Ich kann nicht mehr
Verfasst: 09:11:2005 1:05
Hallo, ihr Lieben,
Ich muss mich jetzt mal bei euch ausheulen, da ich heute einen GANZ miesen Tag habe...
Eigentlich ging es mir in der letzten Woche schon viel besser, und ich dachte "prima, bald hast du alles überstanden", doch seit 2 Tagen bin ich wieder ganz tief gefallen, werde wieder von meinen Zwangsgedanken verfolgt und bin überzeugt, dass ich nur Millimeter davon entfernt bin, meine Tochter umzubringen!
Mein Psychiater meinte zwar, es gäbe keinen bekannten Fall, wo eine Mami mit ZGs ihrem Kind tatsächlich etwas angetan hat, aber dann werde ich bestimmt die erste sein! :-(
Heute war es so schlimm, dass ich auch zu meinem Partner ganz gemein war, und er hatte so die Nase voll von mir, dass er abgehauen ist. Daraufhin hab ich ne mächtige Panikattacke gekriegt, da ich in schlechten Phasen überhaupt nicht alleine sein kann. Hatte die ganze Zeit meine Kleine auf dem Arm, habe wie ein Schlosshund geheult und gebetet, dass ich ihr nichts antun werde.
Nach 20 Minuten kam mein Freund dann zum Glück schon zurück, aber ich war so verstört, dass ich mich im Schlafzimmer eingeschlossen und weitergeheult habe. Meine Tochter hatte ich die ganze Zeit auf dem Arm, sie hat mein ganzes heulendes Elend miterleben müssen, und ich fühle mich jetzt SOOO schuldig, dass ich ihr das angetan habe. Sie ist zwar erst 4 Wochen alt, aber selbst ein kleines Baby merkt doch, wenn die Mutter nicht mehr "normal" ist, oder?
Mein Freund hatte schon Angst, dass ich mir was antue, aber das hab ich nicht (so weit ist es zum Glück noch nicht); bin dann auch irgendwann wieder aus dem Schlafzimmer raus, aber meine arme Tochter hab ich jetzt garantiert traumatisiert...
Ich glaube, ich bin echt eine furchtbare Mutter. Zum Teil habe ich das Gefühl, die Kleine gar nicht richtig lieben zu können, und alle Sachen die ich mache (füttern, streicheln usw.) mache ich nur, weil ich es tun "muss", aber es kommt nicht von Herzen.
Es fällt mir momentan so schwer zu glauben, dass meine ganze Unzulänglichkeit eine blöde Krankheit sein soll, obwohl ich vom Verstand her eigentlich alles über die PPD weiß, aber wenn man so mitten drin steckt, denkt man irgendwie, man ist einfach selbst Schuld an allem...
Morgen bin ich wieder bei dem Psychiater. Er hat mir letzte Woche dazu geraten, mein hochdosiertes Johanniskraut weiterzunehmen, da es in dieser hohen Dosierung die gleiche Wirkung wie ein chemisches Antidepressiva hat, nur braucht es ein wenig länger, um zu wirken. Wenn es aber gar nicht besser und nur schlimmer wird, meinte er, könnte ich auch gerne chemische Sachen nehmen, aber die, die ich nehmen darf (man darf, wenn man vorher Johanniskraut genommen hat, nämlich erst mal nur bestimmte AD nehmen), hätten dann wirklich üble Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen usw.)...
Jetzt weiß ich nicht, ob ich ihn morgen um die Chemie-Dinger bitten soll, oder es weiter mit dem J.-Kraut probiere, immerhin muss ich ja auch noch etwas warten, bis es wirkt... Habe so Angst vor den Nebenwirkungen der chemischen AD, andererseits bin ich so verzweifelt.
Letzte Woche war es schon so viel besser geworden, und ich dachte "wow, jetzt wirkt die hohe Dosierung vom J.-Kraut endlich", aber jetzt ist alles wieder so schrecklich...
Am Freitag bin ich auch endlich bei meiner Verhaltenstherapeutin, aber ich habe jetzt schon Angst davor, dass sie mich für verrückt erklärt und mir sagt, was für eine schlechte Mutter ich bin.
Tut mir leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, ich danke euch jetzt schon mal fürs Lesen,
Alles Liebe,
Zora
Ich muss mich jetzt mal bei euch ausheulen, da ich heute einen GANZ miesen Tag habe...
Eigentlich ging es mir in der letzten Woche schon viel besser, und ich dachte "prima, bald hast du alles überstanden", doch seit 2 Tagen bin ich wieder ganz tief gefallen, werde wieder von meinen Zwangsgedanken verfolgt und bin überzeugt, dass ich nur Millimeter davon entfernt bin, meine Tochter umzubringen!
Mein Psychiater meinte zwar, es gäbe keinen bekannten Fall, wo eine Mami mit ZGs ihrem Kind tatsächlich etwas angetan hat, aber dann werde ich bestimmt die erste sein! :-(
Heute war es so schlimm, dass ich auch zu meinem Partner ganz gemein war, und er hatte so die Nase voll von mir, dass er abgehauen ist. Daraufhin hab ich ne mächtige Panikattacke gekriegt, da ich in schlechten Phasen überhaupt nicht alleine sein kann. Hatte die ganze Zeit meine Kleine auf dem Arm, habe wie ein Schlosshund geheult und gebetet, dass ich ihr nichts antun werde.
Nach 20 Minuten kam mein Freund dann zum Glück schon zurück, aber ich war so verstört, dass ich mich im Schlafzimmer eingeschlossen und weitergeheult habe. Meine Tochter hatte ich die ganze Zeit auf dem Arm, sie hat mein ganzes heulendes Elend miterleben müssen, und ich fühle mich jetzt SOOO schuldig, dass ich ihr das angetan habe. Sie ist zwar erst 4 Wochen alt, aber selbst ein kleines Baby merkt doch, wenn die Mutter nicht mehr "normal" ist, oder?
Mein Freund hatte schon Angst, dass ich mir was antue, aber das hab ich nicht (so weit ist es zum Glück noch nicht); bin dann auch irgendwann wieder aus dem Schlafzimmer raus, aber meine arme Tochter hab ich jetzt garantiert traumatisiert...
Ich glaube, ich bin echt eine furchtbare Mutter. Zum Teil habe ich das Gefühl, die Kleine gar nicht richtig lieben zu können, und alle Sachen die ich mache (füttern, streicheln usw.) mache ich nur, weil ich es tun "muss", aber es kommt nicht von Herzen.
Es fällt mir momentan so schwer zu glauben, dass meine ganze Unzulänglichkeit eine blöde Krankheit sein soll, obwohl ich vom Verstand her eigentlich alles über die PPD weiß, aber wenn man so mitten drin steckt, denkt man irgendwie, man ist einfach selbst Schuld an allem...
Morgen bin ich wieder bei dem Psychiater. Er hat mir letzte Woche dazu geraten, mein hochdosiertes Johanniskraut weiterzunehmen, da es in dieser hohen Dosierung die gleiche Wirkung wie ein chemisches Antidepressiva hat, nur braucht es ein wenig länger, um zu wirken. Wenn es aber gar nicht besser und nur schlimmer wird, meinte er, könnte ich auch gerne chemische Sachen nehmen, aber die, die ich nehmen darf (man darf, wenn man vorher Johanniskraut genommen hat, nämlich erst mal nur bestimmte AD nehmen), hätten dann wirklich üble Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen usw.)...
Jetzt weiß ich nicht, ob ich ihn morgen um die Chemie-Dinger bitten soll, oder es weiter mit dem J.-Kraut probiere, immerhin muss ich ja auch noch etwas warten, bis es wirkt... Habe so Angst vor den Nebenwirkungen der chemischen AD, andererseits bin ich so verzweifelt.
Letzte Woche war es schon so viel besser geworden, und ich dachte "wow, jetzt wirkt die hohe Dosierung vom J.-Kraut endlich", aber jetzt ist alles wieder so schrecklich...
Am Freitag bin ich auch endlich bei meiner Verhaltenstherapeutin, aber ich habe jetzt schon Angst davor, dass sie mich für verrückt erklärt und mir sagt, was für eine schlechte Mutter ich bin.
Tut mir leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, ich danke euch jetzt schon mal fürs Lesen,
Alles Liebe,
Zora