Schatten & Licht e. V.

Hallo Mädels,

ich könnt echt heulen...

Es ging mir eine zeitlang richtig gut - bis zu meinem mißglücktem Absetzversuch vor vier Wochen... Seitdem fühle ich mich entsetzlich...!

Ich habe das Gefühl, das ich eine tickende Zeitbombe bin! Meine Angst, das ich meine ZG`s gegen die Kleine und gegen mich (gerade wenn die Kleine mal rumzickt und ihre momentane "Ich-leg-mich-jetzt-hin-und-schrei-so-lange-bis-Du-mir-gibst-
was-ich-will"-Phase voll auslebt) vielleicht doch ausführen könnte machen mich fast wahnsinnig!!!

Ein kleiner Gedanke und schon bin ich wieder mitten drin in meiner Angstspirale...

Was kann ich nur dagegen tun?

Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass ich heute meine Tage bekommen habe! Wunderbar, oder?! Da kommt mal wieder überhaupt nix zusammen...

Kann es vielleicht am PMS liegen? Wann habt ihr die meisten Probleme? Vor oder während der Tage?

Ich versuch halt immer, meine momentane "Krise" auf irgendwas zu schieben - macht`s zwar auch nicht besser, aber trotzdem!

Und dann diese schreckliche Angst, das ich nieeeeeee wieder richtig gesund werde... Das mir diese Gedanken vielleicht sagen wollen, doch kein zweites Kind zu bekommen... Dieses ständige Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Angst...

Zumindest konnte ich mich mal wieder auskotzen...


Liebe Grüße,
bambam

Liebe Bambam!

Ach du - komm, lass dich mal ganz feste drücken. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich grad fühlst und was du da aushalten mußt. *überdenkopfstreichel* Gerade ZG sind so was von quälend... du weißt ja, dass auch ich ein Lied davon singen kann.

Ich bin zwar kein Arzt, aber ich habe schon oft gehört und gelesen, dass grad bei einem verfrühten (?) Absetzversuch das darauf folgende Tief sehr, sehr heftig ist und auch lange andauert. Von daher wäre das allso noch eine Erklärung für deine momentane schlechte Verfassung neben all dem anderen (deine Tage, die Kleine mega anstrengend...). Mich wunderts eigentlich nicht, dass es dich grad so umhaut.

Du fragst - "was kann ich dagegen tun". Frag doch mal anders rum - "was kann ich FÜR MICH TUN, damit es MIR BESSER geht? Ich glaube, da fällt dir viel mehr ein, als wenn du nachdenkst, was du gegen ZG, gegen Ängste, gegen Hoffnungslosigkeit... usw. tun kannst. Denn alle diese - zugegebener Maßen zwar zermürbende Gefühle - sollen auch ihre Berechtigung in deinem Leben haben, wie all die Gefühle die sich toll anfühlen. Es sind menschliche Regungen und Emotionen, die ganz wichtig sind - nur im Moment sprudeln sie extrem aus dir raus und das macht einen natürlich fertig - sie gehen ja über das "normale Maß" hinaus.

Du hast hier sicher schon oft gelesen, dass man nicht mehr die "Alte" wird - und das ist auch so. Die Krankheit verändert uns und so "Gesund" wie vor der PPD werden wir nicht. Aber ich denke, dass ist gerade das positive an der Krankeit: Wir werden eine "Neue" werden und in einer Art gesunden, die sich viel besser anfühlt, als davor. Wir werden vielleicht immer etwas sensibler bleiben als vorher und vielleicht euch eher auf negative Dinge reagieren... aber ist das im Grunde nicht positiv? Wir sind dadurch in der Lage, uns selbst kennen zu lernen, zu sehen was unsere Bedürfnisse sind und diese dann auch umsetzen.

Liebe Bambam - was kannst du jetzt also aktiv tun, damit es dir besser geht? Vielleicht wirklich regelmässig Auszeiten - Zeit NUR FÜR DICH - einplanen, wo jemand anders auf deine Kleine schaut? Wie siehts mit deiner Bachblütenmischung aus - was ist da drinnen? Vielleicht läßt sich die Mischung noch ergänzen? Entspannungsübungen machen - mir haben autosuggestions - CD mächtig geholfen. Das Buch "Der Kobold im Kopf" lesen (wenn du es schon hast - nochmal lesen - hab ich auch öfter getan - und ggf. die darin enthaltenen Selbsthilfetipps durchführen - so wird dein Gehirn nämlich auch trainiert diese unwichtigen Gedanken (ZG) richtig zu bewerten). Viel raus gehen, auch wenn es Überwindung kostet - ich bin immer schon früh morgens raus mit Noah bei jedem Wetter - war oft sehr mühsam aber es hat mir sehr geholfen. Dieses "Ritual" ist mir bis heute geblieben und wir lieben und genießen es mittlerweile beide sehr. Wenn deine Kleine mal am Boden liegt und einen "ich-will-Anfall" hat - einfach mit den Schultern zucken, aus dem Zimmer gehen und was trinken, aus dem Fenster schauen... einfach was anderes machen und deine Kleine einfach nicht beachten (so wie ich jetzt in dem Moment den Noah nicht beachte, weil er zum 100 mal seine Globuli will und vor mir rumzickt wie ein Rumpelstilzchen)

Halte dir immer wieder vor Augen, dass diese ZG nur von deinem Gehirn überbewertet werden (der orbitofrontale Kortex prüft und prüft und prüft....anstatt dass er nach 1xigem Prüfen den Gedanken einfach auf die Gehirnmüllhalde schmeißen würde ). Jeder Mensch hat diese Gedankenblitze, die unpassend oder gar "gefährlich" erscheinen - sie sind aber nichts anderes als Gedanken, mit denen du lernen wirst umzugehen. (wie gesagt - Kobold im Kopf lesen). Schau doch mal, ob die Kinesiologie was für dich wäre - mir hat das sehr geholfen, neben meine Therapie und neben meinem AD.

Das Ziel "ich will endlich wieder gesund sein" ist sehr hoch gesteckt und setzt dich unter Druck. Setz dir realistische Ziele - z.B. "Ich will aktiv jetzt Dinge in Angriff nehmen, die mich entlasten - die mir helfen auch mal wieder "durch zu atmen" - das ist sooo wichtig!!!! Arbeite AKTIV daran, damit es dir Schritt für Schritt besser geht - Versuche nicht gegen etwas zu arbeiten - sondern für etwas - deine Gesundheit - zu kämpfen!

Ganz liebe Grüße und ich hoffe, ich hab dir jetzt kein Kotlett ans Ohr gequatscht (das ist der Spruch einer gaaaaanz lieben Freundin - gell Kathrinele... )

Hallo liebe Marika!

Vielen Dank für Deinen Beitrag!!!! Ich bin immer so froh, wenn mich jemand wieder "tröstet" der auch versteht, wie es einem wirklich geht... DANKE!!!

Ich habe langsam richtig Panik, das ich durchdrehen könnte... Meine ZG`s richten sich z. Zt. ja vermehrt gegen mich. D. h. mir gehen so Gedanken durch den Kopf wie z. B. ich stürz mich aus dem Fenster etc. Und das macht mir sooooo Angst. Wenn ich Friedhöfe sehe denk ich mir, da könnt ich mich doch gleich dazu legen aber das will ich doch eigentlich gar nicht! Und trotzdem wird der Gedanke stärker und stärker und ich bekomme immer mehr Angst weil ich doch so nicht leben möchte!!!!

Ich liebe meine Kleine so sehr aber diese Gedanken und diese Angst machen mich so kaputt!!! Mein Mann, der weiß, das es mir schlecht geht, kriegt selber schon langsam die Panik wenn ich ihm sage, das ich gerade Panik vom Feinsten schiebe...

Meinst Du wirklich, dass mein Ultra-Tief noch etwas mit dem Absetzversuch zu tun hat? Der ist ja schließlich schon 4 Wochen her... Und er war verfrüht - davon bin ich mittlerweile echt überzeugt...

Danke für den Tipp mit dem Buch! Ich werde mir das doch mal besorgen... Hatte mal das Buch "die 10 Gesichter der Angst" gelesen - gebracht hat es mir allerdings nicht viel... Eher im Gegenteil...

Was würdest Du mir bezüglich Bachblüten raten?

Liebe Marika, vielen Dank, dass Du mir ein Kotelett ans Ohr gelabert hast!!!! Für das andere Ohr hätte ich gerne auch noch eines...


Liebe Grüße,
bambam

He bambam,
es wird wieder besser. Ich denke auch schon, daß es mit der Reduzierung zu tun hat. Der Spiegel muß sich jetzt erst langsam wieder aufbauen.
Habe Geduld , Du kennst das ja eh...

Das mit dem Angstbuch kann ich mir vorstellen. Du solltest sowas noch nciht lesen. Es gibt Dir die Ängste noch dazu, weil Du dann denkst, die könnest Du auch alle noch haben.

So ist es bei mir auch dann immer, wenn ich wieder anfange zu grübeln, was ich doch für ein Mensch sein könnte - besonders neidisch - besonders pingelig oder sonst was, dann habe ich die Angst, das von all dem "Schlechten" doch eine Menge bei mir vorhanden ist und es mich dann in die ZG-Angstspirale reintreibt. Erst, wenn der Spuk dann wieder mal vorbei ist, dann merkt man, daß all das nur als "Übertreibung" daherkam und die Charaktereigenschaften genau wie bei jedem anderen Menschen im Gleichgewicht sind. Nur leider erkennt man das (vorläufig) noch zu spät.

Also bam Kopf hoch und durch.

lg Susi

Liebe Bambam!

Na dann mal her mit deinem Ohr - hier kommt das zweite Kotlett!

Ne, im Ernst, ich verstehe, dass du große Angst hast vor den Gedanken und dass du dann total in die Angstspirale rein kommst. Das war bei mir ganz genau so. Aber die gute Nachricht ist, dass es wirklich "nur" Zwangsgedanken sind, die du NIE ausführen wirst... Warum? Nun, weil du DAS typische Merkmal der ZG hast: Du denkst sie zwar - aber du hast Angst vor ihnen und willst sie nicht haben. Genau das sind ZG - nix anderes. Diese Gedanken haben rein gar nix mit deinem Charakter oder gar Wünschen zu tun! Im Gegenteil - solche ZG signalisieren meist nur, dass du genau DAS nicht willst. Es ist dann natürlich schwer zu verstehen, WARUM man solche Gedanken trotzdem hat.

Daher ist wirklich "Der Kobold im Kopf" ein tolles Helferlein. Lass uns doch einen Deal machen: Du schreibst mir deine Adresse per PN und schicke dir mein Buch zum lesen. Danach kannst du es mir ja wieder retour schicken. Ich brauche es ja jetzt nicht und daher würde ich mich freuen, wenn wir beide jetzt AKTIV was machen können, damit es DIR BESSER GEHT! Du wirst in diesem Buch lernen, was ZG sind, warum sie kommen bzw. warum wir dran hängen bleiben. Es sind tolle Selbsthilfe Tips drinnen. Vorallem aber finde ich es total wichtig, dass du erkennst und verstehst was ZG sind - das alleine erleichtert das ganze schon sehr.

Du, hab ich das richtig im Kopf, dass dein Therapeut sagte, du wärst aus therapiert und deine Therapie beendet hat? Also wenn ich damit recht habe, finde ich schon dass du noch therapeutische Begleitung brauchst. Mir hat die kognitive Verhaltenstherapie ja so sehr geholfen, diese ZG wieder zu zähmen und sie zu dem werden lassen was sie wirklich sind: Gedankenblitze, die jeder Mensch hat und die - genau so wie sie kommen - auch sofort wieder weg sind, ohne wirklich in dein Bewußtsein zu gelangen. Das erfordert aber sehr viel Arbeit und fachliche Unterstützung die dich begleitet und gewisse "Denk- bzw. Verhaltensfehler" aufdeckt und mit dir gemeinsam bearbeitet. Hast du schon mal dran gedacht, es nochmal zu versuchen? Also ich persönlich fände das total wichtig! Auch wenn dein erster Therapeut anderer Meinung war... ich glaube, da hat er ein bissl zu vorschnell gehandelt. Denn dein Leidensdruck ist ja im Moment unerträglich groß.

Mit den Bachblüten habe ich bei ZG mit folgenden viel erreichen können:

- Withe Chestnut (Rosskastanie) - gegen ZG und zwanghaftes Grübeln
- Larch (Lerche) - für mehr Selbstvertrauen (Zwangspatienten haben meist ein total geschrumpftes Selbstvertrauen)
- Gorse (Stechginster) gegen die Hoffnungslosigkeit
- Aspen (Zitterpappel) - gegen diffuse Ängste ... oder/und ...
- Mimulus (gefleckte Gauklerblume) - gegen konkrete Ängste
- Mustard (Ackersenf) - gegen depressive Gefühle
- Wild Rose (Heckenröschen) - für mehr Lebensfreude

Du kannst mir ja mal schreiben, was du für eine Mischung hast (per PN wenn dir das lieber ist), dann können wir ja gucken, was vielleicht noch helfen kann.

Ich denke schon, dass dein Tief durchaus noch mit dem verfrühten Absetzversuch zusammen hängt - mein Arzt hat mir von Anfang an immer wieder gesagt wie wichtig es ist, das AD ausreichend lange zu nehmen. Denn ein Rückfall ist meist noch heftiger als der Anfang der Krankheit und dauert auch lange. Ich nehme mein AD jetzt schon bald 2 Jahre lang!!!

Bambam, hast du Entlastung im Alltag - Eltern, Freunde...? In deinem Zustand finde ich das total wichtig. Als es mir so schlecht ging, hat mir das auch sehr geholfen. Das ist wirklich sehr wichtig - kannst du nach außen signalisieren, dass du gerne Hilfe hättest? Bei mir war am Anfang immer jemand da und alle paar Stunden haben dann meine Mama, Tante, Cousine, Mann sich abgewechselt und mir damit sehr viel von den Schultern genommen. Ich konnte mich dann auch öffenen und mit ihnen über meinen Krankheit sprechen. All das erleichtert das ganze immer wieder ein kleines Stück! Ich konnte mich oft ausruhen und schlafen... und zwar ohne dass ich immer ein Ohr beim Kleinen haben mußte. Abschalten (und zwar total) ist ein wichtiger Teil der Therapie - geht auch prima mit Entspannungs - CD´s.

Liebe Bambam, die ZG sind quälend ich weiß. Man bekommt Angst und Panik und will so nicht ein Leben lang durch hängen. Glaub mir, es wird besser, wenn du aktiv weiter machst. Der Inhalt der ZG ist egal - ob sie sich nun gegen dich oder deine Kleine wenden - Fakt ist, dein Leidensdruck ist im Moment unermesslich und genau da kann dir ein guter Therapeut toll helfen!!!! Und versuche auch mein bestes... also wenn du magst - PN mit Adresse und der "Kobold" ist unterwegs zu dir!

Ganz liebe Grüße - und vergiss nicht, ich habe es geschafft und du wirst das auch, o.k.!!!!

P.S. Susi hat recht - diese Angstbuch habe ich auch hier daheim. Ich habe es aber nach den ersten Seiten liegen lassen damals... es ist in diesem Stadium in dem du bist nicht das richtige.

Liebe Grüße!

Liebe Bambam,

ich denke schon, dass das Absetzen der Medikamente bei Dir zu früh war. Ich habe ja vor 1 Jahr mein Medikament abgesetzt (ich hatte s bis da 1 Jahr lang eingenommen) und gottseidank nie wieder ein schlimmes Tief gehabt. Bei mir ging es also bis jetzt gut. Aber ich habe mir damals gesagt, sobald ich merke, dass es wieder los geht, fange ich wieder mit Zoloft an.
Heute ist es so, dass mir ein kleiner Rest der PPD geblieben ist - nämlich PMS. Das hatte ich vorher nie und jetzt geht es mir in den tagen vor den tagen oft nicht gut. Bin agressiv, unruhig, schlafe schlecht, etc. Ich hatte es zunächst mit Mönchspfeffer versucht, aber das hat bei mir nicht angeschlagen. Dann habe ich vor ein paar Monaten von meiner Heilpraktikerin Natrium Chloratum bekommen. Und das schlägt an. Es ist zwar nicht so, das ich keine Tiefs mehr vor den Tagen habe, aber es ist weitaus erträglicher und nicht mehr so schlimm. Bei Angst- und Panikattacken habe ich auch gute Erfahrung mit den Bach-Rescue-Tropfen und den Globuli Aconitum gemacht. Das sind nun meine Helfer, falls es mal schlimm kommt.

Liebe Grüße
Nora

Weiss nicht, ob das was bringt (sicher "muss" man da auch dranbleiben und ein Erfolg stellt sich nicht über Nacht ein ) Ich kann aber die Seite www.panik-attacken.de , von der ich das habe, nur sehr empfehlen:

Viele Menschen mit Ängsten und/oder Zwängen leiden unter Zwangsbefürchtungen und Zwangsimpulsen. Sie haben Angst, das eigene Kind zu töten, jemand mit einem Messer zu verletzen, sich selbst mit einem Messer oder einem Glassplitter zu verletzen, sich durch bestimmte Umweltgifte zu schädigen, mit dem Auto an einen Baum zu fahren, von einer Brücke oder einem hohen Haus hinunterzuspringen, einen Unfall zu verursachen, ohne es zu bemerken, in einem Geschäft ungewollt etwas zu stehlen, unabsichtlich einen Schaden anzurichten (z.B. ein Feuer zu legen), laut etwas Peinliches zu sagen oder zu tun usw. Rituale (z.B. Gegengedanken, ständige Bitten um Beruhigung durch andere, Kontrollzwänge) können diese Zwangsbefürchtungen jeweils nur kurz beseitigen.

Hilfreich ist oft folgendes Vorgehen:

Erstellen Sie eine Liste Ihrer Zwangsgedanken und -befürchtungen, bewerten Sie sie nach der subjektiven Belastung von 0-100 und beginnen Sie das folgende Übungsprogramm mit einer Zwangsbefürchtung mittlerer Belastung.

Rufen Sie Ihre zwanghaften Gedanken und Befürchtungen bewusst hervor und denken Sie diese bis zum bitteren Ende durch, ohne Ablenkung und kognitive oder verhaltensbezogene Rituale.

Sprechen Sie Ihre Zwangsgedanken und Zwangsbefürchtungen auf Tonband, schreiben Sie sie in ein Heft, gestalten Sie sie in Form eines Drehbuches für einen Film, lassen Sie sie als Film vor Ihren Augen ablaufen, schreiben Sie sie in Form eines Briefes an einen fiktiven Freund, zeichnen Sie sie auf ein Blatt Papier oder singen Sie sie in Form einer bestimmten Melodie. Tun Sie dies regelmäßig zu festgesetzten Zeitpunkten (am besten täglich für eine Stunde, um eine rasche Wirksamkeit zu erreichen), ohne dabei ein Ritual auszuführen.

Setzen Sie sich den diktierten, geschriebenen oder gezeichneten Zwangsbefürchtungen täglich mindestens zweimal für eine vorher fixierte Zeitdauer aus, um diese neuerlich intensiv auslösen und besser ertragen zu lernen, ohne Rituale auszuführen.

Bleiben Sie bei jeder Übung, die Sie in steigendem Schwierigkeitsgrad durchführen, mental voll und ganz in der jeweiligen angstmachenden Situation, ohne Rituale einzusetzen, und beenden Sie jede Übung erst dann, wenn das Ausmaß Ihrer Angst und Unruhe um mindestens 50% abgenommen hat.

Machen Sie dabei die Erfahrung, dass spontane oder absichtlich provozierte Gedanken nicht dazu führen, in die Wirklichkeit umgesetzt zu werden. Sie können etwas denken und müssen es deswegen keinesfalls ausführen. Der Gedanke, jemand etwas anzutun, fremdzugehen, etwas zu stehlen usw. stellt immer eine Möglichkeit dar, ob Ihnen das passt oder nicht. Etwas zu denken, ist eine Sache, etwas auszuführen, eine andere Sache. Dazwischen liegt der Bereich der menschlichen Freiheit. Sie unterliegen der "Magie des Denkens", wenn Sie glauben, dass Gedachtes gleich Wirklichkeit wird.

Wiederholen Sie eine Übung am nächsten Tag und verlängern Sie die Zeit der mentalen Konfrontation, wenn eine bestimmte Zwangsbefürchtung in ihrem bedrängenden Effekt nicht geringer werden sollte.

Konfrontieren Sie sich im Laufe der Zeit auch mit den ärgsten Zwangsbefürchtungen, ohne Rituale einzusetzen. Wenn Sie dies nicht tun und mit teilweisen Erfolgen bei weniger belastenden Zwangsbefürchtungen zufrieden sind, besteht die Gefahr, dass Ihre Störung bald wieder stärker auftreten und schließlich doch zu zeitaufwendigen Zwangshandlungen und gedanklichen Ritualen führen wird.

Verwenden Sie dieses Selbsthilfeprogramm für Zwangsgedanken auch dann, wenn Sie primär unter Zwangshandlungen leiden, weil diese letztlich durch Ihre nicht aushaltbaren Zwangsgedanken ausgelöst werden.

Anstelle von kognitiven Ritualen können Sie bei anfänglichen Schwierigkeiten in der Konfrontation mit Ihren Zwangsbefürchtungen entspannendes Ausatmen einsetzen, um diese ohne massive körperliche Verspannungen besser ertragen zu lernen.




Autor: Dr.Hans Morschitzky

Hallo liebe bambam,

na dann möchte ich dir auch noch etwas schreiben! Mir gehts ja nun weiß Gott echt wie dir und ich erlebe die ZG gegen mich selbst immer wieder als persönliche Hölle und denke auch ganz oft, dass ich es bestimmt irgendwann tue und niemand es erkannt bzw. so schlimm gesehen hat. Aber ich denke unsere eigene Unsicherheit will uns da etwas vorgaukeln, was gar nicht der Fall ist.
Die Mädels haben dir auch schon so viel geschrieben und ich hoffe es geht dir wieder etwas besser nach den Worten hier?????

Du wirst deinem Kind und dir sicherlich nichts antun, du liebst eigentlich das Leben oder sehe ich das falsch? Mir ist aufgefallen, dass meine ZG sich immer so äußern, dass ich komplett das Gegenteil von dem denke, was ich wirklich will. Ich erlebe z. B. gerade eine schöne Situation und schwupps kommen die ZG, dass ich mich umbringen will, sterben will, das ganze Programm eben. Immer dann wenns schön ist, gehts mir schlecht. Ist es bei dir vielleicht ähnlich?

Wahrscheinlich hat die Reduzierung des AD wirklich etwas mit deinem Tief zu tun, es war zu früh. Nimmst du es jetzt wieder?

Liebe bambam, du wirst dir, dem Kind und auch sonst niemandem etwas antun. Zwänge sind sch......, absolut, aber du wirst da rauskommen, am besten mit Hilfe eines Therapeuten, da hat Marika recht. Hast du noch einen?

Nun habe ich dir auch ein Kotelett ( Marikchen) an die Backe gequatscht, verzeih mir!

Liebe Grüße und eine feste Umarmung

die Bell

Hallo Mädels!

Auch wenn ich mich hier ständig wiederhole: ihr seid alle so suuuuper! Vielen Dank, das ihr für mich da seid!

Ich mach grad echt ne besch... Zeit durch aber es hilft mir ungemein, wenn ich eure Beiträge lese - und dafür DANKE!

@Marika: Eines muss ich mal sagen: ich find Deine Koteletts, die Du mir ans Ohr laberst echt genial!!!
Und Du hast völlig recht: die ZG`s sind genau das, was ich NICHT will! Sie haben nix mit mir zu tun! Das bin ich eigentlich überhaupt nicht - im Gegenteil!
Ich führe mir das auch immer vor Augen, das es "nur" Gedanken sind. Wenn`s einem richtig schlecht geht, hilft aber meistens gar nix und man fragt sich nur, was denn das "Faß" letztendlich zum überlaufen bringt...

Sogar zwei (!) Therapeuten waren der Meinung, das ich nach ein paar Stunden Gesprächstherapie "austherapiert" wäre und keine weitere Hilfe mehr in Anspruch nehmen müsste... Nicht schlecht, oder?!
Ich werde mich jetzt aber mal auf Anraten meiner Ärztzin bei einem Verhaltenstherapeuten anmelden, der auf ZG`s spezialisiert ist. Ich denke, das mir das mehr bringen wird - ich geb zumindest die Hoffnung nicht auf!!!

Bezüglich der Entlastung im Alltag: Zwängler sollen ja Perfektionisten sein. In der Beziehung bin auch so ein Spezialfall: sich Hilfe zu holen bedeutet ja irgendwie mit etwas nicht alleine klar zu kommen... Mittlerweile bin ich aber auch hier an einen Punkt angekommen wo ich mir sage: is mir wurscht! Und deshalb hab ich mir jetzt die Oma ins Haus geholt! Zum einen als Babysitter und zum anderen als "Aufpasser" auf mich (gibt mir irgendwie doch Sicherheit, das ich keinen Quatsch mache wenn noch jemand das ist, verstehst?!)

Auf Dein Angebot bezüglich des Buches würde ich sehr gerne zurückkommen! Danke! Ich schreib Dir heute abend eine PN!

@susi69: Wenn das wirklich mit der Reduzierung zu tun hat, ist das schon wieder etwas, worauf ich meine schlechte Phase schieben kann... Tagsüber geht es ja einigermaßen, aber sobald ich abends zur Ruhe komme gehts dann los... Und: wer kennt das nicht mit dem Geduld haben...

@bellami1983: Da geht`s Dir genauso wie mir: wenn`s grad richtig schön ist und man das Leben eigenltich genießen könnte kommt so ein beknackter Gedanke daher und aus ist`s! Das volle Programm!
Wie gesagt, ich bin gerade dabei, mit einem Verhaltenstherapeuten auf "tuchfühlung" zu gehen... Vielleicht hat der ja was in petto, was mich - außer euch natürlich - wieder auf den Boden bringt wenn ich grad mal wieder am Rad dreh...!

Nochmal DANKE euch allen! Durch eure Beiträge geht es mir auch schon wieder etwas besser...

Liebe Grüße,
bambam