Hallo Zusammen!
Ich bin neu hier und sehr froh, dass es dieses Forum gibt. Habe mich noch nie an irgendeinem Forum beteiligt...Aber Eure Geschichten zu lesen tat sehr gut!
In meinem Umfeld gibt es nur glückliche und strahlende Mütter und so eng befreundet bin ich mit keiner um vielleicht auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können. Und somit ist es wohltuend zu erfahren, dass ein Kind zu bekommen nicht zwingend heissen muss dass man jetzt immer nur fröhlich, glücklich und zufrieden ist.
Nun zu mir:
Ich bin 28 Jahre alt und habe vor 15 Wochen meine zweite
Tochter bekommen. Die "Große" ist 2 1/2 Jahre alt. Ich lebe mit
meinem Mann, einem Hund, einer Katze und eben den zwei Mädels in
unserm neu gebauten Reihenhaus in Berlin.
Ich bin wohl ganz allgemein gesprochen kein besonders
kontaktfreudiger Mensch und so lebe ich eigentlich seit dem Einzug in
dieses Haus (vor einem Jahr) in relativer "Isolation". Da ich fast
von Beginn an ein Beschäftigungsverbot während der Schwangerschaft
hatte, besteht/bestand auch kaum Kontakt zu Kolleginnen (Ich bin
Kinderkrankenschwester)
Die Schwangerschaft mit Charlotte (die kleine) war relativ problemlos
und die Entbindung war Bilderbuch-mäßig. Nachdem sich jedoch der
erste "Glücksrausch" gelegt hatte, ist recht schnell klar geworden,
dass ich nicht besonders gut zurecht komme. Charlotte hat die ersten
ca. 9Wochen sehr viel geschrien,war nur auf dem Arm und in Bewegung zufrieden... Ich wurde unzufrieden, weil das Haus langsam im Chaos unterging. Zum einen hab ich mich damit unwohl gefühlt, aber viel schlimmer war, dass ich aus allem was mein Mann gesagt oder getan hat einen Vorwurf herausgehört hab (in der Richtung "wie siehts denn hier aus"?). Es war auch einfach schwierig meiner Großen zu erklären, dass ich mich nicht so um sie kümmern kann, was mich auch unglücklich gemacht hat. Sie fehlt mir und ich ihr!
Trotzdem lief alles irgendwie weiter... musste es ja auch.
Dann begann das was ich von Ronja (der Großen) schon kannte und so gefürchtet hatte: Charlotte verweigert die Brust. Sie tut das mit solcher Kraft und Ausdauer-echt erstaunlich!
Ich habe trotz sehr engagierter Hebamme und trotzdem es ja schon das zweite Kind ist und trotzdem anfangs zumindest mit dem Stillen alles ganz entspannt war seit 6 Wochen nur eine Chance Muttermilch in meine Kleine
"reinzubekommen": Ich pumpe ab und füttere.
Das war dann auch der Moment, in dem hier alles einbrach. Der riesen Frust. Was bin ich für eine schreckliche Mutter, wenn mein Kind mich so ablehnt. Ich bin seither auffallend dünnheutig, fange wegen jeder Kleinigkeit an zu weinen, bin gereizt und genervt meiner Großen gegenüber, streite viel mit meinem Mann, für den das alles gar kein Problem zu sein scheint...
Ich bin extrem schreckhaft geworden, schlafe tagsüber gar
nicht und nachts schlecht. Charlotte ist trotz allem mittlerweile
höchst entspannt und zufrieden, sie wächst und gedeiht, schläft
nachts durch... Also eigentlich alles ganz gut, aber es geht mir
nicht wirklich besser. Ich bin überfordert und zerfressen von
Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen hinsichtlich meiner Fähigkeit als
Mutter. Und es tut so weh und macht mich so traurig. Ich wollte so gerne dass es diesmal entspannter klappt und dann ist es diesmal alles noch viel schlimmer. Ronja hatte damals so eine Phase von 2 Wochen. Da musste ich auch voll abpumpen und danach habe ich weiter gestillt (6 Monate voll). Bei Charlotte gibt es keine und ich wiederhole es gerne KEINE Chance sie an die Brust zu bekommen. Sie schreit sich richtig in Rage und ist tot unglücklich (ich dann auch, weshalb ich diese Versuche in den letzten Wochen nur selten gemacht hab).
Meine Schwester hat neulich gesagt eine Stillbeziehung wäre ein wenig wie eine Liebesbeziehung-sie aufzugeben tut schrecklich weh. Ich finde den Vergleich sehr treffend. Es ist ein so völlig irrationaler Schmerz. Am vergangenen Samstag hab ich dann doch noch einen Versuch gemacht... Ich hab sie morgens geweckt und angelegt. Sie hat ganz friedlich getrunken, beim nächsten Anlegen, hat sie wieder nur geschrien und da war für mich die Entscheidung endlich gefallen: Ich werde abstillen! Es tut weh und macht mich so traurig, dass ich eigentlich nur noch heulen könnte, aber ich halte diese Situation nicht mehr aus. Irgendwie war es erleichternd diesen Entschluss endlich gefasst zu haben und ich hoffe sehr, dass es mir bald etwas besser geht und dann dieser wunde Punkt vielleicht langsam abheilen kann anstatt bei jedem Pumpen und jedem gescheiterten Stillversuch wieder aufzureissen.
Meine Hebamme hatte mir schon zu Beginn meines Stillproblems (da ging es mir bedeutend schlechter als heute) von Schatten und Licht erzählt und
mich auch gebeten, mir eine Therapeutin zu suchen, weil sie der
Meinung ist, ich bräuchte Hilfe in dieser Situation. Leider war/ist es
für mich extrem schwierig zuzugeben, dass ich Hilfe brauche. Das
kostete mich wieder mehrere schlaflose und panische Nächte, in denen
ich mich zerfleische. Ich müsste das alles alleine schaffen, wie beim
ersten Kind eben auch. Trotzdem hab ich Therapeuten abtelefoniert, mich nach Selbsthilfegruppen erkundigt... von "nur Privatpatienten" über "dies Jahr keine Patienten mehr" bis hin zu 'es geht nicht mal der AB dran' war alles dabei. Das war ziemlich frustrierend. Dann hatte ich für zwei Wochen einen Haushaltshilfe-sehr wohltuend!
So und nun? Erneuter Versuch eine Therapeutische Unterstützung zu finden, nachdem ich vor lauter Frust und Hilflosigkeit meiner Großen fast eine gescheuert hätte. Das hatte mich dann echt geschockt. Leider blieb jetzt auch dieser Versuch erfolglos bzw. die empfohlenen Therapeutin fährt für 3 Wochen in Urlaub. Sie hat mir Notfall-nummern gegeben und Gespräche in 3 Wochen angeboten. Bis dahin werden wir schon kommen. Vielleicht hilft das nicht-mehr-Pumpen ja schon etwas?!
In den letzten Tagen hab ich mir auch öfter ganz bewusst die Zeit genommen und schöne Sachen mit Ronja gemacht, das tat uns beiden gut.
Hab mittlerweile auch meinem Mann halbwegs verständlich machen können, wie es mir geht und er ist sehr bemüht, mich zu unterstützen. (Er wird in Fortsetzung an die Haushaltshilfe eine Putzfrau suchen).
Das war er dann... mein Vorstellungs-Roman! Ich danke Euch fürs "Zuhören"!
Fine
Ein Vorstellungs-Roman
Moderator: Moderatoren
Hallo liebe Fine,
"herzlich Willkommen" bei uns.Dein "Vorstellungsroman" ist mir doch sehr zu Herzen gegangen.
Kontakte wirst Du hier über das Forum bestimmt einige bekommen...vielleicht ergibt sich daraus auch ein längerer,intensiverer Kontakt.
Wenn Du ,wie viele andere von uns auch,Dir einmal im Jahr eine "Auszeit" gönnen kannst,können wir uns auch im nächsten Frühjahr mal zur MV von "Schatten-und.Licht" persönlich kennenlernen.Das Treffen wird in Erfurth stattfinden.Es ist zwar anstrengend und manchmal auch aufwühlend,weil vieles aus unseren Krankheitszeiten natürlich wieder hochkommt,aber ich persönlich möchte diese Treffen,die auch für Nichtmitglieder des Vereins zugänglich sind,nicht mehr aus meinem Terminkalender streichen!
Zu deiner Geschichte sind mir spontan einige Dinge eingefallen:zuerst einmal "Hut ab" vor eurer Entscheidung zwei so kleine Mädels in so kurzem Abstand.Das allein reicht ja schon aus,eine Mutter voll und ganz zu beschäftigen -manche brauchen dafür Kindermädchen(ich denke da besonders an die "perfekten"Popsternchen und Schauspielerinnen...).
Unsere drei Jungs sind z.T. planmäßig,z.T. ungeplant alle 3,5 Jahre auseinander,also hatte ich ein ganzes Jahr mehr Zeit zwischen Ihnen.Das habe ich aber auch gebraucht....
Zu Deinem Ende der Stillbeziehung kann ich leider nicht so viel aus persönlicher Sicht sagen.Meine Stillbeziehungen dauerten bei den ersten beiden nur jeweils 2 Wochen,danach mußte ich abstillen,weil vor 12 und 8 Jahren in unserem Umkreis noch niemand gewagt hätte,Neuroleptika und Antidepressiva trotz stillen zu verschreiben. Ich mußte die Medikamente nehmen,weil ich bei beiden eine Wochenbettpsychose hatte und ohne die Einnahme der Medikamente heute bestimmt nicht so gesund geworden wäre.
Beim zweiten habe ich aber auch ein wenig getrauert:1.hatte ich mir soviel Mühe gegeben,diesmal alles besser zu machen als beim ersten.Wir hatten über S&L viel über Prophylaxemaßnahmen erfahren und ich habe vieles davon umgesetzt.
2.hatte ich diese Idee,das,wenn ich aus der Psychiatrie raus wäre ,das Baby doch nochmal "an die Brust "bekommen würde.Nach 4 Wochen abpumpen und verwerfen der Milch habe ich aber entnervt aufgegeben und diesen Wunsch begraben.
Bei unserem dritten habe ich von vorneherein die Hormonumstellungen durch das Stillen vermieden,weil ich gleich auf natürliche Weise abgestillt habe und Flasche gefüttert habe.Beim dritten Kind habe ich übrigens keine PPP bekommen.Ich denke,das lag ausschließlich daran,das ich schon in der SS gute Betreuung durch eine Klinik hatte und auch im Wochenbett engmaschige Betreuung durch diese.Auch habe ich nach der Geburt gleich hochdosiert ein Neuroleptikum als medikamentöse Prophylaxe eingenommen.
Eine Freundin von mir hat ihre Milch z.B. generell abgepumpt,in Fläschchen umgefüllt und dann daraus gefüttert.Warum sie das so gemacht hat,weiß ich eigentlich gar nicht so richtig.Aber es ist einfach eine andere Variante.Eine ältere Hebamme hat bei meinem ersten Sohn mal zu mir gesagt:"Du machst nichts falsch-Du machst es nur anders!"
Diese Aussage macht mir auch heute noch in vielen anderen Bereichen Mut zum Andersmachen.
Nochmal ´ne andere Frage an Dich.Warum ist denn Deine Haushaltshilfe "nur" für zwei Wochen gekommen?
Meine allererste Haushaltshilfe habe ich nach 4 Wochen auch "weggeschickt",weil ich von mir verlangt habe,mit der ganzen Arbeit um Kind und Haushalt alleine klar kommen zu müssen...bei den anderen Malen war ich schon erfahrener und habe sie so lange genutzt,bis die KK "Ende" geschrieben hat.Beim dritten Kind war das inklusive der SS fast 6 Monate.
Liebe Fine,ich möchte Dir ganz viel Mut machen.Laß Dich von den Fachleuten nicht abwimmeln.Laß Dich vielleicht auch einfach bei mehreren auf die Warteliste setzen.Manchmal springt kurzfristig ein anderer Patient ab und dann kannst Du da in den Therapieplatz "reinrutschen".
Vielleicht magst Du mal zurückschreiben,wie es Dir jetzt geht?Gerne auch über "PN".
Liebe Grüße,Claudia
"herzlich Willkommen" bei uns.Dein "Vorstellungsroman" ist mir doch sehr zu Herzen gegangen.
Kontakte wirst Du hier über das Forum bestimmt einige bekommen...vielleicht ergibt sich daraus auch ein längerer,intensiverer Kontakt.
Wenn Du ,wie viele andere von uns auch,Dir einmal im Jahr eine "Auszeit" gönnen kannst,können wir uns auch im nächsten Frühjahr mal zur MV von "Schatten-und.Licht" persönlich kennenlernen.Das Treffen wird in Erfurth stattfinden.Es ist zwar anstrengend und manchmal auch aufwühlend,weil vieles aus unseren Krankheitszeiten natürlich wieder hochkommt,aber ich persönlich möchte diese Treffen,die auch für Nichtmitglieder des Vereins zugänglich sind,nicht mehr aus meinem Terminkalender streichen!
Zu deiner Geschichte sind mir spontan einige Dinge eingefallen:zuerst einmal "Hut ab" vor eurer Entscheidung zwei so kleine Mädels in so kurzem Abstand.Das allein reicht ja schon aus,eine Mutter voll und ganz zu beschäftigen -manche brauchen dafür Kindermädchen(ich denke da besonders an die "perfekten"Popsternchen und Schauspielerinnen...).
Unsere drei Jungs sind z.T. planmäßig,z.T. ungeplant alle 3,5 Jahre auseinander,also hatte ich ein ganzes Jahr mehr Zeit zwischen Ihnen.Das habe ich aber auch gebraucht....
Zu Deinem Ende der Stillbeziehung kann ich leider nicht so viel aus persönlicher Sicht sagen.Meine Stillbeziehungen dauerten bei den ersten beiden nur jeweils 2 Wochen,danach mußte ich abstillen,weil vor 12 und 8 Jahren in unserem Umkreis noch niemand gewagt hätte,Neuroleptika und Antidepressiva trotz stillen zu verschreiben. Ich mußte die Medikamente nehmen,weil ich bei beiden eine Wochenbettpsychose hatte und ohne die Einnahme der Medikamente heute bestimmt nicht so gesund geworden wäre.
Beim zweiten habe ich aber auch ein wenig getrauert:1.hatte ich mir soviel Mühe gegeben,diesmal alles besser zu machen als beim ersten.Wir hatten über S&L viel über Prophylaxemaßnahmen erfahren und ich habe vieles davon umgesetzt.
2.hatte ich diese Idee,das,wenn ich aus der Psychiatrie raus wäre ,das Baby doch nochmal "an die Brust "bekommen würde.Nach 4 Wochen abpumpen und verwerfen der Milch habe ich aber entnervt aufgegeben und diesen Wunsch begraben.
Bei unserem dritten habe ich von vorneherein die Hormonumstellungen durch das Stillen vermieden,weil ich gleich auf natürliche Weise abgestillt habe und Flasche gefüttert habe.Beim dritten Kind habe ich übrigens keine PPP bekommen.Ich denke,das lag ausschließlich daran,das ich schon in der SS gute Betreuung durch eine Klinik hatte und auch im Wochenbett engmaschige Betreuung durch diese.Auch habe ich nach der Geburt gleich hochdosiert ein Neuroleptikum als medikamentöse Prophylaxe eingenommen.
Eine Freundin von mir hat ihre Milch z.B. generell abgepumpt,in Fläschchen umgefüllt und dann daraus gefüttert.Warum sie das so gemacht hat,weiß ich eigentlich gar nicht so richtig.Aber es ist einfach eine andere Variante.Eine ältere Hebamme hat bei meinem ersten Sohn mal zu mir gesagt:"Du machst nichts falsch-Du machst es nur anders!"
Diese Aussage macht mir auch heute noch in vielen anderen Bereichen Mut zum Andersmachen.
Nochmal ´ne andere Frage an Dich.Warum ist denn Deine Haushaltshilfe "nur" für zwei Wochen gekommen?
Meine allererste Haushaltshilfe habe ich nach 4 Wochen auch "weggeschickt",weil ich von mir verlangt habe,mit der ganzen Arbeit um Kind und Haushalt alleine klar kommen zu müssen...bei den anderen Malen war ich schon erfahrener und habe sie so lange genutzt,bis die KK "Ende" geschrieben hat.Beim dritten Kind war das inklusive der SS fast 6 Monate.
Liebe Fine,ich möchte Dir ganz viel Mut machen.Laß Dich von den Fachleuten nicht abwimmeln.Laß Dich vielleicht auch einfach bei mehreren auf die Warteliste setzen.Manchmal springt kurzfristig ein anderer Patient ab und dann kannst Du da in den Therapieplatz "reinrutschen".
Vielleicht magst Du mal zurückschreiben,wie es Dir jetzt geht?Gerne auch über "PN".
Liebe Grüße,Claudia
Hallo Claudia!
Meine Antwort hat so lange auf sich warten lassen....Sorry!
Zwischenzeitlich dachte ich "Jetzt ist alles wieder gut" Aber das ist es wohl doch nicht so ganz. Es geht mir tatsächlich deutlich besser, als zu dem Zeitpunkt meiner Anmeldung hier, aber eben nur in manchen Bereichen und an manchen Tagen. Es gibt Phasen, da weiß ich gar nicht warum es mir schlecht ging und dann kommt irgendeine Kleinigkeit oben drauf und ich sitze wieder ganz tief im schwarzen Loch und frage mich ob ich da wohl je wieder rauskomme.
Hatte z.B. Jetzt ein ganz schreckliches Wochenende. Wir waren zu Besuch bei meinen Schwiegereltern und ich war bereits nach der ersten Nacht ziemlich am Ende und hab mich nur noch mit meinem Mann gestritten.
Die Kleine war auch nur noch am Schreien, weil ihr all der Trubel und die fremde Umgebung deutlich zu viel waren und die Große hat mich nur noch mit "geh weg du blöde Mama" bedacht. Bei meinen Schwiegereltern darf sie nämlich alles und wenn ich versuche denen zu sagen, dass sie dies oder jenes eben nicht darf, dann sagen sie "ach lass sie doch, sonst muss sie doch gleich wieder weinen"...
Ich werde also auf jeden Fall den Kontakt zu der mir empfohlenen Therapeutin suchen, die müsste jetzt ja mal aus dem Urlaub zurück sein. ZUr Haushaltshilfe: Meine Hebamme hatte 2 Wochen vorgeschlagen und ich hab mich schon extrem schwer getan, das überhaupt zuzulassen. Hab wenn ich Hilfe in Anspruch nehme immer das Gefühl, dass ich versagen würde und es doch alleine schaffen müsste....
Aber Du hast recht, man sollte das wesentlich mehr in Anspruch nehmen und beim nächsten Kind machen wir das dann auch!
So...dann danke ich Dir für den lieben "Willkommensgruß"!
Fine
Meine Antwort hat so lange auf sich warten lassen....Sorry!
Zwischenzeitlich dachte ich "Jetzt ist alles wieder gut" Aber das ist es wohl doch nicht so ganz. Es geht mir tatsächlich deutlich besser, als zu dem Zeitpunkt meiner Anmeldung hier, aber eben nur in manchen Bereichen und an manchen Tagen. Es gibt Phasen, da weiß ich gar nicht warum es mir schlecht ging und dann kommt irgendeine Kleinigkeit oben drauf und ich sitze wieder ganz tief im schwarzen Loch und frage mich ob ich da wohl je wieder rauskomme.
Hatte z.B. Jetzt ein ganz schreckliches Wochenende. Wir waren zu Besuch bei meinen Schwiegereltern und ich war bereits nach der ersten Nacht ziemlich am Ende und hab mich nur noch mit meinem Mann gestritten.
Die Kleine war auch nur noch am Schreien, weil ihr all der Trubel und die fremde Umgebung deutlich zu viel waren und die Große hat mich nur noch mit "geh weg du blöde Mama" bedacht. Bei meinen Schwiegereltern darf sie nämlich alles und wenn ich versuche denen zu sagen, dass sie dies oder jenes eben nicht darf, dann sagen sie "ach lass sie doch, sonst muss sie doch gleich wieder weinen"...
Ich werde also auf jeden Fall den Kontakt zu der mir empfohlenen Therapeutin suchen, die müsste jetzt ja mal aus dem Urlaub zurück sein. ZUr Haushaltshilfe: Meine Hebamme hatte 2 Wochen vorgeschlagen und ich hab mich schon extrem schwer getan, das überhaupt zuzulassen. Hab wenn ich Hilfe in Anspruch nehme immer das Gefühl, dass ich versagen würde und es doch alleine schaffen müsste....
Aber Du hast recht, man sollte das wesentlich mehr in Anspruch nehmen und beim nächsten Kind machen wir das dann auch!
So...dann danke ich Dir für den lieben "Willkommensgruß"!
Fine
Hallo Fine,
auch ich wollte Dir Mut zusprechen. Ich glaube wir haben eine Menge Gemeinsamkeiten, was unsere Erfahrungen mit der Krankheit betrifft. Auch ich lebte vor der Schwangerschaft und nach der Geburt ziemlich isoliert. Ich bin aus dem Ruhrgebiet hier in den Norden gezogen und hatte auch meine Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Die Bereiche in denen ich neue Kontakte aufgebaut hatte, fielen nach und nach weg. Zuerst die Arbeit und mein Sportverein, dann der Gospelchor, weil der Geburtsvorbereitungskurs genau an dem Abend war. Mein Mann hatte seinen gewohnten Alltag und auch irgendwie nicht bemerkt, dass ich immer unzufriedener wurde. Auch mein Sohn hat sehr schlimm geschrien, war nur auf dem Arm ruhig, und nur wenn ich mit ihm in Bewegung war. Hinsetzen ging gar nicht. Auch ich dachte ich dürfte keine Hilfe annehmen, weil ich a) schon relativ alt bin mit meinen damals 34 Jahren und b) weil ich immer alles geschafft habe. Ich war eine Frau, die mit ihrem Leben klar kam. Und plötzlich geriet alles aus den Fugen. Mein Mann war überfordert mit diesem schreienden und weinenden verzweifelten Wesen, was mal seine Frau war. Zusätzlich der Schreiterror von unserem Kind. Ich stand auch permanent unter Strom, konnte nicht am Tag schlafen und Nachts war es dasgleiche. Hatte das Gefühl immer angespannt und todmüde zu sein. Aggressionen und totale Aufgabe haben sich abgewechselt. Das Stillen hat geklappt, aber durch das Schreien und das Wegbäumen von mir im Anschluss an das Stillen, war auch das der Horror. Ich fühlte mich als hätte ich meinem Kind flüssiges Feuer in den Rachen geschüttet. Dann die Bemerkungen von Schwiegermutter & Co., die mir vermittelten, dass das Stillen vermutlich an der ganzen Misere schulde sei. Ich wurde immer magerer und trauriger.
Ich habe durch die Tatsache das mein Sohn ein Schreikind war, sehr lange gebraucht, um zu verstehen, dass auch mir etwas fehlt. 10 Monate war mein Kleiner alt bis bei mir endlich die Diagnose gefallen ist: Postnatale Depression. Und da war ich kaum noch in der Lage aufzustehen oder zu sprechen. Ich kann Dir nur raten Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es ist eine ungeheure Erleichterung zu wissen, dass man krank ist und nicht unfähig und ein Versager. Du bist eine gute Mutter. Und Du wirst auch wieder Zeit bekommen, das selber zu fühlen. Jetzt kannst Du deinen Gefühlen nicht trauen. Es ist schlimm das zu erkennen, aber das Gehirn ist auch nur ein Organ, und kann auch mal krank sein.
Liebe, liebe Grüße
Astrid
auch ich wollte Dir Mut zusprechen. Ich glaube wir haben eine Menge Gemeinsamkeiten, was unsere Erfahrungen mit der Krankheit betrifft. Auch ich lebte vor der Schwangerschaft und nach der Geburt ziemlich isoliert. Ich bin aus dem Ruhrgebiet hier in den Norden gezogen und hatte auch meine Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Die Bereiche in denen ich neue Kontakte aufgebaut hatte, fielen nach und nach weg. Zuerst die Arbeit und mein Sportverein, dann der Gospelchor, weil der Geburtsvorbereitungskurs genau an dem Abend war. Mein Mann hatte seinen gewohnten Alltag und auch irgendwie nicht bemerkt, dass ich immer unzufriedener wurde. Auch mein Sohn hat sehr schlimm geschrien, war nur auf dem Arm ruhig, und nur wenn ich mit ihm in Bewegung war. Hinsetzen ging gar nicht. Auch ich dachte ich dürfte keine Hilfe annehmen, weil ich a) schon relativ alt bin mit meinen damals 34 Jahren und b) weil ich immer alles geschafft habe. Ich war eine Frau, die mit ihrem Leben klar kam. Und plötzlich geriet alles aus den Fugen. Mein Mann war überfordert mit diesem schreienden und weinenden verzweifelten Wesen, was mal seine Frau war. Zusätzlich der Schreiterror von unserem Kind. Ich stand auch permanent unter Strom, konnte nicht am Tag schlafen und Nachts war es dasgleiche. Hatte das Gefühl immer angespannt und todmüde zu sein. Aggressionen und totale Aufgabe haben sich abgewechselt. Das Stillen hat geklappt, aber durch das Schreien und das Wegbäumen von mir im Anschluss an das Stillen, war auch das der Horror. Ich fühlte mich als hätte ich meinem Kind flüssiges Feuer in den Rachen geschüttet. Dann die Bemerkungen von Schwiegermutter & Co., die mir vermittelten, dass das Stillen vermutlich an der ganzen Misere schulde sei. Ich wurde immer magerer und trauriger.
Ich habe durch die Tatsache das mein Sohn ein Schreikind war, sehr lange gebraucht, um zu verstehen, dass auch mir etwas fehlt. 10 Monate war mein Kleiner alt bis bei mir endlich die Diagnose gefallen ist: Postnatale Depression. Und da war ich kaum noch in der Lage aufzustehen oder zu sprechen. Ich kann Dir nur raten Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es ist eine ungeheure Erleichterung zu wissen, dass man krank ist und nicht unfähig und ein Versager. Du bist eine gute Mutter. Und Du wirst auch wieder Zeit bekommen, das selber zu fühlen. Jetzt kannst Du deinen Gefühlen nicht trauen. Es ist schlimm das zu erkennen, aber das Gehirn ist auch nur ein Organ, und kann auch mal krank sein.
Liebe, liebe Grüße
Astrid
hallo fine,
ich muß sagen ich habe sehr viel über deine geschichte nachgedacht und einige dinge die du erlebst kommen mir bekannt vor . da es mir besser geht möchte ich versuchen dir zu helfen. eine frage kennst du das sankt-joseph- krankenhaus in berlin- weissensee? dort war ich 5 wochen mit meiner kleinen und ich kann es jeder mama die aus berlin und umgebung kommt empfehlen und ans herz legen sich um ein platz zu bemühen ich weiß es kann dauern bei mir waren es 7 wochen aber es lohnt sich . du kannst mir auch gerne eine pn schreiben denn ich bin auch leider isoliert und ich möchte dies ändern.
schicke dir viel kraft
lg mama 08
ich muß sagen ich habe sehr viel über deine geschichte nachgedacht und einige dinge die du erlebst kommen mir bekannt vor . da es mir besser geht möchte ich versuchen dir zu helfen. eine frage kennst du das sankt-joseph- krankenhaus in berlin- weissensee? dort war ich 5 wochen mit meiner kleinen und ich kann es jeder mama die aus berlin und umgebung kommt empfehlen und ans herz legen sich um ein platz zu bemühen ich weiß es kann dauern bei mir waren es 7 wochen aber es lohnt sich . du kannst mir auch gerne eine pn schreiben denn ich bin auch leider isoliert und ich möchte dies ändern.
schicke dir viel kraft
lg mama 08
Hallo Fine,
genau, das St. Joseph- Krankenhaus wollte ich Dir auch empfeheln, als ich Dein Posting las. Ich war dort ambulant in Behandlung, zur Überwachung wegen der Medikamente, und ging gleichzeitig zu einer Therapeutin. Das war eine gute Kombination. Du kannst nichts falsch machen, wenn Du Dir Hilfe suchst - mir ging es so schnell besser, das konnte ich damals selbst kaum glauben.
Alles Gute aus dem Prenzlauer Berg,
Blaugelb
genau, das St. Joseph- Krankenhaus wollte ich Dir auch empfeheln, als ich Dein Posting las. Ich war dort ambulant in Behandlung, zur Überwachung wegen der Medikamente, und ging gleichzeitig zu einer Therapeutin. Das war eine gute Kombination. Du kannst nichts falsch machen, wenn Du Dir Hilfe suchst - mir ging es so schnell besser, das konnte ich damals selbst kaum glauben.
Alles Gute aus dem Prenzlauer Berg,
Blaugelb
Hallo Fine,
genau, das St. Joseph- Krankenhaus wollte ich Dir auch empfeheln, als ich Dein Posting las. Ich war dort ambulant in Behandlung, zur Überwachung wegen der Medikamente, und ging gleichzeitig zu einer Therapeutin. Das war eine gute Kombination. Du kannst nichts falsch machen, wenn Du Dir Hilfe suchst - mir ging es so schnell besser, das konnte ich damals selbst kaum glauben.
Alles Gute aus dem Prenzlauer Berg,
Blaugelb
genau, das St. Joseph- Krankenhaus wollte ich Dir auch empfeheln, als ich Dein Posting las. Ich war dort ambulant in Behandlung, zur Überwachung wegen der Medikamente, und ging gleichzeitig zu einer Therapeutin. Das war eine gute Kombination. Du kannst nichts falsch machen, wenn Du Dir Hilfe suchst - mir ging es so schnell besser, das konnte ich damals selbst kaum glauben.
Alles Gute aus dem Prenzlauer Berg,
Blaugelb