Schatten & Licht e. V.

Hallo Leute, bin neu hier in diesem Forum und das was ich bisher gelesen habe fand ich sehr aufbauend und sehr gut. Ich freue mich das es so etwas gibt.
Ich habe zwei Kinder und meine erste Erfahrung mit (Postnataler) Depression kam fast 2 Jahre nach Entbindung und dann so heftig das es mir alle Beine weggerissen hat. Ich war fast 3 Monate in einer Therapeutischen Klinik und mußte sehr lange Tabletten nehmen.Aber ich war wieder da und es ging mir richtig gut. Bin nicht sicher ob es an der Entbindung oder einfach an den Umständen lag die mein Leben betrafen und da war einiges seit der Entbindung zusammen gekommen.
Die zweite Depression erwischte mich in unmittelbarer Zeit nach der Entbindung meines Sohnes vor einem Jahr.Auch da kam sehr viel zusammen. Insbesondere mit Krankheit. War die ersten 2 Monate nach der Geburt mit Gallensteinen beschäftigt bis hin zur OP. Dann kam noch was und wurde wieder operiert. Nach einem Monat kurz nach Weihnachten der totale Zusammenbruch und Totalausfall.
Da saß ich nun hatte zwei süße Kinder, mein Mann hatte Arbeit gefunden und verdiente toll, stillte trotz all der Strapazen und hatte alles überstanden und heulte und war nicht in der lage zu essen (nicht das das das schlimmste war) oder zu trinken. Der totale Verlust jeglicher Kraft, oder der Fähigkeit einen klaren gedanken zu fassen der halbwegs realistisch war.
WARUM ICH SCHON WIEDER??? Was hatte ich falsch gemacht?
Ich habe bis heute keine Antwort. Alles was ich weiß ist das ich kämpfen muß. Jeden Tag aufs neue. Ich komme mir manchmal vor wie eine Süchtige die jeden Tag dagegen ankämpfen muß nicht wieder der Totalausfall zu sein und seine Kinder glücklich zu sehen und nicht nur als Belastung und sie vernünftig zu erziehen .
Ich würde mich sehr freuen, über dieses Forum Kontakt zu Frauen zu finden, denen ebenso geht und mit denen ich mich austauschen kann und somit etwas wie eine Selbsthilfegruppe zu haben. Also, wer möchte schreibt mir. Freue mich!!! Liebe Grüße!

Grüß dich Sabby!

Ich freue mich, dass ich dich hier kennen lernen darf und hoffe, du fühlst dich genauso gut aufgehoben wie ich!!!

Ich leide seit gut 6 Monaten an PPD. Meine Hauptsymptome sind Angst/Panikattacken sowie Zwangsgedanken. Mein Kleiner wird in 2 Wochen 7 Monate alt und alles began ca. 3 Wochen nach der Geburt. Genau wie du konnte ich nicht mehr essen, schlief nicht mehr richtig, hatte immer zu Angst, dem Kleinen könnte was passieren. Ich hörte ihn schon weinen, obwohl er fest schlief. Alleine sein mit dem Kleinen ging gar nicht mehr. Ein schrecklicher Albtraum (ich träumte, ich tue meinem Noah was an) hat dann mein Leben von einer Minute auf die andere auf schmerzliche Weise verändert: noch im Halbschlaf erlitt ich meine erste Panikattacke und von da an waren die Zwangsgedanken, ich könnte meinem geliebten Kind etwas antun, mein ständiger Begleiter. Dadurch hatte ich wieder schreckliche Angst- und Panikattacken, denn ich liebte mein Baby doch so sehr.

Glücklicher Weise habe ich sehr bald dieses Forum hier gefunden und so erfahren, was ich habe und dass es Hilfe gibt. Ich ging dann gleich zum Arzt. Ich nehme seit nun 5 1/2 Monaten Antidepressiva und mache auch eine Psychotherapie, um meine Ängste (die aus der Kindheit rühren) auzuarbeiten. Gott sei Dank kann ich heute sagen, dass ich wohl das schlimmste hinter mir habe und mich die meiste Zeit schon sehr gut fühle.

Vorallem all die lieben Frauen hier, haben mir enorm dabei geholfen, diese schwere Zeit durch zu halten. Zig-Male haben sie mich aufgebaut und waren mit Rat und Trost an meiner Seite. Ich habe hier einfach auch Freundinen gefunden, die mich verstanden, weil sie genau das selbe druchmachten. Ich bin sicher, du wirst dich bei uns wohl fühlen!!!

Heute kann ich die meiste Zeit mit meinem Noah geniessen und liebe dieses kleiner Wunder Mensch über alle Maßen. Zwar gibt es noch Schwankungen, aber sie sind schon sehr viel milder geworden.

Liebe Sabby, ich schick dir erst mal ganz liebe Grüße und freue mich, auf ein wenig Austausch mit dir! Eine Frage: machst du eine Therapie oder ähnliches und nimmst du Medikamente?

Bis bald!

Hallo Sabby,
schön das Du zu uns gefunden hast. Meine "Selbsthilfegruppe" ist hier das Forum Ich finde es sehr aufbauend wenn es einem schlecht geht und man hier dann soviel Zuspruch bekommt.

Auch ich habe die PPD das zweite Mal, hätte auch nicht gedacht das es mich zweimal erwischt nachdem die erste damals so schlimm war. Meine Geschichte kannst Du hier auch lesen, habe ich geschrieben als ich mich hier vorgestellt habe. Ist noch gar nicht solange her.

Liebe Grüsse
Sanne

Liebe Sabby,

ganz herzlich Willkomen hier! Fühl Dich gut aufgehoben und verstanden!
Sehr viel von dem was Du schreibst kenne ich (leider) nur allzu gut. Mir hat der Austausch hier immer sehr geholfen, denn es tut gut zu wissen, daß es hier ganz viele liebe Menschen gibt, die genau wissen, was in einem vorgeht. Und das kann einem das eigene Umfeld leider nicht vermitteln. Wie auch? Ich glaube, nur wenn man so etwas selbst durchgemacht hat, kann man andere Betroffene wirklich verstehen und ihnen auch sinnvoll zur Seite stehen.
Du kannst Dich jederzeit hier melden. Wir sind für Dich da!

Sei ganz lieb gegrüßt von
Nora

Ganz lieben Dank an alle die geantwortet haben. Tut wirklich gut.
Heute ist zum Beispiel wieder so ein Tag den man vergessen kann. Beide Kinder sind krank und husten wie verrückt. Meine Tochter (die größere) noch schlimmer als der Kleine.
Ich habe seit gestern meine Tage (stark wie selten) und Kopfschmerzen das ich denke der Kopf platzt. Könnte die ganze Zeit heulen und denke das ich eine total schlechte Mutter sein muß weil ich mich nicht kümmern kann.
Gab zum Mittag Fertiggericht und seitdem liegen wir auf einem Madratzenlager im Wohnzimmer und haben entweder geschlafen oder Jogurt gegessen und Fernsehen geguckt.
Ich möchte dazu sagen das das nicht der normale Alltag ist und wir sonst eher kein Fernsehen gucken und viel unterwegs sind.
Seht ihr ich verteidige schon wieder mein handeln.
Habe es gerade mal zum Internet geschafft, weil ich einiges für die Arbeit machen muß und Termin verlegen mußte.
Mir graust es vor heute abend wenn ich wieder essen machen muß und ich weiß noch gar nicht was und wie.
Mein mann ist auch nicht früh zu Hause die haben zu viel zu tun auf der Arbeit und ich konnte ihn bis jetzt nicht erreichen.
Ich habe auch immer das Problem meine Psychischen Probleme werden in solchen Situationen schlimmer wenn ich die Gedanken habe ich kann mich nicht richtig kümmern und bin ein Total ausfall.
Obwohl wir z.B. kuscheln oder Bücher lesen oder meine Kids nie hungern mußten oder schmutzig (Windeln) waren.
Ist mann denn als Mutter eine Versagerin wenn man mal einen Tag nicht Programm machen kann wie sonst???? Nehmen die Kinder schaden wenn sie mal sehen das Mama auch mal krank ist.
Die große kam vorhin zu mir und streichelte meinen Kopf weil ich ihr sagte das ich Kopfschmerzen habe und mich deshalb ausruhen möchte und nahm mich in den Arm.
Ich bin doch ihre Mama und sie ist krank. Das ist doch dann mein Job sie zu trösten oder??
Seid lieb gegrüßt.
Sabby

hallo sabby,

nein, es nicht schlimm, wenn mama mal krank ist. mamas sind menschen!
und wenn deine tochter kommt und dich streichelt, hast du doch alles richtig gemacht. wenn nicht, wäre es deiner süßen egal.
jeden tag muß nicht sein. kinder brauchen liebe,beständigkeit, verständnis,rythmus und noch mal liebe liebe liebe. alles andere ist beiwerk. da macht jeder das, was ihm spaß macht oder er besonders gut kann. unsere gesellschaft ist schon hektisch genug.

sei lieb gegrüßt
kathrin

Hallo Sabby,

setz Dich nicht so unter Druck. Es ist total in Ordnung, daß es dir auch mal nicht gut geht und Du solltest das auch nciht vor Deinen Kindern verstecken. das gehört zum Leben dazu. Und schau mal, es ist doch toll, wenn Deine Kleine Dich sogar streichelt und versucht, Dich zu trösten. Das tut ihr vielleicht auch ganz gut, denn dann hat sie das Gefühl, sie kann was für Dich tun.
Sei nicht so streng mit Dir - du machst das alles prima und mußt nicht jeden tag gleich funktionieren. So ein Kuschel- und Lümmeltag ist doch nix schlimmes. Wenn es Dir besser geht und Deine Kinder auch wieder fit sind, kannst Du immer noch genug Programm machen. LAß den Haushalt Haushalt sein, versuch zu entspannen udn Dich auch zu erholen. Das sit völlig in Ordnng!

LG,
Nora