lola hat geschrieben:Hey!
Die gleichen Symptome hab ich auch! Mein Sohn ist nun schon 4 1/2 und diese Müdigkeit ist nie richtig weg gegangen. Obwohl ich schon das Gefühl hab, dass wenn es mir besser geht, auch die Müdigkeit eher weg bleibt.
Vor allem würde mich interessieren: Kann so eine Unterfunktion auch durch die Depression ausgelöst werden, oder umgekehrt.
Das macht mich schon etwas stutzig. Könnte das auch bei mir zutreffen? Allerdings kann ich mir nicht vorstellen,dass solche starke Angst und auch Traurigkeit so erklärt werden könnten, das wäre doch zu einfach oder?
Und müssen alle Symptome stimmen. Das ist ja so schwer festzustellen
Liebe Grüsse
Lola
Hi Lola!
Wenn du 4,5 Jahren nach der Geburt deines Sohnes immer noch müde und depressiv bist,dann könnte es tatsächlich an der Schilddrüse liegen.Probleme wie chronische Unterfunktion treten oft nach der Geburt auf,werden aber meist auf den Schlafmangel,den Stress geschoben oder als reine Depression behandelt.Lasse doch deine SD von einem guten Facharzt (am Besten Endokrinologen oder Nuklearmediziner) untersuchen.
Ja, eine chronische Unterfunktion (meist Hashimoto Thyreoiditis) kann durchaus starke depressiven Gefühle und Angstgefühle auslösen und sogar Panickattacken!Das Gehirn ist eines der Organe,die diese Hormone am Meisten brauchen,deshalb kann es nicht optimal arbeiten,wenn da ein Mangel besteht.
Umgekehrt vermutet man,daß langandauernder Stress ja das Gleichgewicht des Immunsystems aus der Balance geraten lassen kann und so zur Entstehung von autoimmunen Schilddrüsenkrankheiten wie Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow führen kann.
Die Tatsache,daß die meisten Hashimoto Erkrankten Frauen sind , deutet darauf hin,daß die weiblichen Sexualhormone eine Rolle in der Entstehung der Krankheit spielen.Insbesonbere nach der Geburt wurde der Körper einer massiven Hormonumwandlung ausgesetzt.Dazu spielen auch genetische Faktoren eine Rolle (habe gerade erfahren,daß meine Tante Hashimoto hat ).
Die Behandlung ist ziemlich einfach:man nimmt jeden Tag (nüchtern 30 bis 60 Minuten vor dem Frühstück) eine bestimmte Menge an Schilddrüsenhormon (meist T4,genannt Levothyroxin,das im Körper in das stoffwechselaktive T3,Trijodthyronin,umgewandelt wird-Bei manchen Menschen klappt diese Umwandlung nicht-man spricht dann von Umwandlungsstörung-und müssen deshalb neben T4 auch eine geringe Menge an T3 nehmen).
Wenn man lange in der Unterfunktion war, wie bei dir,soll man mit dem Einschleichen sehr vorsichtig sein, d.h. statt mit wie üblicherweise 25 µg einzuschleichen,eher mit 12,5 oder sogar 6,25 µg einschleichen und bei einer Dosis mindestens 2 Wochen,besser 4 bis 6 Wochen bleiben.Der Körper braucht Zeit,um sich an eine vermehrte Zufuhr von SD-Hormonen zu gewöhnen.Man erhöht dann langsam die Anfangsdosis und macht regelmäßig Kontrolle der Blutwerte (TSH soll bei Hashimoto zwischen 0,3 und 1,2 liegen-fT3 und fT4 im mittleren bis oberen Normbereich).
Nein,nicht alle Symptome müssen vorhanden sein.Dazu ist diese Liste nicht vollständig.Bei mir z.B. hatte ich in der starken Unterfunktion starke Muskelschwäche und Schmerzen,die sich wie Muskelkater angefühlt haben.Meine Beine waren bleischwer bzw. haben sich wie Pudding angefühlt (weiß nicht, woe ich das beschreiben kann).Und der Schwindel steht auch nicht in dieser Liste,obwohl viele Erkrankten in der Unterfunktion darunter leiden.
Am Besten lässt du dich bald untersuchen,dann weißt du Bescheid (sehr wichtig:neben TSH freie Werte fT3 und fT4 messen lassen,gebunden Werte T3 und T4 sind NICHT AUSSAGEKRÄFTIG!!!Und ein TSH über 2,5 -=neue Norm!!!-weist auf eine Unterfunktion hin!!!).
Schwierig ist ein guter Arzt zu finden,der gleich die richtigen Werte ermittelt und sie richtig interpretieren kann.Allgemeinärzte haben meist keine Ahnung und leider auch manche Fachärzte.Man soll sich mit Sprüchen wie "Alles ist in Ordnung,ihre Beschwerden kommen nicht von der Schilddrüse!" nicht abspeisen lassen,sondern die Kopie des Laborbefundes und des Arztbriefes verlangern (jeder Arzt ist per Gesetz dazu verpflichtet,sie seinem Patienten auszuhändigen!!!) und selber ein Auge darauf werfen.Ist der TSH z.B. über 2,5,dann ist eine Unterfunktion vorhanden (viele Ärzte kennen diese neue Norm nicht,glauben,erst ein TSH über 4,5 sei ein Hinweis auf eine Unterfunktion=falsch!), die mit L-Thyroxin behandelt werden muß.Und der Ultraschall ist unerlässlich,denn damit lässt sich eine Entzündung der Schilddrüse meist erkennen (meist sind auch Antikörper vorhanden,sie müssen deswegen auch im Blut gemessen werden).
LGMilla
PS
Alte Norm TSH:0,3 bis 4,5 (bedeutet:TSH unter 0,3=Überfunktion,TSH über 4,5=Unterfunktion)
Neue Norm TSH:0,3 bis 2,5