Mein Mann und das Thema PPD

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Nora

Mein Mann und das Thema PPD

Beitrag von Nora »

Hallo,

in letzter Zeit häufen sich ja gottseidank die Artikel in diversen Zeitschriften zum Thema PPD - natürlich aufgrund des Filmes "Das Fremde in mir".
Mein Mann kam Donnerstagabend von der Arbeit heim und hat mir einen Artikel - ich glaube aus dem stern - zum Thema PPD ausgedruckt und mitgebracht. Ich war total erstaunt und hab mich sehr gefreut, denn scheinbar beschäftigt er sich doch manchmal mit dem Thema. Eigentlich war er bis jetzt ja der Typ Mann, der das Ganze unter "Abgehakt" verbucht hat, weil es mir ja wieder gut geht und das Thema für ihn durch ist. Das ging bei ihm relativ schnell so und er wollte auch nie wieder darüber sprechen. Dass er mir nun den Artikel gegeben hat finde ich ganz toll von ihm. Ich hab ihn dann gefragt, ob wir zusammen den Film anschauen wollen, damit er vielleicht besser versteht, was in mir vorgegangen ist. Das will er aber nicht, denn er sagt, er weiß ja was los war. Ich akzeptiere das, denn ich glaube, so weit ist er noch nicht. Aber ich finde es großartig zu wissen, dass er doch scheinbar manchmal an die Krankheit denkt und sich damit beschäftigt.

LG,
Nora
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Nora,

vielleicht könnt ihr Euch beide die DVD zum Film demnächst besorgen. Ich habe gehört, dass diese auch nächstes Jahr herauskommt. Das mache ich jedenfalls auch, denn der Gang in's Kino ist doch wieder etwas Aufwand mehr. Und zuhause in aller Ruhe ist doch besser. Bei mir selbst wüsste ich auch nicht, ob ich im Kino nicht doch noch verschwinden würde. Denn ich mag die großen Kinosäle nicht unbedingt. Und bei solchen tiefgreifenden Filmen fällt es mir doppelt schwer.

Wenn ich die DVD habe, werde ich diese auch mal noch mit anderen Angehörigen, Freunden und Bekannten anschauen oder ausleihen. Auf diese Weise könnten noch mehr den Film sehen. Denn ob die auch in's Kino gehen würden ist die Frage.

Doch dass dein Mann dir den Artikel mitgebracht hat, zeigt doch, dass das Thema wohl doch nicht ganz abgehakt ist. Ich denke, dass solche offiziellen Berichte oder auch Filme eher eine Wirkung hinterlassen. Es ist doch schon ein Unterschied, ob man "nur" erzählt, was man hat bzw. fühlt oder was einem fehlt oder ob man dies in Fachberichten liest. Und dann auch noch mit einer aus dem Leben gegriffenen Fallgeschichte.

Noch besser finde ich Bücher. Wie das z.B. von Brooke Shields "Ich würde dich so gerne lieben". Kennst du das? Darin werden auch so viele Gedanken und Gefühle angesprochen, von denen sie erzählt. Da bekommt man noch einmal mehr Verständnis oder kann sich vorstellen, wie es in Betroffenen aussieht. Vielleicht liest dein Mann mal dieses Buch.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Nora,

ich freue mich für Dich!!!! Und ich finde es gut, dass Du ihn nicht überredest, mit in den Film zu gehen - jeder soll die Dosis an Konfrontation mit dem Thema PPD selbst bestimmen, alles andere ist sowieso Quatsch!

Liebe Grüße

Ava
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