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Gedanken immernoch an Geburt un Babyalter

Verfasst: 26:07:2007 20:41
von Tanja_1976
Hallo Mami`´s

Manchmal frage ich mich, wo die Zeit geblieben ist. Unser Kleiner wird jetzt bald schon 2. Die Zeit verging so schnell, das ich meine die Hälfte verpasst zu haben trotz Elternzeit. Geht es euch auch so? Wenn der Kleine eingeschlafen ist, dann bleibe ich immernoch einen Moment in der Tür stehen, dann fange ich meist an zu weinen, wie jetzt auch, weil ich die Elternzeit durch PPD nicht richtig genießen konnte. Er ist so schnell groß geworden und ich möchte noch intensiever miit dem Kleinen zusammen sein. Immerwieder erzähle ich von der Albtraum Geburt und der Schwangerschaftsvergiftung im nachhinein durch Übertragung,konnte nicht stillen, als wäre es gestern gewesen. Ich möchte ihm so viel geben, aber ich weis nicht wo ich anfangen soll. Die PPD hat auch vieles kaputt gemacht.

Wem geht es genauso ?
Wer hat auch immernoch unverarbeitete Gedanken; Was wäre gewesen wenn...???

Hoffe auf viele antworten

Liebe Grüße
Tanja

Verfasst: 27:07:2007 9:03
von Steffy
Hallo Tanja

Das gefuehl was verpasst zu haben kenne ich. Bei mir ist das so das ich mich irgendwie an gar nichts mehr erinnern kann von emily's babyzeit. Das stillen war auch bei mir ein desaster. Das erste laecheln, erste krabbelversuche, erste gehversuche. AN das kann ich mich "erinnern" weil ich mir das aufgeschrieben habe. Aber der rest. Wenn ich sieh mir heute ansehe dann frage ich mich "Das ist mein Kind?" Bei Alexis ist das alles anders. Ich erinnere mich da sehr gerne daran. Nur bei emily geht das nicht. So sehr ich auch mein gehirn anstrenge da kommt einfach nichts. Emily ist auch ganz anders als ALexis. Klar jedes kind ist anders. Aber Emily bringt mich oft in situationen wo ich mich fuehle als ob sie mein erstes kind waere und ich nicht weiss was ich machen soll. Wenn ihr was nicht passt schmeisst sie sich auf den boden und heult vor sich hin. Selbst im geschaefft. INzwischen kann ich das weitgehend ignorieren was mir gut tut und auch emily zeigt "fraeulein, so nicht" .

Die "was-waere-wenn" gedanken habe ich staendig. Wenn ich die Depressionen nicht haette, wie waere es jetzt. Wenn ich nicht auf meinen Kinderarzt zwecks dem stillen nicht gehoert haette. Wenn ich mir damals nicht die sogenannte hilfe geholt haette.

Leider kann man das nicht mehr aendern und muss damit leben und auch das beste daraus machen. Auch wenn meine erinnerung ganz schwarz ist. Sie ist mein kind.Ich weiss es Ichfuehle es. Und ich liebe sie ueber alles , auch mit ihren tantrums.

Durch die Kita habe ich einen abstand zu emily den ich brauche. Aber wenn sie heimkommt dann nehme ich mir die zeit mit meinen kindern. Wir spielen mit Ballons, ich lege music auf und wir tanzen durchs wohnzimmer oder einfach malen. Was auch immer du machst, mach es intensiv mit deinem kleinen und freu dich ueber die gemeinsamen stunden. Je aelter sie werden desto unabhaengiger werden sie von den eltern und wir werden dann nicht mehr so gebraucht.

Verfasst: 27:07:2007 22:21
von annu
Liebe Tanja,

mit meiner großen geht es mir oft genauso wie dir und dass es bei dir noch so intensiv ist, zeigt ja, dass da noch viel verarbeitet werden muss. ich persönlich glaube, es ist wichtig, diese ganzen eigentlich schrecklichen und schmerzhaften gedanken an die erinnerung zuzulassen und gleichzeitig aber im hier und jetzt zu leben und jede stunde versuchen zu genießen. meine große kommt in 2jahren schon in die schule, seit sie im kiga ist, merke ich, wieviel weniger man kontakt zueinander hat. einerseits brauche ich diesen abstand zu ihr, andererseits ermahnt es mich, wirklich die zeit mit ihr zu nutzen, denn sooo schnell sind auch die nächsten 2jahre rum und wenn sie erst in der schule sind, dann kommen die freunde usw.und die zeit, die man miteinander hat, wird immer knapper. auch ich konnte nur kurz stillen und es tat mir lange lange sehr weh, aber irgendwann konnte ich abschließen damit und hatte auch kein schlechtes gewissen mehr, dass ich unsre 2.so lange nun stille. es ging eben damals einfach nicht anders.
hast du schon mal alles erlbete von dir richtig aufgeschrieben? viell.würde es dir gut tun, dann ist es an einem ort, dem papier, wo du immer hingehen kannst und wo du merken wirst, am anfang tut es so schrecklich weh und du verbringst da viel zeit, aber mit der zeit, wird der schmerz weniger und du fühlst dich freier.
sei stolz, was du alles schon geschafft hast TROTZ deiner umstände, TROTZ deiner krankheit! Da kannst du wirklich stolz drauf sein, auch wenn du es erst nicht so sehen kannst, versuch die vielen kleinen dinge zu entdecken!
mir geht es auch so, ich habe "einfach" irgendwann akzeptiert, dass es eben zu meinem leben dazu gehört, ich kann es nicht mehr ändern und ich will es auch nicht, es ist so. es hat mich verändert und ich habe die entscheidung gehabt, wie diese veränderung stattfindet.
tränen heilen auch viel, es zeigt, dass du trotz allem auch loslsst von deinem schmerz.
ich wünsch dir alles gute!
viele grüße von annu.

Verfasst: 01:08:2007 19:46
von Tanja_1976
Hallo Steffy

Hallo AnnuVielen Dank für eure Worte, dann weis man, dass man nicht allein auf der Welt zu kämpfen hat mit der schlimmen Errinerung.

Es wird besser, das weiß ich und ich hoffe die Therapie wird mir dabei helfen.

Bis zum nächsten Mal
Tanja