Schatten & Licht e. V.

Hallo zusammen,

ich heiße Sara, seit gestern habe ich es offiziell vom Fachmann bestätigt bekommen, ich leide unter einer Postpartalen Depression.

Ich habe vor 5,5 Wochen entbunden und seitdem komme ich mit meinen Grfühlen nicht mehr .
Es fängt damit an, dass ich mit meinen Gefühlen während der Geburt nicht klar komme, ich schäme mich dafür, dass ich mir während der Geburt gewünscht habe, nie schwanger geworden zu sein und mir nicht sicher sei, das Kind lieb haben zu können. Mein Sohn ist mein ein und alles, aber oft schaue ich ihn an und fühle gar nichts, minuten später fange ich an zu weinen, weil er doch so lieb ist und ich ihn lieb habe, ich aber denke, es ihm nicht zeigen zu können. Ich habe auch kein "Muttergefühl". ICh weiß, dass ich ihn lieb habe und kümmere mich um ihn, aber dieses große Glücksgefühl, das man als Mutter haben muss, kommt einfach nicht.

Auch fällt es mir schwer, meinem Partner gegenüber Nähe zuzulassen, er kümmert sich sehr, um mich und seinen Sohn, aber ich ertrage es einfach nicht.
Auch distanziere ich mich sehr von meiner restlichen Familie. Ich weiß nicht, mit wem ich reden soll, habr Angst, man denkt, ich sei übrérfordert und bekomme meinen Sohn weggenommen.

Grunsätzlich habe ich Angst, als Mutter zu versagen. Das Stillen hat nicht geklappt, irgendwann blieb die Milch weg. Meier Nachsorgehebamme konnte ich mich nicht anvertrauen, nach vier Terminen sagte sie, es klappe doch alles, sie brauche nicht mmehr zu kommen.

Ich wollte mich in diesem Forum mit Frauen unterhalten, denen es ähnlich geht.

Liebe Grüße

Sara

Hallo liebe Sara,

herzlich Willkommen hier im Forum,wenn auch wegen eines traurigen Anlasses,daß Du erkrankt bist. Aber hier bekommst Du Hilfe und Anregungen zur Selbsthilfe. Es hört immer jemand zu,wenn was ist.

Zu Deiner Hebamme. Du kannst Dir immer noch ein andere Hebamme anrufen,wenn Du eine brauchst,nur weil Deine jetztige den Abflug gemacht hat,brauchst Du nicht auf die Leistungen verzichten.
Gibt es vielleicht ein Geburtshaus bei Euch in der Nähe. Die Hebammen sind meistens sehr einfühlsam oder frag mal bei Deiner Krankenkasse nach,dort arbeiten auch manchmal welche. War zumindest bei der AOK so.

Alles Liebe für Dich !!

Hallo Sara und Herzlich Willkommen!

Dass es mit dem Stillen nicht geklappt hat, tut mir sehr leid für Dich. WIe Bianka schon sagte, such doch noch mal eine andere Hebamme, bis 8Wochen nach der Geburt kann sie 2xdie Woche ohne Indikation kommen. Sie schaut nach DIr&Deinem Kind, hört Dir zu, berät DIch in allen Deinen Fragen.

Mir fiel ein Satz bei Dir auf: "aber dieses große Glücksgefühl, das man als Mutter haben muss"

Liebe Sara, Du MUSST als Mutter überhaupt nicht dieses Glücksgefühl haben. Viell.beruhigt es Dich zu wissen, dass es wirklich ganz vielen Müttern so geht, selbst solchen, die keine PPD-Erkrankung haben. Lass Dir Zeit, es kommt irgendwann.
Auch, dass es Dir schwerfällt, Nähe von Deinem Partner zuzulassen, ist zu einem großen Teil denke ich normal, weil ein kleines Baby schon sehr auffüllend ist, es braucht Zeit. Trau Dir ruhig, Deinem Partner zu sagen, dass es Dir momentan zu viel ist, das kommt wirklich alles wieder.
Stell DIch selbst nicht so unter Druck.
Deinen Sohn wird man Dir ganz gewiss nicht wegnehmen!

Ich wünsche Dir, dass es bald besser wird und dass ihr alle zueinander findet. Es braucht wirklich Zeit.

Liebe Grüße, annu.

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!

Mir fielen beim Lesen Deines Beitrages gleich vier Dinge auf...

1. liest und hört man ständig dass nach einer Geburt körperliche Nähe zum Partner erstmal tabu ist, das spielt sich aber wieder ein. Manche haben monatelang keinen Sex!

2. Stillen klappt bei sehr, sehr vielen Frauen nicht!

3. glaube ich dass so ziemlich alle Mütter sich während der Geburt wünschen dass sie lieber nicht schwanger geworden wären. Ich hab noch unter den Wehen gebrüllt: NIE MEHR!

4. Dieses ach so tolle Muttergefühl oder wie viele es sagen die "Engelsglocken" halte ich für völligen Unfug. Ich sehe jeden Tag etliche junge Mamas (hab einen 2. Hand Laden für Kinder -und Umstandsmode) und ich hab noch keine Mama erlebt die gesagt hat dass sie auf Wolke 7 schwebt (so wies ja immer in den Zeitungen steht). Im Gegenteil viele Mamas weinen sich bei mir aus.

Inzwischen wissen auch viele dass ich auch PPD hatte (stand in einer regionalen Zeitung ein Bericht). Ich werde dauernd angesprochen von Müttern die mir erzählen dass sie zwar sicher keine PPD haben aber dass es einfach nicht so ist mit einem Baby wie man immer liest. Alle sind sich einig: ein Kind kostet verdammt viel Kraft!

Sogesehen sehe ich keinen Grund dass Du Dir Vorwürfe machst! Vergiss einfach die rosa-rote Welt die die Zeitungen immer vorlügen, das ist (leider) nicht so. Also Vorwurfe brauchst Du Dir wirklich nicht machen!!!

Klar trifft es uns PPD Frauen ein ganzes Stück härter als "normale" Mamis! Die Depression nimmt einem jede Kraft, jede Freude und manchmal auch jeden Bezug und Liebe zum Kind. Das ist verdammt hart und ich kann behaupten dass diese 1,5 Jahre PPD/PPP die schlimmste Zeit in meinem Leben war. Aber das geht auch wieder vorbei!

Es ist schon mal sehr gut dass Du jetzt schon weißt woran Du bist und Du Dir Hilfe suchst! Behalte den Willen, den Du hast bei!

Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Besserung!

Hallo,

Danke, dass ihr mich so nett aufnehmt. Es tut gut zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine dastehe. Und es hilft sicher, sich mit euch auszutauschen. Ich denke, dass Personen, die nicht betroffen sind, Schwierigkeiten haben, zu verstehen, warum man sich nicht am Baby erfreuen kann. Obwohl ich weiß, dass ich meinen Sohn sehr liebe und nur das Beste für ihn will.
Den ersten Schritt in die Normalität habe ich nun gewagt und hoffe, dass die weiteren Folgen und es nicht allzulange dauert.

Ich wünsche euch ein schönes WE und freue mich auf den Austausch mit euch!

Liebe Grüße

Sara