seit heute morgen ist es wieder schlechter. Ich bin total traurig, will mich nur verkriechen.....
ich weiß auch nicht wieso, plötzlich fallem einem vermeintliche Fehler wieder ein, die man schon vor ewig langer Zeit mal gemacht hat, z.B belastet mich heute ne kleine Notlüge gegenüber einer Freundin, schon schlagen die ZG wieder zu, ich fühle mich wie der mieseste Mensch auf Erden, denke wieder, gutes nicht verdient zu haben etc.
Ich sitze hier am Rechner und kann kein Stück weit positiv denken.
Wann hört das denn endlich auf
das sind Phasen und die gehen auch vorbei. Notlüge? Hmmm naja mach Dich nicht fertig deswegen. Beim nächsten Mal schaffst Du es vielleicht die Wahrheit zu sagen. Zu hohe moralische Überzeugungen und Maßstäbe für sich selbst aber nicht für andere? Es ist auch mal ok so eine kleine Schwäche zu haben. Wie gesagt lass es hinter Dir und konzentriere dich auf die nächste Situation in der du es vielleicht schaffst die Wahrheit zu sagen. Zu lügen heißt immer ANgst zu haben vor der Reaktion des anderen auf die eigentliche Wahrheit. Und wie würdest du mit einer Freundin oder deinem Kind umgehen wenn es zu dir kommt und sagt es hat Angst???? Du würdest es trösten und versuchen ihm mut zu machen. Also mach das auch mit Dir selbst. Sei nicht hart zu Dir sondern geh in dich und versuche raus zu finden wovor du ANgst hast und warum und dann EIN NEUER VERSUCH! Ich hab auch ZG´S und die nerven unheimlich aber ich nutze sie als zeichen und schwupps gehen sie wieder weg ? Was hast du denn gelogen ? Darf ich das wissen ?
es war echt super belanglos, es ging mir psychisch nicht gut und sie hatte mich zu sich eingeladen. Da ich aber keine Lust auf diese, wieder ellenlangen Fragen und rechtfertigungen hatte, habe ich gesagt, ich hätte schon was vor.
da ich aber eigentlich soviel Wert auf Ehrlickeit lege, fühle ich mich deshalb so mies.
Naja, im Grunde genommen geht es mir im Moment ohnehin einfach elend...deshalb zieht mich das noch zusätzlich runter...
ich weiß nicht, wie gut tut dir deine Freundin? Du schreibst, du hättest keine Lust zu Erklärungen und Rechtfertigungen. Was will sie denn immer (denn anscheinend kam es ja schon öfter vor) so genau wissen?
Vielleicht hilft es dir, dass du ihr nur sagst, dass es halt so ist. Und versuchst es nicht zu erklären. Vor allem versuchst du es ja auch dir zu erklären. Und das - finde ich - ist auch so anstrengend. Indem man immer oder oft meint, man müsste sich selbst etwas erklären und hinterfragen, warum es einem so schlecht geht. Vielleicht kannst du für DICH sagen, ich fühle mich heute oder zurzeit nicht so prickelnd, ich mache nur halblang, bleibe aber mir gegenüber ehrlich, liebe und akzeptiere mich trotzdem und lass das auch bei anderen so rüberkommen. Dann hättest du damals sagen können, dass du gerne für dich bleiben wolltest. Und auch ehrlich sagen, dass dir dies momentan gut tun würde. Und dass du dich aber gerne ein anderes Mal wieder mit ihr treffen willst.
Klar, dann kommt ihre Reaktion, die du nicht kennst. Aber wahrscheinlich ist sie eingeschnappt, oder? Weil du ja schon insgeheim dazu keine Lust hast und daher die Notlüge eingebaut hast.
Weißt du, wenn du dir gegenüber ehrlich bleibst, kannst du das auch bei anderen besser. Wenn deine Freundin dann pikiert darauf reagiert, muss sie selbst erst mal merken, dass du eigene Bedürfnisse hast. Die Freundschaft geht dabei gewiss auch nicht kaputt. Es sei denn, sie sieht nur ihre Sache.
Ich habe irgendwann auch gedacht, das muss ich ändern. Ich kann nicht immer bereitstehen. Auch wenn andere mir abgesagt haben, habe ich das als persönliche Niederlage gesehen. Wenn ich kommen sollte und ich sagte auch eine Notlüge, hat mich das fix und alle gemacht. Denn die Situation war ja nicht geklärt und das nächste Treffen kam gewiss dann irgendwann. Und bei den Warum-dies-/Warum-das-Fragen habe ich auch so viel rumgedruckst - manno - wo ich heute denke, da war ich einfach nicht ich. Ich bin nur auf andere eingegangen, habe mich immer zurückgestellt, habe mich klein gemacht. Heute ist das eigentlich dann so geworden, dass ich jetzt auch nehmen kann und nicht nur geben. Heute rufen mich diejenigen an und fragen, ob ich Zeit habe. Und wir finden einen Termin zusammen. Und nicht nur diejenigen und ich baue alles andere drum herum.
Weißt du, wie ich meine? Vielleicht sagst du deiner Freundin mal, wie du dich fühlst, wenn sie so viel hinterfragt. Vielleicht ist ihr das ja gar nicht bewusst. Weil sie die Gedanken und Gefühle, die wir feinfühligen Frauen hier ja so ausgeprägt haben, gar nicht kennt. So wärest du es aber mal los und wärst sozusagen davon befreit. Dann schau mal, was sie daraus macht. Und auch wenn erst mal blöde Kommentare kommen - vielleicht auch gut so. Euer Verhältnis wird sich dadurch auf jeden Fall verändern und wahrscheinlich zum guten. Du brauchst dann auf jeden Fall nicht mehr zu schauspielern. Versuch es mal. Vielleicht braucht deine Freundin dann auch eine Weile, ehe sie dich wieder mal sehen will. Du brauchst ihr ja nichts vorwerfen, nur sagen, wie du dich dabei fühlst.
OK, jede Freundin ist anders. Viel Glück mit ihr. Und wenn sie total bockt, dann - sorry - ist es auch keine wirkliche Freundin. Ich kann das aus der Ferne ja nicht beobachten, aber schon die Selbstvorwürfe und Entschuldigungen für das Schlechtfühlen von dir, sagen doch recht viel über diese wahrscheinlich doch sehr anstrengende Verhältnis zu ihr. Dass dich das auch so fertig macht. Ganz viel Glück.
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
so, hab jetzt ein wenig überalles nachdenken können, und mir ist aufgefallen, dass ich wirklich gerade in dieser Freundschaft zu viel Angst hab.
Es ist so, dass sie mir so vorwurfsvoll zuspricht, wenn ich ihr etwas nicht erzähle. So zum Beispiel das mit dem Knoten unter der Achsel ( letztes thema) ich habe das niemandem bis auf euch erzählt, weil ich das aufgrund der ZG nicht konnte, darüber zu sprechen, eventuell zu sehen, wie jemand besorgt ist, hätte mich durchdrehen lassen, weil die Ängste da ja noch viel realer geworden wären, versteht ihr?
Als ich dann grünes Licht vom Doc hatte, dass alles okay ist, hab ich dann mit ihr darüber gesprochen, sie war wütend auf mich, meinte, ich würde ihr nicht vertrauen. Oft fühle ich mich so unter Druck gesetzt, neulich schrieb sie mir auch ne sms, weil sie spontan mit mir weggehen wollte, sie schrieb, ein nein gilt nicht, und obwohl es mir nicht gut ging, bin ich darauf eingegangen.
Jetzt hab ich z.B. schon wieder die Gedanken, man könnte mich hier für verlogen halten, etc
Ach mensch, ich fühl mich wie ein Pulverfass, das jeden Moment hochgehen kann.
Ich bin schon seit Wochen wieder so unterschwellig deprimiert, habe häufig ZG etc. Irgendwie stellt sich keine gute Phase ein und gerade dann bin ich ja so besonders anfällig für Gewissensfragen.
deine Freundin ist bestimmt zu wissbegierig und versteht nicht, dass sie eigentlich da keinen Grund hätte, wütend zu werden. Stattdessen hätte sie sich doch freuen können, dass du wegen dem Knoten grünes Licht hast. Oder einfühlsam sagen können, dass du ihr das doch hättest mitteilen können. Weil sie ja deine Freundin ist und dich da mit unterstützt hätte, bis alles geklärt gewesen wäre.
Aber du wolltest das natürlich ja nicht schon vorher breittreten. Sie versteht auch nicht, wie dir dann die Zwangsgedanken zu schaffen machen. Du bist ja deshalb auch in Therapie. Kommst du da zurecht?
Sag ihr doch mal, dass du zurzeit keine tiefergreifenden Gespräche führen möchtest, weil sie dich so hinunterziehen. Vor allem schon mal überhaupt nicht über deinen Gesundheitszustand, Gefühle oder Ängste, die du hast. Denn sie wird sie ja eh nicht so begreifen, verstehen und vor allem auch akzeptieren. Sie scheint ja vielmehr zu hinterfragen und anzuzweifeln. Wenn dann könnte sie dir meiner Meinung nach mal eher zu verstehen geben, dass sie dich gerne trifft, um dich auf z.B. andere Gedanken zu bringen. Aber nicht, um noch wütend auf dich sein.
Ich weiß, das ist schwierig. Wenn man so in diesem Gedankenkarusell drinsteckt, kann man so schlecht fühlen, ob das jetzt auch so in Ordnung ist wie man denkt. Ob man sich das auch herausnehmen darf, eine Notlüge zu äußern, ob man so manches so richtig denkt. Es ist wie ein Kuddelmuddel. Aber immer gibt man sich selbst am Ende die Ätsch-Karte. Es liegt ja an einem selbst, wenn man so ist, denkt oder fühlt. Und so macht man sich selbst so klein und geringschätzig.
Das ist aber nicht so. Ich wünsche dir ganz herzlich, dass du wieder zu dir selbst findest. Ich und alle anderen hier denken bestimmt nicht, dass du verlogen bist. Und ich selbst und alle anderen hier auch haben schon so viele Notlügen von sich gelassen. Aus Verzweiflung, in Situationen oder Gespräche zu geraten, die man überhaupt nicht vertragen und aushalten kann. Nur, dass man so sehr darunter leidet, dass man danach so heftig unter seinem schlechten Gewissen und Selbstzweifeln leidet, das macht halt den Unterschied zu anderen, die das noch frechweg machen und sich keine Gedanken darüber machen, wie es dem anderen dabei geht.
Wie ist denn deine Freundin, wenn du dich mal mit ihr von jetzt auf gleich verabreden willst? Vielleicht ja noch vor der Zeit, als dir das leichter fiel. Ist sie da auch drauf eingegangen oder warst eigentlich mehr du dann diejenige, die sich nach ihr gerichtet hat?
Irgendwie kommen mir jetzt auch wieder so alte Geschichten hoch, wenn ich da an eine bestimmte Freundin denke. Bei ihr habe ich mich auch nie wirklich wohl gefühlt. Und bei ihr habe ich mir das selbst alles auf's Brot geschmiert. Sie war ja "ach so beschäftigt". Und wenn sie dann rief, musste ich dann auch springen. Bei ihr war es aber auch extrem. Bei allen anderen hat sich das dann auf beiden Seiten zum Guten gewendet. Heute gehen wir ganz anders miteinander um. Manche haben sogar gesagt, dass sie das nie gedacht hätten, dass ich da so Probleme hatte, "nein" zu sagen. Sie sind auch gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass ich da Schwierigkeiten hatte. Besonders schlimm war es dann auch immer, wenn ich mich nicht gut gefühlt habe. Ich konnte es so schlecht überspielen und habe mich bei den Treffen, Gesprächen usw. selbst fertig gemacht. Wieder zuhause, kam es mir vor, als hätte ich den ganzen Tag auf der Baustelle beim Arbeiten zugebracht. So angespannt war ich. Und die Selbstvorwürfe haben mich fertig gemacht. Ich habe auch immer gedacht, andere hätten recht und müssten es wissen. Vor allem ältere. Das war bei der Arbeit so, bei Bekannten, Freunden und auch Familie. Bis ich dann nach und nach gemerkt habe, dass ich selbst auch JEMAND bin. Es war mir schon schwergefallen, eigene Meinungen zu vertreten. Geschweige denn, zu diskutieren. Ich habe mich halt immer so durchgemogelt, um nicht aufzufallen.
Ich möchte dir da Mut machen. Hast du außer dem Forum jemand, dem du solche Dinge ehrlich erzählen kannst. Der nur zuhört, ohne noch diesen schlaue Sprüche loszulassen? Ich hoffe, ich komme dir jetzt auch nicht wie "schlaue-Sprüche-mäßig" vor. Für mich ist es jetzt schon eine Weile her, dass ich mich so schlecht in dieser Hinsicht gefühlt habe. Ich hoffe, du weißt wie ich es meine und ich kann dir Mut machen.
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Mir ist spontan aufgefallen, dass du viel zu viel und zu hohe Ansprüche an DICH SELBST stellst. Du versuchst PERFEKT zu sein.... ein Wesenszug denn wir Zwänglerinnen ja gemeinsam haben, wie du weißt. Aber ich kenne das noch von mir, ich war genau so. Aber genau DAS ist der Punkt, der dich im Moment wieder in ein Loch gerissen hat.
Cara, du bist ein Mensch mit wunderbaren Seiten, aber auch mit negativen Seiten, so wie alle Menschen. Du darfst und mußt sogar "Fehler" machen... z.B. in Form dieser Notlüge, die in meinen Augen überhaupt weder schlimm ist noch dich zu einem schlechten Menschen macht. Notlügen betrachte ich immer mit einem Augenzwinkern....
Deine Freundin ist eine von den "ganz normalen Menschen", die nicht perfekt sein wollen und schon gar nicht sind! Sie scheint in eurer Freundschaft die vermeintlich "Starke" zu sein, die dich nach ihrem Gutdünken "lenkt". Und du läßt es mit dir machen.... weil???? Weil du perfekt sein möchtest, weil du sie nicht entäuschen willst (dann wärst du ja nicht perfekt, oder! ) und ihr - so wie allen anderen Menschen in deiner Umgebung - gefallen willst durch dein Handeln!
Auf den Punkt gebracht: Immer noch ist dieses Verhaltensmuster "mach was die anderen von dir erwarten, gefalle ihnen, dann wirst du geliebt, respektiert und akzeptiert"
Ganz typsich für Zwangspatienten - genau so war ich auch. Du hast jetzt allerdings durch dieses Tief auch eine große CHANCE: Du wirst zum nachdenken angeregt (wie wahrscheinlich bei jedem Tief) und kommst langsam drauf, wie du diesen Knoten lösen kannst. Und da kannst du jetzt ganz aktiv Verhaltensterapeutisch üben: Nimm dir ein Blatt Papier und schreib dir deine Gedanken zur Beziehung mit deiner Freundin auf. Du kannst dir auch 2 Spalten machen. In die eine schreibst du, wie DU dich in dieser Freundschaft verhälst und handelst, in die andere wie deine Freundin agiert. Dann machst du wieder 2 Spalten uns schreibst in eine, wie du eigentlich SEIN MÖCHTEST und wie du das erreichen kannst, in die andere wieder die Wünsche bzw. Forderungen an deine Freundin.
Diese Übung kann Tage lang dauern, du mußt nicht sofort alles auf einmal aufschreiben und schon gar nicht sofort eine Lösung finden. Es geht bei diesen Übungen darum, dass du versucht, aktiv zu lernen, das was du eigentlich willst, auch zu komunizieren - zuerst auf dem Blatt, später langsam an dein Umfeld. Mich haben diese Übungen tagelang beschäftigt und oft ist mir unter dem Kochen oder sonstiger Arbeit wieder ein Punkt eingefallen, der mich weiter gebracht hat und daher sofort aufgeschrieben wurde. Du solltest mal meine "Akte" sehen... ein ganzer dicker Ordner voll von solchen Übungen habe ich hier bei mir zu Haue stehen!
Cara, du brauchst nicht perfekt zu sein, dass kann niemand schaffen und wäre auch nicht wirklich toll. Denn dann wären wir Roboter. Du sollst deine eigene Meinung und deine Wünsche äußern, auch wenn es anderen widerspricht - das ist ganz normal und absolut erwünscht!!!!
Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und schicke dir ganz liebe Grüße!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ich finde auch, dass die Menschen, die noch nie so etwas gespürt haben wie wir hier, nicht sensibel genug mit solchen Verhalten umgehen können. Ich meine damit Menschen, die schon psychische Tiefs durchgemacht haben, egal ob Depression, Zwangsgedanken usw.
Ich habe auch in der Zeit als es mir so schlecht ging die Erfahrung gemacht, dass es sogar besser ist, diesen Menschen nicht alles zu erzählen bzw. sich Notlügen auszudenken. Nicht nur sozusagen als Schutz für sich selbst, sondern auch als Schutz für sie. Denn es wäre auch zu schwierig für sie, damit umzugehen. Und ich wäre wieder in die Rolle des Verteidigers geschlüpft. Viele wollen auch sozusagen "belogen" werden. Sie wollen doch gar nicht hören, wie es einem wirklich geht. Da reicht doch schon die Antwort: "mir geht es gut". Fertig. Das reicht doch.
Ich weiß auch, dass ich selbst etwas im Kreis denke und etwas länger brauche als gewiss manch anderer. Aber so bin ich nun mal. Das macht mich nun mal aus. Inzwischen weiß ich, mit wem ich da evtl. drüber sprechen könnte. Den anderen gegenüber erzähle ich das gar nicht. Denn die hätten auch keine Lösung oder würden da nicht so drauf eingehen können, wie ich mir das wünsche. Weil es sie im Grunde genommen auch gar nicht betrifft, sondern ich bin da ja allein für zuständig.
Ich habe auch ziemlich lange gebraucht, mir nicht ständig Ratschläge einzuholen, um meine Vorhaben abzusichern. Sie haben mich doch nur verunsichert und mir mal wieder verdeutlicht, wie ich mich davon runterziehen lassen kann. Ich habe mir damit aber wie ständig Rückendeckung holen wollen, um FÜR ANDERE dann das richtige zu tun. Denn SIE hatten mir ja den Ratschlag gegeben. Nur, um so mehr man andere um ihre Meinung fragt, um so mehr verschiedene Vorschläge bekommt man. Und dann weiß man erst recht nicht mehr, wie denn nun und wie vor allem richtig.
Irgendwann habe ich dann mal mein eigenes Ding gemacht - ohne jemand davon zu erzählen. Ob nun richtig???? - Aber es war meine Entscheidung. Auch so alle Entscheidungen, was unseren Sohn betrifft. Ich kann nun mal nicht für JEDEN ANDEREN perfekt oder gut sein.
Ich habe inzwischen gelernt, aus freiem Entschluss zu handeln. Denn alle Menschen sind anders und jeder hat seine eigene Macke. Und andere machen auch Fehler, nicht NUR ICH. Das hat eine Weile gedauert, bis ich das erkannt habe. Und das wird auch bei dir klappen. Das mit der Liste ist gut. Den Ordner von Marika würde ich ja mal gerne sehen. Ich lese manchmal mein altes Tagebuch. Das zeugt noch von ganz vielen schweren Entscheidungen und kräftezehrenden Gefühlen. Ich habe mir manchmal gewünscht, ich könnte die Zeit wieder zurückdrehen, um noch mal so vor etlicher Zeit neu zu beginnen. Aber dann wäre ich ja auch nicht diejenige, die ich heute bin. Wer weiß, was für eine blöde Pute ich dann wäre. Ohne meine jetzt liebgewonnen Macken. Ganz viel Kraft wünsche ich dir.
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
danke für euren Zuspruch, es tut immer soooooooo gut und begleitet einen häufig über die schlimmen Phasen hinweg....
meine ``Geschichte`` mit der Notlüge habe ich nach drei Tagen fast ausgestanden, leider herrscht dafür im Moment eine depressive Verstimmung vor
Naja, ich hab morgen Thera und werd mal schauen. Häufig geht es mir schon nach so einer Sitzung ein wenig besser, weil wir eben den Grund suchen und wenn ch den dann erst mal hab.....
@ Geli: In meiner Therape komme ich super zurecht, ich habe gleich bei der ersten Psychologin einen Glücksgriff gemacht und fühle mich mitllerweile seit fast einem halben Jahr sehr gut dort aufgehoben.
Außerhalb der Thera gibt es meinen Freund und meinen besten Freund mit denen ich über diese Dinge reden kann, außerdem hab ich gleich zu Beginn hier im Forum jemanden kennengelernt, mit der ich täglich sms schreibe und die mittlerweile nahezu alle meine ZG bis ins kleinste Detail kennt. Das alles und das Forum hier ist ja schonmal sehr gut, da man sich nicht mehr so furchtbar allein fühlt.
Also, danke euch ganz lieb dafür....
LG
Ps: Marika, so ein Beispiel fänd ich auch echt interessant
danke für euren Zuspruch, es tut immer soooooooo gut und begleitet einen häufig über die schlimmen Phasen hinweg....
meine ``Geschichte`` mit der Notlüge habe ich nach drei Tagen fast ausgestanden, leider herrscht dafür im Moment eine depressive Verstimmung vor
Naja, ich hab morgen Thera und werd mal schauen. Häufig geht es mir schon nach so einer Sitzung ein wenig besser, weil wir eben den Grund suchen und wenn ch den dann erst mal hab.....
@ Geli: In meiner Therape komme ich super zurecht, ich habe gleich bei der ersten Psychologin einen Glücksgriff gemacht und fühle mich mitllerweile seit fast einem halben Jahr sehr gut dort aufgehoben.
Außerhalb der Thera gibt es meinen Freund und meinen besten Freund mit denen ich über diese Dinge reden kann, außerdem hab ich gleich zu Beginn hier im Forum jemanden kennengelernt, mit der ich täglich sms schreibe und die mittlerweile nahezu alle meine ZG bis ins kleinste Detail kennt. Das alles und das Forum hier ist ja schonmal sehr gut, da man sich nicht mehr so furchtbar allein fühlt.
Also, danke euch ganz lieb dafür....
LG
Ps: Marika, so ein Beispiel fänd ich auch echt interessant
Man macht dazu 3 Spalten auf einem Zettel wobei die erste Spalte die Überschrift "Situation" trägt, die zweite Spalte "Bewertung" und die dritte "Konsequenz". Dann schreibt man z.B. in die erste Spalte eine x-beliebige Situation rein - hier ein Beispiel:
Situation:
"Ich habe schreckliche Gedanken, dass ich meinem Kind/Partner etwas antun könnte"
--> jetzt kommt die 2. Spalte dran, wo du praktisch dein "Urteil" über diese Situation abgibst:
Bewertung: (was fühlst du dabei, denkst du...)
"Oh Gott, ich bin eine schlechte Mutter/Partnerin, bin ein Monster und gefährlich. Solche Gedanken will ich nicht und darf ich nicht haben"
--> jetzt die 3. Spalte, wo du rein schreibst, was für eine "Konsequenz" diese Denkweise der "Bewertung" für dich hat:
Konsequenz: (was ergibt sich aus dieser NEGATIVEN Bewertung für dich)
"Angst, Panik, Trauer, Depression, kein Selbstvertrauen mehr….
Jetzt machst du diese Übung nochmal und zwar mit einer bewußten POSITIVEN BEWERTUNG. Ziel ist es, zu sehen, dass dann automatisch auch eine positive Konsequenz folgt:
Situation:
"wie oben"
--> jetzt die bewußt POSITIVE Bewertung:
Bewertung:
"Diese Gedanken darf ich haben - jeder Mensch hat sie und sie gehören zur menschlichen Natur dazu. Sie bedeuten nicht, dass ich schlecht bin, sondern drängen sich lediglich im Moment in mein Bewußtsein durch, weil ich an Zwangsgedanken leide. Sie bedeuten NICHT, dass ich das tun will, sondern spiegen nur meine schlimmsten Ängste wieder. Ich werde lernen durch aufbauen meines Selbstvertrauens diese ganz NORMALEN GEDANKENGÄNGE wieder im Hintergrund meines Denkens ablaufen zu lassen, sodass ich sie gar nicht mehr merke".
--> aus dieser POSITIVEN Bewertung ergibt sich nun auch automatisch eine POSITIVE Konsequenz:
Konsequenz:
"Hoffnung, die Angst mildert sich, fühle mich leichter, habe Kraft weiter zu machen....."
Am Anfang kam mir diese Übung komisch vor, weil ich die "positive Bewertung und Konsequenz" nicht wirklich fühlen konnte und sie eher "fiktiv und spekulativ" machte. Aber mit der Zeit, hatte ich gelernt, ZUERST positiv zu denken bzw. negative Situationen einfach positiv zu bewerten und so konnte ich der Angstspirale den Wind aus den Segeln nehmen. Diese Übung kann man mit jeder "negativen" Situation machen - hier noch ein Beispiel von mir von damals:
Situation:
Noah (mein Sohn) schreit, ist quängelig und anstrengend
Bewertung:
Ich muss immer und zu jeder Zeit geduldig bleiben, darf nicht zornig und wütend sein, weil dann bin ich ein schlechter Mensch und solche Emotionen stehen mir als Mutter nicht zu. Schlußendlich könnte ich ja doch "Böse" sein, weil ich ZG habe...
Konsequenz:
Weinen, Anspannung, Angst, Panik,
--> jetzt wieder "anders rum":
Situation:
wie oben
Bewertung:
Ich bin eine Mama und ein MENSCH, mit allen dazugehörigen Emotionen. Ich darf sehr wohl wütend und genervt von meinem Sohn sein und ihm dies auch zeigen. Ich habe ein Recht mich abzureagieren und aufgestaute Emotionen raus zu lassen. Jeder Mensch braucht dieses Ventil. Niemand ist PERFEKT - auch ich brauche und kann es gar nicht sein.
Konsequenz:
der Druck läßt nach, die Anspannung mildert sich, Angst und Panik bleiben aus....
Durch konsequentes Üben lernt dein Gehirn, den PERFEKTIONISMUS den wir ZG - Geplagte haben, abzulegen und ganz normale, menschliche Denkmuster zu entwickeln. Du siehst an diesen 2 Beispielen, wie ich krampfhaft versucht habe damals, "perfekt" zu sein. Ich wollte keine "komischen Gedanken" zulassen und keine "negativen Emotionen". Das kann gar nicht funktionieren - wir sind Menschen und keine Maschinen! Das habe ich gelernt, abzulegen und heute klappt diese Denkweise ganz von selber.
Mir hat auch geholfen, einfach positive Sätze aufzuschreiben und sie mir irgendwo hinzuhängen (z.B. an die Kühlschrank Tür) wo ich sie immer sehe und immer wieder lese.
Hier mal ein paar Beispiele:
- Ich bin eine tolle Mama und Partnerin, die ihre Familie über alles liebt und wieder geliebt wird
- Ich werde konsequent mit Ausdauer und Geduld an der Zähmung der Zwangsgedanken arbeiten
- Zwangsgedanken werden und wurden NIE ausgeführt – eigentlich sind sie harmlos
- Jeder Mensch hat hin und wieder „komische Gedankengänge“ – sie gehören zur Menschlichen Natur. Ich werde lernen, sie wieder zu „kleinen Zwergen“ werden zu lassen, die im Hintergrund meines Denkens ablaufen und nicht mehr stören (dazu gibt es ein tolles Kapitel im „Kobold im Kopf“ wo erklärt wird, dass diese Gedanken in der Evolution einen ganz bestimmten Grund hatten und daher zu uns gehören)
- Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, dann rufe ich Marika an, gehe ins Forum von Schatten und Licht, oder kontaktiere meine Therapeutin
- Schlechte Tag dürfen sein – das ist normal. Es sind Schwankungen die es auch unter der Einnahme von meinen Medikamenten gibt und sich mit der Zeit legen und irgendwann ganz ausbleiben. Dann bin ich STABIL!!!!
- Ich werde mich mit den ZG konfrontieren und sie NICHT versuchen zu unterdrücken.
Du kannst natürlich noch ganz andere für dich passende Sätze aussuchen und du sie dir überall wo du magst aufhängen. So wird das Gehirn ebenfalls trainiert, das positive vor dem negativen zu denken. Es wird dem Gehirn wieder antrainiert, umgekehrt zu denken… so wie es eigentlich normal ist. Das ist manchmal mühsam, aber wenn man es immer und immer wieder macht, dann hat man Erfolg.
Genau so kann man auch mit nur 2 Spalten arbeiten, wie das Beispiel von Cara jetzt mit ihrer Freundin. Es geht einfach darum, schriftlich und damit BILDLICH zu sich zu verdeutlichen, was und wo der Knoten ist. Das gelingt viel besser, als wenn man das nur gedanklich macht.
Ich wünsche euch viel Erfolg dabei und schicke liebe Grüße!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ich habe ausser deiner mail nur die ersten mails gelesen. Du musst dich niemandem gegenüber rechtfertigen. Ich habe das früher auch getan, mittlerweile sage ich, ich tue es, oder tat es, weil ich es so wollte bumms aus fertig. Du bist niemandem auf der Welt Rechenschaft schuldig, da kann ich mich den anderen nur anschließen.
Sue