@ava: auch wenn meine Tochter erst 22 Monate alt ist (wird im März 2 Jahre), versuche ich doch schon, die entscheidenen Dinge anders zu machen als meine Mutter.
Ich tröste meine Tochter, wenn sie weint (um ihr eine Sicherheit zu geben, dass ich immer für sie da bin), sie bekommt Nähe und Zuneigung, wenn SIE es möchte, nicht wenn ich es möchte. Ich missbrauche sie nicht, um mich von ihr trösten zu lassen, wenn ich traurig bin. Ich versuche, möglichst wenig vor ihr zu weinen, oder wenn doch, ihr gleichzeitig zu verstehen zu geben, dass es nchts mit ihr zu tun hat - und dann reiße ich mich auch zusammen! Nichts fand ich schlimmer, als dass meine Mutter früher nur geweint hat, und ich mich in der Position sah, sie trösten zu müssen, da ich mich ja schuldig für ihren Kummer fühlte.
Ich versuche, nicht schlecht vor ihr über ihren Vater zu sprechen.
Wenn wir (mein Mann und ich) uns streiten, vertragen wir uns vor ihren Augen wieder, möglichst soll der Streit auch nicht eskalieren, oder wir verschieben das Gespräch, so dass sie sich nicht unsicher fühlen muss. Wir (Mann und ich) geben uns dann einen Kuss und sagen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, dass wir uns (meistens

) trotzdem liebhaben. Und dass wir vor allem nicht ihretwegen streiten.
Das wichtigste ist, dass ich ihr zeige, dass ich diejenige bin, die stark ist, so dass sie klein und KIND sein kann.
Ich bin 3 Monate nach der Geburt zwar wieder arbeiten gegangen, aber nur einen Tag in der Woche, und habe jetzt im Sommer komplett mit der Arbeit aufgehört, um für meine Tochter da zu sein. Zwar geht sie 2 mal die Woche 4 Std zur Tagesmutter, aber selbst dort habe ich eine 4-wöchige Eingewöhnungszeit mit ihr gehabt, so dass ich mich langsam von ihr und sie sich langsam von mir für die paar Stunden lösen konnte.
Ihr Papa passt auch öfter mal auf sie auf, und sie versteht sich auch mit meiner Mama sehr gut - aber ICH bin eben ihre Hauptbezugsperson, und ich möchte, dass sie mir später ihre Sorgen erzählt, und sich bei mir sicher und geborgen fühlt, und dass sie mit einem stabilen Familienhintergrund und einem gesunden Selbstvertrauen aufwächst. Das alles möchte ich ihr geben, weil ich es mir selber gewünscht hätte, und ich glaube, dass ich es gar nicht soo schlecht mache.
@mariak: Ich finde es ganz toll, dass deine Eltern sich auch so bereit zeigen, auf deine Therapie einzugehen, und mit dir an sich zu arbeiten! Davon kann ich nur träumen!
@mimi: ich versuche mich gerade von meiner Mutter abzugrenzen, weil ich glaube, dass ich das jetzt erstmal brauche.
Schön, wenn du da so drüberstehen kannst, und jetzt meinst, deine Mutter hätte das alles aus deiner Sicht auch richtig gemacht. Wenn dir ihr Verhalten immer gut getan hat, ist doch alle super, und ihr könnt jetzt die besten Freundinnen sein.
