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neuroleptikum???
Verfasst: 22:08:2008 13:28
von zita
hallo - ich habe vor einiger zeit das neuroleptikum - zyprexa - abgesetzt. hauptsächlich weil ich davon in kürzester zeit wirklich extrem stark zugenommen habe. jetzt gehts mir allerdings wieder ziemlich schlecht und meine ärztin hält ein neuroleptikum für notwendig. ich weiß selber, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann, habe aber angst vor den nebenwirkungen...
wer nimmt noch ein neuroleptikum und wie vertragt ihr es???
wäre dankbar für jede hilfe!!
zita
Verfasst: 23:08:2008 2:40
von Sas
Liebe Zita,
tut mir leid, dass es Dir gerade nicht gut geht. Ja, Zyprexa ist berühmt dafür, dass man davon zunimmt. Das Mittel wirkt appetitsteigernd...
Ich selbst habe Risperdal bekommen, mußte eine ziemlich hohe Dosis schlucken (6mg). Abgesehen von den Anfangseffekten habe ich es ganz gut vertragen. Aber warum brauchst Du denn ein Neuroleptikum? Bist Du Psychose-gefährdet? Bin nicht mehr so oft im Forum, weißt Du, da kriegt man nicht mehr alles so mit.
Vielleicht wäre Haldol auch eine Alternative? Risperdal und Haldol kann der Arzt auch als Depotspritze geben, d.h. die hält dann so ca. 14 Tage.
Ich hoffe, das hat wenigstens ein bißchen geholfen.
Lieben Gruß
Saskia
Verfasst: 23:08:2008 12:51
von zita
danke für deine antwort! ich werde mit meiner psychiaterin mal über die medtikamente sprechen!
ich muss wohl wieder ein neuroleptikum nehmen, weil ich neben der ppd auch noch weitere symptome habe, wie z.B. so personenverkennung auf der straße, dh ich denke dauernd, aaaahh da ist ja der kollege oder die freundin oder diese frau sieht ja sehr merkwürdig aus, vielleicht ist sie irgendwie gefährlich... naja, sowas halt ständig und ich finde es doch sehr nervig und anstrengend. ausserdem habe ich dauernd so eine reizüberflutung, dass ich denke mein kopf hält diese ganzen wirren gedanken gar nicht mehr aus. deswegen kann ich auch nicht oft ins internet, es überfordert mich einfach. nun ja, das deutet wohl alles auf eine störung im dopamin-stoffwechsel hin und deswegen wäre ein neuroleptikum wohl gut. vorallem weil es mir unter zyprexa auch erheblich besser ging.
aber es ist schön zu lesen, dass es dir ja scheinbar wieder besser geht, dann erscheint nicht alles so perspektive los!
grüße zita
Verfasst: 24:08:2008 19:59
von Sas
Nein, liebe Zita, perspektivlos ist alles wirklich nicht. Das mit der Personenverkennung kenne ich auch. Auch die Reizüberflutung und die verwirrten Gedanken und die ZG. Dagegen hat die Kombi Zoloft/Risperdal, Also AD/Neuroleptikum gut geholfen. Was ich Dir aber dringend raten würde (vielleicht machst Du es ja auch schon) ist, eine Gesprächstherapie zu versuchen. Denn bei mir war die kognitive Verhaltenstherapie ausschlaggebend. Deswegen geht es mir heute wieder sehr gut und ich bezeichne mich als "geheilt". In Anführungsstrichen nur deshalb, weil ich mein AD noch nehme. Aber ansonsten bin ich fit. Wird bei Dir sicher auch wieder so sein. Und ich wünsche Dir, dass es bald so sein wird!!
Lieben Gruß, Saskia
Verfasst: 25:08:2008 13:36
von zita
nochmal danke für deine antwort!
und du hattest tatsächlich auch diese personenverkennung und so? oh man, das finde ich ja nun wirklich beruhigend, dass es dir wieder gut geht! ich denke dauernd, dass es der erste schritt zum völlligen abdrehen ist. haben sie denn bei dir eine konkrete psychose diagnostiziert? meine frühere ärztin hielt eine psychose für sehr wahrscheinlich bzw. das ensthehen einer psychose für wahrscheinlich während meine jetztige ärztin das noch nicht so klar sieht. naja egal.
psychotherapie hab ich angefangen, allerdings bringt mich das jedes mal so durcheinander, dass ich tage brauche um überhaupt wieder eingermaßen ins lot zu kommen und deswegen gehen wir es jetzt auch in der therapie ruhiger an. mein therapeut meinte ob ich nicht in eine tagesklinik wolle... warst du denn irgendwo stationär???
danke und grüße
Verfasst: 25:08:2008 16:46
von Sas
Hallo Zita,
erstmal ja, ich war stationär. Ca. 3 Wochen. Und dann kam ich in die Tagesklinik. Alles in allem war ich dann ca 3,5 Monate in der Klinik.
Auch bei mir waren sich die Ärzte nicht einig, ob ich jetzt psychotisch bin oder nicht, ob da was am Entstehen ist oder nicht. Ich selbst hielt mich für psychotisch (was ja alleine eigentlich schon gegen eine Psychose spricht, denn der "normale" Psychotiker erkennt seinen Wahn nicht mehr). Ich hatte wahnsinnige Angst, ich könnte so werden wie meine Großtante, die an Schizophrenie litt. Aber das konnten die Ärzte ausschließen. Schließlich wurde mein Krankheitsbild dann "schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen" getauft. Es ist ja auch eigentlich egal wie man das nennt. Die Behandlung ist die gleiche.
Vielleicht ist es wirklich gut, wenn Du es mal mit einer Tagesklinik probierst. Ich habe mit meiner ganz gute Erfahrungen gemacht.
Am meisten, wenn ich ehrlich bin, haben mir die anderen Patienten geholfen. Tat einfach gut, sich auszutauschen.
Liebe Grüße und Dir wird es auch wieder gut gehen.
Saskia
Verfasst: 12:09:2008 21:42
von zita
hallo - nur nochmal als rückmeldung - nachdem es mir ganz extrem schlecht ging habe ich mich dann entschlossen, bevor ich mein leben völlig aufgebe - doch nochmal ein neuroleptikum zu nehmen. ich war allerdings nciht in der lage wieder etwas neues auszuprobieren und deshalb hat meine ärztin mir dann wieder zyprexa gegeben.ich nehme es jetzt seit zehn tagen oder so und es ist unglaublich - mir geht es viiiiieeellll besser. ich fühle mich wirklich wieder zurück im leben! Jetzt sehe ich mich auch in der Lage über mögliche weitere Dinge wie Tagesklinik etc. nachzudenken. Die SAche mit dem Gewicht ist mir zumindest im Moment egal - eventl. werde ich in ein paar wochen - wenn ich mich noch mehr stabilisiert habe - auch auf ein anderes Medikament umstellen.
Daher mein Rat hier an alle - auch wenn ihr denkt, jetzt hilft gar nichts mehr, holt euch hilfe und rat und probierts auch mit medikamenten - sie helfen manchmal wirklich unglaublich gut.
Grüße zita