Hallo, hab auch hierher gefunden
Verfasst: 09:03:2007 1:13
Hallo Allerseits,
auf Anraten meiner Hebi und meiner Freundin, die seit über einem Jahr PPD hat, hab ich diese Seite auch mal aufgesucht.
Ich hoffe, dass es mir irgendwie weiterhilft...an sich weiß ich nämlich nicht, was ich habe oder besser gesagt, wieso ich mich fühle, wie ich mich fühle.
Am schlimmsten ist für mich, dass ich mich für diesen Zustand schäme.
Aber vielleicht von vorne:
Zuerst hieß es, ich kann nur mit Schwierigkeiten schwanger werden. Das traf mich ziemlich.
Dennoch wurde ich sofort schwanger.
Eine problemlose Schwangerschaft, mal vom SS-Diabetes abgesehen.
Irgendwann im 6. Monat hieß es, da ist was im Bauch des Kindes, was auf schwerste Behinderung und Lebensunfähigkeit hindeutet. Schock nr.2
Das war eine Fehldiagnose, die Ärztin hätte nur Doppler-Ultraschall machen müssen, um zu sehen, dass es eine Nabelvene ist.
Dann kam die tolle neue Regelung mit dem Elterngeld. Wir hatten Termin am 4.Januar 07 und die GANZE Welt sagte immer nur: super, ihr kommt ja in den Genuss.
Na, ratet mal, wann ich entbunden habe.....
Am 31.12.2006 um 22Uhr. Natürlich soll einem das Geld egal sein. Nur ich hab das Wochen lang von allen eingetrichtert bekommen.
Und dann könnt ihr euch die Glückwünsche der Menschen ausmalen. "Glückwunsch...Ah Ihr Armen, habt es wohl nicht mehr geschafft!" Wildfremde Menschen, die sich nach der Kleinen erkundigten, bemitleideten uns.
Ich konnte es ziemlich schnell nicht mehr hören....
Keine fragte danach, wie es uns geht. Nur: ihr Armen.....
Nun gut. Ich hatte eine Traumgeburt, war alles ok. Die Maus war ziemlich mitgenommen, da ich schon 2 Wochen kein Fruchtwasser mehr hatte.
Ihre Herztöne fielen ab, aber sie kam so schnell, dass man nicht eingreifen musste. Gott sei Dank.
Und dann hab ich gewartet....gewartet....gewartet.....( auf das, was alle so toll beschreiben
) Nur es kam nix
....Ich dachte nur, schnell, ein Foto von ihr, sonst weiß ich nix mehr.
Und keine Gefühlsexplosionen, nix.
Jetzt weine ich immer, wenn ich begreife, dass es von mir und ihr kein Foto gibt und weil ich nix empfand....
Sie wurde einmal angelegt, sie trank aber nicht. Da dachte ich schon, kein Wunder bei meinem Busen.
Am nächsten Tag musste sie auf die Intensiv, wegen Gelbsucht. Das kennt man ja, sollte nicht so schlimm werden. Nur hat man uns nicht über die Kabel und Zugangsschlauch aufgeklärt. Ein weiterer Schock. Ich bin komplett zusammengebrochen, als ich sie sah.
Die arme Maus wurde dauernd gequält mit Blutentnahme - schwarze Hände und Füße wegen Blutergüsse, wegen Zugang, etc. Bis wir uns geweigert hatten ihr einen weiteren Zugang legen zu lassen.
Ich hab nichts mehr sehen können, weil meine Augen so verquollen waren.
Man rief mich nicht zum Anlegen und behandelte unsere Tochter so nebenbei, Begründung: "alle anderen sind hier wirklich krank"
Nun, nach 3 Tagen durften wir nach Hause. Bei der Entlassung hieß es: Ihr Kind hat mongoloide Augen, aber machen Sie sich mal keine Kopf.
Bis wir daheim waren, waren wir am Boden zerstört. Bonding und Stillen waren in 2 Tagen erledigt.....
Ich will die 4 Wochen nicht erläutern, es war die Hölle.
Dann kam das Ergebnis der DNA-Analyse, sie ist gesund.
Nun, es stellte sich heraus, dass die Ärzte im Krankenhaus das wussten und sozusagen "vergessen" haben uns das zu sagen....Für sie war das mit "machen Sie sich keine Sorgen" erledigt.
....Schock Nr. so udn so......
Nun ja. Jetzt sitze ich hier und merke, wie viel ich zu sagen habe.
Gestern Heulanfall, vorgestern Heulanfall, heute geht´s. Es fragt außer meinem Freund und der Hebamme kein Mensch nach mir, wie es mir geht. Ok, es interessiert vielleicht auch niemanden...
Es ist selbstverständlich, dass eine junge Mutter glücklich ist und strahlt, wie ihr Baby. Also, strah ich munter in die Runde....
Auch unsere Tochter strahlt , aber wirklich.
Sie ist süß und unproblematisch.
Dennoch mach ich mir dauernd Vorwürfe wegen meiner Gefühle nach der Geburt, wegen des Stillens, wegen meiner Arbeit, weil ich im Mai wieder arbeiten gehe, wenn auch nur mit wenigen Stunden, weil ich viel weine, weil sie Schnupfen hat, ob ich ihr genug Aufmerksamkeit gebe, etc.....
Und ich weiß, dass es Menschen gibt, denen es viel viel schlechter geht, als mir.
Das beschämt mich dann umso mehr....
So, tut mir Leid, dass ich gleich soo viel schreibe...es tat mal direkt gut. ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, würd mich aber über einige Antworten freuen.
Vielen Dank fürs Lesen. Gruß: Esther ( alias Kelem ) mit Baby Zoe, 9 Wochen jung
auf Anraten meiner Hebi und meiner Freundin, die seit über einem Jahr PPD hat, hab ich diese Seite auch mal aufgesucht.

Ich hoffe, dass es mir irgendwie weiterhilft...an sich weiß ich nämlich nicht, was ich habe oder besser gesagt, wieso ich mich fühle, wie ich mich fühle.

Am schlimmsten ist für mich, dass ich mich für diesen Zustand schäme.

Aber vielleicht von vorne:
Zuerst hieß es, ich kann nur mit Schwierigkeiten schwanger werden. Das traf mich ziemlich.
Dennoch wurde ich sofort schwanger.

Irgendwann im 6. Monat hieß es, da ist was im Bauch des Kindes, was auf schwerste Behinderung und Lebensunfähigkeit hindeutet. Schock nr.2


Dann kam die tolle neue Regelung mit dem Elterngeld. Wir hatten Termin am 4.Januar 07 und die GANZE Welt sagte immer nur: super, ihr kommt ja in den Genuss.
Na, ratet mal, wann ich entbunden habe.....





Keine fragte danach, wie es uns geht. Nur: ihr Armen.....

Nun gut. Ich hatte eine Traumgeburt, war alles ok. Die Maus war ziemlich mitgenommen, da ich schon 2 Wochen kein Fruchtwasser mehr hatte.

Ihre Herztöne fielen ab, aber sie kam so schnell, dass man nicht eingreifen musste. Gott sei Dank.
Und dann hab ich gewartet....gewartet....gewartet.....( auf das, was alle so toll beschreiben




Sie wurde einmal angelegt, sie trank aber nicht. Da dachte ich schon, kein Wunder bei meinem Busen.



Am nächsten Tag musste sie auf die Intensiv, wegen Gelbsucht. Das kennt man ja, sollte nicht so schlimm werden. Nur hat man uns nicht über die Kabel und Zugangsschlauch aufgeklärt. Ein weiterer Schock. Ich bin komplett zusammengebrochen, als ich sie sah.


Die arme Maus wurde dauernd gequält mit Blutentnahme - schwarze Hände und Füße wegen Blutergüsse, wegen Zugang, etc. Bis wir uns geweigert hatten ihr einen weiteren Zugang legen zu lassen.

Ich hab nichts mehr sehen können, weil meine Augen so verquollen waren.
Man rief mich nicht zum Anlegen und behandelte unsere Tochter so nebenbei, Begründung: "alle anderen sind hier wirklich krank"


Nun, nach 3 Tagen durften wir nach Hause. Bei der Entlassung hieß es: Ihr Kind hat mongoloide Augen, aber machen Sie sich mal keine Kopf.



Bis wir daheim waren, waren wir am Boden zerstört. Bonding und Stillen waren in 2 Tagen erledigt.....



Ich will die 4 Wochen nicht erläutern, es war die Hölle.
Dann kam das Ergebnis der DNA-Analyse, sie ist gesund.

Nun, es stellte sich heraus, dass die Ärzte im Krankenhaus das wussten und sozusagen "vergessen" haben uns das zu sagen....Für sie war das mit "machen Sie sich keine Sorgen" erledigt.
....Schock Nr. so udn so......
Nun ja. Jetzt sitze ich hier und merke, wie viel ich zu sagen habe.
Gestern Heulanfall, vorgestern Heulanfall, heute geht´s. Es fragt außer meinem Freund und der Hebamme kein Mensch nach mir, wie es mir geht. Ok, es interessiert vielleicht auch niemanden...

Es ist selbstverständlich, dass eine junge Mutter glücklich ist und strahlt, wie ihr Baby. Also, strah ich munter in die Runde....

Auch unsere Tochter strahlt , aber wirklich.

Dennoch mach ich mir dauernd Vorwürfe wegen meiner Gefühle nach der Geburt, wegen des Stillens, wegen meiner Arbeit, weil ich im Mai wieder arbeiten gehe, wenn auch nur mit wenigen Stunden, weil ich viel weine, weil sie Schnupfen hat, ob ich ihr genug Aufmerksamkeit gebe, etc.....
Und ich weiß, dass es Menschen gibt, denen es viel viel schlechter geht, als mir.

So, tut mir Leid, dass ich gleich soo viel schreibe...es tat mal direkt gut. ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, würd mich aber über einige Antworten freuen.
Vielen Dank fürs Lesen. Gruß: Esther ( alias Kelem ) mit Baby Zoe, 9 Wochen jung