Schatten & Licht e. V.

Mein Arzt hat mir vorgeschlagen, daß er ein neues Antipsychotika ausprobiert. Daher nehme ich seit drei Tagen das Medikament "Fluanxol". Ich habe Angst vor Nebenwirkungen. Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesem Medikament? Außerdem war ich ein bißchen enttäuscht, daß er das Antidepressivum nicht reduzieren wollte. Ich hasse diese Medikamente und glaube oft, daß sie bei mir nichts bewirken. Ich bin abends total müde und leide unter meiner Gewichtszunahme. Ich bin einfach nicht mehr der Mensch, der ich vor der Psychose war. Ich denke und fühle ganz anders und es kommt mir vor, als wenn ich "manipuliert" worden wäre. Das versteht keiner, dem ich das erzähle. Es kommt mir vor, daß etwas ganz Schlimmes passiert ist und nicht mehr rückgägnig gemacht werden kann. Was ist nur los mit mir?

Hallo Hildegard,

ich finde es gut, dass Dein Arzt darauf reagiert, dass es Dir nicht besser geht, und ein anderes Medikament ausprobiert.
Die Gedanken, manipuliert zu werden und das Gefühl, anders wahrzunehmen, zu fühlen und zu empfinden, können mit dem neuen Anti-Psychose-Medikament besser werden, und das erhofft sich wahrscheinlich Dein Arzt. Versuch´ zu vertrauen, denn ich glaube, ohne Medikament geht es bei einer Psychose leider nicht - jedenfall habe ich das noch nicht gehört, leider.
Ich habe auch Medikamente gegen meine Psychose genommen, und hier im Forum sind einige Frauen, die das auch tun mussten. Leider ist eine Psychose noch schlimmer als "nur" eine Depression, und bei Psychosen hat man leider oft beides zusammen, also Psychose und Depression, und deshalb gibt Dir der Arzt vermutlich auch zwei Medikamente, bzw. deshalb reduziert er auch nicht das AD. War bei mir genauso. Du wirst sehen, wenn die Psychose abklingt, hast Du gute Chancen, dass auch die Depression zurückgeht. Beides hängt zusammen, kann aber oft nicht nur mit einem Medikament behandelt werden.
Hast Du genug Hilfe für Dein Baby?
Packst Du Deinen Haushalt irgendwie?

Alles Gute, und Kopf hoch, das wird wieder!

Ava

Hallo Ava,
herzlichen Dank für Deinen Beitrag. Du fragst mich, ob ich genug Hilfe für mein Baby habe. Ich habe einen Sohn mit fast 4 Jahren und eine Tochter mit 2 Jahren. Manchmal springt meine Schwiegermutter ein, wenn ich z. B. einen Arzttermin habe. Mein Bruder kommt auch öfters und paßt auf die Kinder auf. Wie geht es Dir zur Zeit?
Liebe Grüße von Hildegard

Hallo Ava,
hätte beinahe vergessen, daß Du mich noch gefragt hast, wie ich mit dem Haushalt zurechtkomme. Ich bin heilfroh, wenn ich das Kochen schaffe, zum Putzen komme ich kaum. Das wiederum macht mich sehr unzufrieden. Ich kann einfach nicht mehr richtig anpacken, wie es vor meiner Krankheit der Fall war. Ich bin oft zu müde, um im Haushalt noch etwas wegzukriegen. Da fällt mir meine Mama ein, die unheimlich fleißig ist. Ich bin sehr traurig, daß ich so wenig leisten kann und habe auch keine Hoffnung, daß das irgendwann wieder mal möglich wird. Wie geht es bei Dir?
Gruß Hildegard