Schatten & Licht e. V.

Ihr Lieben,
gerade heute habe ich gedacht: mein Gott, wie die Zeit rast, der Tag vergeht. Nun, das ist ja bei "normalen" Menschen auch ganz normal. Ich kann mich aber gut an die Zeiten erinnern, in denen ich total in meinen eigenen Gedanken gefangen war und mir jeder Tag endlos vorkam. Was soll ich mit den Kids unternehmen, gerade mit der Kleinen? Hoffentlich ist bald wieder Abend und ich habe es geschafft. Ob heute eine Krankheit ausbricht, mein Freund mich verlässt etc. So war meine Denke. Heute ärgere ich mich regelrecht, dass der Tag so kurz ist. Meine Grosse geht seit 1 Woche in die Schule, die Kleine wird auch immer selbständiger und ich habe vor lauter Arbeit (auch in meinem Beruf) überhaupt keine ZEIT mehr, mich der Angst hinzugeben. Ich mache wieder regelmässig Yoga und habe mich noch für einen Kurs in einem Fitness-Studio angemeldet, und kann mich ausserdem vor Aufträgen momentan kaum retten. Mensch, das Leben ist soooo schön, wenn die Angst keine Angriffsfläche mehr hat. Und wenn sie mal kurz vorbeischaut, lache ich und sage: Du, Susi, tut mir leid, aber ich habe überhaupt keine ZEIT für Dich, LG Carlotta und danke fürs Lesen (ist ja auch kostbare Zeit, gell?)

Hallo Carlotta,

das hört sich wirklich super an! Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Tage wieder mit "sinnvollen" Dingen gefüllt sind, als nur mit Grübelei ... Diese Tage werden bei mir auch immer mehr. Gestern war z.B. ein super Tag, heute ist wieder nur semi, aber ich versuch's gelassen zu sehen. Im Übrigen freue ich mich auch schon wieder so auf meinen Job! Ich habe vor der Geburt sehr gerne gearbeitet und ich glaube, dass wird mich auch wieder ein Stück weiterbringen, eben wie du schreibst, es gibt dann nicht mehr eine so große Angriffsfläche für Horst oder Susi oder wie auch immer wir sie taufen :).

Herzliche Grüße
Julia

Liebe Carlotta!

Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen! Ich finde auch, dass die Zeit einfach so davon rast. Noch vor einem 3/4 Jahr habe ich die Minuten gezählt bis es Abend ist und der Tag rum ist. Ich war unfähig etwas sinnvolles mit der Zeit und damit auch mit Noah anzufangen.

Das ist jetzt gaaaaaaaaaaaanz anders - oft ist der Tag zu kurz und ich freue mich schon auf den nächsten. Liebe Charlotte, das ist das Beste Zeichen, das uns zeigt - uns gehts gut und wir leben super - trotz ein bissl Angsterkrankung oder Zwangserkrankung... gell!!!

@Julia: Du wirst sehen, es werden wirklich immer mehr Tage, an denen du dich gut fühlst. Erst waren es nur Stunden, dann halbe Tage, dann 2,3 Tag hintereinander, dann Wochen.... bis die schlechten Phasen ganz minimal sind!!!

Liebe Grüße von

Liebe Charlotte
Ich habe auch schon gemerkt, dass das ein "Gradmesser" für meine Genesung ist. früher hatte ich auch regelmässig Angst vor den Tagen, an denen ich mit den Kids alleine war. Ich habe stundenlang darüber nachgedacht, was ich unternehmen könnte, an jedem Projekt gab es wieder "Haken", die mich zögern liessen ("jetzt einkaufen ist nicht gut, der Kleine ist eben erst eingeschlafen, nachher geht nicht, sonst habe ich zuwenig Zeit zum kochen, aber danach muss die Grosse MIttagsschlaf machen.. soll ich mit dem Auto gehen? Nein, doch lieber zu Fuss, aber dann meckert die Grosse, weil sie den ganzen Berg wieder hochlaufen muss und ich kann doch nicht den Kinderwagen und sie und die Lebensmittel hochtragen..." mit dem Ergebnis, dass ich weinend und voller VErsagerinnen-Gefühle dasass und nix getan habe.
Heute ist das viel besser, obwohl ich sagen muss, es gäbe da schon noch Verbesserungspotential. Ich ertappe mich immer noch beim "Angsthaben" vor den beiden Tagen, an denen ich daheim bin, ertappe mich beim nervös planen, was ich denn morgen tun will, immer bestrebt, soviel zu tun zu haben, dass der Tag schnell vorbeigeht und mein Mann wieder zu Hause ist....aber es ist schon um Welten besser als früher.
LG Hanna