilfe durch die Krankenkasse nützlich gewesen wäre.
Dann hat mich meine Psychotherapeutin weiter mit Vorwürfen bombadiert.
Ich versuche jetzt mal,das Gespräch bruchstückshaft zu rekonstruieren:
-Sie:"Nehmen Sie jetzt Paroxetin?"
-Ich:"Nein,ich nehme weiterhin Johanniskraut."
-Sie:"Warum nehmen Sie kein Paroxetin?Das hat Ihnen doch der Psychiater verschrieben!"
-Ich:"Weil ich Angst vor den NB und von der Absetzpb habe.Mir geht es mit Johanniskraut sehr gut,ich brauche kein synthetisches AD."
-Sie:"Aber sie sind doch schwer depressiv!Sie müssen Paroxetin einnehmen!"
-Ich:"Nein,ich bin überhaupt nicht schwer depressiv.Ich habe diesen Nervenzusammenbruch aufgrunde der extremen Anhänglichkeit meiner Tochter und ihres Schreien.Als mein Mann am nächsten Tag in Urlaub war ging es mir plötzlich wieder gut und die letzten 2 Wochen auch,weil er mir die Kleine regelmäßig genommen hat!Was ich brauche momentan sind keine synthetischen Pillen sondern Entlastung im Alltag.Darum habe ich eine Haushaltshilfe beantragt."
-Sie:"Aber sie haben KEINE KRANKHEITSEINSICHT!Sie BAGATELLISIEREM alles!Ich habe in der Therapie NOCH NIE jemanden gehabt,der solche Einbrüche immer wieder erlebt hat."
-Ich:"Nein,ich bagatellisiere gar nichts!Ich weiß, daß ich psychich krank bin,ich bestreite das nicht.Aber mir geht es zur Zeit mit Entlastung im Alltag und ohne synthetisches AD gut.Ich sage nicht, daß ich nicht krank bin,ich sage nur,daß ich kein synthetisches AD momentan brauche,sondern Entlastung im Alltag!"
-Sie:"Ja, aber das ist doch nicht normal, daß ihre Tochter im Alter (16 Monate) so anhänglich ist und schreit.Vielleicht liegt es an Ihnen?"
-Ich:"Ach ja, und das noch.Jetzt bin ich noch schuld,daß meine Tochter extrem anhänglich ist,wenn sie allein mit mir ist.Ich bin also noch dazu eine schlechte Mutter!"
Und blablablabla...
Ich frage sie dann im Laufe des Gesprächs,ob sie schuld wäre,wenn ich mir das Leben während der Therapie nehmen würde.Denn sie hat mir zu verstehen gegeben,daß sie sich seit dem Gespräch mit meiner Hausärtzin große Sorgen um mich mache.Sie sagt mir,ja, die Staatsanwaltschaft würde auf jeden Fall sie fragen und sie evtl. für verantwortlich halten,wenn sie das Gefühl hätten,sie hätte nicht alles getan,um den Suizid zu verhindern.Dann verstehe ich,warum sie mich drängt,das Paroxetin zu nehmen und den Psychiater regelmäßig zu sehen (den sehe ich nicht mehr,da ich seine Psychopillen nicht nehmen will).
Ja, und dann sprechen wir noch über den Klinikenaufenthalt in dieser psychosomatischen Klinik.Ein Platz mit Mutter und Kind (ich würde meine Tochter mitnehmen) wäre im November frei.Sie fragt mich,ob ich den Antrag einreichen werde.Ich sage ja, daß ich es aber vorhätte,dort ambulant behandelt zu werden,sprich meine Tochter zwar tagsüber mitzunehmen,da keiner sonst auf sie aufpassen kann , abends aber gerne wieder nach Hause zum Schlafen fahren möchte.Begründung:ich befürchte , daß meine Tochter sich in der fremden Umgebung nicht zurechtfindet und Schlafstörungen bekommt.Das habe ich mit meinem Sohn in Urlaub schon erlebt und kürzlich berichtete eine Mutter in meiner Mu-Ki-Gruppe über ähnliche Erfahrungen.Dabei schläft meine Tochter zur Zeit super und das möchte ich einfach nicht auf´s Spiel setzen,denn wenn sie Schlafstörungen bekommen würde, dann ginge es mir automatisch schlechter und das möchte ich nicht.
Sie sagte dann:"Das ist bestimmt nicht möglich und auch nicht wünschwenswert,denn sie müssen weg aus der familiären Umgebung, die zu ihrer Krankheit beiträgt."
Ich sehe dann im Laufe des Gespräüchs,daß sie einfach nicht verstehen kann,welche nervliche Belastung das wochenlange Anklammern,Tragen und Schreien meiner Tochter sei und daß sie auch nicht verstehen kann,warum sie in einer fremden Umgebung plötzlich Schlafpb bekommen könnte.Meine Psychotherapeutin ist ledig (geschieden) und kinderlos und kann sich einfach in meine familiäre Situation nicht hinreinfühlen und mir da Verständnis zeigen und Unterstützung bringen.Das ist ein großes Pb.
Aber das Schlimme an diesem sehr belastenden Gespräch ist, daß ich kein Vertrauen mehr zu ihr habe.Denn wenn sie mir vorwirft, einen Nervenzusammenbruch zu haben,wenn ich durch ihre empörte Reaktion darauf den Eindruck habe,ich darf keinen Zusammenbruch mehr haben,wie kann ich ihr das nächste Mal so was beichten?Dann habe ich Angst,daß sie mir wieder vorwirft,kein synthetisches AD zu nehmen,keine psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen (Psychiater,Klinik) und ich werde dann einfach nichts mehr sagen.Dabei dachte ich,sie ist da, um mir zu helfen,diese Pb zu bewältigen, indem ich mit ihr darüber spreche!
Während dieses Gespräch habe ich mir ernsthaft überlegt,ob ich die Therapie nicht abbrechen soll.Denn das Vertrauen ist nicht mehr da.Ich habe das Gefühl,sie ist sauer, daß ich mich nicht an ihr Therapiekonzept halte (sprich Psychotherapie+AD), sprich,ich habe das Gefühl,um ihr Vertrauen zurückzugewinnen,muß ich mich fügen,anpassen und machen,was sie mir empfiehlt.Daß ich dabei eine eigene Meinung, wie meine Therapie ausssehen soll,daß ich mich eigentlich mit Psychotherapie und Alternativmethoden (Johanniskraut,Nahrungsergänzungsmittel,Sport) bisher wohl gefühlt habe, interessiert sie nicht.So arbeitet sie normalerweise nicht.Das passt also nicht!
Tja, ich habe sie trotzdem gefragt, am Ende der Stunde, ob sie mich weiter therapieren wolle.Ja, hat sie gesagt.Darum haben wir einen neuen Termin vereinbart.Ich dachte im Moment,es sei schon ok,ich würde dieses verletztendes,demütigendes Gespräch schon verkraften und dann könnte ich dann weiter die Therapie machen.
Aber heute bezweifle ich das, weil ich einfach kein Vertrauen mehr zu dieser Frau habe.Ich spürte während dieses Gespräch eine Art Verachtung,Ablehnung für den Weg,den ich gewählt habe,um meine Krankheit zu besiegen.Und ich habe Angst,mich wieder zu öffnen,meine innere Probleme anzuvertrauen,Vorwürfe wieder anhören zu müssen und anschliessend Schuldgefühle zu spüren.
Aber das Schlimmste ist eigentlich nach der Therapie zu Hause vorgekommen.Ich habe mich mit meinem Mann gestritten und im Laufe des Streites sind auch ganz viele Vorwürfe von ihm gekommen.Vorwürfe,die 11 Jahren alt sind.Alles, was ich ihm angeblich angetan habe, hat er nie vergessen und verzeihen.Der größte Vorwurf ist,daß ich nie auf seinen Ruf geachtet habe,daß ich viele Sachen gemact hätte,die seinen Ruf ruiniert hätten.Z.B. als ich den Krankenwagen im Januar angerufen habe,weil ich selbstmordgefährdert war und er mir eigentlich nicht helfen konnte.Am Besten hätte ich niemanden um Hilfe gerufen,damit die lieben Nachbarn,Arbeitskollegen und Bekannten nicht erfahren,daß es mir psychich schlecht geht.Die liebe Fassade,die seiner Mutter so heilig ist wie ihre Bibel , um diese liebe Fassade geht es ja.
Ich hätte mit wegen des Hausbaus nicht mit den Handwerkern streiten sollen, sondern einfach des lieben Friedens lieber meinen Ärger runterschlucken müssen und einfach hinnehmen sollen,daß wir das falsche Fenster geliefert bekommen haben,der Fliesenleger in unserem Haus trotz meines Verbots und seines Versprechens raucht,usw.Ach ja, und dazu kam die Geschichte des Kindergartens unseres Sohnes.Ich hatte ihn damals aus dem evangelischen Kindergarten rausgetan,weil ich herausgefunden hatte,daß sie dort die Haustür ohne Aufsicht offen ließ.Ich hatte dann plötzlich eine Heidenangst, daß er aus dem KIGA abhaut und konnte diese Angst nicht überwinden.ICh hatte meinen Mann um Einsicht und Verständnis gebeten,aber er wollte ihn trotzdem dort lassen.Schliesslich gab er mit etlichen Streiten die Erlaubnis,den Vertrag zu kündigen und unseren Sohn in den katholischen KIGA einzuschreiben.
Ich dachte bisher,damit seit der Konflikt erledigt.Und gestern der vorwurf:ich hätte die Leiterin des ev.KIGA ohne seine Erlaubnis angerufen und gleich am Tel. den Vertrag gekündigt.Dabei hätte ich ihm vorher versprochen,das Pb. mit dem Pfarrerehepaar gemeinsam mit ihm zu besprechen.Dabei war es:am Tel. wollte ich mich nur bei der Leiterin erkundigen,wie die Sache wirklich aussah,ob es stimmte, was die Erzieherin erzählte,sprich die kinder dürften die Gruppe nicht wechseln,solange die Haustür offen war (2 Stunden pro Tag).Dann erzählte mir die Leiterin,daß es falsch sei,daß die Haustür grundsätzlich den ganzen Tag offen bleiben könnte,denn es gehörte zum offenen Konzept der Einrichtung.Damit war für mich klar, ich könnte meinen Sohn dort nicht lassen und fragte sie,welche Kündigungsfristen es bei ihnen gab.Dann erzählte ich meinem Mann vom Gespräch und sagte ihm,ich möchte den Vertrag kündigen.Er war dagegen und plötzlich wollte er kein Gespräch mehr mit dem Pfarrerehepaar.Schlierßlich gab er nach ca. 2 Wochen nach und ich durfte mit großen Schuldgefühlen kündigen.
Ja, eine lange Geschichte,ein bißchen kompliziert.
Auf jeden Fall fühle ich mich seit diesem Streit mit ihm nicht mehr wohl,habe kein Vertrauen mehr zu ihm.Gestern ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:wir sind grundverschieden, unseres Sichtweise sind überhaupt nicht kompatibel.Ihm geht es im Leben vor allem um den Erhalt dieser lieben Fassade,man sollte Konflikte mit anderen Leuten vermeiden,um den lieben Frieden zu bewahren.Also eigene negative Gefühle (Ärger,Zorn,Wut) unterdrücken,Ungerechtigkeiten einfach in Kauf nehmen.Diese Lebenseinstellung ist genau diese spießige , heuchlierische Einstellung seiner Mutter und seines Vaters,die ich verachte.Ich kann das nicht, ich kann meine Gefühle nicht unterdrücken.Wenn jemand mir etwas Böses tut,dann sage ich ihm das irgendwann.
Ich kann ehrlich gesagt, nicht glauben,daß ich ausgerechnet so einen spießigen Mann geheiratet habe.Wie seine Mutter, seine Familie ist,habe ich seit Langem eingesehen.Aber daß er genauso ist wie sie,ich war zu blöd,um das zu sehen.
Ich bin einfach so enttäuscht.
Ich fühle mich mit diesem Mann genauso, wie ich mich mit meinem Vater gefühlt habe:ich mußte mich als Kind an seine Ideale und Vorstellungen anpassen,immer brav und gehorsam sein,sonst wurde ich geprügelt,geschimpft,gedemütigt,abgelehnt.Ich durfte nie sagen,daß das Kleid, das meine Mutter mir gekauft hatte,mir nicht gefall.Ich mußte die abscheuliß schmeckende Suppe meiner Mutter bis zum letzten Tropfen auslöffeln und diese abscheußlich schmeckenden Sirup gegen Reiseübelkeit vor der jeder Reise trinken,usw.Ich habe immer gemacht,was meine Eltern mir befohlen haben.Ein brav, angepasstes musterhaftes Mädchen,das in der Pubertät plötzlich nicht mehr wußte,wer sie ist,was sie wollte,was sie mochte,was sie es als Kind nie herausfinden konnte.Ich hatte gelernt,immer zu machen,was andere für mich für gut gefunden hatte,ich hatte nicht gelernt,auf meine eigenen Gefühle und Wünsche zu hören und zu achten.
Bis ich dann nach einer Depression mit 16 Jahren rebellierte.Sagte:"Nein,euere Suppe esse ich nicht mehr!Nein,ich mache jetzt,was ICH will,nicht mehr,was IHR wollt!"
Mein Elternhaus war ein Gefängnis.Und so ist meine Ehe jetzt auch ein Gefängnis.
Ich muß jetzt mit dem Schreiben aufhören,weil meine liebe Tochter wach ist.
Vielen Dank für´s Lesen.Dieses Forum ist die beste Therapie!