Malieka ist nun auch da...
Verfasst: 10:01:2007 16:29
[color=blue][color=blue]Hallo zusammen,[/color]
ich bin sehr foh darüber, dass ich in das Forum aufgenommen wurde.
Mein Sohn ist schon 6 Jahre alt, aber jetzt erst fange ich an richtig zu verstehen, was damals los war. Ich habe keine Gewissheit, keine Diagnose. Aber die sensationelle Gabe in meinem Studium (Erziehungswissenschaften) immer die Themen herauszupicken in denen ich mich selber wiederfinde.
Ich bin nicht vorsätzlich Schwanger geworden, habe mich aber während der ganzen Zeit aufs Kind sehr gefreut. Der Vater, mit dem ich damals noch nicht verheiratet war hat zu mir gestanden und ich hatte einen Weg vor mir (erstmal das Kind bekommen und dann weiter sehen). Da wir beide noch keine Ausbildung hatten stand der Weg zum Sozialamt fest, was mir damals keine Angst gemacht hatte, im Gegenteil. So wusste ich, dass wir über die Runden kommen können.
Die Geburt habe ich als einen Gewaltakt erlebt: sie hat sich erst in die Länge gezogen und zum Schluss musste alles ganz schnell gehen. Ich bekam mein Baby in den Arm gelegt und wollte es nicht haben. Das war das Erste, was mich stutzig gemacht hat: selbst in dem Vorbereitungskurs hieß es "wenn das Baby da ist sind alle Schmerzen vergessen"(!).
Ich kam mit Baby nach hause in eine unaufgeräumte (ist viel zu untertrieben) Wohnung, in der nicht mal das Babybettchen richtig bereitgestellt war. Von Anfang an fühlte ich mich alleine mit allem. der Vater hatte nicht ein paar Tage frei oder so. Ich war müde, schaffte den Haushalt nicht (waren erst 6 Wochen vor der Geburt zusammen gezogen), war überfordert, schnell gereizt, eifersüchtig auf den Vater, der raus kam zum Arbeiten. Eine Schlüsselzcene ist die, wo ich auf dem Balkon stehe und überlege, was passiert, wenn ich dem ganzen ein Ende bereiten würde. Ehrlich gesagt dachte ich daran das Baby fallen zu lassen aus dem 3. Stock (nicht mich), aber ich wusste, dass ich das nciht ertragen würde. Dennoch habe ich mir Jahrelang Vorwürfe gemacht, überhaupt so etwas denken zu können. Eine "gute" Mutter denkt so was nicht einmal.
Jetzt habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Sohn. Die Trennung vor 3 Jahren von seinem Vater hat er nun auch recht gut akzeptiert. Ich kann ihm meine Liebe zeigen. Dennoch hab ich ein schlechtes Gewissen, dass wir einen so schlechten Start hatten. Er bekommt eine Spieltherapie, da er Probleme hat seine Gefühle zu zeigen, und schnell in Wutausbrüche verfällt (...).
Ich schwanke zwischen nach vorne schauen und dem Blick zurück. Ich hab das Gefühl das Vergangene nicht abschließen zu können. Im Moment habe ich Probleme den Alltag zu meistern, fast so wie damals.
Ich bin sehr gespannt in Kontakt zu treten mit anderen Müttern.
Schade, dass ich das vor 6 Jahren nicht konnte.
Malieka[/color]
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ich bin sehr foh darüber, dass ich in das Forum aufgenommen wurde.
Mein Sohn ist schon 6 Jahre alt, aber jetzt erst fange ich an richtig zu verstehen, was damals los war. Ich habe keine Gewissheit, keine Diagnose. Aber die sensationelle Gabe in meinem Studium (Erziehungswissenschaften) immer die Themen herauszupicken in denen ich mich selber wiederfinde.
Ich bin nicht vorsätzlich Schwanger geworden, habe mich aber während der ganzen Zeit aufs Kind sehr gefreut. Der Vater, mit dem ich damals noch nicht verheiratet war hat zu mir gestanden und ich hatte einen Weg vor mir (erstmal das Kind bekommen und dann weiter sehen). Da wir beide noch keine Ausbildung hatten stand der Weg zum Sozialamt fest, was mir damals keine Angst gemacht hatte, im Gegenteil. So wusste ich, dass wir über die Runden kommen können.
Die Geburt habe ich als einen Gewaltakt erlebt: sie hat sich erst in die Länge gezogen und zum Schluss musste alles ganz schnell gehen. Ich bekam mein Baby in den Arm gelegt und wollte es nicht haben. Das war das Erste, was mich stutzig gemacht hat: selbst in dem Vorbereitungskurs hieß es "wenn das Baby da ist sind alle Schmerzen vergessen"(!).
Ich kam mit Baby nach hause in eine unaufgeräumte (ist viel zu untertrieben) Wohnung, in der nicht mal das Babybettchen richtig bereitgestellt war. Von Anfang an fühlte ich mich alleine mit allem. der Vater hatte nicht ein paar Tage frei oder so. Ich war müde, schaffte den Haushalt nicht (waren erst 6 Wochen vor der Geburt zusammen gezogen), war überfordert, schnell gereizt, eifersüchtig auf den Vater, der raus kam zum Arbeiten. Eine Schlüsselzcene ist die, wo ich auf dem Balkon stehe und überlege, was passiert, wenn ich dem ganzen ein Ende bereiten würde. Ehrlich gesagt dachte ich daran das Baby fallen zu lassen aus dem 3. Stock (nicht mich), aber ich wusste, dass ich das nciht ertragen würde. Dennoch habe ich mir Jahrelang Vorwürfe gemacht, überhaupt so etwas denken zu können. Eine "gute" Mutter denkt so was nicht einmal.
Jetzt habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Sohn. Die Trennung vor 3 Jahren von seinem Vater hat er nun auch recht gut akzeptiert. Ich kann ihm meine Liebe zeigen. Dennoch hab ich ein schlechtes Gewissen, dass wir einen so schlechten Start hatten. Er bekommt eine Spieltherapie, da er Probleme hat seine Gefühle zu zeigen, und schnell in Wutausbrüche verfällt (...).
Ich schwanke zwischen nach vorne schauen und dem Blick zurück. Ich hab das Gefühl das Vergangene nicht abschließen zu können. Im Moment habe ich Probleme den Alltag zu meistern, fast so wie damals.
Ich bin sehr gespannt in Kontakt zu treten mit anderen Müttern.
Schade, dass ich das vor 6 Jahren nicht konnte.
Malieka[/color]
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