Depressionen schon IN der Schwangerschaft
Verfasst: 25:10:2006 13:10
Eigentlich bin ich hier schon lange Mitglied, da ich vor Längerem hier Info´s für eine Freundin gesucht habe, die unter PPD litt. Nun bin ich selbst in der 32ssw und eigentlich ging es mir von Anfang an schlecht in der Schwangerschaft.
2 Jahre haben wir gebraucht bis ich mit unserem Söhnchen endlich schwanger war. Dazu waren 2 Hormontherapien nötig und ich habe in den 2 Jahren 4 Babies durch Fehlgeburten verloren. Auch diesmal sah es wieder so aus, als ob ich das Kind verliere, mit starken Blutungen etc. Wie durch ein Wunder aber hat er sich festgehalten. Die ersten Wochen waren die Hölle, ich war fest davon überzeugt dass mein Körper das kleine Wesen wieder umbringt. Ich hatte Panikanfälle mit Atemnot etc, oft hat mein Mann mich zitternd irgendwo vom Boden aufgesammelt weil ich selbst gar nicht mehr aufstehen konnte vor Heulen. Irgenwann ging es mir insofern besser dass ich den Entschluss gefasst habe "ich bin gar nicht schwanger". Ich hab das Kind einfach verdrängt, dachte wenn ich mich nicht daran gewöhne ist es nicht so schmerzhaft, wenn ich es wieder hergeben muss. Am liebsten hätte ich gar niemandem von der Schwangerschaft erzählt bis heute, naja, jetzt wäre es auch nicht mehr zu verleugnen. Trotzdem mag ich noch gar nicht von dem Baby reden, ich geh kaum noch aus dem Haus weil ich Angst hab dass mich jemand auf den Kleinen anspricht. Ich möchte gar nicht dass er "real" ist, weil in meinem Gehirn immernoch eingebrannt ist, dass auch dieses Kind wieder sterben wird. Ich weiss, das klingt alles furchtbar, aber leider ist es genau so. Mein Mann kann sich da natürlich nicht reinversetzen, er freut sich sooooo sehr auf das Baby. Und ich kann es nicht ertragen wenn er den Bauch streichelt oder küsst und mit dem Baby "erzählt", weil ich nicht möchte dass er ihn jetzt schon so sehr liebt, weil ich es ja sein werde deren Körper seinen Liebling wieder töten wird. Ich weiss, das klingt alles total wirr und krank, aber ich kann auch mit niemandem darüber reden. Wenn ich es versuche dann sagt jeder ich soll mich mal entspannen, oder "Na, von sowas redet man erst gar nicht", ich glaube die denken alle ich sei nicht mehr ganz bei Trost. Ich weiss dass das hier ein Forum für PPD und ich vieleicht nicht an der richtigen Stelle bin. Aber vielleicht kennt doch jemand einen guten Therapeuten in derNähe von Ludwigshafen/Rhein. Langsam rückt die Geburt näher und ich befürchte, dass es danach nicht einfach so sein wird dass sich der Hebel in meinem Kopf umlegt und es mir besser geht.
Sorry, das ist jetzt wirklich lang geworden. Danke für´s " Zuhören" bzw. -lesen
Chrissi
2 Jahre haben wir gebraucht bis ich mit unserem Söhnchen endlich schwanger war. Dazu waren 2 Hormontherapien nötig und ich habe in den 2 Jahren 4 Babies durch Fehlgeburten verloren. Auch diesmal sah es wieder so aus, als ob ich das Kind verliere, mit starken Blutungen etc. Wie durch ein Wunder aber hat er sich festgehalten. Die ersten Wochen waren die Hölle, ich war fest davon überzeugt dass mein Körper das kleine Wesen wieder umbringt. Ich hatte Panikanfälle mit Atemnot etc, oft hat mein Mann mich zitternd irgendwo vom Boden aufgesammelt weil ich selbst gar nicht mehr aufstehen konnte vor Heulen. Irgenwann ging es mir insofern besser dass ich den Entschluss gefasst habe "ich bin gar nicht schwanger". Ich hab das Kind einfach verdrängt, dachte wenn ich mich nicht daran gewöhne ist es nicht so schmerzhaft, wenn ich es wieder hergeben muss. Am liebsten hätte ich gar niemandem von der Schwangerschaft erzählt bis heute, naja, jetzt wäre es auch nicht mehr zu verleugnen. Trotzdem mag ich noch gar nicht von dem Baby reden, ich geh kaum noch aus dem Haus weil ich Angst hab dass mich jemand auf den Kleinen anspricht. Ich möchte gar nicht dass er "real" ist, weil in meinem Gehirn immernoch eingebrannt ist, dass auch dieses Kind wieder sterben wird. Ich weiss, das klingt alles furchtbar, aber leider ist es genau so. Mein Mann kann sich da natürlich nicht reinversetzen, er freut sich sooooo sehr auf das Baby. Und ich kann es nicht ertragen wenn er den Bauch streichelt oder küsst und mit dem Baby "erzählt", weil ich nicht möchte dass er ihn jetzt schon so sehr liebt, weil ich es ja sein werde deren Körper seinen Liebling wieder töten wird. Ich weiss, das klingt alles total wirr und krank, aber ich kann auch mit niemandem darüber reden. Wenn ich es versuche dann sagt jeder ich soll mich mal entspannen, oder "Na, von sowas redet man erst gar nicht", ich glaube die denken alle ich sei nicht mehr ganz bei Trost. Ich weiss dass das hier ein Forum für PPD und ich vieleicht nicht an der richtigen Stelle bin. Aber vielleicht kennt doch jemand einen guten Therapeuten in derNähe von Ludwigshafen/Rhein. Langsam rückt die Geburt näher und ich befürchte, dass es danach nicht einfach so sein wird dass sich der Hebel in meinem Kopf umlegt und es mir besser geht.
Sorry, das ist jetzt wirklich lang geworden. Danke für´s " Zuhören" bzw. -lesen
Chrissi