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Wer nimmt Zoloft/Sertralin?
Verfasst: 18:04:2007 12:35
von Isabelle
Hallo Ihr Lieben,
seit nun 7 Wochen nehme ich Zoloft (morgens 25 mg und Mittags 25 mg) und irgendwie führe ich ein fast ganz neues Leben irgendwie. Ich war früher schon immer seeeeeeehr ängstlich und jetzt sind meine Ängste irgendwie kaum noch da, ich beweg mich sicher durch die Weltgeschichte und bin auch etwas irritiert.
Als einzige Nebenwirkung habe ich ständig ein komisches pelziges Gefühl in der Zunge, aber sonst habe ich die anfänglich sehr starken Nebenwirkung überwunden.
Wie sieht es bei Euch aus? Wie hoch habt Ihr dosiert? Und wie geht es Euch mit diesem Medikament?
LG
Isabelle
Verfasst: 18:04:2007 23:08
von fufufella
hallo isabelle
ich nehme sertralin nun seit 1 woche. hatte vorher fluocim und musste wechseln.
sertralin habe ich mit 25mg/tgl. gestartet und heute nach 8 tagen habe ich auf 50mg/tgl. erhöht.
meine ärztin meinte, dass ich sicher dann noch höher gehen muss mit der dosierung. ich habe in einer woche den nächsten termin bei ihr, und dann werden wir schauen, wie es mit den 50mg geht.
ich bin jetzt beim dritten medikament, da ich bis jetzt immer sehr unter extremem schwitzen gelitten habe. habe grosse hoffnung, dass dies beim sertralin nicht so ausgeprägt sein wird.........
Verfasst: 19:04:2007 7:24
von Nora
Hallo Isabelle,
ich habe fast ein Jahr lang Zoloft genommen -50mg. Ich bin mit dieser Dosierung sehr gut zurecht gekommen. Die anfänglichen Nebenwirkungen haben sich nach ca. 3 Wochen gelegt und dasetzte dann auch die Wirkung des Medikaments ein. Das einzig blöde war, dass ich halt während der gesamten Einnahme mehr geschitzt habe. Zwar nicht so schlimm wie zu Anfang, aber es war eben doch mehr als sonst. Aber das habe ich gern in Kauf genommen. Ich habe morgens gleich die volle Dosis (50 mg) genommen - das war die Empfehlung meiner damaligen Ärztin. Bei mir hat es ebenfalls sehr gut gegen die Angst- und Panikattacken gewirkt. Das war bei mir so das Hauptthema.
Viele Grüße
Nora
Verfasst: 19:04:2007 15:29
von Sas
Hallo Isabelle,
ich nehme auch seit über 2,5 Jahren Sertalin. Zeitweise musste ich auf die Höchstdosis raufgehen (200), weil es mir anfangs so scheiße ging. Dazu habe ich noch 6mg Risperdal genommen, was ich seit 1,5 Jahren abgesetzt habe. Sertralin hääte ich sicherlich auch schon versuchen können ganz abzusetzen. Im Dez 2005 fing ich mit der Reduzierung an, ich kam bis auf 100 runter aber dann traten einige Faktoren auf, die mich dazu gebracht haben erstmal mit der weiteren Reduzierung zu warten (komplizierter Fussbruch mit langer Reha, Wiedereinstieg in die Arbeit , Schilddrüsenprobleme usw.) Mir ging es dabei zwar psychisch gut, aber ich wollte erstmal nicht zu viele Baustellen auf einmal haben.
Sertralin war einer meiner Lebensretter in meiner schlimmsten Krise und ich bin sehr froh und dankbar, dass es dieses Medikament gibt.
Das es so gut bei Dir anschlägt freut mich wirklich!
Liebe Grüße, Saskia
Verfasst: 19:04:2007 15:32
von Sas
Ach ja, das mit der Zunge kenne ich auch. Das war auch bei mir die längste Nebenwirkung. Aber ich denke, das wird bei Dir auch irgendwann vergehen...
LG, Saskia
Verfasst: 20:04:2007 8:50
von Isabelle
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten.
War es denn bei Euch so, dass Ihr unter der Einnahme auch ab und an wieder richtig schlechte Tage hattet? Irgendwie trau ich dem Braten noch nicht so ganz. Ich bin nämlich so dermaßen ausgeglichen wie schon seit JAHREN nicht mehr. War ich vorher auch schon depressiv ohne es richtig zu merken? Angst regierte mein Leben und nun??? Fühlt sich ein bisschen so an, als würde ein Teil von mir fehlen. Habt Ihr das auch so empfunden?
Ich bin auch in Grenzsituationen viel gelassener, aber meine Gedanken sind noch auf dem alten Programm eingestellt und ich wundere mich dann selber über mein Verhalten. Schwierig zu erklären.
Saskia, das mit der Zunge nervt mich, aber damit kann ich leben. Ab und an habe ich so ein komische kribbeln im Kopf, fühlt sich ein bisschen an wie Gänsehaut auf dem Kopf. Ich hoffe, das geht auch mit der Zeit weg.
Eine Frage hab ich an Euch. Warum verursacht dieses Medikament gerade am Anfang so viele Nebenwirkung, wenn es doch ein körpereigenes Hormon ist, was dem zugefügt wird?
Lg
Isabelle
Verfasst: 26:04:2007 19:42
von kathrin
hallo,
habe noch keine erfahrungen,das medikament ist mir aber heute verschrieben worden.werde euch berichten,aber eure beiträge hier machen mich zuversichtlich
lg kathrin
Verfasst: 07:05:2007 20:15
von sarah
hallo isabelle,
ich nehme sertralin nun seit 4. märz 07. anfangs hatte ich ebenfalls ein paar nebenwirkungen, die sich aber schnell abbauten.
eine verbesserung meines zustandes verspürte ich sehr schnell. meine agressiven und meine schreiattacken gegenüber den kids waren fast wie weggeblasen. die ersten tag hätte eine bombe neben mir platzen können.
nun nehme ich das ad gut 3 monate. ich habe das gefühl, ich habe mich auf jeden fall besser im griff. so wie du, kann ich mit grenzsituationen besser umgehen. meine angstattacken sind sehr gering geworden. allerdings habe ich oft starke brustschmerzen. der körper signalisiert halt immer noch stress. und was mir aufgefallen ist, ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten 3 monaten weinkrämpfe hatte. meine traurigkeit ist weg. anstatt manchmal aber dafür beängstigende gelassenheit.
meine nachbarin sagte, ich wirke nun ruhiger bzw. ich bin stiller geworden. das merke ich auch. für mich habe ich noch das gefühl, ich kann besser organisieren und strukturieren. viele dinge fallen mir nun leichter. ich kann wieder überblick behalten und überfordere mich nicht mehr so schnell.
allerdings ist mein libido nicht verbessert. habe zwar wieder mit meinem mann geschlafen, es war auch ganz nett, aber ich es war schon mal schöner.
bei kleinen anstrengungen schwitze ich nun ziemlich doll. aber naja! achja, meine dosis ist 50 mg morgens. ich hatte auch schon mal mehr ausprobiert, als ich meinte es geht nicht besser. entfaltet aber seine wirkung wohl nur in der langzeit.
bevor ich das ad genommen habe, hatte ich sehr stark den trieb ewig aus dem haus zu müssen mit den kindern. morgens hier hin, nachmittags da hin. ewig nur auf achse. bloß nicht zu hause sein. das hat sich jetzt total ins gegenteil verändert. ich möchte am liebsten nur noch zu hause sein. manchmal erschreckt es mich ein wenig, weil ich das gefühl habe, das ich mich von meiner außenwelt isoliere. ich genieße es im moment echt, mal nicht reden zu müssen. also isabelle, ich kann dir nur von mir sagen, ich habe mich doch schon um einiges verändert, seit ich das ad nehme. aber ich empfinde es nicht als negativ.
Verfasst: 01:06:2007 7:33
von Isabelle
HAllo Sarah,
Dein Text könnte von mir sein, bis auf, dass ich in der Depri eigentlich mich nicht aus dem Haus getraut habe und jetzt endlich mal wieder vor die Tür gehen kann ohne Angst.
Es ist wie ein neues Leben und auch die Therapie hilft mir sehr. Ich bin froh, dass ich mich für das Medikament entschieden habe.
LG und Dir weiterhin auch Alles Gute
Isabelle