Hallöchen
Verfasst: 29:01:2008 15:52
Also, da fange ich mal zu schreiben an. Ich bin 29 Jahre alt und habe einen kleinen Jannik, der am 2.6.07 auf die Welt gekommen ist.
Angefangen hat alles, dass mein Mann und ich uns schon seit Jahren ein Kind gewünscht hatten und es leider nie geklappt hatte. Dann ging es los mit den ganzen Untersuchungen, Bauchspiegelung usw.! Leider leide ich auch unter Endometriose, wodurch ich jeden Monat starke Schmerzen bei meinen Tagen habe.
Dann wurde mein Mann untersucht und die Diagnose war dann zum Schluss, dass wir auf natürlichem Weg kein Kind bekommen können. Also eine künstliche Befruchtung. Was ja leider auch nicht sehr leicht war aber zum Glück hat es dann gleich beim 1. Versuch geklappt
Die Schwangerschaft an sich ist gut verlaufen, bis ich dann in 33.Woche mit vorzeitigen Wehen in die Klinik kam und am Tropf hang, was sehr unangenehm war. Nach ein paar Tagen durfte ich dann heim und musste leider weiterhin Wehenhämmer einnehmen.
Das CTG war dann die letzte Zeit auch nie soll doll, musste wieder in die Klinik zum Belastungstest. Ja und in der 39.Woche hatten sie dann die Wehen eingeleitet.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich die Schwangerschaft über grosse Angst vor einem Kaiserschnitt hatte und mir von ganzem Herzen eine natürliche Geburt gewünscht habe, natürlich auch, weil ich ja nie wusste bzw. weiss, ob wir überhaupt noch ein Kind bekommen können.
Man liest ja auch nur von diesem Bonding, wie wichtig es wäre für die Mutter - Kind Beziehung.
Ja und wie es dann so ist, hatte ich zum Schluss doch einen Kaiserschnitt, weil nichts voran ging und das CTG mal wieder nicht so schön war.
Jannik war dann auf der Welt, im Krankenhaus war auch alles Super, wollte ihn immer bei mir haben usw.!
Nach einer Woche kam ich dann heim und dann ging es langsam los. Ich hatte mich in der Dusche versteckt und musste nur weinen, weil ich so erschrocken über mich selber war. Immer das Gefühl in mir, ich könnte Jannik nicht wirklich lieben. Irgendetwas fehlt doch da!!
Dann hab ich immer wieder nach gelesen, wie das mit diesem Bonding doch ist. Der Kaiserschnitt kam immer wieder hoch, konnte an nichts anderes denken. Dann kam auch noch eine Bekannte und als sie hörte, dass es ein Kaiserschnitt war, sagte sie zu mir "oje, jetzt weisst du ja garnicht wie eine richtige Geburt ist"! Ganz toll!
Mit dem Stillen klappte es ganz gut, hatte aber immer das Gefühl, irgendwas passt da nicht. Manchmal war es eine richtige Belastung für mich und ich wollte nur meine Ruhe.
Dann ging es langsam los, dass ich komische Gedanken hatte. Wenn ich in der Küche war und ein Messer in der Hand hatte... wenn ich vor Janniks Bettchen stand, dachte ich was passiert jetzt, wenn ich die Decke drüber ziehe oder ihm richtig weh tue. Darüber war ich immer so erschrocken und dachte ich wäre nicht mehr ganz normal.
Hab mich immer gezwungen, nicht so einen Müll zu denken und hab mir immer gesagt, dass ich meinen Sohn doch lieben müsste. Da ich ja so lange gebraucht hatte um ihn zu bekommen. Jeder sagte, Jannik sei unser 6er im Lotto, nur leider empfand ich das nie so!
Dann kam im Oktober ein Wochenende, mein Mann ging abends mal weg und ich konnte in aller Ruhe vor dem PC sitzen und mich einfach mal belesen. Da ich ja gemerkt habe, dass mit mir etwas nich stimmt und habe angefangen mich selbst zu hassen, weil ich nicht so glücklich war wie andere. Dann hatte ich angefangen zu lesen, dass manche Frauen es soweit bringen könnten, sich selbst umzubringen oder ihr Baby und hab das alles so extrem angenommen, dass ich so Panik bekam und echt dachte, ich könnte Jannik umbringen. Hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, Herzrasen usw., also eine richtige Panikattake die so heftig war, dass ich meinen Mann angerufen hatte, er müsste sofort heim kommen. Ich hatte ihm dann alles erzählt aber schämte mich so sehr dafür, ich dachte ich hätte komplett versagt als Mutter und dass er mich bestimmt nie mehr mit meinem Kind allein lassen kann. Oder, dass er denkt, dass ich total verrückt bin.
Die ganze Nacht hatte ich wach gelegen mit heftigen Herzrasen, frühs um 5 bin ich in die Wanne, was auch nicht geholfen hat.
Hab dann meine Hebamme angerufen, die mir dann eine Telefonnr. von einer anderen Hebamme gab, die unter anderem auch Psychologin ist. Abends hatte ich sie dann erreicht und sehr lange mit ihr gesprochen, danach ging es mir schon viel besser. Sie sagte mir immer wieder, dass diese ZG zwar sehr heftig sind, ich das aber nie ausführen würde.
Am nächsten Tag bin ich gleich zu meiner Ärztin gegangen, die mir dann eine AD-Spritze gab, die auch gleich gewirkt hatte und sie verschrieb mir die Tabletten Citalopram20.
Seit ich die Tabletten nehme, geht es mir schon viel besser. Leider gibt es noch sehr viele Tage, an denen ich diese Gedanken habe. Ich versuche stark zu sein aber immer packe ich das auch nicht. Die nette Habamme hat mir gleich geholfen einen Therapie Platz zu bekommen.
Da bin ich jetzt alle paar Wochen und es hilft mir schon. Sie meinte, dass vieles aus meiner Kindheit kommt, die leider nicht gerade sehr schön war.
Was mich noch sehr belastet, ist das Gefühl, mein kleiner Jannik könnte mich nicht lieb haben. Ich habe ihm gegenüber immer ein schlechtes Gewissen und denke immer, dass er vielleicht einiges gemerkt haben könnte!
So jetzt habe ich euch einen ganzen Roman erzählt, was mir aber ehrlich gesagt sehr gut getan hat.
Leider habe ich lange genug gebraucht, bis ich mich getraut habe, euch zu schreiben.
Bin aber sehr froh, dass es diese Seite gibt.
Angefangen hat alles, dass mein Mann und ich uns schon seit Jahren ein Kind gewünscht hatten und es leider nie geklappt hatte. Dann ging es los mit den ganzen Untersuchungen, Bauchspiegelung usw.! Leider leide ich auch unter Endometriose, wodurch ich jeden Monat starke Schmerzen bei meinen Tagen habe.
Dann wurde mein Mann untersucht und die Diagnose war dann zum Schluss, dass wir auf natürlichem Weg kein Kind bekommen können. Also eine künstliche Befruchtung. Was ja leider auch nicht sehr leicht war aber zum Glück hat es dann gleich beim 1. Versuch geklappt
Die Schwangerschaft an sich ist gut verlaufen, bis ich dann in 33.Woche mit vorzeitigen Wehen in die Klinik kam und am Tropf hang, was sehr unangenehm war. Nach ein paar Tagen durfte ich dann heim und musste leider weiterhin Wehenhämmer einnehmen.
Das CTG war dann die letzte Zeit auch nie soll doll, musste wieder in die Klinik zum Belastungstest. Ja und in der 39.Woche hatten sie dann die Wehen eingeleitet.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich die Schwangerschaft über grosse Angst vor einem Kaiserschnitt hatte und mir von ganzem Herzen eine natürliche Geburt gewünscht habe, natürlich auch, weil ich ja nie wusste bzw. weiss, ob wir überhaupt noch ein Kind bekommen können.
Man liest ja auch nur von diesem Bonding, wie wichtig es wäre für die Mutter - Kind Beziehung.
Ja und wie es dann so ist, hatte ich zum Schluss doch einen Kaiserschnitt, weil nichts voran ging und das CTG mal wieder nicht so schön war.
Jannik war dann auf der Welt, im Krankenhaus war auch alles Super, wollte ihn immer bei mir haben usw.!
Nach einer Woche kam ich dann heim und dann ging es langsam los. Ich hatte mich in der Dusche versteckt und musste nur weinen, weil ich so erschrocken über mich selber war. Immer das Gefühl in mir, ich könnte Jannik nicht wirklich lieben. Irgendetwas fehlt doch da!!
Dann hab ich immer wieder nach gelesen, wie das mit diesem Bonding doch ist. Der Kaiserschnitt kam immer wieder hoch, konnte an nichts anderes denken. Dann kam auch noch eine Bekannte und als sie hörte, dass es ein Kaiserschnitt war, sagte sie zu mir "oje, jetzt weisst du ja garnicht wie eine richtige Geburt ist"! Ganz toll!
Mit dem Stillen klappte es ganz gut, hatte aber immer das Gefühl, irgendwas passt da nicht. Manchmal war es eine richtige Belastung für mich und ich wollte nur meine Ruhe.
Dann ging es langsam los, dass ich komische Gedanken hatte. Wenn ich in der Küche war und ein Messer in der Hand hatte... wenn ich vor Janniks Bettchen stand, dachte ich was passiert jetzt, wenn ich die Decke drüber ziehe oder ihm richtig weh tue. Darüber war ich immer so erschrocken und dachte ich wäre nicht mehr ganz normal.
Hab mich immer gezwungen, nicht so einen Müll zu denken und hab mir immer gesagt, dass ich meinen Sohn doch lieben müsste. Da ich ja so lange gebraucht hatte um ihn zu bekommen. Jeder sagte, Jannik sei unser 6er im Lotto, nur leider empfand ich das nie so!
Dann kam im Oktober ein Wochenende, mein Mann ging abends mal weg und ich konnte in aller Ruhe vor dem PC sitzen und mich einfach mal belesen. Da ich ja gemerkt habe, dass mit mir etwas nich stimmt und habe angefangen mich selbst zu hassen, weil ich nicht so glücklich war wie andere. Dann hatte ich angefangen zu lesen, dass manche Frauen es soweit bringen könnten, sich selbst umzubringen oder ihr Baby und hab das alles so extrem angenommen, dass ich so Panik bekam und echt dachte, ich könnte Jannik umbringen. Hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, Herzrasen usw., also eine richtige Panikattake die so heftig war, dass ich meinen Mann angerufen hatte, er müsste sofort heim kommen. Ich hatte ihm dann alles erzählt aber schämte mich so sehr dafür, ich dachte ich hätte komplett versagt als Mutter und dass er mich bestimmt nie mehr mit meinem Kind allein lassen kann. Oder, dass er denkt, dass ich total verrückt bin.
Die ganze Nacht hatte ich wach gelegen mit heftigen Herzrasen, frühs um 5 bin ich in die Wanne, was auch nicht geholfen hat.
Hab dann meine Hebamme angerufen, die mir dann eine Telefonnr. von einer anderen Hebamme gab, die unter anderem auch Psychologin ist. Abends hatte ich sie dann erreicht und sehr lange mit ihr gesprochen, danach ging es mir schon viel besser. Sie sagte mir immer wieder, dass diese ZG zwar sehr heftig sind, ich das aber nie ausführen würde.
Am nächsten Tag bin ich gleich zu meiner Ärztin gegangen, die mir dann eine AD-Spritze gab, die auch gleich gewirkt hatte und sie verschrieb mir die Tabletten Citalopram20.
Seit ich die Tabletten nehme, geht es mir schon viel besser. Leider gibt es noch sehr viele Tage, an denen ich diese Gedanken habe. Ich versuche stark zu sein aber immer packe ich das auch nicht. Die nette Habamme hat mir gleich geholfen einen Therapie Platz zu bekommen.
Da bin ich jetzt alle paar Wochen und es hilft mir schon. Sie meinte, dass vieles aus meiner Kindheit kommt, die leider nicht gerade sehr schön war.
Was mich noch sehr belastet, ist das Gefühl, mein kleiner Jannik könnte mich nicht lieb haben. Ich habe ihm gegenüber immer ein schlechtes Gewissen und denke immer, dass er vielleicht einiges gemerkt haben könnte!
So jetzt habe ich euch einen ganzen Roman erzählt, was mir aber ehrlich gesagt sehr gut getan hat.
Leider habe ich lange genug gebraucht, bis ich mich getraut habe, euch zu schreiben.
Bin aber sehr froh, dass es diese Seite gibt.