Noch eine Neue mit viel Angst....
Verfasst: 11:02:2007 18:54
Hallo, ich bin neu hier und traue mich nun endlich, auch aktiv zu schreiben.
Ich bin 35 Jahre alt und habe einen fast 5 8 Monate alten Sohn, ein absolutes Wunschkind, das ich über alles liebe.
Die ersten Wochen - so meine Erinnerung - waren super, ich, die eigentlich zum Grübeln neigt, habe endlich mal ohne viel Nachdenken gemacht, was ich instinktiv für richtig hielt, gestillt, gekuschelt etc. Nach ca. zwei Monaten fing dann das Grübeln wieder an. Und die Angst. Angst, eine schlechte Mutter und überhaupt ein schlechter Mensch zu sein, meinem wunderbaren Kind nicht gerecht zu werden, alles falsch zu machen, ihm nicht genug Liebe zu geben, ihn leiden zu lassen, etc. Und die Angst, dass er sich wehtut, weil ich nicht genug aufpasse. Wie oft ich wegen Lappalien meinen Kinderarzt angerufen oder wie verrückt im Internet gesurft bin. Alles läuft auf zwei Fragen hinaus, die ich mir beinahe täglich stelle: Ist er glücklich? Und: Mag/liebt er mich? Meistens werde ich traurig, wenn ich mich das frage, obwohl er einen wirklich fröhlichen, fidelen Eindruck macht – das sagen auch alle, die ihn bisher gesehen haben. Mein Mann sagt immer, ich soll doch froh sein, einen solchen hübschen, aufgeweckten Sohn zu haben und das bin ich auch, aber dennoch mache ich mir Gedanken.
Jetzt ist noch ein Gedanke dazugekommen, der mich sehr erschreckt, die Angst, meinem Kind was anzutun, ihn zu schlagen und es nicht zu merken bzw. hinterher nicht zu wissen - auch wenn tausend mehr oder weniger rationale Gründe dagegen sprechen.
Das habe ich seit einem „Ereignis“ vor zwei Monaten
Mein Kind hat den ganzen Tag lang ausnahmsweise recht viel geschrieen. Am Abend war ich dann so zermürbt, dass ich einen Moment lang wahnsinnige Wut auf ihn hatte und so was im Kopf hatte wie, „gleich gibt’s ein paar…“. Das hat mich so wahnsinnig entsetzt, dass ich bei einem so geringfügigen Anlass so reagiere, ich saß dann da wie vor den Kopf gestoßen und dachte nur, oh je, wann haust du ihm, deinem geliebten Baby wirklich mal eine runter. Ich habe mich so geschämt. In der Nacht bin ich dann aufgewacht mit Herzklopfen und hatte nur einen Gedanken im Kopf: du hast Deinem Kind eine Ohrfeige gegeben. seither sind die Zweifel da, nach dem Motto: ich weiß, dass ich nichts getan, sondern nur gedacht habe – bist du dir sicher? – könnte es nicht vielleicht doch sein? – nein, sicher nicht – aber wenn doch? Kann man so etwas tun und dann nicht mehr wissen? – etc.
Mittlerweile bin ich völlig durchgeknallt und zweifle sehr an mir. Wenn ich ganz ruhig nachdenke, dann weiß ich zwar, dass ich nichts getan habe, zumal ich dann sicher noch viel schlechter drauf gewesen wäre und mir noch ganz andere Vorwürfe gemacht hätte. Und sofort meinem Mann gebeichtet hätte, als der abends kam. Sicher hätte ich mich auch tausendmal gefragt, ob ich ihm wehgetan hätte. Das war aber überhaupt kein Thema für mich. Aber dennoch sind da immer wieder die Zweifel. Mein Mann hat die gar nicht, sagt immer nur, selbstverständlich sei da nichts gewesen, da ist er sich hundertprozentig sicher. Das hilft mir aber leider auch nicht so recht weiter. Ich traue mir nicht. Andererseits bin ich doch nicht völlig daneben und es ist ja auch nicht generell so, dass ich nicht mehr weiß, was ich tue. Und es ist mir natürlich auch peinlich, sehr peinlich sogar. Ich denk dann auch immer, ich bin die Einzige, der es so geht, alle Mütter sind glücklich, nur ich denke ständig an so Dinge wie Versagen – und jetzt auch noch das Gewalt-Thema…
Solche Zweifel hatte ich jetzt noch ein paarmal ganz schlimml. Habe ich ihm was getan, war das spielerische Klopfen auf die Hand (er liebt das zurzeit, wenn man mit ihm klatscht und tobt) vor ein paar Tagen schon Gewalt, soll ich ihn überhaupt noch anfassen... Das macht mir furchtbar zu schaffen. Jetzt „probe“ ich ständig an meiner Hand aus, ob ich vielleicht wirklich zu fest angefasst habe und frage zigmal am Tag meinen Mann, ob das schon „Hauen“ gewesen ist. Das geht immer so weiter... Habe Angst, dass ich mein Kind bald nicht mehr im Spiel anfassen kann, ohne das zu hinterfragen, schon gar nicht ein bisschen fester (was er beim Papa sehr mag, wie ich immer wieder sehe...) Wie verrückt ist denn das?? In lichten Momenten weiß ich, dass ich ihm nicht wehgetan habe und es sehr wohl einen Unterschied gibt zwischen auf die Hand klopfen und hauen, zumal er damals ja weder geweint noch erschreckt geschaut hat noch gar nichts, aber das hilft nur manchmal.
Ich denke und grübel und habe Angst. Habe zwar schon viel gelesen, weiß aber trotzdem nicht, ob das eine PPD ist - andere Anzeichen wie Kälte gegenüber meinem Kind, Antriebslosigkeit etc. habe ich gar nicht, bin recht aktiv, freue mich auch am Morgen auf den Tag, stille mein Baby gerne und schmuse auch mit ihm. Aber diese Gedanken, die v.a. dann da sind, wenn mein Kleiner mich gerade nicht braucht, weil er schläft, also abends/nachts, beim Spazierengehen etc., machen mich verrückt
Seit letzter Woche habe ich eine Therapeutin, mal sehen. Ich würde mich auf einen Austausch mit Euch freuen, bin doch ziemlich alleine...
Viele Grüße,
Annette
Ich bin 35 Jahre alt und habe einen fast 5 8 Monate alten Sohn, ein absolutes Wunschkind, das ich über alles liebe.
Die ersten Wochen - so meine Erinnerung - waren super, ich, die eigentlich zum Grübeln neigt, habe endlich mal ohne viel Nachdenken gemacht, was ich instinktiv für richtig hielt, gestillt, gekuschelt etc. Nach ca. zwei Monaten fing dann das Grübeln wieder an. Und die Angst. Angst, eine schlechte Mutter und überhaupt ein schlechter Mensch zu sein, meinem wunderbaren Kind nicht gerecht zu werden, alles falsch zu machen, ihm nicht genug Liebe zu geben, ihn leiden zu lassen, etc. Und die Angst, dass er sich wehtut, weil ich nicht genug aufpasse. Wie oft ich wegen Lappalien meinen Kinderarzt angerufen oder wie verrückt im Internet gesurft bin. Alles läuft auf zwei Fragen hinaus, die ich mir beinahe täglich stelle: Ist er glücklich? Und: Mag/liebt er mich? Meistens werde ich traurig, wenn ich mich das frage, obwohl er einen wirklich fröhlichen, fidelen Eindruck macht – das sagen auch alle, die ihn bisher gesehen haben. Mein Mann sagt immer, ich soll doch froh sein, einen solchen hübschen, aufgeweckten Sohn zu haben und das bin ich auch, aber dennoch mache ich mir Gedanken.
Jetzt ist noch ein Gedanke dazugekommen, der mich sehr erschreckt, die Angst, meinem Kind was anzutun, ihn zu schlagen und es nicht zu merken bzw. hinterher nicht zu wissen - auch wenn tausend mehr oder weniger rationale Gründe dagegen sprechen.
Das habe ich seit einem „Ereignis“ vor zwei Monaten
Mein Kind hat den ganzen Tag lang ausnahmsweise recht viel geschrieen. Am Abend war ich dann so zermürbt, dass ich einen Moment lang wahnsinnige Wut auf ihn hatte und so was im Kopf hatte wie, „gleich gibt’s ein paar…“. Das hat mich so wahnsinnig entsetzt, dass ich bei einem so geringfügigen Anlass so reagiere, ich saß dann da wie vor den Kopf gestoßen und dachte nur, oh je, wann haust du ihm, deinem geliebten Baby wirklich mal eine runter. Ich habe mich so geschämt. In der Nacht bin ich dann aufgewacht mit Herzklopfen und hatte nur einen Gedanken im Kopf: du hast Deinem Kind eine Ohrfeige gegeben. seither sind die Zweifel da, nach dem Motto: ich weiß, dass ich nichts getan, sondern nur gedacht habe – bist du dir sicher? – könnte es nicht vielleicht doch sein? – nein, sicher nicht – aber wenn doch? Kann man so etwas tun und dann nicht mehr wissen? – etc.
Mittlerweile bin ich völlig durchgeknallt und zweifle sehr an mir. Wenn ich ganz ruhig nachdenke, dann weiß ich zwar, dass ich nichts getan habe, zumal ich dann sicher noch viel schlechter drauf gewesen wäre und mir noch ganz andere Vorwürfe gemacht hätte. Und sofort meinem Mann gebeichtet hätte, als der abends kam. Sicher hätte ich mich auch tausendmal gefragt, ob ich ihm wehgetan hätte. Das war aber überhaupt kein Thema für mich. Aber dennoch sind da immer wieder die Zweifel. Mein Mann hat die gar nicht, sagt immer nur, selbstverständlich sei da nichts gewesen, da ist er sich hundertprozentig sicher. Das hilft mir aber leider auch nicht so recht weiter. Ich traue mir nicht. Andererseits bin ich doch nicht völlig daneben und es ist ja auch nicht generell so, dass ich nicht mehr weiß, was ich tue. Und es ist mir natürlich auch peinlich, sehr peinlich sogar. Ich denk dann auch immer, ich bin die Einzige, der es so geht, alle Mütter sind glücklich, nur ich denke ständig an so Dinge wie Versagen – und jetzt auch noch das Gewalt-Thema…
Solche Zweifel hatte ich jetzt noch ein paarmal ganz schlimml. Habe ich ihm was getan, war das spielerische Klopfen auf die Hand (er liebt das zurzeit, wenn man mit ihm klatscht und tobt) vor ein paar Tagen schon Gewalt, soll ich ihn überhaupt noch anfassen... Das macht mir furchtbar zu schaffen. Jetzt „probe“ ich ständig an meiner Hand aus, ob ich vielleicht wirklich zu fest angefasst habe und frage zigmal am Tag meinen Mann, ob das schon „Hauen“ gewesen ist. Das geht immer so weiter... Habe Angst, dass ich mein Kind bald nicht mehr im Spiel anfassen kann, ohne das zu hinterfragen, schon gar nicht ein bisschen fester (was er beim Papa sehr mag, wie ich immer wieder sehe...) Wie verrückt ist denn das?? In lichten Momenten weiß ich, dass ich ihm nicht wehgetan habe und es sehr wohl einen Unterschied gibt zwischen auf die Hand klopfen und hauen, zumal er damals ja weder geweint noch erschreckt geschaut hat noch gar nichts, aber das hilft nur manchmal.
Ich denke und grübel und habe Angst. Habe zwar schon viel gelesen, weiß aber trotzdem nicht, ob das eine PPD ist - andere Anzeichen wie Kälte gegenüber meinem Kind, Antriebslosigkeit etc. habe ich gar nicht, bin recht aktiv, freue mich auch am Morgen auf den Tag, stille mein Baby gerne und schmuse auch mit ihm. Aber diese Gedanken, die v.a. dann da sind, wenn mein Kleiner mich gerade nicht braucht, weil er schläft, also abends/nachts, beim Spazierengehen etc., machen mich verrückt
Seit letzter Woche habe ich eine Therapeutin, mal sehen. Ich würde mich auf einen Austausch mit Euch freuen, bin doch ziemlich alleine...
Viele Grüße,
Annette