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Wie redet Ihr mit Euren Babies?
Verfasst: 13:02:2007 23:19
von Zoraya
Hallo,
ich bin noch ziemlich neu hier und habe gleich schon eine Frage: wie und wieviel redet Ihr mit Euren Babies?
Es heißt ja immer, man soll so viel wie möglich von Anfang an mit dem Baby reden. Meine Tochter ist jetzt knapp 6 Monate alt, aber da ich selber ein sehr ruhiger und nachdenklicher Mensch bin, rede ich ehrlich gesagt nicht viel mit ihr. Klar, wenn sie weint oder so, beruhige ich sie, aber wenn alles normal läuft und sie ruhig ist, spreche ich kaum.
Ich habe schon davon gehört, dass man Babies alles, was man macht, erklären soll. Das heißt aber doch, dass ich pausenlos vor mich hin reden müsste. Ich bin ja so oder so mit anderen Erwachensen schon kein Dampfredner, und ständiges Reden strengt mich echt an!
Meine Tochter lacht häufig und wir blödeln und schmusen auch viel. Dann scherze ich mit ihr. Wenn sie unruhig ist und ich merke, dass sie in meinen Armen einschlafen will, erzähle ich ihr auch Geschichten. Aber sonst...
Wie haltet ihr es und wieviel reden ist notwendig? Versteht mich nicht falsch, aber mittlerweile habe ich deswegen schon Schuldgefühle.
Grüße
Zoraya
Verfasst: 14:02:2007 1:24
von ubure
Hallo Zoraya,
Du machst es sicher ganz richtig. Sicherlich musst Du nicht pausenlos vor Dich hinreden, damit Dein Kind genug Ansprache bekommt. Schließlich wirst Du, wenn Du mit ihr spielst und schmust, das nicht völlig stumm tun, oder? Irgendwelche Kosenamen, ein paar Tierlaute etc. sind doch bestimmt immer dabei, oder? Das ist doch okay so! Du sollst ja auch nicht immer richtige Gespräche führen, sondern Dein Kind einfach immer mal wieder ansprechen, mit ihm über Deine Stimme Kontakt aufnehmen.
Ich kann Dich übrigens gut verstehen, denn ich habe es damals als unendliche Erleichterung empfunden, als mein großer endlich anfing zu sprechen und wir uns "unterhalten" konnten. Vorher war das alles doch sehr einseitig und ich habe das nicht sehr gemocht.
Ach ja, beim ersten Kind möchte man immer und alles richtig machen, man macht sich soviele Gedanken - vieles davon ist wirklich nicht nötig, aber ich weiß, man kann gar nicht anders. Solltest Du mal ein zweites Kind bekommen, oder auch ein drittes, wird das alles "a breeze" sein, wie der Aerikaner sagt

, denn der Alltag wird viel unkomplizierter.
Du packst das und musst überhaupt keine Schuldgefühle haben - alles ist gut so!
LG,
Inez
Verfasst: 14:02:2007 9:13
von Jenny
Wenn es deinem Temperament nicht entspricht, viel zu reden, solltest du dich auch nicht dazu zwingen.
Wichtiger ist m. M. n., dass du "richtig" mit ihr sprichst, wenn du es tust. Also keine übertriebene Babysprache, aber auch keine "Gespräche" wie: "Was möchstest du? Das da? Nein? Das da? - Ach, das da!" Also eher "Was möchtest du? Den Teddy? Die Puppe? - Ach, das Buch!"
Du wirst sie vermutlich auch net einfach schnappen und auf den Wickeltisch legen, sondern ankündigen:"Komm Schatzi, wickeln gehen!"
Das reicht dann auch schon, um einem Kind die Bedeutung der Sprache als Kommunikations mittel deutlich zu machen.
Viele Mütter tun nämlich auch des Guten zuviel, plappern pausenlos auf ihr Kind ein und wundern sich dann, dass es nicht spricht - klar, wo es doch buchstäblich nicht zu Wort kommt!
Verfasst: 14:02:2007 22:04
von Zoraya
Danke für Eure Antworten. Es kann schon sein, dass man sich beim ersten Kind zu viele Gedanken macht, und den Tag über hatte ich auch schon überlegt, ob mein Post nicht etwas lächerlich wirkt.
Dennoch hat das Ganze für mich einen ernsten Hintergrund, ich bin tatsächlich für viele Menschen ein zu stiller "Ansprechspartner" und fresse viel in mich hinein. Ich habe deshalb immer diese Angst, dass ich meiner Tochter davon was abbekommt.
Ich rede natürlich schon mit ihr, ich habe auch oft das Gefühl, dass sie mich animiert. Das finde ich ziemlich süß.
Liebe Grüße
Zoraya
Verfasst: 14:02:2007 22:16
von Jenny
Es gibt diesen schönen Spruch: Wer nicht fragt, bleibt dumm.
Angesichts vieler Kinder, die nicht richtig sprechen lernen, weil ein Hörschaden unbeachtet blieb, die motorisch ungeschickt sind und bleiben, weil man statt sie zu fördern, darauf vertraute, dass "es sich verwächst" und vieler anderer Beispiele dieser Art, finde ich es sogar sehr wichtig, sich Gedanken zu machen.
Meine Tochter rief mich z.B. neulich an, weil ihr Baby (6 Monate alt) plötzlich hohes Fieber bekam und sie nicht wusste, ob es nicht "übertrieben" wäre, deshalb ins KH zu fahren.
Ich habe sie natürlich hingeschickt.
Zum Glück ist mit dem Strampelchen alles in Ordnung, es war wohl nur ein Infekt und mehr als Paracetamol zu geben, konnten die Ärzte auch nicht machen.
Aber das weiß man ja nicht von sich aus.
So gesehen ist es doch sehr gut und richtig, dass du deine Unsicherheit nicht mit dir herumträgst, sondern einfach mal nachfragst.
Verfasst: 15:02:2007 8:23
von kathrin
Hallo,Zoraya,
ich denke auch,das du alles richtig machst.Rede mit meiner Kleinen(8Wochen alt)auch nicht den ganzen Tag.Wenn wir wickeln oder schmusen dann erzähle ich ihr,was ich gerade mache.Wenn sie wach ist,dann singe,wenn ich Lust habe, ich alle möglichen Lieder die mir einfallen.Das findet sie interessant und hört mir zu.Wenn du eher ein ruhiger Typ bist,solltest du dich nicht verstellen und aus Sorge dich zu etwas zwingen,was du nicht bist.Bin auch eher ein ruhiger Typ,kann daher nachvollziehen,was für Sorgen du dir machst.
Natürlich ist Kommunikation wichtig für unsere Kleinen,aber ich denke wenn du dich so verhälst wie du bist,machst du alles richtig.
Und unsere Kleinen haben ja auch Kontakt zu anderen,der Papa,die Oma,Freunde(zähle die auf die es bei mir gibt),die haben teilweise ein bißchen mehr Temperament wie ich,daher kommt meine Kleine Maus auch in den Genuß Kommunikation ohne Ende zu haben(zumindest bei der Oma

)
Also,zwinge dich zu nichts,ich bin mir sicher das du alles richtig machst.
Alles Liebe dir
Kathrin