Mein Leidensweg....hier meine Geschichte!

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
tannileojulia

Mein Leidensweg....hier meine Geschichte!

Beitrag von tannileojulia »

Hallo erst einmal!
Ich bin echt froh,Eure Seite gefunden zu haben...Sie gibt mir etwas Hoffnung...da die Warterei auf meine Heilung noch etwas dauert! LEIDER :(
Mein Name ist Tanja und ich bin 24 Jahre alt. Ich binb mit meinem Mann seit 6 Jahren zusammen und fast 3 Jahre davon verheiratet! Wir wohnen in der Nähe von Heidelberg! Aus unserer Liebe entstanden Leonie *29.12.04 und Julia *21.01.07. Seit Julias Geburt ist alles anders geworden,seit dem mache ich einen richtigen Höllenritt von Guter Stimmung und Schlechter Stimmung durch!

Damals dachte ich, dass ich das alles gut meistern kann, aber alles sieht für mich wie ein schlimmer Alptraum aus, der Wirklichkeit geworden ist...mit jedem Tag mehr! Damals dachte ich, ich wäre bereit für ein 2tes Baby und gingen auch sofort an das Thema ran und freuten uns! Der Anfang der Schwangerschaft war total schön, bis zum letzten SS Drittel....Es hat schon gegen Ende der Schwangerschaft begonnen, dass ich mich ständig erschöpft und leer gefühlt habe. Ich dachte damals schon, dass ich versagen werde, wenn ich mich jetzt schon so mies fühle. Ganz am Ende war ich dann die letzte Woche, als bei Leonie die Windpocken ausgebrochen sind! Ich war nur noch am weinen und hatte panische Angst, auch vor dem zu frühen eintreten der Wehen und dass ich lange von Leonie getrennt sein würde...Der größte Alptraum wurde dann am nächsten Morgen wahr! Ich stand auf und mir riss die Fruchtblase! Am Anfang dachte ich noch relativ gelassen, das werde ich doch noch meistern....Und im Krankenhaus folgten für mich dann die 2 schlimmsten Tage überhaupt! Ich fühlte mich, als Versagerin. Ich könnte noch nicht mal "Wehen" erzeugen, dass hört sich komisch an, aber wenn es einem so schlecht geht, dann sagt man sich solche Dinge! Ich war Sonntags so kaputt, dass ich nur noch weinte und unter Druck stand...jeder fragte nur noch...warum ist das Kind noch nicht da? Ich hatte, aber Gottsei Dank eine gute Liebe Hebamme, die mir noch etwas Mut schenkte und mich auffing! Ich mußte meinen Mann weg schicken und er brachte Leonie zu einer Freundin! Von da an konnte ich mich etwas beruhigen und es klappte auch gleich! Aber trotz dem schönen Happy End ging es mir immer noch nicht gut! Ich mußte immer zu weinen, auch wegen Leonie...jeden Tag.....Es war sehr schlimm...

Zuhause angekommen ging es mir noch sclechter...Ich hatte so einen niedrigen Eisenwert, dass ich nur noch schlief! Und ich hatte Probleme mit Leonie, sie war mir so fremd! Mein eigenes Kind konnte ich die erste Zeit nicht wirklich in den Arm nehmen..Ich war wie gelähmt und das tat weh...Von da an ging es konstant von Monat zu Monat den Bach runter!

Den Haushalt habe ich das letzte Mal vor der Geburt so richtig geschmissen...Ich schaffe noch nicht einmal sie simpelsten Dinge, dann habe ich das Gefühl einen Marathon hinter mir zu haben. Ich fühle mich so leer, da ich nicht mehr weiß für wen ich das ganze tue!

Ich hatte in den letzten Monaten immer wieder Mal auch schöne Tage, aber auch immer wieder kehrende Rückschläge...Schlimme Depressionen, an diesen Tagen habe ich nur im Bett gelegen und geweint, wollte nie wieder aufstehen und fühlte mich überflüssig! Ich dachte sogar an Tod, obwohl ich Angst hatte! Ich habe mit meinem Mann echtes Glück...andere Männer hätten bestimmt aufgegeben, aber er tat es nicht und dafür liebe ich ihn! Er hat sich viel um die Kinder gekümmert und deshalb auch die letzten beiden Semester wenig getan. Mir war alles Gleichgültig und ich wollte nur noch meine Ruhe und niemanden mehr in meiner Nähe...noch nicht einmal meine Kinder & Mann! Tränen und Schmerz habe ich Liter Weise verarbeitet! Ich bin eine Versagerin, dass denke ich heute noch, da ich nicht mehr weiß, wie ich Fuß fassen soll! Nach außen sieht man so eine Situation nur schwer, aber innerlich sieht es wirklich schlimm aus! Man will sich ja auch nicht der ganzen Welt öffen und öffentlich sagen....Leute hört her..Ich kann nicht mehr für meine Familie sorgen und fühle mich leer und überflüssig!!! Am liebsten wollte ich manchmal weg rennen oder einfach nicht mehr sein! Aber Gott sei Dank habe ich meine Angst vor dem Tod und wäre glaube ich nicht in der Lage mich nochmal umbringen zu wollen!

Ich habe Angst davor, dass ich meine Kinder und meinen Mann nicht lieben kann. Ich denke ich fühle etwas und manchmal bin ich nur noch leer! Ich hatte immer mal Probleme mit vielem, aber seit der Geburt ist alles noch schlimmer!

Ich erfülle eigentlich so jeden Punkt der Symptome der Postpartalen Depression, aber ich habe niemals gedacht,dass ich diese Krankheit hätte! Vorallem erkläre ich mir auch meine extremen PANIKATTAKEN; die mich seit der Geburt fast täglich heim suchen...Ich bin durch die Panik in einer extremen Schonhaltung und meine Muskeln und Kondition haben extrem abgenommen! Ich fühle mich nur noch Antriebslos! Ich habe Lust zu NICHTS!!!!! Seit mein Mann aus dem Krankenhaus ist, geht es wieder viel schlechter... Er mußte wegen einem Abszess notoperiert werden vor 2 Wochen....Es war 3 Wochen gut und dieser plötzliche Eingriff hat mich total Überfordert und ins alte Muster zurück geworfen! Vom Tag an seiner Rückkehr bin von morgens bis abends im Schlafanzug, habe eine Panikattacke nach der anderen...keine Kraft mehr...weine schnell und oft und mag nur alleine sein! Ich bin meinem Mann zur Zeit eher eine Last! Ich fühle mich total überflüssig! Vor ein paar Tagen hat es aber Klick gemacht und ich habe mich über Kliniken hier in der Nähe informiert, die sich auf diese Depression speziallisiert haben! Es sind Mutter-Kind-Einrichtungen....Ich werde sobald ein Platz frei ist, diesen in Anspruch nehmen und mich für ein paar Wochen stationär behandeln lassen! Es ist sehr akut und es kann und darf nicht mehr so weiter gehen. Ich habe auch das Gefühl, dass der Draht zur Julia anders ist, als zur Leonie! Obwohl sie so ein liebes Mädchen ist habe ich manchmal so zwiespältige Gefühle ihr Gegenüber! Und das tut so weh! Ich will meine Kinder lieben, aber diese Depression lässt es oft nicht zu! Ich hab Angst und muß etwas tun! Ich habe vor kurzem auch von meinem Neurologen Antidepressiva verschrieben bekommen und das hatte starke Nebenwirkungen...Deshalb ist es auch wichtig für mich, diese Therapie stationär zu machen...denn die Nebenwirkungen, die Anfangs normal sind, machen mir wiederrum Panik und das ist nur sehr schlimm auszuhalten!

Am 27.09. habe ich einen Termin in der Uni-Klinik Heidelberg, die haben ja auch eine Mutter-Kind-Behandlung. Und ich habe am 4.Oktober einen Termin bei einer Mutter-Kind-Station in Wiesloch, die im August mal bei Günther Jauch in Stern Tv vorgestellt worden ist! Sie ist wirklich gut und ich hoffe dass die sich eventuell früher melden, denn die sind mehr als voll!!!!!

Letzte Woche hatte ich dann einen Termin bei meiner Frauenärztin und ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und gestand unter Tränen, wie es in mir aussieht...Sie fragte mich warum ich nicht früher kam? Wenn ich das wüßte... :( Naja,sie sagte sofort,dass ich eine Postpartale Depression hätte und sofort etwas dagegen tun soll...Ich erzählte von Heidelberg+ Wiesloch und sie meinte ich solle stationär gehen..Wiesloch kennt sie und sie findet die Therapie dort sehr gut! Meine weiblichen und Schildrüsenhormone nimmt sie auch noch unter die Lupe...Da ich schon immer mit meinem Zyklus Probleme habe, ist ihr eine Klärung hier wichtig!

Ich hoffe es reicht für den ersten Eindruck! Da ich noch viele Unklarheiten und Problemchen habe, werdet ihr mich die Tage noch genauer kennenlernen....Ich hab noch so viele Fragen

Liebe Grüße von Tanja
mami_von_leandro

Beitrag von mami_von_leandro »

Hallo!!!
Herzlich Willkommen, bin selbst nochnicht lange hier, fühl mich aber sooooo wohl, gleichmal ein Lob an alle :D

Ich weiss genau was du durchmachst, ich kenne diese Gedanken, mir kommen fast die Tränen, als ich deinen Beitrag gelesen habe....

Und Leonie wäre auch unser Name gewesen, wenn Leandro ein Mädchen geworden wäre, Alina Leonie
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Tanja,

was Du erlebst, ist sehr bitter und schlimm, aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: es geht vorbei!!!! Ich finde es eine sehr gute Idee, dass Du nach Wiesloch gehen willst. Halte durch bis dahin, bitte, es lohnt sich!!! Wenn alles überstanden ist, bist Du wie neugeboren und die schlimmer durchgestandene Zeit verblaßt immer mehr.

Schreib´, wenn es Dir nicht gut geht. Wir hören Dir zu! Hier findest Du ein offenes Ohr, denn alle können Dich aus eigener Erfahrung verstehen.

Alles Gute

Ava
Antworten