Schatten & Licht e. V.

Hallo , ihr Lieben. ich weiss, hier geht es niemandem (oder vielen nicht) besonders gut. Aber ich muss mich einfach auch (mal wieder ) ausheulen.
ich hatte gestern nacht das erste mal seit langem wieder Angstzustände, völlig irrational, ich sehe dann "Dinge" die nicht da sind. Die Bettdecke wird zum "Monster", ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll ,ich habe dann einfach schreckliche Angst und muss das Licht anlassen, dann geht es etwas besser. Oder ich sehe dieses Schrei-gesicht, das mich anschreit, und dem ich nicht entfliehen kann, auch wenn ich die Augen zumache. Das hatte ich lange nicht mehr. Gleichzeitig habe ich seit ein paar tagen solche Bauchschmerzen, als hätte mir jemand in den bauch geboxt/getreten, das Gefühl kenne ich sonst nicht, aber ich muss oft deswegen weinen, weil es so schlimm wird, und hoffe, dass meine Kleine nichts mitbekommt. Mein Mann meckert mich an, statt lieb zu mir zu sein, was ich schon wieder "für ne Fresse ziehe" , und ist böse, weil ich nicht wollte, dass er mit Emma und mir rauskommt zum Spielplatz. ich wollte einfach alleine an der frischen Luft sein mit meiner Süßen, ohne Stress mit meinem Mann, und habe versucht, ihm das zu erklären. Ich dachte, wenn ich es ihm nur sage, versteht er es bestimmt. Aber er fühlt sich abgewiesen und ist deswegen sauer. Ich habe aber nicht die Kraft, mich mit ihm zu unterhalten, sondern suche Sicherheit im Streit.
meine Tochter nervt mich zwischendurch so schrecklich, dass ich sie nur anschreien will, dass sie abhauen soll, es ist alles so furchtbar, ich schäme mich so...diese ganzen Gefühle zu erkennen und einzuordnen ist ja noch neu für mich ,ich fühle mich komplett überfordert. In 8 Tagen habe ich einen Termin bei einem Psychiater ,aber da ich kein vertrauen in Ärzte habe (und auch sonst in niemanden), habe ich eher Angst, dort fertiggemacht zu werden, statt gute Medikamente zu bekommen.
ich weiß nicht, was ich machen soll! ich versuche einfach, meinen Alltag normal aufrecht zu erhalten, aber es ist alles so schwer!
Tut mir leid, euch damit zu nerven, es gibt bestimmt viele, denen es schlechter geht, die guten Rat mehr verdient habe. Ich ziehe mich ja selbst auch immer noch runter...

hallo morgaine

das klingt alles gar nicht gut. aber du bist definitiv nicht allein mit sowas. du beschreibst alles, was ich auch "gesehen" habe. die monster und fratzen sind gräßlich.
ich musste lernen, wie ich sie bekämpfe und das war der anstrengendste teil in meiner therapie bisher!

es ist sschwer einen arzt zu finden, dem man vertrauen kann und der sich auch zeit nimmt. ich hoffe, dein psy ist einer davon! du wirst es ja erkennen: nimmt er sich zeit für dich oder verschreibt er nur die pillen?

du wirst sicher nicht fertig gemacht wegen den gefühlen und gedanken, die du hast. zumindest solltest du das nicht. es gehört eben zur ppd.

aber ich empfehle dir eine verhaltentherapie. dort lernst du, was du gegen die monster tun kannst, wie du dir ausgeglichenheit verschaffst und wie du deinen mann in diese probleme einbeziehen kannst, so dass er es versteht.

nur nicht den mut verlieren.
kümmer dich um dich, tu dir gutes. je weniger stress um dich ist, desto besser.
meine monster kommen auch immer, wenn ich stress habe.

alles gute!

Liebe Morgaine,
ich habe Dir ja schon eine PN geschrieben. Vermutlich fällt es Dir im Moment schwer, Deinem Mann einfach zu sagen dass es Dir sehr schlecht geht. Das Problem ist nur wenn Du gar nichts sagst, kann er Deine Reaktion auch gar nicht einschätzen und fühlt sich als der Schuldige, so als ob er irgendetwas verkehrt macht. Daraufhin reagiert er wieder agressiv, es ist so ein Ping-Pong. Ich verstehe Dich aber gut denn ich bin auch total schlecht darin meinem Mann mitzuteilen wenn es mir nicht gut geht. Statt agressiv zu werden versuche doch einfach mal ihm einen Hinweis zu geben. Ich meine, Du gehst zur Therapie hast bald einen Arzttermin, so ganz ahnungslos wird er vielleicht gar nicht sein. Aber oftmals tendieren Männer dazu auch ein bisschen weg zu schauen. Es könnte Dir aber viel Entlastung geben wenn es ausgesprochen ist.

Wenn es Dir nicht besser gehen sollte, kannst Du sicher auch Deine Therapeutin anrufen, vielleicht kann sie Dich etwas beruhigen und kurz mit Dir sprechen. Am Anfang einer Therapie laufen einige Patienten schon mal aus dem Ruder und dann muss der Therapeut das auffangen. Gerade wenn es los geht, dass man näher an das Innere - näher an die Ursache kommt ist es wirklich eine heftige Zeit. Das kennen sicher viele hier.

Ich wünsche Dir, dass Du bei dem Doc ein einigermaßen gutes Gefühl hast. Aus Deiner Vorstellungsgeschichte habe ich schon gelesen, dass Du nicht gerade auf Freundschaftskurs mit Ärzten und sonstigem Helferpersonal stehst. Du vertraust am liebsten Dir selbst.

Erstmal alles Gute Balu

Hallo meine Liebe!

Ich kann gut verstehen, dass du Angst hast vor deinem ersten Besuch beim Psychiater. Aber es gibt sie wirklich - die guten, tollen Ärzte/innen, die ihre Patienten behandeln wie "Menschen" und nicht wir Nummern! Ich hatte das Glück, so einen zu erwischen!

Versuch es etwas lockerer zu sehen, wenn es geht: Sollte dir der Arzt nicht passend erscheinen, kannst du wechseln - du mußt nicht zwingend zu diesem einen gehen.

Auf jeden Fall aber ist es nötig, dass du dir jetzt professionell geholfen wird - das merkst du ja selber! Ein guter Arzt wird dich nicht verurteilen oder gar nieder machen, sondern die wissen sehr gut Bescheid über psychische Erkrankungen, schließlich haben sie das studiert! Ein AD kann dir erst mal wieder den Boden unter den Füssen zurück geben, den du jetzt verloren hast. Und in einer guten Therapie kannst lernst du, wie du mit all diesen Emotionen, Gefühlen und Empfindungen umgehen und diese auch entsprechen artikulieren kannst. Dann wird auch die Beziehung zu deinem Mann sicher besser. Übrigens kannst du ihn auch mal mit zu deinem Doc nehmen. Oft hilft es den Männer sehr, wenn sie von einem Fachmann/frau erklärt bekommen, was los ist.

Alles gute und liebe Grüße von

Oh, dieses feeling kenne ich nur zu gut...du fühlst dich so hilflos, hast das Gefühl "durchzuknallen"...und niemand sieht es oder hört bzw. versteht dich....

Du fühlst dich gehetzt...wie ein wildes Tier...und steigerst dich damit immer weiter.

Versuche in solchen Momenten dich auf die RUHE, ENTSPANNUNG zu konzentrieren.

Lass dich nicht wie etwas Wildes durch deine Seele jagen. Sag vorher: STOPP !!!

Versuche dir Entspannungsübungen anzueignen. Ich habe gute Erfolge - und auch mein Mann - mit der

http://www.gesundheit.de/fitness-wellne ... index.html

gemacht.

Zb. zur Mittagsstunde deiner Kleinen kannst du dir eine halbe Std. Ausszeit nehmen. Und diese Ãœbung machen.

Übst du das eine ganze Zeit, wird du es bald an jedem Ort und zu jeder Zeit ausüben können!!! Versprochen!

Ein weiterer Weg zur INNEREN RUHE zu finden und sich herunterzufahren sind "Fantasiereisen".

http://www.zeitzuleben.de/artikel/denke ... raxis.html

http://www.dr-gumpert.de/html/phantasiereisen.html


Sehr wichtig, in meinen Augen, ist der Termin beim Psy. Denn anhand der Erzählungen, empfinde ich, bist du schon arg "gefesselt" von deinem mom. Seelenzustand. Es wird dringend Zeit.

Ich möchte dich auf keinen Fall beunruhigen....aber anhand meiner Erfahrungen und meinem Erlebten ist mom. fachlicher Rat sehr gefragt!

Du sollstest dich auch bei deinem HA vorstellen. Erzähle ihm von deinem Erschöpfungszustand. Bitte ihn einen kompletten Gesundheitscheck durchzuführen. Lass dich auf Vitamin, Eisen, Ferritrin-Mangel testen. Und ebenfalls die Schilddrüse und die Sex. Hormone!

Dies ist so ein umfassendes Thema, wenn du möchtest schreibe ich dir mal eine PN.

RED Greetz

He Du, ich kann Dich sooo gut verstehen .
Aber glaube mir, so blöd wie´s auch jetzt klingt - es geht vorüber!!!!
Ich merke, Du bist guten Willens an Dir zu arbeiten. Und, Du hast ja auch schon angefangen. Du bist eine starke Frau und wirst das packen.

Aber sag mal, kann sein ich stehe grad auf dem Schlauch, aber hattest Du nicht erwähnt, daß Du schon in Therapie bist? Mich wunderte das mit dem Psychater-Termin grade.

lg Susi

Hallo Ihr Lieben! Danke erstmal! Es geht mir auch schon etwas besser...ich habe mich dann mit einer Freundin (Ex-Depressiven ) zum Kaffee getroffen, das tat mir sehr gut.

Zu meinem Mann: doch, er weiss genau, was mit mir los ist, wir reden über alles -aber manchmal kann er sich vielleicht nicht vorstellen, dass es mir gerade nicht gut geht, wenn ich doch so intensiv alles im Haushalt und mit der Kleinen mache. Da versteht er nicht, dass ER mir dann zuviel wird, und fühlt sich dadurch angegriffen. Habe ihm das aber abends noch erklärt.
Und er kommt auch mal mit zur Therapeutin (bald sogar!). (ihm geht es aber auch selber gerade schlecht, er fühlt sich überfordert mit allem)

Therapie: ich habe im Oktober bei einer supernetten, fähigen Dipl-Psychologin mit den Sitzungen angefangen, und ab morgen läuft die eigentliche Therapie an. (ob Kurz-oder Langzeit, das werden wir noch sehen). Einen Psychiater, der mir ADs verschreibt, habe ich aber noch nicht (da meine Therapeutin keine Medis verschreiben darf). ich hatte auch schon rumtelefoniert, wollte aber nicht 6 Monate auf einen Termin warten. Inzwischen habe ich nun endlich bei "irgendeinem" einen Termin bekommen, und hoffe sehr, dass es ein guter Arzt ist, der mich auch ernstnimmt.

Hausarzt: habe ich nicht. Das gehört auch zu meiner Geschichte, dass die Ärzte hier in dem Ort (und auch schon in HH) nie wirklich zugehört haben. Hier hiess es zum Beispiel: "Ach QUATSCH, für eine Depression sind sie viel zu jung!" (bin ja 31!) " und auch "Sie haben keine Depressionen, das sieht ganz anders aus!"
Dass es bei mir eben genauso aussieht, wie es aussieht, und man es mir von außen NICHT ansieht, verstehen die ja nicht!!! Ich bin halt darauf "spezailisiert", mich nach außen zu verstellen, perfekt zu geben! Ich kann das auch, wenn es mir total schlecht geht, konnte ich scho immer! Dann denken die Ärzte aber, ich "spiele" ihnen etwas vor.
Ich war einmal in der Klinik, an dem Tag, als ich meine Thera anfing bzw. das erste mal bei meiner Therapeutin war, und wollte mir ADs verschreiben lassen, weil ich da schon meinte, es sei an der Zeit. Eine sehr junge Ärztin glaubte mir ebenfalls nicht, schrieb mir aber Mirtazapin auf, dass ich nicht gut vertrug. Da bin ich auch nicht nochmal hingegangen, weil ich mich bei ihr nicht wohlgefühlt habe, und habe es seither mit Johanniskraut (2000 mg! täglich) versucht. Irgendwie muss es doch besser werden.

@marika: das ist schon richtig, dass es nicht zwingend jetzt der richtige Arzt sein muss - aber ich wäre doch sehr froh, wenn meine "Psychose" oder was das gerade ist, langsam mal in den Hintergrund treten würde, und dazu bräuchte ich möglichst bald gute Medikamente. Von daher ist mir der Termin in einer Woche sehr wichtig!

@red: danke für die Links und Tipps!! Werde ich mir gleich mal in Ruhe (;-)) ansehen. Meine Kleine schläft gerade.

Heute kommt mein Mann früher nach Hause, und löst mich mit ihr ab. Morgen und Mittwoch geht sie dann zur Tagesmutter, und ich habe am Mi ja auch wieder Therapie. Dann geht es wieder. Mich hat furchtbar gestresst, dass ich für morgen ein Probearbeiten an einer Tankstelle angenommen habe - ich war so "doof", dort nach einem Job zu fragen, den ich auch prompt bekam. Das ist schon das dritte mal in 2 Monaten, dass ich einen Job suche, kriege - und dann doch nicht hingehe! Ich denke, dadurch kommen auch im Moment meine schlimmen Ängste...
Das Arbeiten fehlt mir sehr, aber ich kriege es auch nicht hin, irgendwo anzufangen, weil mir allein der Gedanke daran schon viel zu viel ist!!
Das habe ich also wieder abgesagt. Und einen Besuch in einer anderen Stadt bei Freunden habe ich auch abgesagt. Jetzt geht es langsam wieder.

Ich danke euch, dass ihr mich versteht und ernstnehmt!!! Das kenne ich gar nicht so...