Schatten & Licht e. V.

Hallo, ich hoffe Du liest in letzer Zeit hier noch mit?

Wie geht es Dir denn zur Zeit? Und was machen die ZG?
Hab in letzter Zeit öfter mal an Dich denken müssen, weil Du doch auch Cipralex nimmst und ich kann mich dran erinnern dass Du mal geschrieben hast, dass es Dir mit 20mg schon sehr gut ging, aber 30mg wäre sinnvoller bei den ZG.
Ich nehme jetzt 20mg, ich fühle mich recht stabil, aber gerade in letzter Zeit hab ich wieder vermehrt ZG.*nerv* Die Angst ist nicht mehr so richtig da, aber hin und wieder kommen dann wieder so Zweifel an mir selbst oder besser gesagt an meinem Verstand.
Ich möchte natürlich nicht unbedingt 30mg nehmen, auch weil sich bei mir jedes AD auf mein Hungergefühl auswirkt (indem ich ständig esse). Aber ich will doch auch nicht schon wieder wechseln. Das Cipralex nehm ich jetzt seit April 06, die 20mg so etwa seit 4-5(?)Wochen.

Fühlst Du Dich jetzt richtig stabil? Du hattest doch auch noch einige Durchhänger in den letzten Monaten, oder? Was sagt Dein Arzt, hat er es schon mal in Erwägung gezogen zu wechseln?

Ist es nicht so, wenn ein AD nicht richtig wirkt, es das falsche ist?


GLG
Steffi, die hofft dass es Dir gut geht

Liebe Steffi!

Schön, von dir zu hören und lieb, dass du an mich denkst!!! Oh ja, ich lese schon noch mit, nur nicht mehr so oft wie früher - der Grund ist einfach, dass es mir sehr gut geht und immer mehr andere Dinge in den Vordergrund rücken und die Krankheit in den Hintergrund.

Du hast recht - bei Zwangserkrankungen hat ein höher dosiertes SSRI (bei Cipralex bedingt diese Dosis ab 30 mg) sehr gute Erfolge zu verzeichnen. In Kombination mit einer Verhaltenstherapie ist diese Behandlung bei Zwängen die beste Therapie die auch die WHO empfielt.

Es ist so bei mir: mein Hauptproblem sind die ZG - weniger die Depri ansich. Mich reißen die ZG immer in ein depressives Tief rein. Ansonsten bin bzw. wäre ich stabil. Die PPD ist nicht mehr da, aber die Zwangserkrankung ist ein Teil von mir und wird immer ein bissl bleiben. Da ich schon vor meiner SS zwanghaft war (was sich aber erst mit der PPD so richtig rauskristalisiert hat) ist das meine Grunderkrankung und durch die wurde ich depressiv. Es ist bei mir also anders rum, als wieder bei manch anderen Frauen.

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass die PPD immer die Symptome mit sich bringt, die latent schon vorher vorhanden waren. Bei mir ist das eben der Zwang. Den Rest der ZG kann ich nur mit Hilfe meiner Verhaltenstherapie bearbeiten und das gelingt mir grad sehr gut. Ich glaube ganz wichtig ist, dieses Handicap anzunehmen , klingt einfach, ist es aber nicht immer, gell - ich weiß. Aber schau, es gibt Menschen mit Migräne Attacken, Menschen mit hohem Blutdruck, Menschen mit anderen chronischen Krankheiten... aber alle können lernen damit sehr gut zu leben. Und das können wir auch.

Ich erlebe grad ein Hoch - es ist so grandios, dass ich es mich gar nicht zu schreiben traue. Ich fühle mich so stark, da ist kein Funke von Angst oder Zwang. Es gibt manch absurden Gedanken - ja, aber der wird nicht zum Zwang, sondern verschindet in den Weiten des Gehirns. Ich weiß dann nur noch, dass ich was komisches gedacht habe, kann aber gar ned mehr sagen, was es war. Ich denke, dass wäre der normale "Umgang" mit absurden Gedanken, den auch Gesunde erleben, es aber gar nicht wahrnehmen. Weißt eh - es liegt an der Bewertung.

Für mich ist gaaaaaaaaaanz wichtig, nicht perfektionistisch zu sein. Es darf der Haushalt auch mal nicht so ordentlich sein - na und!!! Wenn ich Mittags müde bin, lege ich mich mit dem Noah hin und es tut mir sooo gut. Ich darf auch mal egoistisch sein, darf meine Freiräume einfordern und meinen Mann einspannen. Auch in diesen guten Zeiten, ist es wichtig, sich nicht zu überfordern, denn wir sind schon noch anfällig für Rückfälle. Das sagt euch mein Doc. Mein letztes Tief war ganz eindeutig auf einen "Rückfall in alte Verhaltensmuster" zurück zu führen. Ich wollte alles super machen, habe wieder perfektionistisch gehandelt und mir keine Auszeiten gegönnt. Das ist die Gefahr, wenn es einem besser geht - man will wieder alles auf einmal. Und schon fällt man langsam wieder in das alte Verhalten zurück. Manche bekommen dann Kopfschmerzen, oder Magenschmerzen (mein Mann z.B) - wir liebe Steffi - zwängeln dann rum.

Mein Doc meint - und ich auch - das Cipralex das richtige Medi für mich ist. Das spühre ich ganz tief in mir. Ich danke Gott (und meinen Ärzten ) für dieses Medikament, denn ohne wäre ich auch diesem Sumpf nicht raus gekommen.

Liebe Steffi, versuch die Zwangserkrankung anzunehmen und sie als eigenständiges "Bild" zu sehen. Die PPD kann schon weg sein, aber die ZG können noch da sein - weil sie eben latent in uns geschlummert haben. Versuch es gelassener anzugehen - versuch dir zu sagen, o.k. der Zwang wird mich immer ein bissl begleiten, aber ICH habe es in der Hand, ihn auf ein klitzekleines Minium zu reduzieren. Das gelingt dir, ganz sicher.

Ich kann dir sagen, dass es bei mir ab den 30 mg nochmal viel, viel besser wurde mit den ZG. Aber Tiefs gabs trotzdem - weißt es eh. Das liegt aber nicht am Medi - es gibt leider kein Wundermittel gegen die ZG. Das Wundermittel bist DU selber - die Verhaltenstherapie ist deshalb soooo wichtig!!!!

Liebe Grüße von und lass wieder von dir hören, ja!!!!

Mensch, ich freu mich riesig, dass es Dir so gut geht!!!!!!
Hört sich wirklich toll an und ich hoffe es bleibt so!

Ja, Du hast recht, ich müsste den ZG viel weniger Beachtung schenken. Wobei es ja schon so ist, dass da keine Panik mehr aufkommt, sie nerven mich einfach nur, manchmal denk ich mir dann: ''Muss ich jetzt IMMER, mein Leben lang mit diesem Sch.... im Kopf rumlaufen?'' Und dann ist da noch diese unter schwellige Angst. Ich schaffe die Tage allein wirklich gut, aber trotzdem hab ich hin und wieder noch so eine Angespanntheit wenn ich allein mit meiner Tochter bin. Ich denke auch dass die ZG nur noch kommen, weil ich mir immer noch das Selbstvertrauen fehlt. Ich denke immer noch ''was ist wenn doch noch eine PPP draus wird'' ! Hätte ich davor keine Angst mehr, wären wohl auch die ZG weg.
An eine Zwangserkrankung in dem Sinne, dass sie unterschwellig schon da war glaube ich jetzt nicht so recht. ZG hatte ich früher nie, ich bin schon sehr sicher dass sie mit meiner ''Verrücktwerden-Angst'' zu tun haben. Sicher kann ich da natürlich auch nicht sein.

Leider war meine Verhaltenstherapie nie wirklich eine richtige VERHALTENstherapie. Meine Therapeutin ist super lieb und ich fühl mich so wohl dort, aber wir haben mehr getratscht als an mir gearbeitet. Und deshalb mach ich zur Zeit auch Pause davon, weil mir so der richtige Durchbruch gefehlt hat. Vielleicht werde ich doch mal nach einer anderen suchen müssen.

Vielleicht werde ich das Cipralex doch irgendwann noch erhöhen müssen, obwohl es mir davor graut! Habe in 4 Wochen endlich mal wieder einen Termin bei meinem Arzt, dann bin ich sicher schlauer.

Ich wünsche Dir weiterhin alles alles Gute, Du hast es wirklich verdient, hast ja auch so viel dafür getan!
Alles Liebe an Dich und Deinen kleinen Noah!

VLG
Steffi

Hi!

Ja meine liebe Marika..das hatte ich mich auch mal gefragt...wie es dir jetzt so geht....

Das ist tja was, was du erzählst...also jetzt geht es dir sehr gut...

Du weißt, dass ich mich für die Hormongeschichte interessiere..sag mal in welcher Zyklustag bist du jetzt?

Danke dir..und ich freue ich mich, dass es dir gut geht....das ist schön!!!

Hallo Marika!

Genau so soll es sein! *zwinker, Daumen hoch*

LG, Saskia

Hallo ihr Lieben - ich nochmal!

@Steffi: Du hast ganz sicher recht, dass die ZG auch viel mit dem (noch) mangelden Selbstvertrauen zu haben und eben auch mit der Angst. Und das gibt wieder den Kreislauf: mangelndes Selbstvertrauen macht Angst, Angst läßt am Selbstvertrauen zweifeln... usw. Das ist auch ein sehr guter Nährboden für den Zwang. Ich weiß, dass du die "Dinger" los sein willst - ein nur allzu verständlicher Wunsch!!! Und die Chance, dass es mal so sein wird, ist auch da!!!! Ich glaube einfach, dass wenn man sagen kann - o.k., vielleicht kommen die halt manchmal aber 99 % der Zeit bin ich ohne den Zwang - dass sie eben genau dann, weniger werden! Klingt paradox, war bei mir aber genau so! Durch dieses "Annehmen" habe ich mir den Druck genommen und das ist für mich der "persönliche Schlüssel". Liebe Steffi, eine gute Verhaltenstherapie ist echt das Um und Auf. Du kannst dein Gehirn "umlernen" lassen und auch Selbstvertrauen erlenen. Das können die Tabletten leider nicht - sie können dir nur als Krücke dienen, bis du (sprich dein Gehirnkastel ) selber "gehen" kann. Verstehst was ich meine?

@Blanka! Also ich bin im Moment ganz genau beim ES! Und trotzdem gehts mir so gut! Schon komisch, gell! Aber das ist es eben bei mir: meine Tiefs kann ich nicht mit meinem Zyklus irgenwie in Verbindung bringen! Die tauchen auf, wie sie grad wollen. Mein Zyklus ansich ist sehr regelmässig - alle 28 - 30 Tage. Was mir allerdings auffällt - bei jedem 2. Zyklus habe ich eher PMS Symptome. Also ein Zyklus absolut super, dann wieder einer, wo eher PMS zu merken ist. Ist komisch, gell - was meinst du?

@Saskia: Schön von dir zu hören!!!!! Du warst (und bist!) für mich hier einfach die "Mama". Schließlich warst du in den aller dunkelsten Stunden der erste Mensch, der mich verstanden hat. Durch dich bin ich zum Arzt und das hat mir mein Leben wieder gegeben. Mensch ich hoffe echt, dass ich dich mal persönlich kennen lerne!!!

Ich grüße euch gaaaaaaaaanz lieb!!!

Hallo du...

Vielleicht hast du ein Zyklus einen Eisprung und den nächsten nicht...aber das ist nur rein theoretisch...

Ich empfehle dir das Buch von der Frau Buchner. Mir hat das Buch sehr geholfen...viele meiner Symptome werden dort beschrieben...
http://www.hormonselbsthilfe.de/