Zwei TV-Beiträge über PPD

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Melanie W.
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Zwei TV-Beiträge über PPD

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Forumsfrauen,

ich gebe euch hier einen Hinweis unserer Vereinsvorsitzenden Sabine weiter.

Herzliche Grüße
Melanie

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Liebe Mitglieder und MitstreiterInnen des Vereins "Schatten & Licht"!

Das ZDF bringt am kommenden Dienstag, 10. Oktober, zwei Sendungen zu unserer Thematik, auf die wir hinweisen wollen.

10. Oktober 2006, 22.15 Uhr, ZDF, 37 °:
"Kein Gefühl fürs Baby - Babyblues"

10. Oktober 2006, 22.45 Uhr, ZDF, Johannes B. Kerner:
"Postpartale Depression" mit Vorstellung des Vereins "Schatten & Licht"

Wir hoffen natürlich, daß damit sowohl viele betroffene Mütter als auch die Öffentlichkeit erreicht werden.

Herzliche Grüße
Ihre/Eure
Sabine Surholt
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo, Melanie und alle Forums-Frauen,

schön, dass endlich ein seriöser Sender sich für unser Thema interessiert!

Ich habe von Sabine erfahren, dass für die 37°Sendung in der Mutter-Kind-Station in Herten gedreht wurde ( die Geschichten zweier Mütter, die dort stationär sind/waren, werden erzählt). Bei "Kerner" ist Sabine selbst dabei und stellt S&L vor, im Publikum sitzt Frau Dr.Windsor-Oettel, die in Hamburg Psychotherapie für PPD-Frauen anbietet. Einige von Euch haben sie bei unserer letzten Mitgliederversammlung in Marburg kennengelernt.

Ich freu mich schon sehr auf den Abend und unseren anschließenden Austausch darüber hier im Forum.

Liebe Grüße
Eure Uli
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Melanie,

Vielen Dank für die Info. Ist immer wieder toll, wenn sich Betroffene für sowas zur Verfügung stellen. Und auch Klasse, ddas der Kerner einen Sendungsbeitrag über den Verein macht.

Liebe Grüße, Saskia
maria67

Dickes Lob an Schatten-und-Licht

Beitrag von maria67 »

Liebe Schatten-und-Licht Organisatorinne !

Ich möchte an dieser Stelle mal ein dickes Lob an alle Schatten-und Licht Organisatorinnen aussprechen.

Als 2002 mein zweiter Sohn zur Welt kam, und es mir so schlecht ging, habe ich zufälligerweise die Internetseite von Schatten und Licht entdeckt, und dadurch begriffen, daß ich eine PPD habe.

Damals war die Seite noch nicht so strukturiert, wie sie es heute ist.
Die Unterteilung in Foren, finde ich sehr gut, da man somit schnell fündig wird, wenn man etwas zu einem bestimmten Thema sucht.

Auch ich finde immer wieder neue Anregungen und Denkanstöße für mich, wenn ich in den Foren lese.

Die Sendungen im Fernsehen werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
Ich finde es sehr gut, daß das Thema PPD somit an eine breite Öffentlichkeit herangetragen wird. Vielleicht kommt es dadurch immer mehr zu einer Endtabuisierung dieses Themas.

Ich selbst versuche offen mit anderen darüber zu reden,daß ich eine PPD hatte und was dies auch jetzt noch an Auswirkungen auf mein jetziges Leben hat.

Also nochmals ein dickes Lob an Schatten-und-Licht.

Viele Grüße, Maria
Emily

Beitrag von Emily »

Hallo Maria!

Du schreibst, dass du die PPD überstanden hast. Durftest du deine Medis komplett absetzen? In wiefern hat sich deine PPD auf dein jetziges Leben ausgewirkt?

Würde mich freuen, von dir zu hören
bis dann, liebe Grüße
Emily
maria67

Beitrag von maria67 »

Hallo Emily !

Mit überstanden meine ich in meinem Fall, daß ich mich stabil fühle.
Ich sehe meine Situation in Bezug auf die Situation als es mir so schlecht ging. In dieser Zeit war ich nicht in der Lage für mich zu sorgen, geschweige denn für meine Kinder. Ich habe eine ganzes Jahr mit den Kindern bei meine Eltern verbracht , bis ich mich dann irgendwann getraut habe, in mein eigenes Leben zurückzukehren.
Jetzt ist es so, daß ich das Gefühl habe, mein Leben wieder "im Griff zu haben", natürlich mit Höhen und Tiefen, aber die haben andere Frauen und Mütter unabhängig von einer PPD sicherlich auch.

Ich hatte ganz massive Panikattacken, und habe nun seid über einem Jahr keine einzige mehr gehabt. Das buche ich dann auch als Erfolg. Und wenn dann doch leichte Anzeichen von Panik auftauchen, dann sehe ich diese auch als Warnschild, daß ich mich mal wieder überlaste und mehr auf mich achtgeben muß.

Du hast auch die Frage gestellt, inwieweit sich die PPD auf mein jetziges Leben auswirkt.
Ich habe zum Beispiel als festen Bestandteil eine Mittagspause von einer Stunde in meinen Tagesablauf eingeführt. Ich lege mich dann immer hin und versuche ganz bewußt abzuschalten. Ich kann dies allerdings auch nur deshalb, da ich beide Kinder bis ca 13 Uhr in Schule und Kindergarten untergebracht habe. Und diese Zeit ist mir dann auch heilig. Da schalte ich das Telefon aus und die Türklingel ab.

Nach wie vor habe ich auch immer noch Bedenken zum Beispiel ein ganzes Wochenende alleine mit den Kindern zu verbringen, wenn mein Mann beruflich unterwegs ist. Ich lasse dann entweder meine Eltern anreisen, oder dieses Wochenende war zum Beispiel eine Freundin von mir zu Besuch.

Ich nehme auch nach wie vor Medikamente. (SAROTEN) Ich habe zwei mal versucht das Saroten abzusetzen, aber das hat beide Male einen Rückfall ausgelöst. Im Moment beginne ich mit der Einnahme von Lamotrigin. Mein Arzt hat es mir als Rückfallmedikament empfohlen, und ist der Meinung, daß ich bei einer ausreichenden Dosierung dann das Saroten langsam weglassen kann. Beim Saroten stört mich halt die Gewichtszunahme und der hohe Blutdruck der nach Einnahme von Saroten angestiegen ist.

Wie du siehst gibt es schon noch Einschrängungen in meinem Leben, aber die sehe ich eher als harmlos an. Ich fühle mich wieder gut,kann wieder aus vollem Herzen lachen, habe wieder Selbstvertrauen entwickelt, und kann auch mit harten Situationen wieder umgehen.Im letzten Winter hatte mein älterer Sohn zum Beispiel eine Lungenentzündung. Ich habe diese Situation, die sehr anstrengend für mich war ( er war 6 krankheitsbedingte Wochen zu Hause) gemeistert, ohne wieder in die Depression abzudriften.

Ich glaube, daß die PPD in meinem weiteren Leben immer eine Rolle spielen wird, denn wenn man mal Panikattacken hatte, verläßt einen die Angst vor der Angst sicherlich nie ganz.

Es ist jetzt sogar so, daß ich der PPD einen positiven Aspekt abgewinnen kann. Ich habe mit Hilfe der Psychotherapie gelernt, mich mehr für meine Belange einezusetzen, in mich reinzuhören, was ich jetzt eigentlich will und nicht immer danach zu schauen, was andere von mir erwarten.

Ich hoffe, daß Du schon aus dem schlimmsten Tief heraus bist ?!
Meine Mutter hat mich bei meine Rückschlägen immer wieder ermutigt und gesagt:"ALLES WIRD WIEDER GUT ! " Daran muß man einfach glauben !!!

Liebe Grüße,
Maria
momo

Beitrag von momo »

Schubs nach oben, weil hier die Zeiten drinstehen
Patricia

Beitrag von Patricia »

Der Bericht war total klasse, oder was meint ihr?

Ich bin hunde müde aber ich bleib nch wach weilich das bei J. B. kerner auch noch mitbekommen möchte.
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Ja, hab es auch mit Interesse verfolgt. War ein guter Bericht, wenn ich auch etwas schade finde, dass man meist nicht über Frauen berichtet, bei denen Ansgtzustände und ZG im Vordergrund stehen. Diese richtigen Depris hatte ich (zum Glück!!!!!!!) nicht, aber alles andere halt :roll: . Aber vielleicht kommt ein Bericht darüber ja noch.
Ich werde mir JBK auf jeden Fall noch zuende anschauen.

@Maria
Ich hab jetzt hier das zweite Mal von Lamotrigin gelesen, was ist das denn genau? Ich finde es im I-Net nur bei den Antiepileptika.
Vielleicht kannst Du mich aufklären? :wink:

VLG,
Steffi
momo

Beitrag von momo »

Ja, ich fand den auch klasse. Ich hab von Anfang bis Ende nur geheult, weil ich mich so oft wiedererkannt habe.
Ava

Beitrag von Ava »

37 Grad ist meine Lieblingssendung und ich fand den Beitrag total gut gemacht - leider hat Sabine S. bei Kerner kaum etwas über den Verein Schatten und Licht und über die Selbsthilfegruppe erzählt. Das finde ich sehr schade - sonst fand ich es sehr gut und interessant und bin jetzt hundemüde und fall´ ins Bett!

Ava
bärenmama

Beitrag von bärenmama »

Die 37° Reportage fand ich wirklich sehr gut. Sie hat bestimmt auch viele betroffene Frauen (und Angehörige/Freunde) angesprochen, die bisher noch gar nicht wußten, daß es eine PPD gibt.

Die Talkshow Johannes B. Kerner fand ich auch gut. Schade nur, daß man sich erst einmal das "platte Gelaber" besonders von der Frau Nick (und Amado) anhören mußte. Ich hoffe, das hat nicht so viele interessierte Zuschauer abgeschreckt...

Ein ganz dickes Dankeschön und große Anerkennung möchte ich an Sabine Surholt und Eveline Rüegg aus der Schweiz richten!

Liebe Grüße

bärenmama
Steffy

Beitrag von Steffy »

Hallo

Den Bericht fand ich richtig klasse. Als ich die Zimmer von Herten gesehen habe ist mir allerdings dir Kinnlade doch etwas heruntergeklappt.

Den J.B.K. Habe ich mir dann streichhoelzern in den augen angeschaut. Aber mir war schon im vornherein klar, das Sabine erst am schluss kommt. Sonst wuerde sich ja wahrscheinlich keiner die sendung anschauen. :wink: Was ich aber sehr schade fand das da nie die INternetseite gezeigt wurde. Klar kann man da eins und eins zusammenzaehlen, aber wie soll man das machen wenn man tief drinsteckt? Die Sendezeit fande ich aber auch ein wenig ....naja ....spaet. Zu spaet um zufaellig reinzuzappen und eindeutig zu spaet fuer meine augen. :wink: Kaempf grad mit mir selber weil ich noch sooooo muede bin. Aber im allgemeinen fand ich es dann doch ok. Es ist halt wieder ein stueckchen in die Oeffentlichkeit geruckt.

Kurz zu Desi. Ich habe mir ihr gesicht genau angeguckt und musste feststellen, was will die eigentlich. Vom huebsch sein ist die weit entfernt und ihre antworten waren mehr als derbe. :D Aber man hat ihr sehr wohl angemerkt wie sauer sie war. Da kommt bestimmt noch ein nachspiel fuer den armen JBK.
Micha

An alle

Beitrag von Micha »

Hallo,

die 37° Sendung hat mir auch gut gefallen, besonders die eine Mutter, die sich doch noch entschlossen hatte ihr Gesicht zu zeigen und offen zu ihrer Krankheit zu stehen. Was mich betroffen machte war, dass viele Babys depressiver Mütter selbst depressiv seien. Ich dachte immer mein Kind bekommt von alledem nichts mit und ich kann es gut überspielen obwohl ich schon merkte, dass ich meine Unruhe auf meinen Sohn übertrug.

Johannes hat das Thema sehr einfühlsam behandelt doch die Hebamme ging mir wieder auf den Zeiger. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Hebammen immer noch zu wenig informiert sind. Meine Hebamme war vor 8 Jahren total überfordert als sie mein verzweifelter Mann anrief. Sie hat nicht mal ansatzweise von PPD gehört.

Was mich noch ärgert ist meine damalige Neurologin. Es gibt Herten, es gibt Wiesloch (bei uns in der Nähe) und ich wäre damals dankbar gewesen in eine Klinik zu gehen in der ich meinen Sohn mitnehmen konnte. Es wäre auch für meinen Mann einfacher gewesen wenn wir in Betreuung gewesen wären, denn er wollte oft nicht zur Arbeit geheh, weil ich schon morgens fix und fertig war. Aber meine Ärztin hat mir eine solche Klinik nie angeboten.

Micha
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