Hallo Mimi,
ich bin zwar noch ganz "frisch" möchte dir aber trotzdem gerne antworten.
1. zur "Mutterversagrin"
Ich kenne das Gefühl nur zu gut, viellicht bist du auch dem Gedanken verfallen immer alles "richtig" zu machen.
So wie man es in unserer Gesellschaft erwartet, Mutter zu sein ist mehr denn je zu einer rießen Herausforderung geworden. Menschen und Medien haben unserer Kinder absolut in den Mittelpunkt gerückt.
Es gibt gewissen "Vorschriften, wie man seine Kinder zu erziehen
- ich bin immer lieb und nett,
- ich höre immer genau zu,
- ich habe für alles Verständnis,
-ich spiele jeden Tag Stunden um szunden mit meinen Kindern,
- damit sie otimal gefördert sind
- meine Kinder brauchen rische Luft,
- meine Kinder brauchen eine ausgewogene Ernährung
- meine Kinder schlafen nicht, na und ? ich verbringe Abende um Abende an Ihrem Bett und bin nie genervt, bis Sie schließlich verstanden haben, dass sie schlafen müssen....
Letzter Punkt: Ich gebe mich auf, als Mensch, als Frau um die perfekte Mutter zu sein....
Es ist endlos fortführbar, liebe Mimi und es ist schliecht unmöglich...
Das Leben hat keinen Plan und wir sind nicht ferngesteuert.
Gerne versuche ich in verschiedenen Situationen andere Mütter zu beobachten und stelle fest, dass Sie entnervt, überarbeitet und gereizt sind. Natürlich gibt es immer wieder Exemplare bei denen alles total easy ist, ihre Kinder die Erfüllung Ihres Lebens, immer alles nach Plan, nach dem Motto: Meine Kinder, mein Haus, mein Boot...
Ja es gibt Sie, die Frauen, für die es nach den kindern nichts mehr gibt, die die Zeit für sich alleine nicht brauchen, weil Sie nicht wissen, was Sie mit sich anstellen sollen
Aber ist das wirklich besser ? Nein ich glaube nicht, kinder dürfen auch müde, genervte, traurige, wütende Mama´s erfahren, um diese Gefühle auch selbst entwickeln zu können, die Welt da draußen ist kein Spielplatz..
2. Deine Arbeit
Kenne ich auch, arbeite aus diesem Grund auch nur 2x pro woche 8 Stunden und das ist mir oft schon zu viel.
Ich merke auch, dass ich nicht so belastbar bin, dass ich schnell müde und unkonzentriert werde, dass es mich erdrückt dort 8 Stunden zu stehen, ohne entscheiden zu können, wann ich gehen will...
Teilweise können Kollegen, die doppelt so alt sind, wie ich mehr "ertragen".
Das liegt aber wohl an ihrem Strickmuster, bei dir weiß ich jetzt nicht ob es schon immer so war, oder erst seit Deiner Krankheit ?
Ich war schon vor meiner Erkrankung äußerst empfindlich.
Na und ? Du musst Dich nicht vor Dir selbst rechtfertigen, warum du nicht so viel leisten kannst, warum dies ? warum das ?
Vergleiche sind oft böse Fallen.
Mir hat geholfen mich auf die Suche nach Menschen zu begeben, denen es ähnlich geht wie mir, die mir ähnlich sind...
Menschen, die das absolute Gegenteil sind, versuche ich eine wenig zu meiden, um nicht wieder in diese "Vergleichsfalle" zu tappen...
Liebe Mimi, versuche Dich ein wenig netter zu betrachten...
Lg Jessi