Auch ich bin neu, weiß aber nicht ob hier richtig! (lang)
Verfasst: 21:08:2006 13:20
Hallo,
mir ist noch nicht ganz klar, ob ich auch wirklich bei euch richtig bin.
Deswegen dachte ich im Forum könnte ich das mal für mich abklären. Aber nun zu meiner Situation:
Ich bin bald 33 Jahre alt, mein Mann dann 35. Vor der Entbindung war ich Chefarztsekretärin bei einem Professor, der z. B. persönlich mit Dr. Steinmeier (Aussenminister) befreundet ist und entsprechende Kontakte waren an der Tagesordnung. Also ein sehr spannender und fordernder Job.
Die Schwangerschaft wurde von meinem Gyn als kompliziert eingestuft, was ich aber eigentlich so nie empfunden habe. Es stand immer eine Plazentainsuffizienz im Raum, aber ich hatte totales Vertrauen in meinen Gyn und war recht entspannt. Mein Sohn war ein Wunschkind und kam nach OGTT und Einleitung wg. schlechter Herztöne per sekunderer Sectio nach 8h Wehen im April 2005 zur Welt. Er sah sehr kränklich aus und war zu leicht nach 10 Tagen über Termin. Er wog gerade mal 2550g.. Dann hatten die Ärzte den Verdacht, dass er einen seltenen Gendefekt hat, der das Knochenwachtum betrifft. Und sie dachten auch, dass er einen
Hydrocephalus (Wasserkopf) hat. Nach 16 Tagen Kinderklinik habe ich dann nach einem mehr oder weniger heftigen Ausraster meinerseits meinen Sohn am Muttertag nach Hause mitbekommen. Es folgten noch mehrere Wochen mit Stillschwierigkeiten und diffusen Ängsten, dass er zu klein bliebe usw.. Wir waren dann auch bei einer Humangenetikerin, die dann nach mehreren Wochen und Untersuchungen zum Ergebnis kam, dass unser Sohn im Grunde gesund ist, es aber einfach eine ungeklärte Ursache für sein "Knochenproblem" hat. Mein Mann hat anscheinend auch dieses "Problem", was bei ihm allerdings nur zu sehr schlechten Zähnen geführt. hat. Das bereitet uns nun keine Sorge mehr.
Ich fühlte mich dann auch recht gut. 3 Monate nach meiner Entbindung kam dann eine Zeit, in der ich viel Weinen musste, weil wir keine "normale" Entbindung hatten. Zu dem Zeitpunkt hat eine Freundin von mir völlig problemlos entbunden. Irgendwann war das rum.
Im November dann, da war unser Sohn 7 Monate, sind wir dann in unser
Eigenheim 5 km weiter gezogen. Es hat alles reibungslos geklappt, aber es war logischerweise anstrengend.
Die Beikostzufütterung machte Probleme, ich war ständig in Angst, dass er zu klein bleibt. Aber im Grunde entwickelt er sich total normal. Er ist ein
superpflegeleichtes Kind, bis auf die Entwicklungsschubzeiten.
Schon seit längerer Zeit keinerlei Lust mehr auf Sex. Mein Mann ist traurig, dass ich meine Spontanität verloren habe. Er ist dahingehend absolut verständnisvoll und macht keinen Druck. Aber irgendwann
macht es einen selbst auch traurig. Mein Haushalt wird nur nötigerweise
erledigt und ich fühle mich immer irgendwie überfordert. Seit 1 Jahr war ich nicht mehr beim Frisör und irgendwie scheint mir alles so unnötig. Wieso z. B. zum Frisör gehen, wenn doch mein Kleiner ständig an meinen Haaren zieht. Da binde ich sie lieber zusammen und habe meine Ruhe. Aber ich fühle mich hässlich so. Mein Körper ist nicht mehr so wie ich ihn mag. Aber ich bekomme meinen Hintern auch nicht hoch, dass ich mich im Sportverein anmelde. Kleidung mag ich keine kaufen, denn zu Hause gammle ich sowieso nur im Jogginganzug rum. Denn mein Kleiner versabbert mich immer total mit seinen Marmeladehändchen. Nur wenn ich ausser Haus gehe, ziehe ich mich entsprechend an.
Da mein Kleiner nun seinen eigenen Willen entdeckt, gibt es nun öfters
Reibereien. Aber ich merke, dass ich so richtig schlimm aggressiv werde
deswegen. Ich muss mich so zusammenreißen, dass ich nicht mal ihm eine watsche. Dann denke ich wieder, mir ist schon klar warum der Kleine so aggressiv ist, wenn ich unterschwellig so unzufrieden bin, dann spiegelt er das wider. Egal wie lieb und nett ich zu ihm bin, er spürt meine
Unzufriedenheit. Wenn er mich anschreit, weil ihm was nicht passt, dann
fühle ich mich persönlich gekränkt, obwohl mir klar ist, dass es ja
eigentlich nur um die Sache geht. Neulich morgens ist er um 6:15 Uhr
aufgewacht. Ich habe - wie schon seit längerer Zeit - sehr schlecht
geschlafen und wollte ihm "nur" den Schnulli geben und er brüllt mich an.
Ich war dann so fertig, dass ich mich vor sein Bettchen gesetzt habe und
geweint habe. Ich hatte solche Angst vor diesem Tag, dass kann ich gar nicht so genau beschreiben. Mein Mann kam dann ins Zimmer und war völlig geplättet und verstand die Welt nicht mehr. Freinehmen konnte er dann an dem Tag nicht, aber ich habe dass dann auch so geschafft.
Ich bin einfach nicht sicher, ob es mir helfen würde, wenn ich wieder
arbeiten gehe, oder ob ich tatsächlich eine Therapie machen sollte - wie mir mein Gynäkologe empfohlen hat. Vor 7 Jahren habe ich schon mal eine Therapie gemacht und das war extrem anstrengend. Ich habe Angst davor. Damals konnte ich mich nach der Sitzung ins Bett legen und stundenlang Tagebuch schreiben, aber das geht doch mit Kind gar nicht.
Und gibt es Therapeuten, die auf so was rücksicht nehmen?
Gibt es Therapeuten die auf diese Problematik sozusagen spezialisiert sind? Zu meinem damaligen würde ich in meiner jetzigen Situation nicht gehen, der wäre mir echt zu "heftig".
Ich habe momentan das Gefühl, dass es mir jeden Tag etwas schlechter geht. So richtig schlimm ist es geworden seit vor ca. 3 Monaten die Tante von meinem Mann nach langer Krebserkrankung verstorben ist. Am nächsten Tag ist dann auch noch ein Freund von uns völlig unerwartet verstorben. Und wenn ich so darüber nachdenke, habe ich noch gar nicht richtig über die Tante oder den Freund getrauert. Aber wie? Bin ständig im "Einsatz".
Momentan möchte ich am liebsten meine Sachen packen und gehen.
Gestern war mein Sohn kränklich. Mein Mann hatte "Kinddienst". Und wenn ich ehrlich bin, mir war es fast egal ob es meinem Kleinen schlecht ging. Soll sich doch mein Mann drum kümmern. Das ist doch schrecklich!!! Ich hasse mich selbst für diese Gedanken und Gefühle.
Danke fürs lesen und bitte um Ratschläge
Pebbles
mir ist noch nicht ganz klar, ob ich auch wirklich bei euch richtig bin.
Deswegen dachte ich im Forum könnte ich das mal für mich abklären. Aber nun zu meiner Situation:
Ich bin bald 33 Jahre alt, mein Mann dann 35. Vor der Entbindung war ich Chefarztsekretärin bei einem Professor, der z. B. persönlich mit Dr. Steinmeier (Aussenminister) befreundet ist und entsprechende Kontakte waren an der Tagesordnung. Also ein sehr spannender und fordernder Job.
Die Schwangerschaft wurde von meinem Gyn als kompliziert eingestuft, was ich aber eigentlich so nie empfunden habe. Es stand immer eine Plazentainsuffizienz im Raum, aber ich hatte totales Vertrauen in meinen Gyn und war recht entspannt. Mein Sohn war ein Wunschkind und kam nach OGTT und Einleitung wg. schlechter Herztöne per sekunderer Sectio nach 8h Wehen im April 2005 zur Welt. Er sah sehr kränklich aus und war zu leicht nach 10 Tagen über Termin. Er wog gerade mal 2550g.. Dann hatten die Ärzte den Verdacht, dass er einen seltenen Gendefekt hat, der das Knochenwachtum betrifft. Und sie dachten auch, dass er einen
Hydrocephalus (Wasserkopf) hat. Nach 16 Tagen Kinderklinik habe ich dann nach einem mehr oder weniger heftigen Ausraster meinerseits meinen Sohn am Muttertag nach Hause mitbekommen. Es folgten noch mehrere Wochen mit Stillschwierigkeiten und diffusen Ängsten, dass er zu klein bliebe usw.. Wir waren dann auch bei einer Humangenetikerin, die dann nach mehreren Wochen und Untersuchungen zum Ergebnis kam, dass unser Sohn im Grunde gesund ist, es aber einfach eine ungeklärte Ursache für sein "Knochenproblem" hat. Mein Mann hat anscheinend auch dieses "Problem", was bei ihm allerdings nur zu sehr schlechten Zähnen geführt. hat. Das bereitet uns nun keine Sorge mehr.
Ich fühlte mich dann auch recht gut. 3 Monate nach meiner Entbindung kam dann eine Zeit, in der ich viel Weinen musste, weil wir keine "normale" Entbindung hatten. Zu dem Zeitpunkt hat eine Freundin von mir völlig problemlos entbunden. Irgendwann war das rum.
Im November dann, da war unser Sohn 7 Monate, sind wir dann in unser
Eigenheim 5 km weiter gezogen. Es hat alles reibungslos geklappt, aber es war logischerweise anstrengend.
Die Beikostzufütterung machte Probleme, ich war ständig in Angst, dass er zu klein bleibt. Aber im Grunde entwickelt er sich total normal. Er ist ein
superpflegeleichtes Kind, bis auf die Entwicklungsschubzeiten.
Schon seit längerer Zeit keinerlei Lust mehr auf Sex. Mein Mann ist traurig, dass ich meine Spontanität verloren habe. Er ist dahingehend absolut verständnisvoll und macht keinen Druck. Aber irgendwann
macht es einen selbst auch traurig. Mein Haushalt wird nur nötigerweise
erledigt und ich fühle mich immer irgendwie überfordert. Seit 1 Jahr war ich nicht mehr beim Frisör und irgendwie scheint mir alles so unnötig. Wieso z. B. zum Frisör gehen, wenn doch mein Kleiner ständig an meinen Haaren zieht. Da binde ich sie lieber zusammen und habe meine Ruhe. Aber ich fühle mich hässlich so. Mein Körper ist nicht mehr so wie ich ihn mag. Aber ich bekomme meinen Hintern auch nicht hoch, dass ich mich im Sportverein anmelde. Kleidung mag ich keine kaufen, denn zu Hause gammle ich sowieso nur im Jogginganzug rum. Denn mein Kleiner versabbert mich immer total mit seinen Marmeladehändchen. Nur wenn ich ausser Haus gehe, ziehe ich mich entsprechend an.
Da mein Kleiner nun seinen eigenen Willen entdeckt, gibt es nun öfters
Reibereien. Aber ich merke, dass ich so richtig schlimm aggressiv werde
deswegen. Ich muss mich so zusammenreißen, dass ich nicht mal ihm eine watsche. Dann denke ich wieder, mir ist schon klar warum der Kleine so aggressiv ist, wenn ich unterschwellig so unzufrieden bin, dann spiegelt er das wider. Egal wie lieb und nett ich zu ihm bin, er spürt meine
Unzufriedenheit. Wenn er mich anschreit, weil ihm was nicht passt, dann
fühle ich mich persönlich gekränkt, obwohl mir klar ist, dass es ja
eigentlich nur um die Sache geht. Neulich morgens ist er um 6:15 Uhr
aufgewacht. Ich habe - wie schon seit längerer Zeit - sehr schlecht
geschlafen und wollte ihm "nur" den Schnulli geben und er brüllt mich an.
Ich war dann so fertig, dass ich mich vor sein Bettchen gesetzt habe und
geweint habe. Ich hatte solche Angst vor diesem Tag, dass kann ich gar nicht so genau beschreiben. Mein Mann kam dann ins Zimmer und war völlig geplättet und verstand die Welt nicht mehr. Freinehmen konnte er dann an dem Tag nicht, aber ich habe dass dann auch so geschafft.
Ich bin einfach nicht sicher, ob es mir helfen würde, wenn ich wieder
arbeiten gehe, oder ob ich tatsächlich eine Therapie machen sollte - wie mir mein Gynäkologe empfohlen hat. Vor 7 Jahren habe ich schon mal eine Therapie gemacht und das war extrem anstrengend. Ich habe Angst davor. Damals konnte ich mich nach der Sitzung ins Bett legen und stundenlang Tagebuch schreiben, aber das geht doch mit Kind gar nicht.
Und gibt es Therapeuten, die auf so was rücksicht nehmen?
Gibt es Therapeuten die auf diese Problematik sozusagen spezialisiert sind? Zu meinem damaligen würde ich in meiner jetzigen Situation nicht gehen, der wäre mir echt zu "heftig".
Ich habe momentan das Gefühl, dass es mir jeden Tag etwas schlechter geht. So richtig schlimm ist es geworden seit vor ca. 3 Monaten die Tante von meinem Mann nach langer Krebserkrankung verstorben ist. Am nächsten Tag ist dann auch noch ein Freund von uns völlig unerwartet verstorben. Und wenn ich so darüber nachdenke, habe ich noch gar nicht richtig über die Tante oder den Freund getrauert. Aber wie? Bin ständig im "Einsatz".
Momentan möchte ich am liebsten meine Sachen packen und gehen.
Gestern war mein Sohn kränklich. Mein Mann hatte "Kinddienst". Und wenn ich ehrlich bin, mir war es fast egal ob es meinem Kleinen schlecht ging. Soll sich doch mein Mann drum kümmern. Das ist doch schrecklich!!! Ich hasse mich selbst für diese Gedanken und Gefühle.
Danke fürs lesen und bitte um Ratschläge
Pebbles