Muss mich mal aussprechen...
Verfasst: 30:03:2007 17:24
Hi!!!
Mir gehen gerade soviele Dinge im Kopf rum, bei denen ich gerne Euren Rat haette.
Seit der Geburt des Kleinen bin ich in einem total tiefen Loch drin. Ich nehme brav meine Medikamente, gehe zum Doc und gehe zur Therapie---und ganz, ganz langsam scheint die Sache auch zu wirken. Ich gehe mit ganz, ganz kleinen Schritten wieder aufwaerts.
Aber: ich schaeme mich so arg!!!
Durch die Depression selbst hab ich im Haus seit 3 1/2 Monaten so gut wie keinen Handgriff mehr gemacht---dementsprechend sieht es aus. Ueberall steht Krempel rum, und ich fuehl mich total ueberwaeltigt, das ganze anzupacken. Diese Woche hab ich jetzt mal stellenweise ein bisschen geputzt, aber es ist halt noch ein sehr, sehr langer Weg, bis das Haus wieder halbwegs passabel aussieht.
Meine Schwiegereltern waren und sind wunderbar. Sie helfen seit Januar kontinuierlich mit dem Kleinen aus, nehmen ihn mir ueber Nacht ab und haben die ersten paar Wochen quasi bei uns im Haus gewohnt.
Ich hab leider auch das Gefuehl, dass ich zum Kleinen keine Beziehung habe--er koennte jedermanns Kind sein, nur nicht meins. So richtige Muttergefuehle empfinde ich gar nicht fuer ihn.
Meine Grosse tut mir mit ihren 3 1/2 Jahren am meisten leid. Vor der Schwangerschaft war sie ein quierliges Maedchen, dessen Schnabel keine Sekunde stillgestanden ist. Seit der Schwangerschaft und durch meine Depressionen ist sie so richtig ruhig geworden, redet nicht mehr viel---oder wenn, dann nur Babysprache. Jetzt kam vor 2 Wochen dann auch noch vom Kindergarten die Beurteilung zurueck, dass sie sprachlich sehr hinter den anderen zurueckliegt, sich nicht auf die Aufgaben konzentrieren kann und eben auch nicht richtig gehorcht. Ich werde mit ihr jetzt zur Fruehfoerderung gehen---habe aber das Gefuehl, dass ich alles, aber auch wirklich alles in ihrer Erziehung falsch gemacht habe.
Gestern abend, beim Sesamstrasse-Konzert hab ich dann zum ersten Mal seit ein paar Monaten wieder meine alte Tochter gesehen. Sie war mit ihrer Sandkastenliebe zusammen und hat mit ihm rumgetobt und rumgespielt. Er ist die beste Medizin fuer sie. Meine beste Freundin (seine Mutter) hat dann auch zu mir gesagt, dass meine Tochter vom Verhalten her das totale Ebenbild von mir sei. Auch ich wuerde mich schwer anderen Menschen gegenueber oeffnen, waere so ruhig, manchmal richtig depressiv---und das macht meine Tochter nach. Und sie fuehlt sich eigentlich nur richtig zusammen mit ihrer Sandkastenliebe wohl, so wie ich mich eben bei meiner besten Freundin am ehesten fallen lassen kann und reden kann.
Ach ja: der Mai liegt mir auch noch schwer im Magen. So sehr ich mich freue, meine Eltern zu sehen (sie fliegen die 6000 km aus Deutschland zu uns rueber), so sehr fuerchte ich mich, dass dann das ganze Kartenhaus zusammenkracht. Sie wissen zwar, dass ich Depressionen habe, haben aber keine Ahnung, wie schwer und dass mir meine Schwiegereltern so viel abgenommen haben. Wenn das rauskommt, ist der grosse Knatsch perfekt.
Ich denk mir eigentlich seit ein paar Wochen, dass ich am liebsten alles hinschmeissen wuerde. Stelle mir oft vor, ich waere unheilbar krank oder spring vor einen Zug, denn ich fuehle mich einfach als miserable Mutter und Ehefrau. Ich wuerde es am liebsten sehen, wenn meine Kinder bei einer Mutter aufwachsen, die so ist wie meine Freundin, damit sie nicht dieses gleiche "sie ist so ruhig"-Stigma zu ertragen haben. Ich wuensche mir einfach, ich koennte rueber auf "die andere Seite" gehen und meiner Familie drueben vom Himmel aus als eine Art Schutzengel helfen. Noch haelt mich etwas zurueck, diesen endgueltigen Schritt zu tun---und ins Krankenhaus will ich auch nicht zurueck. Aber so weiterleben will ich auch nicht.
Weiss jemand einen Rat???
Vielen lieben Dank fuers Zuhoeren.
Gruessle
Taenscha
Mir gehen gerade soviele Dinge im Kopf rum, bei denen ich gerne Euren Rat haette.
Seit der Geburt des Kleinen bin ich in einem total tiefen Loch drin. Ich nehme brav meine Medikamente, gehe zum Doc und gehe zur Therapie---und ganz, ganz langsam scheint die Sache auch zu wirken. Ich gehe mit ganz, ganz kleinen Schritten wieder aufwaerts.
Aber: ich schaeme mich so arg!!!
Durch die Depression selbst hab ich im Haus seit 3 1/2 Monaten so gut wie keinen Handgriff mehr gemacht---dementsprechend sieht es aus. Ueberall steht Krempel rum, und ich fuehl mich total ueberwaeltigt, das ganze anzupacken. Diese Woche hab ich jetzt mal stellenweise ein bisschen geputzt, aber es ist halt noch ein sehr, sehr langer Weg, bis das Haus wieder halbwegs passabel aussieht.
Meine Schwiegereltern waren und sind wunderbar. Sie helfen seit Januar kontinuierlich mit dem Kleinen aus, nehmen ihn mir ueber Nacht ab und haben die ersten paar Wochen quasi bei uns im Haus gewohnt.
Ich hab leider auch das Gefuehl, dass ich zum Kleinen keine Beziehung habe--er koennte jedermanns Kind sein, nur nicht meins. So richtige Muttergefuehle empfinde ich gar nicht fuer ihn.
Meine Grosse tut mir mit ihren 3 1/2 Jahren am meisten leid. Vor der Schwangerschaft war sie ein quierliges Maedchen, dessen Schnabel keine Sekunde stillgestanden ist. Seit der Schwangerschaft und durch meine Depressionen ist sie so richtig ruhig geworden, redet nicht mehr viel---oder wenn, dann nur Babysprache. Jetzt kam vor 2 Wochen dann auch noch vom Kindergarten die Beurteilung zurueck, dass sie sprachlich sehr hinter den anderen zurueckliegt, sich nicht auf die Aufgaben konzentrieren kann und eben auch nicht richtig gehorcht. Ich werde mit ihr jetzt zur Fruehfoerderung gehen---habe aber das Gefuehl, dass ich alles, aber auch wirklich alles in ihrer Erziehung falsch gemacht habe.
Gestern abend, beim Sesamstrasse-Konzert hab ich dann zum ersten Mal seit ein paar Monaten wieder meine alte Tochter gesehen. Sie war mit ihrer Sandkastenliebe zusammen und hat mit ihm rumgetobt und rumgespielt. Er ist die beste Medizin fuer sie. Meine beste Freundin (seine Mutter) hat dann auch zu mir gesagt, dass meine Tochter vom Verhalten her das totale Ebenbild von mir sei. Auch ich wuerde mich schwer anderen Menschen gegenueber oeffnen, waere so ruhig, manchmal richtig depressiv---und das macht meine Tochter nach. Und sie fuehlt sich eigentlich nur richtig zusammen mit ihrer Sandkastenliebe wohl, so wie ich mich eben bei meiner besten Freundin am ehesten fallen lassen kann und reden kann.
Ach ja: der Mai liegt mir auch noch schwer im Magen. So sehr ich mich freue, meine Eltern zu sehen (sie fliegen die 6000 km aus Deutschland zu uns rueber), so sehr fuerchte ich mich, dass dann das ganze Kartenhaus zusammenkracht. Sie wissen zwar, dass ich Depressionen habe, haben aber keine Ahnung, wie schwer und dass mir meine Schwiegereltern so viel abgenommen haben. Wenn das rauskommt, ist der grosse Knatsch perfekt.
Ich denk mir eigentlich seit ein paar Wochen, dass ich am liebsten alles hinschmeissen wuerde. Stelle mir oft vor, ich waere unheilbar krank oder spring vor einen Zug, denn ich fuehle mich einfach als miserable Mutter und Ehefrau. Ich wuerde es am liebsten sehen, wenn meine Kinder bei einer Mutter aufwachsen, die so ist wie meine Freundin, damit sie nicht dieses gleiche "sie ist so ruhig"-Stigma zu ertragen haben. Ich wuensche mir einfach, ich koennte rueber auf "die andere Seite" gehen und meiner Familie drueben vom Himmel aus als eine Art Schutzengel helfen. Noch haelt mich etwas zurueck, diesen endgueltigen Schritt zu tun---und ins Krankenhaus will ich auch nicht zurueck. Aber so weiterleben will ich auch nicht.
Weiss jemand einen Rat???
Vielen lieben Dank fuers Zuhoeren.
Gruessle
Taenscha