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ich bin sauer!

Verfasst: 11:05:2007 22:21
von lola
Hallo!


Ich habe mich lange Zeit nicht mehr gemeldet, war viel los...Hab seit drei Monaten einen neuen Job. Er gefällt mir sehr gut und das gibt mir zum Glück Halt.
Doch sonst geht es mir nicht sehr gut. Das heisst wieder besser. Seit ich meine Medis wieder etwas gesteigert habe. Über ein Jahr war ich auf so einer kleinen Dosis und es ging mir sehr gut. Und plötzlich war sie wieder da. Diese Angst. Im November hab ich mich dann angemeldet für eine Therapie und gehe seither all zwei Wochen dahin. Und es nützt mir überhaupt nichts. Ich bereue es zu dieser Therapeutin gegangen zu sein. Diese ambulante Psychotherapie befindet sich gleich neben der Psychiatrie, ist also angeschlossen. Daher übernimmt auch die Krankenasse die Kosten.
Ich kann definitiv sagen, dass seit ich zu dieser Therapeutin gehe, alles noch schlimmer ist. Erstens sagt sie die ganze Therapiesitzung über vielleicht 10 Worte und starrt mich die restliche Zeit nur an oder sie meint, es könne doch irgend etwas anderes dahinter stecken. Sie wollte mit mir ein neuropsychologischen Test machen. Da hab ich halt zugestimmt. Zuerst musste ich zu einer Frau, die stellte mir 2 Stunden lang allerlei Fragen. Als ich raus ging, beobachtete ich mich ganz genau und hatte schon Angst ich hätte vielleicht Schizophrenie...als zweites musste ich zu einem Mann und der hat mit mir Übungen gemacht betreff Konzentration und Gedächtnis. Das war recht lustig, da er locker drauf war. Nun möchte meine Therapeutin, dass noch ein EEG gemacht wird, aber das möchte ich nicht. Ich habe schon mal vor paar Jahren ein EEG gemacht und ich sehe nicht ein, warum ich das machen müsste.

Ausserdem hab ich das Gefühl, meine Therapeutin versucht irgendwas herauszufinden, an was ich wohl erkarnkt bin. Sie glaubt mir nicht, dass es eine Postnatale Angststörung ist. Ich bin definitiv nicht psychotisch und habe keine Wahnvorstellungen! Das Problem ist nur, dass ich manchmal Angst davor habe, nicht wirklich psychotisch zu sein oder so.

Aber ihr kennt das ja, diese Angst kann einen so kaputt machen. Ich habe vor jeder Krankheit Angst. Verspüre ich irgendein Ziehen, hab ich schon das Gefühl ich habe weiss Gott was. Ich verstehe nicht, warum das nicht langsam mal zu Ende geht. Mein Sohn ist nun schon 4 1/2 Jahre alt.

Gibt es hier noch jemand, der so lange schon mit dieser Krankheit am kämpfen ist? Langsam bin ich echt am Ende und weiss nicht mehr weiter.


Liebe Grüsse

Lola

Verfasst: 12:05:2007 7:54
von Marika
Liebe Lola!

Ich kann verstehen, dass dich das alles nervt und dass du endlich gesund sein willst. Allerdings ist es halt leider so, dass gerade bei Ängsten oft sehr, sehr viel im Verborgenen liegt - es spielen da oft die Kindheit und erlernte Verhaltensmuster aus der Vergangenheit eine große Rolle. Deswegen dauert es soooo lange, bis man aus dem Sumpf eingermassen raus kommt.

Ich selber hatte ja auch ganz stark mit Ängsten und ZG zu kämpfen - das waren bei mir die Hauptsymptome der PPD. Das ist nun 2 Jahre her und ich gehe immer noch zu meiner Therapie. Ganz am Anfang der Therapie ging es mir eigentlich auch schlechter - und ich dachte mir, dass bringt doch alles nix. Ich habe mich total auf das AD verlassen und bei jeder Schwankung hatte ich schreckliche Angst, die Tabletten würden nicht mehr wirken.

Heute aber bin ich sicher, dass solche Tiefs - oder schlechte Phasen - auch mit dem Aufarbeiten der Ängste zu tun haben. Da kommt ja ganz viel ans Licht und man muß sich damit auseinander setzen. Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass man plötzlich wieder mit mehr Angst reagiert - mir ging es nicht anders. Übrigens wurde ich auch neurologisch untersucht (aber ohne EEG) und mußte viele Fragen beantworten um eine andere psychische Störung auszuschließen.

Meine Kinesiologin hat zu mir gesagt: "Es ist ganz wichtig, dass die guten UND die schlechten Phasen gleich viel Berechtigung in deinem Leben haben. Nimm auch die schlechten Phasen an - heiße sie willkommen - denn sie sind da, um dir etwas zu sagen, um dir einen Weg zu zeigen, deine Seele wieder heilen zu lassen." Warst du schon mal in kinesiologischer Behandlung? Ich habe davon sehr profitiert - neben meiner Therapie bei meinem super tollen Doc und neben dem AD und Bachblüten. Ich glaube heute, durch diese Kombination von Schul- und Alternativ Medizin habe ich soooo viel erreicht.

Liebe Lola, zum Abschluß noch eins: Lass deiner Angst Raum und Platz in deinem Leben, versuch sie anzunehmen und ihr zuzuhören - sie möchte dir was sagen! Wenn du das kannst, dann wird die Angst eines Tages sehr klein geworden sein und ein Maß erreicht haben, mit dem sich sehr gut leben lassen kann. Denn die Angst wird und soll auch gar nicht ganz verschwinden - sie ist eine ganz normale menschliche Regung, die wir brauchen. Nur soll sie nicht überhand nehmen. Du wirst das schaffen, da bin ich sicher. Versuch deiner Ärztin zu vertrauen - vielleicht wäre ja wirklich daneben eine kinesiologische Ganzheitsbehandlung für dich was?

Ganz liebe Grüße und Kopf hoch!

Hinter diese Ängste zu schauen, kostet viel Kraft und Mut, denn oft ist so manches was man da entdeckt sehr schmerzhaft.

Verfasst: 12:05:2007 20:14
von susi69
Hallo Lola,

ich kann Dich gut verstehen. Diese Selbstbeobachtung macht mir auch hin und wieder arg zu kämpfen. Das ist ein ganz unangenehmes Gefühl.

Hat denn Deine Therapeutin schon eine Annahme geäußert, was es sonst für eine Krankheit sein könnte? Wo warst Du denn bisher in Behandlung? Wer hat die Diagnose damals gestellt?

Halte uns auf dem Laufenden.

lg Susi