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Wieso erscheint es mir so unwirklich?

Verfasst: 25:10:2008 18:56
von Avery
Hallo, ich habe im vergangenem Thread mich hier schon vorghestellt, nun möchte ich sehr gerne alle anderen Mamis mit PPD fragen:
Könnt ihr das realisieren, dass ihr ein Kind zur Welt gebracht habt, dass es euers ist und dass ihr jetzt Mamis seid?

Also bei mir ist es so, dass ich mich zwar um meine Kleine kümmer und sie sehr liebe, doch es gibt momente, in denen ich das Ganze nic ht fassen kann und es mir so vorkommt, als wäre das alles nicht mir passiert. Solch ein komisches Gefühl, dass ich das alles nur beobachte oder so ähnlich, ist schwer zu erklären.

Kennt das jemand?

Hi

Verfasst: 25:10:2008 21:30
von katzenkind
Hallo Avery,

Ich habe diese Momente auch sehr oft das ich denke ich komme da mit der zeit nicht hinterher er ist jetzt 8 Monate aber so Alltag oder Routine und Vertrautheit hab ich immer noch nicht. Ich hab davor immer Angst vor diesem Gefühl das die Zeit schneller rast und ich nicht hinterherkomme er ist geboren aber für mich ist er immer noch nicht so real er hätte wohl noch länger im Bauch bleiben müssen :roll: obwohl es war 11 Tage drüber aber ich hab mich nicht bereit gefühlt eher überrumpelt. Ich habe auch ganz lange gezweifelt ob ich das Kind will weil meine Beziehung nicht so lief und ich schon vorher in Therapie war.

Wie fühlt es sich den bei dir an? Was vermutest du als Grund?

Liebe Grüße

Verfasst: 25:10:2008 21:46
von Avery
Hallo Katzenkind, vielen Dank für deine Antwort.
Bei mir ist es ähnlich, obwohl ich lange auf sie gewartet habe und es zum Ende der SS nicht mehr erwarten konnte (weil sie ziemlich groß geraten ist und mir jede Bewegung schwer fiel), kam die einleitung der Geburt sehr plötzlich. Dem Kind ging es gut, mir eigentlich auch, daher habe ich den Termin der Einleitung immer mehr hinausgezögert, bis man mir sagte, dass ich nun entbinden muss.
Wahrscheinlich war ich mir noch gar nicht richtig sicher, aber das ist dann eine Sache, die man sich nicht noch einmal überlegen kann.
Als die Kleine da war, war alles einen Tag lang gut, jetzt geht es auch wieder mit der PPD besser, dank Medis.
Doch es gibt tatsächlich Momente, wo ich wie erschrocken feststelle, dass ich ein kind auf dem Arm habe. Wenn ich zum Beispiel mit der Hausarbeit beschäftigt bin, sie dann schreit, ich sie hochnehme, mach noch was anderes nebenbei, sie dann anschau und etwas erschrecke. Schwer zu beschreiben, ein Schreck ist es nicht wirklich, dass ich ein Gefühl, wie als ob man gleich wieder ein Panikattacke bekommen würde.
So was wie: ist das jetzt mein Kind, oh Gott ich bin Mutter, bin ich es wirklich, oh Gott. Ich kann mich nicht richtig als Mutter sehen, oder bezeichnen. Mutter ist für mich etwas anderes, meine Mutter ist eine Mutter, aber nicht ich, ganz dämliche Gedanken eben....
Ich bin ja schon froh, dass mich die ZG´s nicht mehr so doll im Griff haben, sonst dachte ich immer, muss ich denn Mutter sein, nein, ich könnte ihr ja was antun, oder so ähnlich.
Aber das war nicht ich in diesem Moment.
Hast du auch eine PPD?

Verfasst: 26:10:2008 13:16
von Geli
Hallo Avery,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen.

Was du schreibst, kannte ich auch. Ich hatte vor 7 Jahren auch dieses unwirkliche Gefühl, dass ich nun Mutter sein sollte. Und dann auch noch eine gute Mutter, die alles richtig macht. Ich hatte schon während der SS immer ein komisches Gefühl, dass ich bald Mama bin und somit auch nicht mehr nur für mich allein verantwortlich bin. Schon vor der SS hatte ich Phasen mit Depressionen, die teilweise auch mit Medis behandelt wurden. Heute weiß ich, dass ich schon immer ein nachdenklicher und pflichtbewusster Mensch war.

Als mein Sohn dann geboren war, hatte ich auch das Gefühl wie du, wenn ich ihn angesehen hatte. Ich konnte es gar nicht realisieren. Und dann der Alltag, der nebenbei noch zu erledigen war. Auch die schon früher erlebte Panik kam wieder hoch. Ich habe ziemlich gebraucht, mich selbst zu finden und zu stärken - auch selbstbewusst zu werden mit dem Wissen, dass ICH!!! dazu fähig bin, meinen Sohn zu versorgen. Und dann kam auch immer mehr die Liebe zu ihm und das Befremden verschwand. Ich habe damals auch gemerkt, dass es mir ganz komisch war, dass meine Mutter nun Oma ist und ich selbst eine Mutter bin. Aber ich bin eine ANDERE Mutter als meine. Das Kind in mir verschwand bei der Geburt.

Ich habe damals mit Gesprächstherapie, Mutter-Kind-Kur und Gesprächen in der Selbsthilfegruppe hier bei uns wieder langsam zu mir gefunden. Als ich wieder anfing, mehr für mich zu tun (wie Auszeiten genießen in Form von Cappuccino und Zeitschrift lesen, Gartenarbeit, Freunde treffen, mit meinem Mann etwas unternehmen usw.) habe ich auch mehr Nähe zu meinem Sohn finden können und die Unwirklichkeit verschwand. Ich habe auch lernen müssen, um Hilfe oder Unterstützung zu bitten oder auch NEIN sagen zu können. Das war nicht so leicht. Und wenn, dann war es zu Anfang wie eine Niederlage für mich. Dabei ist es auch für die anderen schön, wenn sie unterstützen können.

Machst du zurzeit noch eine Gesprächstherapie, weil du damals ja nicht mit dem Therapeuten zurechtgekommen bist?

Wie fühlst du dich, wenn du etwas nur für dich tust? Also nicht etwas nützliches im Haushalt oder einkaufen gehen oder etwas besorgen.

Verfasst: 26:10:2008 17:23
von Avery
Hallo Geli!

Ich mache derzeit noch keine Therapie, mein Psychiater will mich erstmal anhand von Medis auf ein Niveau bringen, wo ich klar denken kann. Da arbeite ich momentan noch dran.

Ausserdem habe ich kaum Zeit um wo hin zu gehen, da ich tagsüber alleine bin und meine Kleine nicht so gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtkommt. Auch wenn sie schläft, wenn wir unterwegs sind, verarbeitet sie abends den Streß und dass ist ziemlich ansträngend. Weil sie dann nur noch schreit und nicht zur Ruhe kommt.

Wenn ich dann mal mit meinem Freund ausgehe, oder ganz einfach allein bin, weil meine Mutter mit ihr spazieren geht oder so, bin ich mit den Gedanken nur bei meiner Tochter, nein, nicht aus Sorge, aus Sehnsucht.

Ich will wenn wir unterwegs sind und die Kleine zu hause, nur noch schnell wieder nach Haus, damit ich sie drücken kann, ich vermisse sie einfach so sehr, dass ich nichts geniessen kann.

Das ist aber teilweise sehr ansträngend, da ich spüre, dass ich die Freiheit brauche, einfach mal abschalten will, geht aber nicht...

Ich hoffe es legt sich irgendwann, dass ich eine gute Mutter bin, aber auch mein eingenes Leben geniessen kann.

Kennst du das auch?

Das sind diese Gegensätzlichen Dinge, einerseits kann ich das nicht realisieren, andereseits will ich nicht von ihrer Seite weichen...

Lieben Gruß zurück

Verfasst: 26:10:2008 18:22
von Geli
Hallo Avery,

bestimmt wird es dann mit einer Gesprächstherapie klappen, wenn du wieder einigermaßen stabil bist. Und dann kannst du die Sache angehen, dass du wieder für dich etwas tust, ohne dass dir das dann so schwer fällt.

Ich hatte das auch: trotz diesem befremdenden Gefühl der Unwirklichkeit mit meinem Sohn hat es mich doch so stark zu ihm hingezogen. Ich habe mir das Von-ihm-Wegsein auch nicht richtig gönnen und genießen können. Ich wollte nur schnell wieder zurück sein. Das war wirklich sehr anstrengend und hat mich ganz schön Kraft gekostet. Allein die Aktion, ob ich auch alles eingepackt habe, damit er versorgt ist, wenn wir unterwegs waren. Das war schon Mühe genug. Auch wenn er bei meinen Eltern war oder sie mit ihm spazieren waren, haben mich viele kraftzehrende Gedanken gekostet. Ich habe ihn da auch sehr vermisst. Es wurde erst merklich besser als ich guten Gewissens für mich allein sein konnte.

Ich konnte auch so schlecht allein mit ihm zuhause sein. Mir fehlte das Abschalten. Aber dann auch richtig abschalten. Und das ging halt nicht, wenn ich trotzdem noch so sehr an ihn denken musste. Weil unbewusst hatte ich ein schlechtes Gewissen, ihn abgegeben zu haben. Und ich habe es mir nicht gegönnt, mit anderen etwas zu unternehmen. Das war mir so, als sei ich keine gute Mutter. Das war total anstrengend. Einerseits liebte ich ihn doch und andererseits merkte ich aber auch, dass mich diese Liebe regelrecht erdrückt hat und ich irgendwie keine Luft mehr bekam. Das Ganze habe ich aber auch erst nach Gesprächen in einer Therapie herausgefunden.

Lass dir noch die Zeit. Allmählig wird das besser werden. Ganz wichtig ist, dass du dir deine Freiräume zu Anfang auch nicht zu groß steckst. Für mich war es z.B. schon ausreichend zu Anfang, dass mein Sohn nur mal an einem Vormittag bei meinen Eltern war und ich etwas für mich machen konnte. Und dann habe ich mich auch eher wieder freuen können, wenn ich ihn mittags wieder holen konnte. So nach und nach habe ich erst angefangen, ihn auch mal über Nacht dort zu lassen. Das war schon komisch. Aber es hat geklappt. Aber auch, wenn es nicht klappen sollte, darf man sich nicht mit Selbstvorwürfen klein machen. Und das geht manchmal ganz schnell. Denn meistens werden Kinder z.B. krank oder können genau dann nicht zur Ruhe kommen, wenn sie woanders übernachten. Da würde mich mal eine Statistik interessieren. Horch mal in dich hinein, was du altes oder neues für dich finden kannst, was du nur für dich tust (egal dann, ob nur du allein oder mit noch jemand).

Ist dein Freund abends immer regelmäßig wieder zuhause? Ich habe es z.B. sehr genießen können, dass mein Mann sich dann um ihn gekümmert hat und ich noch einmal für 1 Stunde in den Garten konnte. Das hat so sehr geholfen, dass ich da ein Ziel hatte. So ist ja auch mein Spruch "Auszeit als Ausgleich". Man muss ja noch nicht mal weggehen, um das für sich zu haben. Als das so nach und nach besser klappte, fiel es mir auch nicht mehr schwer, mit ihm nur allein im Haus zu sein. Es war wirklich Schrittchen für Schrittchen. Und wenn man das kennt mit depressiven Phasen ist das auch noch mal doppelt so schwer.

Hi

Verfasst: 26:10:2008 21:33
von katzenkind
Ja ich habe auch PPD aber halt schon etwas länger so circa 8monate aber so wirklich gut gehts mir immer noch nicht. Ich hab ein Glück nicht das Gefühl ihn ncht abgeben zu können,aber ich hab ja auch zwei Kinder und ich freu mich wenn ich mal Zeit für den Großen habe. Aber schlimm ist es wenn ich mit ihm allein bin oder allgemein allein mit den Kindern vorallem abends hab ich immer Angst. :oops: Ich bin total der Angsthase geworden und abschalten mal entspannen einfach mal nichts denken ,ich habs verlernt.Ich steh unter Dauerstress und weiß nicht wie ich da rauskommen soll.

Ich wünsch dir viel Glück und vielleicht kriegst du ja bald ein/e Therapeut/in
das hilft auch sehr.

Verfasst: 26:10:2008 22:44
von Joulins
Hallo Avery,

an dieses Gefühl des Unwirklichseins kann ich mich auch sehr gut erinnern. Ich habe oft sehr lange mit dem Kind im Arm vor dem Spiegel gestanden, um einfach erstmal dieses Bild zu verarbeiten: ICH mit MEINEM Baby. Ich sah auch so GAR NICHT nach "Mutter" aus ...

Es hat lange gedauert, bis das Kind selbstverständlicher Teil von mir war ... andererseits war es binnen weniger Tage nach der Geburt für mich ein ganz komisches Gefühl, wenn ich mal OHNE meinen Sohn unterwegs war - ich hatte dann immer das Gefühl, irgendwas fehlt, ich hab was vergessen, oder so.

Als mein Sohn mit ca. 6 Monaten anfing, sich beim Auf-dem-Arm-sitzen auch an mir festzuhalten, und mich von sich aus ganz selbstverständlich zu berühren, da verschwand dieses Gefühl von Unwirklichkeit. Da hatte ich ganz begriffen, daß er jetzt da ist und für immer da sein wird. :-)

Joulins

Verfasst: 27:10:2008 22:45
von Nenette
Hallo Avery,

dein Thread hat mich sehr bewegt. Bisher dachte ich immer, ich wäre die einzige Mutter der Welt, die solche Empfindungen hat bzw. hatte. Dieses "komische", nicht fassbare Gefühl, das du beschreibst, war auch lange mein Begleiter. Ich erschrak bis ins Mark bei dem Gedanken, Mutter zu sein und konnte es gar nicht glauben, einen Sohn zu haben. (Auch wenn ich den ganzen Tag mit ihm verbrachte und alles nur Erdenkliche tat, um ihm näherzukommen und ich mich, so ähnlich wie Joulins schon schrieb, auch nicht "vollständig" fühlte, wenn mein Sohn mal für ein paar Stunden nicht bei mir war.). Ich erinnere mich, dass ich fast eine Panikattacke bekam, als ich zum ersten Mal in eine Krabbelgruppe mit meinem Sohn ging. Da waren diese ganzen Mütter, richtige Mütter, nicht so wie ich. Ich hatte das Gefühl (obwohl alle wirklich sehr nett waren), völlig fehl am Platz zu sein. Ich war keine Mutter - totz meines süßen Babys. Ich war einfach nur im falschen Film gelandet. (Natürlich war mir klar war, dass das alles real war, aber ich fühlte es irgendwie nicht.)
Auch ich verglich mich immer wieder mit meiner Mutter und dachte, dass ich nie so sein und mein Kind so lieben könnte wie meine Mutter ihre Kinder liebt. (Meine Mutter und ich haben ein sehr inniges Verhältnis.) Ich hatte auch irgendwie Angst, nun nicht mehr ihr Kind, ihre "Kleine" (bin das Nesthäkchen der Familie) sein zu können oder zu dürfen, da ich ja nun als "gestandene" Frau und Mutter endlich mal alleine klarkommen müsse. (Ich meine das eher auf der emotionalen Ebene - räumlich trennen meine Familie und mich schon seit Jahren über 1000 km..)
Mein Psychiater erklärte mir, dass ich "Trauerarbeit" leisten würde, trauern um das Kind in mir, das ich nun nicht mehr war, aber so gern noch sein wollte, dass ich mich weigere, erwachsen zu werden. Und als ich begann zu akzeptieren und vor allem zu verinnerlichen, was mir mein Psychiater schon Monate vorher versucht hatte zu verdeutlichen, ließen auch diese eigenartigen Gedanken und Gefühle nach. (Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich ab und an nicht mehr Kind sein darf…)
Es waren sehr widersprüchliche Empfindungen. Heute bin ich jedoch fast dankbar, diese Erfahrungen gemacht zu haben. (Auch wenn ich bei einem 2. Kind gern darauf verzichten würde. :roll: ) Es hat mich reifen lassen und ich bin demütiger geworden. Ich bin heute stolz, einen so tollen Sohn zur Welt gebracht zu haben, und es kommt mir überhaupt nicht komisch vor, wenn mein Kleiner mich "Mama" ruft. :wink:

Alles Liebe

Nenette

Verfasst: 04:11:2008 12:23
von Avery
Hallo ihr Lieben,
och das ist wirklich Glück im Unglück, dass man mit seinen Gefühlen und Gedanken nicht allein ist.
Ich glaube, bei mir ist das Schlimmste neben den ZG´s auch noch die Erinnerung an die Geburt. Nein, die Geburt an sich war völlig in Ordnung, aber dass das Baby SO zur Welt kam, dass man als Frau irgendwie ausgehölt worden ist, das ist das was ich nicht begreifen kann.
Ich rufe teilweise selbst diese Erinnerungen hervor, kann´s aber nicht verstehen...
Manche bezeichnen dies als ein Wunder, ich als PPD-Pazientin kriege ganz klar Panik, weil ich das so gar nicht fassen kann....
Das ist echt blöd.
Ich weiss noch wie ich schwanger war, das ist völlig ok gewesen, aber dass dann ein Baby auf eine Art und Weise zur Welt kommt, die mir unbegreiflich scheint, das ist mein Problem...
Kennt das jemand von euch???

Ganz liebe Grüße

Verfasst: 10:11:2008 18:43
von Eva
Hallo alle zusammen!
Also ich bin gerade in der 33SSW. und für mich ist das auchh immer noch total unrealistisch. Ich kann mir immer noch nich vorstellen das bald ein baby bei mir zu Hause ist. Dieses Gefühl macht mir auch ziemlich Angst das sich das vielleicht nie ändern wird....ich muss dazu sagen das ich seit der 28SSW wegen Schwangerschaftsdepressionen in Behandlung bin, ich hab einfach auch Angst der neuen Lebenssituation nich gewachsen zu sein und als Mutter zu versagen! Aber am meisten Angst habe ich davor das die Depressionen nie wieder weggehen und ich deswegen vielleicht nich gut genug für mein Baby sorgen kann!

Verfasst: 14:11:2008 17:44
von Eva
Je näher der Gerburtstermin rückt desto unwirklicher wird es irgendwie für mich! Alles erscheint mir im moment zu unwirklich egal ob ich zu Hause auf der Couch sitze,am Spiegel vorbei laufe und mich und den dicken Bauch sehe, wenn ich ins Kinderzimmer gehe und die Sachen dort sehe! Die Vorstellung das ich bald eine Mama sein soll will so gar nich in meinen Kopf....ich frag mich halt auch ständig machen das die Depressionen oder ist das alles ganz normal?! Oder verliere ich den Verstand und den Bezug zur Realität?!
Wer kann mir da von seinen Erfahrungen berichten und mir vielleicht auch wieder Mut machen das alles wieder gut wird!

Verfasst: 18:11:2008 22:43
von Joulins
Hallo Eva,

nun ist deine Frage ja schon ein paar Tage her - wann genau kommt denn das Baby?

Mir ging es ähnlich wie dir: ich habe erst spät in der Schwangerschaft kapiert, daß da am Ende wirklich ein Kind rauskommen wird. Obwohl es ein Wunschkind war und ich mich die ganze Schwangerschaft über darauf gefreut habe. Ich würde auch nicht sagen, daß bei mir die Depression schon in der Schwangerschaft begann - sie brach 3 Tage nach der Geburt massiv über mich herein.

Dennoch, dieses Gefühl, im falschen Film zu sein und zu denken: das mit dem dicken Bauch im Spiegel KANNST nicht du sein - das kenne ich auch. Alles war so unwirklich und schwammig, und ich stocherte in Watte. Dazu beigetragen hat sicher auch, daß ich ganz stark das Empfinden hatte, daß in Richtung Geburt meine Zeit gegen Null lief. Und bis hinter die "Null" habe ich nicht gedacht.

Was du jetzt dagegen machen kannst, weiß ich nicht. Du bist ja auch bereits wegen Schwangerschaftsdepressionen in Behandlung ... was sagt denn der Psychologe dazu?

Es muß übrigens nicht zwingend so sein, daß die Depression nach der Geburt anhält - vielleicht bewirkt der Hormonabfall bei dir ja auch eine Stabilisierung und du fühlst dich wie früher - nur halt mit Kind. Aber es kann natürlich auch sein, daß es nach der Geburt eine Weile dauern wird, bis du wieder das Gefühl hast, im "wirklichen" Leben zu sein: je größer das Kind wird, und je "reeller" sich der Alltag mit Baby anfühlt, desto mehr verschwindet das Gefühl des Irrealen. Bei mir war das in etwa mit 6 Monaten.

Ich wünsch dir was, hm?
Vor allem eine schöne, schnelle Geburt und ein gesundes und vielschlafendes Baby. :wink:

Joulins

Verfasst: 19:11:2008 18:18
von Eva
Mein Baby soll am 27.12. kommen...etwas früher wäre mir auch recht :-)
Meine Therapeutin meint das dieses Gefühl von Unwirklichkeit ganz normal sei weil man kann ja auch gar nich wissen wie es letztendlich sein wird mit einem Baby...vorallem mit MEINEM baby!!
Doch so langsam merke ich eine extreme Besserung meines Befinden...die Angst das die Depris nun ein lebenlang bei mir sind kommen zwar immer mal wieder auf, aber sie begleiten mich nich den ganzen Tag hindurch :D