Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr Lieben,

wie oben gesagt, ich bin mal wieder hier und möchte mich einfach einmal mitteilen.

Benjamin ist nun fast fünf Monate alt und ein super süßer Fratz. Die, die mich noch kennen, wissen vielleicht noch, dass ich schon vor der Schwangerschaft mit ZG zu tun hatte, währenddessen und danach nur noch ab und an.
Die ersten drei Monate nach der Entbindung ging es mir so gut wie nie zuvor in meinem Leben, zumindest seit den ZG. In der Zeit habe ich mich aber oft mit meinem Partner gestritten, wollte sogar schon ein paar Mal ausziehen, aber wir haben im Moment die Kurve noch bekommen.
Seit ein paar Tagen jetzt, hänge ich sehr durch und zwar seit meiner letzten Therapie.

In mir tauchen immer wieder verstärkt meine suizidalen Zwangsgedanken auf und ich habe sowas von Angst vor diesen blöden Gedanken. Immer wenn ich Auto fahre denke ich, ach, reiß doch einfach mal das Lenkrad rum und knall gegen den Baum. Oder spring doch einfach aus dem Fenster. Und in dem Moment seh ich mein Kind an und muss meist schrecklich weinen.
Ich liebe ihn so sehr wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Klar, er nervt mich manchmal auch bis aufs Letzte, aber das ist ok, denn das finde ich normal.

Versuche so gut es geht, dass er nicht viel mitbekommt. Freue mich total wenn er richtig herzhaft über seine Mama lacht und kuscheln will.

Ich möchte nur, dass diese blöden Suizidgedanken endlich aufhören, denn wenn diese nicht wären, würde es mir ganz gut gehen. Ach man, es kotzt mich alles so an. Warum hört das nicht einfach auf? Ist das nun ein schlimmer Rückfall? Vergeht er wieder, so wie es in den ersten drei Monaten war???

Bin einfach total traurig, denke immer ich werde noch vollkommen irre werden und dann muss ich noch mehr weinen, denn ich will mich doch um mein Kind kümmern und es niemand anderem sonst überlassen. Ich hoffe ihr versteht mich. Ich will leben, nur diese blöden Zwangsgedanken fressen mich auf, so sehr, dass ich denke, ich tu es gleich, weil der innere Zwang so stark ist.

Danke für eure Hilfe und das Zuhören! *knuddelz*

Lieber Gruß und allen einen angenehmen Abend,

Isabell

..ich habe keine Suizidabsichten. Ich habe diese Gedanken seit Januar 2005 und sie wurden als Zwangsgedanken diagnostiziert. Meine Therapeutin weiß auch von ihnen und sagt mir immer wieder, dass dies nicht passieren wird.
Wahrscheinlich sind sie auch nur Zwangsgedanken, aber in Phasen wo ich dann so sehr depressiv bin, macht mir das noch mehr Angst.

Schreibe das nochmal hier hin, weil ich den oberen Thread mir mal durchgelesen habe und niemanden hier in eine Zwickmühle bringen möchte. Ich bin in Therapie, nur noch nicht medikamentös.

Naja, wollte das nur klarstellen.

LG Isabell

Hallo Bellami,

jetzt wirds aber Zeit, dass Dir mal jemand antwortet. Ich weiß gar nichgt mehr, ob wir uns schon im Forum begegnet sind. Ich kann Dir nur sagen, das mit den ZG und der Depression wird besser. Ich hatte auch Zwangsgedanken, zwar andere als Du, aber egal, Zwang ist Zwang. Ich bin schon seit jeher ein zwanghafter Mensch und hatte in der Pubertät einen Zählzwang. Wahrscheinlich hast Du einfach auch diese blöde Neigung. Allerdings würde ich, wenns durch die Therapie nicht bald besser wird, mich auch mal zusätzlich nach was anderem umsehen. ich habe es mit einer Kombination aus Medikamenten und Verhaltenstherapie geschafft. Andere nehmen Bachblüten, wieder andere nehmen natürliches Progesteron. Wenn Du chemisches Zeugs nicht so magst, dann probiere es doch mit Johanniskraut. Das ist zwar auch ein Antidepressivum und das darfst Du nicht mit künstlich hergestellten Antidepressiva nehmen. Aber zumindest ist es aus einem natürlichen Kraut gemacht.
Hast Du schon mal das Buch: "Der Kobold im Kopf "gelesen? Kann ich sehr empfehlen.
Du wirst es schaffen, ganz sicher!
LG und eine feste Umarmung, Saskia

..Sakia,

vielen lieben Dank für deine Antwort, freu mich sehr wenn ich gute Worte bekomme. Denn manchmal neige ich zur Resignation, wenn es mir auf einmal so mega schlecht geht und ich gar nicht richtig weiß warum wohl. Es kommt einfach immer mal wieder durch und hält dann tage- oder wochenlang, ist das denn normal? Dass Rückschläge so lange gehen können?

Meine Therapie hilft mir bis jetzt schon ganz gut. Ihr verdanke ich sicherlich auch die gute Zeit von vier - fünf Monaten, wo es mir ganz gut ging. Nur durch Ben kann ich nur alle 14 Tage oder noch später zu den Therapien gehen.

Das Buch habe ich auch, aber da es sich bei meinen Gedanken um Selbstmord dreht, bin ich immer wieder selbst verunsichert, ob das denn auch wirklich ZG sein können oder doch etwas anderes. Aber alle Therapeuten und Kliniken seither diagnostizierten ZG.

Wahrscheinlich vertraue ich zu wenig in die Aussagen und darum gehts mir dann immer so mies, wenn ich wieder Selbstzweifel bekomme.

Auch eine feste Umarmung für dich!

LG Isabell

Liebe Isabell!

Solche Suizidgedanken könne sehr wohl ZG und somit Symptom einer Zwangerkrankung sein. Und wenn deine Ärzte dies auch so sehen, kannst du ihnen ruhig glauben. Ist aber gar nicht so einfach, gell - ich kenne das auch.

Ich selber litt auch sehr unter ZG - allerdings unter solchen, ich könnte meinem geliebten Kind etwas antun. Auch ich fragte mich in schlechten Phasen immer, ob denn mein Doc auch recht hat, wenn er meint, ich mache so was nicht - es sind einfach "nur" ZG. Immer fragte ich mich selber, ob ich nicht doch eine "schwarze Seele" habe und in Wirklichkeit eine geistesgestörte Mörderin bin... Und soll ich dir was sagen? Ich bin es nicht - ich bin eine tolle Mama, die ihren Sohn über alles liebt und halt leider unter diesem Tick - der "Zwängelei" leidet!

Genau so verhält es sich bei dir mit deinen ZG, so wie es Saskia schon geschrieben hat. Dein Zwang hat sich halt was fieses einfallen lassen - ZG, die sich gegen dich selber richten und die du als solche nicht wirklich erkennst. Man ließt ja meist über ZG, die sich gegen andere richten. Aber auch die Form der Gedanken gegen einen selber ist sehr häufig. Der eindeutigeste Beweis dafür, dass es ZG bei dir sind, ist der Gefühl der ANGST, das diese S.....gedanken begleitet. Es macht dir ja undendlich Angst, wenn diese Gedanken kommen - das ist typisch Zwang.

Ich kann mich der Saskia auch in dem Punkt anschließen, dass eine Verhaltenstherapie zusammen mit einer Medikamentösen Behandlung z.Zt. die größten Erfolge bei Zwangerkrankungen zu verzeichnen haben. Auch ich mache beides und bin zu 98 % ZG frei. Und das hätte ich vor einem Jahr nicht mal zu träumen gewagt. Auch mit den Bachblüten zur Unterstützung habe ich ganz tolle Erfahrungen gemacht.

Liebe Isabell, du siehst - es ist egal, welchen Inhalt die ZG haben. Fakt ist, sie werden von Angst belgeitet und man will sie nicht haben. Versuch sie aber trotzdem anzunehmen und mit ihnen umzugehen, wie dein Thera es dir sicher schon gezeigt hat. Du schaffst das - evlt. überlegst du vielleicht doch mal den Einsatz eines Medis zu deiner Therapie dazu!

Lass mal wieder hören, wie es bei dir weiter geht, ja!!!!

Liebe Grüße von