Hab schon lange nicht mehr gejammert :)

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Carlotta

Hab schon lange nicht mehr gejammert :)

Beitrag von Carlotta »

Ihr Lieben,
nach dem ich eine Mist-Woche hinter mir habe (Elisa Scharlach, mein PC ein Problem, ein wichtiger Kunde springt sehr wahrscheinlich ab, ich rein gedanklich wieder in meiner Hypochonder-Schiene gefangen - wahrscheinlich wegen all dem Mist, das ist ja meist ein Kreislauf) fühle ich mich einfach erschöpft.
Naja, werden jetzt einige denken, ist doch kein Problem, aber bei mir geht ja dann auch wieder dieses "alte Thema" los: Angst vorm Verlassenwerden (habe mich heute auch furchtbar gezofft mit meinem Partner), der Gedanke, ich wäre irgendwie im falschen Leben gefangen (keine Ahnung allerdings, wie ich mir ein richtiges vorstellen würde) und dass ich nicht recht darauf vertrauen kann, dass schon alles seinen Weg geht. Bin nur froh, dass ich nächste Woche mal wieder einen Termin bei meinem Thera habe (meine Therapie ist ja rum seit letztem Frühling und einzelne Sitzungen bezahle ich jetzt wie andere einen Frisör-Termin, aber das ist es mir wert) und mit ihm gemeinsam rausfinden kann, warum ich da gedanklich wieder so im Laufrad hänge, echt ätzend, ich habe nicht gezählt, wie viele Monate es mir gut ging, und vielleicht ist es auch normal, wegen der Woche, dass es mir eben jetzt mal nicht so dolle geht. Mich beunruhigt nur, dass es eine ganze Woche war ...
Ach, das tat gut, habe mir eben auch ein Gläschchen Bier gegönnt, die Grosse übernachtet heute bei einer Freundin, und vielleicht wird die nächste Woche, wenn alles wieder "normal" läuft, auch wieder besser.
Geärgert hat mich auch noch, als ich das meiner Mutter erzählt habe (die das ja alles aus eigener Erfahrung kennt), meinte: Kind, mach mir keinen Kummer. So als würde ich das absichtlich machen. Naja, wahrscheinlich ihre Art, mir mitzuteilen, dass sie sich Sorgen macht. Da geht bei mir dann aber der Gedanke wieder los, ich müsste mich zusammenreissen, um ihr eben keinen Kummer zu machen, was natürlich Quatsch ist, weil ich erwachsen bin und Kummer machen kann wie ich will. Jawoll!
So, bevor es ein Roman wird: Danke fürs Zulesen!
Carlotta
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Carlotta,

ich denke auch, dass es nach so einer Woche ein Stück weit "normal" ist, dass man sich nicht so gut fühlt. Wir sind halt wahrscheinlich immer noch ein bisschen anfälliger als andere. Andererseits würde es auch Menschen ohne große psychische Probleme mitnehmen, wenn man soviel an der Backe hatte, wie du.

Ich kenne das auch. Letzte Woche war auch total krass. Riesige Präsentation vorbereiten, Kind mit Magen-Darm-Grippe am Start, Stress mit Partner wegen Finanzen … Buäh, da kann man schon mal abkacken :). Gerade diese berufliche Schiene, auf Kundenfang gehen, finanzielle Ängste, das zieht mich auch immer sehr runter!

Du wirst sehen, wenn sich die Wogen wieder etwas geglättet haben, wird es dir auch schon wieder besser gehen. Außerdem sprichtst du ja auch noch mit deinem Therapeuten, das hilft dir dann bestimmt auch wieder auf eine andere Gedanken-Schiene zu kommen.

Und das mit deiner Mutter: das erlebe ich auch oft ähnlich. Ich bekomme immer gleich ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihr mitteile, dass es mir nicht so dolle geht, weil ich dann weiß, dass sie sich wieder voll die Sorgen macht … Aber da muss ich auch langsam mal lernen, drüber zu stehen. Ist aber bekanntlich ja nicht immer möglich.

Herzliche Grüße
Julia
Patricia

Beitrag von Patricia »

Oh weh,

das tut mir leid dass Du ne miese Woche hattest und Dir grad wieder solche Gedanken machst. Ich denke auch dass der Termin beim Thera gut ist - auch wenn Du ihn selbst bezahlst. ich will gar nicht dran denken was ist wenn meine Therapie vorbei ist :shock:

Leider weiß ich gar nicht, was ich aufbauendes schreiben kann.

Möchte Dich aber mal virtuel drücken.

Wenn Dir danach ist dann meld Dich einfach mal bei mir, Nummer hast Du ja, oder?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo liebe Charlotte!

Na du, komm ich dürck dich mal feste!!! Es ist ganz sicher so, dass dich der Stress der vergangenen Zeit jetzt runter gezogen hat. Der eine würde davon Magenschmerzen und ein grünes Gesicht bekommen (mein Mann z.B. weil der nicht gut darüber reden kann :roll: ), ich hätte wahrscheinlich diese unterschwellige Angst verrückt zu werden :wink: und die mein Liebes hast die Hypo-Gedanken und die Verlassensängste.

Ich hatte früher ja auch enorme Verlassensängste... und hab grad überlegt, was mir geholfen hat. Wie siehts denn bei dir mit dem Selbstbewußtsein aus? Eigentlich habe ich den Eindruck, dass du schon was davon hast... aber du kennst dich besser... hast du "genug" Selbstvertrauen? Was fühlst du (schreib es dir mal auf), wenn du dir vorstellst, Frank verläßt dich und du stehst alleine mit den Kindern da! Was fühlst du dabei, wie reagiert dein Körper drauf (Herzklopfen, Schwitzen, schnelles Atmen, Kloß im Hals....????). Du bekommst dann wahrscheinlich Angst, spühr die Angst "koste" sie richtig aus (blödes Wortspiel, gell :wink: ) und spühre, wie sie wieder abflaut.

Du kannst dann diese "künstliche" Angst immer wieder erzeugen, in dem du dir das ganze wieder durchlist. Man kann ja so lernen, die Angst bewußt zu spühren, aber auch sehen, dass sie wieder geht und nix passiert ist. So bin ich zwar mit meinen ZG verfahren, aber vielleicht kann es dir auch bei der Verlassensangst helfen - denn Angst ist Angst oder! :wink: Denn es ist nix anderes als "nur" Angst - du weißt, dass Frank dich trotz dem Streit liebt und die Chance, dass er dich verlassen wird ist verschwindend klein - genau so wie bei mir die Chance verschwindent gering ist, dass ich tatsächlich verrückt werde. Und 100 % gibts ja nirgends, dass wissen wir ja, gell! :wink: Wenn man dann also (so wie ich jetzt) "strotzt" vor Selbstvertrauen, dann ist es ganz normal, diesen 99,999999 Prozent zu glauben, als diesen 0,00000001 %. Mit wenig Selbstvertrauen nagt man aber eben genau an diesen!

Und das Selbstvertrauen habe ich in meiner Therapie gelernt. Aber das haben wir nicht direkt "erlernt", sondern das war ein Prozess und das Resultat ist nun heute, dass ich sehr viel Selbstbewußtsein habe. Dadurch verschwanden dann auch meine Ängste, meine ZG und mein Klammern an Dietmar, den ich immer als meine Bezugsperson (wie als Kind meine Eltern) gesehen habe. Ich mußte mich ein Stück weit von ihm lösen - davor hatte ich erst Angst, aber es war eine Erlösung. Plötzlich merkte ich, wie schön es ist, seine eigenen Gedanken, die eigenen Entscheidungen und eigene Handlungsweisen zu haben. Das alles erforderte aber vorher ein Reduzieren der Ängste auf ein normales Level.

Wenn ich heute denke, was ist wenn Dietmar mich verläßt... dann merke ich folgendes: Es wäre keine schöne Sache und ich würde ihn sehr vermissen, aber ich würde es schaffen, denn ich bin stark und in der Lage auch alleine mit Noah zu leben. Wenn ich diesen Gedanken habe, dann sehe ich mich im Geiste, wie ich meinen Kopf erhebe, tief einatme und sage: Ich schaffe das - das weiß ich!

So, dass war jetzt mega viel. Ich weiß auch gar nicht, ob was dabei ist, dass dir helfen kann. Auf jeden Fall ist es Klasse, dass du noch immer zu deinem Thera gehst - ich würde das auch machen! Die einen gehen regelmässig zur Massage und wir gehen eben zur Seelenmassage! :wink: Vielleicht war ja jetzt auch von mir was dabei, dass dir helfen kann!

Lass wieder hören, wie es dir heute geht, ja!!!

Liebe Grüße und Bussi von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Ihr Lieben,
ja, ich sollte mir wohl "einfach" eingestehen, dass es doofe Wochen geben kann. Die letzte war so eine, deswegen geht ja längst nicht alles von vorne los.
Ich sollte mir auch eingestehen, dass die "kleine Carlotta" zu mir gehört und manchmal eben mehr Aufmerksamkeit braucht. Sie ist mein inneres Kind - und nicht immer haben die Erwachsenen die Oberhand :)
Frank meinte heute noch, ich "müsste" mich unabhängiger von anderen machen - und Marika, ja, da haperts mit meinem Vertrauen in mich selbst. Nach aussen merkt man das nicht so, ganz im Gegenteil, da wirke ich sehr "frech".
Wenn Frank dann aber in dieser "miesen Zeit" Sachen sagt oder einfach im Ton harscher ist, die ganz normal sind (Kritik oder so), dann fühle ich mich sofort 100% angegriffen und zweifle dann auch mal schnell an der ganzen Partnerschaft.
Ich würde mein Problem aber mitnehmen, auch in andere Beziehung (ausserdem will ich mich ja gar nicht trennen), denn für sein eignes Glück ist man eben selbst verantwortlich.
Lieben Dank an alle und auf in die nächste Woche :))))
Patricia

Beitrag von Patricia »

Genau :D Morgen geht die nächste Woche los und die wird sicher besser

Sag mal, wart ihr heute im Zirkus?

LG

Patricia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Nee, Denis hatte recht, das kostet ja megamässig viel. Ausserdem ist mein Dad krank geworden, und die wollten ja mit. Wir waren bei dem schönen Wetter im Zoo.
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