Schatten & Licht e. V.

Kennt jemand dieses unendlich riesige Gefühl der Ungeduld? Das macht mich fast wahnsinnig. Wenn dem so ist, dann kriegt meine Kleene oft ne ganze Menge zuviel ab. Das merke ich dann auch schon in dem Moment wo ich sie laut anherrsche, aber mir ist es in dem Moment nicht möglich ruhig und geduldig zu sein. Es tut mir dann unendlich leid wenn ich sie so über das entsprechende Maß anpflaume, motze, sie anschreie oder mit der Türe knalle. So will ich eigentlich überhaupt nicht sein, zumal ich weiß, dass ich mit ruhigerer, klarer Art deutlich mehr bei ihr erreichen kann - aber es geht dann nicht ... !!!
Das macht mich wirklich fertig und ich weiß nicht wie ich es hinkriegen kann nicht so auszurasten - wegen Kleinigkeiten.

Was dann noch hinzukommt ist, wenn mir dann jemand dem ich mich anvertraue sagt dass ich mir deshalb keinen Stress machen soll, denn das wäre ganz normal, es ginge allen Müttern so. Das glaube ich ja auch, aber ich merke dass es doch mit meiner Krankheit zutun hat. Es ist mit meinen jetzigen Medis insgesamt schon besser geworden aber eben noch nicht gut ... Klar bin ich auch in diesen Punkt ungeduldig - ist mir klar, aber ich kanns nicht wirklich steuern bzw drosseln.

Meine KK hat nun endlich dem Klinikaufenthalt grünes Licht gegeben !!!!
Aber auch da heißt es mal wieder ich muß mich gedulden bis zum Jahresbeginn. Bis dahin wird es dauern, bis ich auf der Warteliste dran bin - aber wenigstens werde ich dran kommen.

Ich bin so genervt, furchtbar!!! Danke fürs Zuhören!

Hallo Hetty,

ja, das kenne ich nur zu gut ... und klar, wenn man ruhig mit dem Kind spricht, geht's besser. Aber nur, wenn man ruhig spricht, weil man ruhig IST. Wenn ich mich zwinge, ruhig zu bleiben, obwohl ich fast platze, dann spürt der Kleine das und wird noch hibbeliger, frecher oder was immer es ist, was mich gerade nervt! Meine Hauptherausforderung war die Treppe: vier Etagen ohne Aufzug und wegen meines schwachen Beckenbodens absolut keine Lust, einen Zweijährigen da täglich hochzuschleppen. Mehr als zwei Stockwerke wollt ich ihn einfach nicht mehr tragen. Wir verbrachten bis zu 30 Min. pro "Aufstieg" auf der Treppe, die Beleuchtung geht alle paar Minuten aus, ... Horror. Oft bin ich das letzte Stockwerk wütend alleine hochgegangen und er kam heulend hinterher.

Meine Therapeutin hat mir da sehr geholfen, indem sie mir die Aufgabe gegeben hat, eine Woche lang zu versuchen, alles mit den Augen meines Sohnes zu sehen. Plötzlich hatte ich viel mehr Verständnis für ihn, es gibt weniger Machtkämpfe.

Das Treppenproblem haben wir ebenfalls mit einem Tipp von ihr gelöst: pro Stockwerk gibt es eine "Kraftbrezel", die dem Kleinen die Kraft gibt, das ganze Stockwerk zu schaffen - das wirkt Wunder. Wenn er mal keine Lust hat, trage ich ihn auch drei Stockwerke hoch - da das nicht mehr täglich passiert, kann ich damit leben.

Hm, ob Dir das jetzt hilft? Aber probier das mal mit dem Reinversetzen, das hat's bei uns echt gebracht.

Liebe Grüße
Momo