Ich stell mich auch mal vor...
Verfasst: 03:11:2008 16:10
Hi zusammen,
bin neu hier und möchte mich vorstellen:
Ich bin 26 Jahre alt, wohnhaft in Österreich und Mutter eines 4 Monate alten kleinen Sohnes. Dass ich eine postpartale Depression habe das habe ich die ganzen letzten Monate erfolgreich verdrängt. Nur ist es jetzt immer schlimmer geworden und nachdem mein Mann mich mehrfach gebeten hat mir Hilfe zu holen, hab ich drüber nachgedacht und mich im Internet informiert. Da hat man mir euch empfohlen...
Meine Situation: Die Schwangerschaft lief sehr gut, keine Komplikationen
oder Ähnliches. Wobei ich sagen muss dass ich schon immer der Mensch
war der sich schnell Sorgen macht und leider auch einen sehr großen
Perfektionismus in sich trägt. Daher lief auch die Geburt nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich dachte mir dass ich das sicher ohne Schmerzmittel oder PDA durchstehe, dass ich super vorbereitet bin und das "einfach so" durchstehe. Die Realität sah dann anders aus: Nach 13 Std. größten Schmerzen gab ich auf weil mein Muttermund erst bei 3 cm war und verlangte die PDA. Dadurch steckte mein Kleiner lange im Geburtskanal fest weil ich die Presswehen nicht richtig mit machen konnte. Als er zur Welt kann schrie er nicht wie erwartet sondern gab nur die ganze Zeit ein leises Wimmern von sich. Er hatte die Nabel-
schnur um den Hals. Erst der Kinderarzt konnte dann Entwarnung geben... Alleine schon die Geburt empfand und empfinde ich auf ganzer Linie als Versagen meinerseits. Ich komme dagegen nicht an... Im KH hatte ich dann ganz normal den Babyblues, nur dass dieser bei mir 2 Wochen ging. Ich weinte jeden Tag, war vollkomen überlastet, weinte mit wenn mein Kleiner weinte und der ganze Besuch war mir zuviel.... Kurzfristig
ging es danach dann besser aber seitdem hat es sich ganz leise eingeschlichen dass ich immer zwanghafter und depressiver wurde.... Meine Symptome hier:
- Versagensangst auf ganzer Linie: "Ich bin keine gute Mutter"
- Schuldgefühle wenn mein Kleiner schreit, ich denke immer ich bin an
allem schuld wenns im schlecht geht, egal ob er Bauchweh hat oder
einfach einen schlechten Tag
- Isolationsgefühle: Ich komme nicht mit meiner neuen Rolle klar,
fühle mich oft einsam, obwohl ich genug Freunde und auch ein stabiles
Familienleben habe
- Ängste den Tag zu beginnen: Ich muss mich täglich schwer aufraffen
um überhaupt aufzustehen. Alleine mein Kleiner hilft mir damit ich mich
nicht komplett hängen lasse
- Das Gefühl nix mehr wert zu sein (ich bring ja NUR noch Elterngeld und
Kindergeld heim)
- Extremen Perfektionismus: Ich fühle mich als Versager wenn ich den
Tag über nicht alles schaffe was ich mir vorgenommen hab, vor allem im
Haushalt
- Keine Lust auf Sexualität (oft hab ich das Gefühl dass ich Sex gar
nicht "verdient" habe, mich mal gehen lassen und es mir gut gehen
lassen)
- Schlechte Nerven gegenüber dem Kleinen, sobald er weint und ich hab
nen schlechten Tag weine ich mit
- Negative Gefühle gegenüber meiner Schwiegermutter, alles was sie sagt
lege ich auf die Goldwaage, fühle mich ständig kritisiert und angegriffen;
außerdem habe ich probleme damit wenn sie den Kleinen zu lange auf
den Armt nimmt, irgendeine unbegründete Angst sie könnte mir mein
Kind weg nehmen, mir das Gefühl geben dass ich eine schlechte Mutter
bin
- Schlimme Ängste dass dem Kleinen, meinem Mann oder mir was
passiert, dass wir sterben und unsere Familie zerbricht
- Oft hab ich so komische kurze Wahnvorstellungen dass mein Kleiner
tot im Bett liegen könnte. Jeden Abend wenn ich ihn ins Bett getan habe
schau ich mehrfach hinein ob er noch atmet:-( Teilweise hab ich dann
auch so kurze Visionen in denen ich mir vorstelle wie plötzlich Blut aus
seinen Ohren läuft oder er in meinen Armen plötzlich blau anläuft und
stirbt
- Das alles lasse ich komplett an meinem Mann raus. Wir streiten jedes
Wochenende wenn wir eigentlich "Familienzeit" hätten über meinen
Zustand. Er war es der mir gesagt hat dass ich seiner Meinung nach an
einer postpartalen Depression leide (hat er sich vom Geburtsvor-
bereitungskurs gemerkt, als es die Hebamme angesprochen hat).
Zu der ganzen Situation möchte ich noch 2 wichtige Dinge sagen:
- Ich liebe meinen Sohn über alles und habe keine negativen Gefühle ihm
gegenüber, versuche dass er es so gut wie gar nicht mit bekommt wie
es mir geht
- Ich hab den liebevollsten Mann der Welt. Er setzt mich 0 unter Druck,
egal worum es geht, er ist super und hilft mir wo er kann!
Aktueller Stand zwecks "Behandlung": Ich hab letzte Woche mit meiner Hebamme aus der Geburtsvorbereitung telefoniert weil ich wusste dass sie selber PPD hatte. Sie hat mir Zincum Valerianicum Tropfen empfohlen (nehme ich seit gestern) und dass ich unbedingt zum Arzt gehen soll. Hier habe ich am Mittwoch jetzt einen Termin. Fällt mir zwar schwer drüber zu sprechen. Aber ich hoffe dass er sich da gut reindenken kann, re ist selber gerade Vater geworden und ihm sollte sowas vielleicht nicht ganz fremd sein...
So, leider recht lang geworden, aber es tut gut sich das Ganze von der Seele zu schreiben...
Ich hoffe ich kann mich bei euch ein wenig austauschen bzw. erfahre Hilfe und Tipps. Vielleicht kann mir auch jemand sagen ob er Erfahrunge mit Zincum Valerianicum hat zwecks Dosierung u.s.w. Ich nehme es jetzt seit 4 Tagen. Wirkung bisher keine, kann aber länger dauern hab ich mir sagen lassen bzw. gestern Abend merkte ich eher eine negative Wirkung, dass ich sehr nervös und "fahrig" wurde und sehr schlecht einschlafen konnte. Ist das vielleicht die erste negative Umkehrwirkung bevor das Mittel zu wirken beginnt?
Liebe Grüße
Miriam
bin neu hier und möchte mich vorstellen:
Ich bin 26 Jahre alt, wohnhaft in Österreich und Mutter eines 4 Monate alten kleinen Sohnes. Dass ich eine postpartale Depression habe das habe ich die ganzen letzten Monate erfolgreich verdrängt. Nur ist es jetzt immer schlimmer geworden und nachdem mein Mann mich mehrfach gebeten hat mir Hilfe zu holen, hab ich drüber nachgedacht und mich im Internet informiert. Da hat man mir euch empfohlen...
Meine Situation: Die Schwangerschaft lief sehr gut, keine Komplikationen
oder Ähnliches. Wobei ich sagen muss dass ich schon immer der Mensch
war der sich schnell Sorgen macht und leider auch einen sehr großen
Perfektionismus in sich trägt. Daher lief auch die Geburt nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich dachte mir dass ich das sicher ohne Schmerzmittel oder PDA durchstehe, dass ich super vorbereitet bin und das "einfach so" durchstehe. Die Realität sah dann anders aus: Nach 13 Std. größten Schmerzen gab ich auf weil mein Muttermund erst bei 3 cm war und verlangte die PDA. Dadurch steckte mein Kleiner lange im Geburtskanal fest weil ich die Presswehen nicht richtig mit machen konnte. Als er zur Welt kann schrie er nicht wie erwartet sondern gab nur die ganze Zeit ein leises Wimmern von sich. Er hatte die Nabel-
schnur um den Hals. Erst der Kinderarzt konnte dann Entwarnung geben... Alleine schon die Geburt empfand und empfinde ich auf ganzer Linie als Versagen meinerseits. Ich komme dagegen nicht an... Im KH hatte ich dann ganz normal den Babyblues, nur dass dieser bei mir 2 Wochen ging. Ich weinte jeden Tag, war vollkomen überlastet, weinte mit wenn mein Kleiner weinte und der ganze Besuch war mir zuviel.... Kurzfristig
ging es danach dann besser aber seitdem hat es sich ganz leise eingeschlichen dass ich immer zwanghafter und depressiver wurde.... Meine Symptome hier:
- Versagensangst auf ganzer Linie: "Ich bin keine gute Mutter"
- Schuldgefühle wenn mein Kleiner schreit, ich denke immer ich bin an
allem schuld wenns im schlecht geht, egal ob er Bauchweh hat oder
einfach einen schlechten Tag
- Isolationsgefühle: Ich komme nicht mit meiner neuen Rolle klar,
fühle mich oft einsam, obwohl ich genug Freunde und auch ein stabiles
Familienleben habe
- Ängste den Tag zu beginnen: Ich muss mich täglich schwer aufraffen
um überhaupt aufzustehen. Alleine mein Kleiner hilft mir damit ich mich
nicht komplett hängen lasse
- Das Gefühl nix mehr wert zu sein (ich bring ja NUR noch Elterngeld und
Kindergeld heim)
- Extremen Perfektionismus: Ich fühle mich als Versager wenn ich den
Tag über nicht alles schaffe was ich mir vorgenommen hab, vor allem im
Haushalt
- Keine Lust auf Sexualität (oft hab ich das Gefühl dass ich Sex gar
nicht "verdient" habe, mich mal gehen lassen und es mir gut gehen
lassen)
- Schlechte Nerven gegenüber dem Kleinen, sobald er weint und ich hab
nen schlechten Tag weine ich mit
- Negative Gefühle gegenüber meiner Schwiegermutter, alles was sie sagt
lege ich auf die Goldwaage, fühle mich ständig kritisiert und angegriffen;
außerdem habe ich probleme damit wenn sie den Kleinen zu lange auf
den Armt nimmt, irgendeine unbegründete Angst sie könnte mir mein
Kind weg nehmen, mir das Gefühl geben dass ich eine schlechte Mutter
bin
- Schlimme Ängste dass dem Kleinen, meinem Mann oder mir was
passiert, dass wir sterben und unsere Familie zerbricht
- Oft hab ich so komische kurze Wahnvorstellungen dass mein Kleiner
tot im Bett liegen könnte. Jeden Abend wenn ich ihn ins Bett getan habe
schau ich mehrfach hinein ob er noch atmet:-( Teilweise hab ich dann
auch so kurze Visionen in denen ich mir vorstelle wie plötzlich Blut aus
seinen Ohren läuft oder er in meinen Armen plötzlich blau anläuft und
stirbt
- Das alles lasse ich komplett an meinem Mann raus. Wir streiten jedes
Wochenende wenn wir eigentlich "Familienzeit" hätten über meinen
Zustand. Er war es der mir gesagt hat dass ich seiner Meinung nach an
einer postpartalen Depression leide (hat er sich vom Geburtsvor-
bereitungskurs gemerkt, als es die Hebamme angesprochen hat).
Zu der ganzen Situation möchte ich noch 2 wichtige Dinge sagen:
- Ich liebe meinen Sohn über alles und habe keine negativen Gefühle ihm
gegenüber, versuche dass er es so gut wie gar nicht mit bekommt wie
es mir geht
- Ich hab den liebevollsten Mann der Welt. Er setzt mich 0 unter Druck,
egal worum es geht, er ist super und hilft mir wo er kann!
Aktueller Stand zwecks "Behandlung": Ich hab letzte Woche mit meiner Hebamme aus der Geburtsvorbereitung telefoniert weil ich wusste dass sie selber PPD hatte. Sie hat mir Zincum Valerianicum Tropfen empfohlen (nehme ich seit gestern) und dass ich unbedingt zum Arzt gehen soll. Hier habe ich am Mittwoch jetzt einen Termin. Fällt mir zwar schwer drüber zu sprechen. Aber ich hoffe dass er sich da gut reindenken kann, re ist selber gerade Vater geworden und ihm sollte sowas vielleicht nicht ganz fremd sein...
So, leider recht lang geworden, aber es tut gut sich das Ganze von der Seele zu schreiben...
Ich hoffe ich kann mich bei euch ein wenig austauschen bzw. erfahre Hilfe und Tipps. Vielleicht kann mir auch jemand sagen ob er Erfahrunge mit Zincum Valerianicum hat zwecks Dosierung u.s.w. Ich nehme es jetzt seit 4 Tagen. Wirkung bisher keine, kann aber länger dauern hab ich mir sagen lassen bzw. gestern Abend merkte ich eher eine negative Wirkung, dass ich sehr nervös und "fahrig" wurde und sehr schlecht einschlafen konnte. Ist das vielleicht die erste negative Umkehrwirkung bevor das Mittel zu wirken beginnt?
Liebe Grüße
Miriam