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Clomipramin (Anafranil), kennt es jemand von euch?
Verfasst: 05:06:2007 17:10
von bellami1983
Hallo Mädels,
ich war heute bei meiner Psychiaterin und erzählte ihr, dass es so dermaßen schwankt zwischen gut und böse.
Naja, nun stellen wir um, auf Clomipramin. Dies ist ein trizyklisches AD und ich habe jetzt höllische Angst vor der Umstellung.
Mein letzter Stand waren 35 mg von Escitalopram; das soll ich nun auf einen Schlag weglassen und dafür ab morgen früh 25 mg Clomipramin nehmen und genau das macht mir so Angst.
Kann man denn so einfach von einem SSRI zu einem älteren Medi wechseln und dann auch noch mittendrin?
Clomipramin ist wohl auch sehr gut und ein Standard zur Entwicklung von neuen SSRI's, also kann es doch wirklich nicht so schlecht sein?
Vielleicht kennt es ja jemand von euch.
LG Isabell
Verfasst: 05:06:2007 21:12
von Blauauge
Hallo,
ich habe bis vor kurzem clomipramin genommen und mir hats sehr gut geholfen. Hatte kaum noch Zwangsgedanken und auch sonst gings mir gut.
Musste es jetzt leider absetzen weil ich jetzt nach 4 Monaten einen hohen Puls bekommen habe. Jetzt hab ich leider starken Schwindel, sind wohl Absetzsymtome.
Ich hätt clompramin gern weitergenommen, weil es mir in der Zeit sehr gut ging.
Hoffe ich konnte dich ein bissel ermutigen.
Liebe Grüße

Verfasst: 05:06:2007 23:23
von 00julchen
Hi Isabell,
wie lange hast du denn Escitalopram genommen? Ich würde bezüglich der Umstellung etwas vorsichtig mit "heute-auf-morgen" Umstellungen sein. Sobald man ein AD ein paar Monate genommen hat, kann es zu Entzugssympthomen (auch wenn man "nur" ausschleicht) kommen und wenn man dann gleichzeitig ein neues AD einschleicht hat man dann sozusagen die doppelte oder dreifache Ladung an Nebenwirkungen. Bin auch etwas erstaunt, daß du deine Dosis (ist 35mg nicht relativ hoch?) einfach weglassen sollst. Wenn ich mal auf ein anderes AD umsteigen wollte (leider scheiterten alle Versuche :-(((), dann habe ich laut Arzt das alte so alle 2 Wochen um kleine Schritte reduziert und das neue AD gleichzeitig eingeschlichen.
Eine Bekannte von mir nimmt schon seit Jahren Ananfranil und bei ihr wirkt es sehr gut. Sie ist besser drauf, hat mehr Antrieb und hat auch nicht an Gewicht zugelegt. Angeblich ist es aber bei "schwereren Depressionen" nicht so Mittel der Wahl.
Ich selbst habe ich es noch nicht ausprobiert.
Verfasst: 06:06:2007 17:39
von bellami1983
Hallo Mädels,
Danke für eure Antworten. Ich habe es heute noch nicht genommen, gehe jetzt jeden zweiten Tag mit Cipralex runter um 5 mg und dann, wenn die Packung alle ist, nehme ich das neue Medikament.
@blauauge: Kam der hohe Puls denn durch das Medikament? Wie war das Absetzen und nimmst du jetzt etwas anderes oder erstmal nichts mehr?
Hattest du Nebenwirkungen am Anfang? Welche Dosis hast du genommen? Sorry für die vielen Fragen, aber ich bin so dermaßen unsicher und ängstlich.
@julchen: Du hast Recht, 35 mg sind relativ hoch, aber bei meinem Gewicht derzeit wohl ok so. Insgesamt nahm ich Escitalopram jetzt ein halbes Jahr und ich hatte immer wieder ganz miese Phasen, sodass es wohl einfach nicht mein Medikament zu sein scheint. Meine Ärztin wollte mir von Anfang an Clomipramin geben und ich fragte sie auch gestern noch, ob ich einfach das Escitalopram absetzen sollte und sie sagte ja. Habe keine Absetzsymptome zu erwarten, aber woher will sie das wissen? Wenn man doch schon so ängstlich ist?
Ich bin echt durch den Wind. alles Mist...
LG Isabell
Verfasst: 06:06:2007 23:31
von Blauauge
Hallo,
ich hab erst 10, dann 20, dann 25, dann 50 und dann 75 mg genommen.
Hatte keine Nebenwirkungen am Anfang, vielleicht ein bissel müde.
Hab jetzt aber nach vier Monaten einen ziemlich hohen Puls von 130 bekommen LEIDER, da ich sehr zufrieden mit dem Medikament war.
Und jetzt hab ich aber ziemliche Absetzsymtome, mega Schwindel, weil ich nur über 2 Wochen ausgeschlichen habe.
Aber ich musste ja wegen meinem hohen Puls.
Jetzt soll ich eigentlich Solvex nehmen, aber ich will erst mal abwarten bis meine Absetzsymtome weg sind.
Aber wie gesagt ich war mit Clomipramin sehr zufrieden.
Liebe Grüße

Verfasst: 07:06:2007 11:44
von 00julchen
Hi Isabell,
ich meinte eher, daß du zuviel mg nimmst, um sie von heute auf morgen abzusetzen. Wenn du jetzt die kleinste Einheit (5 oder 10mg) nehmen würdest, wäre es wahrscheinlich kein Problem von heute auf morgen abszusetzen, aber bei 35 mg?! Ich finds auch den Hammer, daß die Ärzte sowas einfach sagen, ohne selbst mal ADs genommen zu haben. Sie können doch garnicht wissen, welche Auswirkungen ein 100 auf 0 Absetzen bedeuten kann. Laut ihnen hat keiner Absetzsympthome und ADs machen auch auf keine Weise abhängig. Ich sehe das ganz anders. Jedes Medi, welches man mehrere Monate nimmt macht auf nen gewisse Weise abhängig bzw. der Körper gewöhnt sich daran.
Verfasst: 07:06:2007 20:05
von bellami1983
Weiß jetzt wirklich nicht was ich tun soll.. und könnte echt verzweifeln.. bin gerade mal auf 30 mg Escitalopram runter und meine Tabletten reichen überhaupt nur noch für ein paar Tage, wenn überhaupt drei oder vier höchstens und dann?
Kann ich sie nochmal anrufen und fragen, ob wir nicht eine andere Möglichkeit finden und sie mir Cipralex nochmal verschreibt?
Eine andere Frage: Wir haben hier eine Institutsambulanz sprich Tagesklinik. Kann man wegen Medikamenten auch dort hingehen und sich einstellen lassen?
LG Isabell
Verfasst: 07:06:2007 21:37
von Blauauge
Hallo,
wenn du nicht mehr genügend Tabletten hast dann ruf doch deine Ärztin an, dass sie dir nochmal welche verschreibt.
Sag ihr dass du lieber langsamer ausschleichen möchtest und vielleicht kannst du ja erst cipralex ausschleichen und dann mit clomipramin anfangen.
Ich ruf morgen auch nochmal meine Ärztin an und sag ihr dass sie mir nochmal clomipramin verschreiben soll und ich dann lieber nochmal langsamer ausschleiche, da es mir nicht gut geht. Hab eindeutig zu schnell abgesetzt und die Ärztin wollte noch dass ich schneller absetze.
Die Ärzte haben echt immer gut reden...
Liebe GRüße

Verfasst: 08:06:2007 10:17
von 00julchen
Hi Isabell,
ja, ruf deine Ärztin an und lass dir nochmal ein Rezept für Cipralex rausschreiben. Sie kann dich schließlich ja nicht zu nem schnellen Absetzen zwingen.
Das mit der Tagesklinik würde ich lassen, denn du willst ja nicht bei 2 Ärzten gleichzeitig in Behandlung sein, oder?! Außerdem denke ich, daß sie die gleiche Meinung wie deine jetztige Ärztin haben. Ich hatte damals auch auch von der psychiatrischen Ambulanz zu meiner jetztigen Ärztin gewechselt, weil mir bestimmte Aussagen aus der Ambulanz nicht passten und meine jetzige Ärztin sagt das Gleiche... also muss ich wohl oder übel selbst entscheiden, was für mich gut ist.
Verfasst: 08:06:2007 18:52
von bellami1983
Hallo Julchen und Blauauge,
ich habe nochmal mit meiner Ärztin gesprochen. Sie besteht irgendwie darauf, dass ich es jetzt erstmal mit Clomipramin versuchen soll.
Weiterhin besteht sie weiter darauf, dass ich das Cipralex einfach so absetzen kann und keine Symptome zu erwarten habe.
Ich kotz echt die Wand an (sorry, aber so ist es nunmal leider), habe ihr gesagt, ich habe Angst vor einer Erstverschlimmerung unter dem neuen Medikament, soll ich nicht haben und muss ich nicht haben. Deswegen dosieren wir ja langsam ein.
Stimmt es dass, wenn man langsam einschleicht, weniger NW hat?
Ich krieg echt nen Harry, habe doch solch Respekt vor Medikamenten. Gut, ich neige auch dazu mir Wirkungen und NW einzubilden, brauch das nur lesen, schon ist es so, aber eine gewisse Angst ist doch gerechtfertigt oder? Warum sagen Ärzte, man solle dies einfach so absetzen? Und dann?
Damals nahm ich drei Monate Trevilor 150 mg insgesamt. Dies schlich ich innerhalb einer Woche komplett aus, ohne Entzugssymptome. Schon komisch und jetzt mach ich mir sowas von einen Kopf, mich nerven diese ewigen Grübeleien.
Nun ist es jedenfalls so, dass ich kaum noch Tabletten habe und mit denen jetzt ganz ausschleiche und dann kurzerhand mit Clomi beginnen werden. Bin jetzt auf 25 mg heute morgen runter und werde jeden Tag 5 mg weniger nehmen.
MÄDELS, IST DOCH IMMER NOCH BESSER ALS ABRUPT ODER??????
LG Isabell
Verfasst: 08:06:2007 20:04
von 00julchen
Hi Isabell,
ich denke, daß du einfach selbst entscheiden musst, was du machst. Aber wenn du noch genug Tabletten hast, um in 5mg-Schritten runterzugehen, dann versuchs erstmal so.
Bei jedem kann ne Reduktion unterschiedlich ablaufen:
Bei mir wurde z.B. in der Klinik von heute auf morgen von 50mg Zoloft (hatte ich ca 8 Wochen genommen) auf Saroten umgestellt... der Tag danach war die Hölle auf Erden für mich. Ich bekam dann 5 x am Tag ein starkes Beruhigungsmittel, bis nach ca 6 Tagen die schlimmsten Sympthome nachließen.
Heute war ich bei meiner Hausärztin, da ich seit der letzten Reduktion auf 75 mg Trevilor (habe im Dez 06 noch 225mg genommen) Entzugserscheinungen habe. Sie meinte dann, daß ich ab jetzt immer 2 Monate warten soll, um wieder einen Schritt von 37,5 mg runterzugehen.
Wie du siehst sagt irgendwie jeder was anderes...
Verfasst: 08:06:2007 22:51
von Blauauge
Auf jeden Fall ist das besser als von einem Tag auf den anderen abzusetzen.
Vielleicht bekommst du ja gar keine Absetzsymtome, bei Trevilior hat es bei dir ja auch gut geklappt.
Jeder reagiert ja anders.
Und wenns gar nicht geht, kannst du dich ja immer noch an deine Ärztin wenden.
Wünsch dir viel Glück
