Schatten & Licht e. V.

Ich weiß nicht mehr weiter, jedesmal wenn ich denke, es geht mir gut, schlagen meine ZG volle kanne zu.

Ich zweifel nur. Das stürzt mich dann jedesmal in die Depression. Auch im Moment laufe ich nur rum wie ein Häufchen Elend. Ich hab solche Angst, dass das alles nie wieder aufhört.
Ich habe an diesen Tagen das Gefühl, es nicht zu schaffen, an die Arbeit zu gehen und zwinge mich dann dorthin. Jede nur noch so kleine Aufgabe überfordert mich und setzt mich völlig unter Druck, dass kann doch so nicht weitergehen.
Ich will diese Gedanken nicht mehr, ich überlege gerade, ob ich meine Thera frage, ob ich zweimal die Woche zu ihr kommen kann. Ich schaff das nicht allein.

Sorry fürs Jammern, aber das mussteeinfach raus

Liebe Grüße
Cara

Hallo Cara,

jammern tut gut, deshalb mach es ruhig. Und hier bei uns im Forum sowieso.

Was die ZG angeht:
schau mal im Forum unter "Vorstellungsrunde" bei der Vorstellung von Nicole75 nach. Dort hat Marika die ZG so toll erklärt.

Du nimmst Bachblüten. Darf ich fragen, welche?

Bei mir haben in solchen Situationen, wo ich total durch den Wind war und nicht zur Ruhe kam, die Rescue-Tropfen ganz gut geholfen. Sie haben mich eigentlich ständig bei allen Therapien unterstützt und ich habe sie immer bei mir.

Hallo

ja so geht es mir auch ich muß mich jeden morgen aus dem Bett quälen und wenn mein Mann dann zur arbeit geht könnte ich nur noch heulen
Kinder und Haushalt überfordern mich zur Zeit total

wünsch dir viel Kraft

Hallo Cara!

Komm mal und lass dich feste drücken!!! *indenarmnehm*

Es wird aufhören, das verspreche ich dir!!! Aber - du ahnst schon was jetzt kommt - es braucht (leider) Geduld, Geduld und nochmal Geduld. ZG haben sich meist über Jahre mit krankmachenden Verhaltensmustern aufgebaut, vieles hat sich aufgestaut ... das kann nicht sofort wieder besser sein. Ich weiß wie schwer es ist, dass zu akzeptieren, aber vielleicht nützt es dir ein klein wenig, wenn ich dir sage, dass mich jedes Tief in dem mich unsägliche ZG gequält haben, danach ein Stück weiter gebracht haben... jedesmal hatte ich eine neue Erkenntniss erlangt, die ich in der darauf folgenden guten Phase sehr gut verinnerlichen konnte. Also es folgte immer ein "A-Haaaaahhhh" Erlebniss nach einem Tief.

Es gibt natürlich für so harte Phasen auch Medikamente, die diese Tiefs sehr gut lindern und überbrücken können. Ich hatte am Anfang auch so einen "Angsthemmer" mit dem Namen "Xanor". Diese Medikamente wirken sehr schnell - innerhalb einer halben Stunde, verschwindet die Angst und mit ihr auch die ZG. Mit so einem Medikament wird ganz gezielt das Gehirnareal das für die Angst zuständig ist, beeinflußt. So ein Medikament ist ein Segen - aber nur in Notfällen bzw. zur Überbrückung auch mal ein paar Wochen am Stück. Bei längerem Gebrauch machen diese Medikamente leider abhänging - trotzdem hat mir meines in schweren Zeiten sehr gut geholfen und mich "getragen". Vielleicht wäre das auch eine Hilfe für dich, zumal du ja arbeiten mußt!?

Du nimmst ja jetzt auch ein AD, gell? Gerade das braucht ein paar Wochen, bis es die volle Wirkung erziehlt hat. Da hatte ich damals das Xanor zur Hand und später durfte ich es in ganz akuten Angst-und Panikphasen nehmen.

Sehr gut finde ich, dass du deine Therapeutin kontaktieren willst, um im Moment die Termine enger zu legen. Das kann seeeeeeeeehr viel helfen!!!

Viel Glück wünscht dir

Ach ihr lieben...danke, es tut immer sehr gut hier zu schreiben und Antworten von ``Gleichgesinnten`` zu bekommen

@Geli: Ich nehme eine Fertigmischung die besteht aus: Aspen, Pine, Rock ,Sweet Chestnut und White Chestnut
Die sind gegen unerwünschte Gedanken, Ängste, mangelndes Selbstvertrauen etc.
Ich sehe sie auch als kleine, große Helfer

@ Cleo.. auch ich wünsche dir alles alles Gute

@Marika, danke für deine immer aufbauenden Worte
Ja, mein Arzt hat auch schonmal mit mir über Angsthemmer in Akutphasen gesprochen, aber eben wegen der drohenden Abhängigkeit hatte ich bisher immer solche Angst davor, weist du?
Was ist denn genau dort drin?
Ja ich nehem jetzt ein AD seit ein paar Wochen. Ich hab auch das Gefühl, dass es hilft.Zwar gibt es dennoch häufig Tiefs aber ich dreh nicht mehr so komplett ab, verstehst du? Vor acht Wochen musste ich mich sogar krankschreiben lassen, weil nichts mehr ging. So ist es zumindest nicht mehr, obwohl mein Zustand durchaus ausbaufähig wäre.


Wann kann ich denn mit der vollen Wirkung des ADs rechnen? Und wann habt ihr erste durchschlagende Erfolge in der Thera gehabt?


Liebe Grüße und danke
Cara

Hallo Cara!

Bis zur vollen Wirkung eines AD dauert es im allgemeinen 4-6 Wochen. Bei meinem stand sogar drin "...bis zu 3 Monaten...". Dann kommt es natürlich auch darauf an, ob die Dosierung stimmt. Gerade bei ZG ist eine recht hohe Dosis angezeigt. Bei meinem Cipralex z.B. ist die normale Höchstdosis 20 mg - mein Arzt hat aber auf 30 mg hochdosiert und ab da merkte ich einen richtigen Ruck in die richtige Richtung.

Ein Angsthemmer ist so eine Art "Tranquilizer" - er beruhigt dich, weil ganz gezielt die Angst ausgeschaltet wird. Man fühlt sich meist etwas "benebelt", wie wenn man durch Watte geht und eine rosa Brille aufhat. Es kann auch sein, dass man die positiven Emotionen weniger merkt - man ist einfach sehr viel ruhiger, die Gedanken hören auf zu kreisen und man kommt zur Ruhe. Für mich war es wirklich ein Segen, hin und wieder endlich diese unaufhörliche "Angst-ZG-Angst-Spirale" zu durchbrechen. Die ersten 3 Wochen nahm ich 3 Tabletten am Tag - denn ich hatte einen Zusammenbruch erlitten und kam so doch recht gut durch den Tag. Nach diesen 3 Wochen habe ich dann das Xanor langsam über 2 Wochen reduziert und dann hatte schon das AD eine recht gute Wirkung aufgebaut, sodass ich es ohne den Angsthemmer schaffte. Wenn ich dann mal eine Panikattacke wegen der ZG hatte, war es noch mein Notallmedikament - ich braucht es aber nur im ersten Jahr - da ca. 10 mal. Danach nie wieder!

Ich habe ja insgesamt 2,5 Jahre meine Therapie gemacht. Das erste Jahr war das härteste, weil ich da so richtig mit den Konfrontationsübungen beschäftigt war - wobei ich davon in den ersten 6 Monaten noch ganz viele Tiefs hatte und dann auch das Xanor hin und wieder nahm - als Notfallmedikament. Ich weiß noch gut, wie ich anfangs vielleicht mal 1-2 Stunden mich besser fühlte am Tag und dann kam sie wieder - die schwarze Welle. Dann wurden daraus langsam mal ein halber Tag, der gut war, an dem ich Hoffnung hatte und sogar ein wenig zuversichtlich war. Dann kam aber natürlich wieder das Tief und das dauerte viel länger... meist 1-2 Wochen, bis es wieder leichter wurde. Aber dank des AD´s waren die Tiefs merklich milder geworden und fühlten sich dann nicht mehr ganz so vernichtend an. Ich weiß noch gut, dass ich dann nach 4 Monaten einen sehr gute Phase von 4 Wochen hatte und schon dachte - jetzt wird es nie mehr schlimm. Denkste - natürlich kam danach wieder ein Tief - es war zwar wieder wesentlich milder und kürzer geworden, aber nach soooo einem schönen, langen Hoch empfand ich es doch wieder total vernichtend. Und das geht allen so: Wenn man schon mal wieder die Sonnenseite gesehen hat, dann hadert man umso heftiger mit dem nachfolgenden Tief.

Liebe Cara, ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. ZG zu haben ist sooooo grausam - das kann sich ein gesunder Mensch gar nicht vorstellen. Man liebt sein Kind/Partner und dauernd drängen sich solche Gedanken einem auf - wer das nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was das für ein Leidensdruck ist. Von daher möchte ich nochmal betonen, das so ein Angsthemmer wirklich ein Rettungsanker sein kann.

Ganz liebe Grüße und lass wieder von dir hören!

Hallo,

ja Marika,auch ich bin nach drei Wochen von 20mg auf 30mg gegangen, jetzt
nehme ich mein AD seit insgesamt 6 Wochen. In der Packungsbeilage steht jedoch, dass es bei Fluoxetin bis zu drei Monate dauern kann.
Aber ich bin jetzt schon recht zufrieden, wie schon gesagt fall ich nicht mehr so komplett um, zwar geht es mir dann dennoch sehr schlecht, aber ich schaff es wenigstens arbeiten zu gehen. Da ich ja noch in der Ausbildung bin und es nächstes Jahr an die Examen geht, ist das auch extrem wichtig.
Zwar war ich bei meinem ``Knock-Out`` nur 4 Tage Krankgeschrieben, aber es muss sich ja nicht häufen.
Im Moment sind wir in der Therapie auch am Konfrontieren...und es ist soooooooo hart entweder sind die Gedanken im Moment nicht aktuell und ich fühl mich dann wie in einer Seifenblase während wir sie durchsprechen, als würde ich von jemand anderem erzählen, oder sie sind so aktuell, dass ich vor Angst und Scham kaum ein Wort herausbekomme kennt ihr das auch?

Aber ich muss schon sagen, das Pech was ich mit dem Hausarzt hatte, das Glück habe ich mit der Psychologin...die ist echt ganz toll

Im mOment geht es so einigermaßen, ich bin noch sehr deprimiert, will nur schlafen, aber die ZG halten sich zurück.
Ich hoffe, es wird wieder.

Liebe Grüße
Cara

hallo cara,

das kann ich soooo sehr nachvollziehen, was du gerade durchmachst. ein ewiges auf und ab und dann immer wieder die angst, es könnte doch alles so bleiben.

ich find es ein sehr beängstigendes gefühl, dieses "wie in einer seifenblase", so als würde man über jemand anders sprechen. ich fühl mich ganz oft so, als wär ich in einem traum, das gefühl alles ist ganz weit weg und ich kann keine verbindung zu mir herstellen. ganz schwer zu erklären.

dann hatte ich nen neuen bescheuerten ZG: "vielleicht träumst du alles nur, die umwelt, dein leben, alles ist nicht echt". warum macht mir so was so angst? der gedanke ist doch bekloppt, aber er ist auch wieder ausdruck meiner angst, meines zweifelns. und entstanden in einer ZG-angstspirale. ich hab einfach angst, mein ICH zuverlieren und es nicht wieder finden zu können. für immer weg.

aber was bei mir gerade auch manchmal durchkommt: ich bin so sauer auf diese erkrankung, dass ich mir sage: "nee, du gedanke machst mich jetzt nicht fertig. ich hab keinen bock auf selbstzerstörung mehr"

das klappt mal, aber beim nächsten mal kann das kartenhaus auch wieder in sich zusammenfallen.

deine leidensgenossin
sandsturm