Nahttrauma. oder Regina hallo!!!

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Regina

Nahttrauma. oder Regina hallo!!!

Beitrag von Regina »

:D Hallo! Ich bin neue hier und da sie mich hier aufgenommen haben weisst daraufhin dass ich wohl ein Problem hab. Vielleicht kennt das jemand noch....

Meine Geschichte: Mein Sohn kam Juli 07 auf die Welt (heute 16 Monate). Ja ich war ca im 6 Monat schwanger, da ist meine geliebte Oma gestorben. Ich konnte und wollte nicht so trauern wie es nötig gewesen wäre. Das wolltet ich meinem Baby nicht antuhen (ich hätte tage nur geheult und da hatte ich angst das es dem Baby schaden könnte oder es mit einer traurigen Seele auf die Welt kommt. Ja ich hab es etwas weg geschoben und ignoriert.
Mit meiner Hebamme hab ich darüber gesprochen, sie ermutigte mich zu traueren, dass würde das Baby verkraften. Ich konnte aber das Trauerausmass nicht festmachen also lies ich es.

Ja dann kam mein Kleiner Schatz (termingerecht) auf die Welt. Spontangeburt war auch OK. Man liess mich machen was ich wollte zu Anfang. Als er dann da war, hatte ich ihn kurz auf dem Bauch, konnte aber nicht so wirklich begreifen das das mein/unser Sohn ist. So lange hab ich mir vorgestellt wie er aussieht und dann ist er da und ja nichts......
Er wurde gleich meinem Mann übergeben, da ich sehr genäht werden musste wollte die Ärztin nicht das er bei mir bleibt.

Ich bekam ne örtliche Betäubung und es wurde über 1 std. an mir rum genäht und ich war so fix und fertig. Ne genaue Zeitangabe wie lange das noch dauert wurde nicht gemacht, obwohl ich oft gefragt hab: " wie lange noch!???"
Im Gegenteil die Ärztin schrie und meckerte ständig an mir rum. " Nicht so zappeln, Po fallen lassen sonst seh ich nix!" Jetzt ist es mir wieder ausgerissen.
Ich lag da und dachte: Nur stillhalten, blos nicht bewegen. Es wird schon rum gehen. Aber jedes Mal als die mir mit dem Tupfer unten rein fuhr musste ich reagieren, es tat so furchtbar weh!

Als die Tortur fertig war durfte ich im Ruhe Zimmer meinen Sohn stillen. Aber so wirklich viel hab ich da nicht empfunden, ich war fertig. Wollte dann mit der Hebamme zum WC. Auf dem Rückweg fiel ich in OHnmacht, wachte im Bett wieder auf und mein Kind war weg!!!!

Mein Mann sagte mir, er wäre im Kinderzimmer und ich kam auf Station. Die Nacht spielte ich alles ständig wieder durch, ich verstand das nicht. Um es zubegreifen schaute ich mir immer wieder das Bild von meinem Sohn an. Ich dachte ich dreh durch, als wieder und wieder . Was mach ich hier was ist passiert ???!"
Dann klingelte ich nach der Nachtschwester um noch mal zum WC zu gehn. Sie kam ohne Hallo: "Ach sie sind die die umgefallen ist, machen sie mir hier bloss keinen Ärger, bin alleine mit zwei frisch operierten!"
Ich dachte nur: " ich werde es versuchen!"
Im Nachbarzimmer schrie eine Frau: " Aua Aua!!! (die ganze Nacht).Geschlafen hab ich nicht........

Meine Sohn hab ich erst Dienstag früh wieder gesehen. Stillen klapte super. Mittwoch Babyblues Puls 100, Beine gezittert, geheult. Besuch mit müh und not losgeworden!
Ja Donnerstag noch mehr Milch für meine Schatz. Bin dann glaube ich Donnerstag mittag in ein Anderes Zimmer gelegt worden, da meine Nachbarin Probleme bekommen hat (sie hatte nach Kaiserschnitt fieber, ständig kam nachts jemand rein hab von Montagabend bis Donnerstag nicht geschlafen, als ihr dann noch Blut aus der Narbe lief wurd ich verlegt).
Die zweite Nachbarin war total nett wir verstanden uns gut. Leider klapte das Stillen bei ihr nicht so und jede Schwester erzählte ihr was anderes.

Ich wollte Freitag heim wurde aber Donnerstag zur Abschlussuntersuchung vergessen also musst ich bleiben bis Samstag. Freitag Abschlussuntersuchung: OTON Ärztin: " Bin richtig stolz auf mich das ich so gute ARbeit gemacht hab, so wie sie rumgezappelt haben!" Der Chefarzt meinte wenn das noch mal der Fall wäre soll ich ne Narkose machen!"
" Sie müssen sich daran gewöhnen, es wird nie wieder so sein wie vorher!!"

Ich hab gedacht ich bin verstümmelt, keine Frau mehr. Kann ich jemals mit meinem Mann wieder sex haben????
Fragen konnte ich nix, war fertig.

Ja dann sind wir heim.

3 Monate und noch immer geschockt von dem Nähtrauma wollte ich auf keinen Fall ungewohlt schwanger werden also lies ich mir die Hormonspirale setzten. Ja, beim setzen rutschte die Gyn ab und verletzte mich wieder. Ich blutete und dachte so muss sich ne vergewaltigung anfühlen!!!"

Dann hatte mein Mann noch einen kleine Autounfall (Schleudertraum) Auto hinüber.

Danach bekam ich angst das mir was passieren könnte. Was würde dann aus meinem Baby? Er ist duch das Stillen so abhängig von mir.....???

2008 ging es weiter: fast ne Mittelohrentzündung. Artz wollte mir Antibiotika verschreiben was ich nicht wollte weg stillen. Ging so weg HOmöopathie
Dann bekamm ich Schwindel - neue Brillengläser. Nach Osteopathie wieder die Alten Gläser.
Zahnfleisch fing an zu bluten wie eingeschnitten. Kopfweh, Erkältet. Ständig war was. Bis dann massive Schmerzen links im Kiefergelenk auftauchten. Mein Zahnarzt fand nichts ausser Karies an 5 Zähnen (mein Gott ich geh 2x im Jahr zur Kontrolle). Ein Zahn war der Nerv nicht zu retten und ich bekam ne Wurzelbehanldung (für mich ne Kathastophe!!!). Ja die Schmerzen wurden aber nur zum Teil besser, es folgte Physiotherapie 10x kaum besserung.

5.11. liess ich mir die Hormonspirale ziehen und meine Beschwerden wurden etwas besser. Danach passte mir die Knirscherschienen meines Zahnarztes nicht mehr!!!!
Jedoch war esnoch nicht ganz gut. Meine Craniosakraltherapeutin untersuchte mich und sagte dann das Wort energetische Zyste ausgelöst duch Traumen/Trauma. Da wurde mir alles klar.....

Ich musste anfangen alles aufzuarbeiten : Tod, Verlust, ANgst, Schmerz, Entäuschung. All das .....
Geholfen dabei haben mir die Bachblüten. 2 Nachmittage hab ich, wenn der Kleine schlief Rotz und Wasser geheult!!!!! Der Schmerz wird weniger... Noch ist er nicht ganz weg aber es wird besser.

Und ich hab wieder freude am Leben. Ich war ja nur noch mit mir beschäftigt und haben meinen sohn nur noch versorgt, was ne menge Energie gekostet hat. Ich war immer froh als meine Mann kam, weil ich so fertig war.

Das Verdrängen von meiner Trauer, Gefühl hat mich ein Jahr mit meinem Sohn gekostet. Ich hätte dieser Ärztin anschreihen sollen!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vielleicht schreibe ich ihr noch mal... mal sehen!

Aber es war für irgentwas gut, ich weiss das ich mir vertrauen kann. Ich hatte immer recht - Es stimmte was nicht!!! Nur bei der Frage was? Konnte keiner mir richtig helfen. Ich hab mich da raus gezogen und darauf bin ich stolz!!!!!

Liebe Grüsse :D
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Regina,

ganz herzlich willkommen hier. Hier wirst du verstanden und du kannst dich über alles austauschen. Viele Frauen haben schon in der SS einiges an Traurigkeit / Angst durchmachen müssen (wie du den Tod deiner Oma). Das tut mir sehr leid. Durch das Verdrängen und die Angst um das Baby wegen Schaden an der Seele hast du dich schon nicht wohlgefühlt. Und die Geschehnisse um die Geburt haben dir auch sehr zu schaffen gemacht. Es kam ja wirklich so viel zusammen.

Ich erinnere mich da viel an meine SS + Geburt, wenn ich deine Geschichte lese. Ich hatte auch schon viele sorgenvolle Gedanken während der SS und dachte auch immer, das merkt doch der Kleine. Auch mit Alpträumen usw. Ich habe mich da so unter Druck gesetzt. Die Geburt dann war bei mir auch der Horror. Ganz heftige Schmerzen, mein Sohn musste schlussum durch Aufwerfen der Hebamme auf meinen Bauch herausgedrückt werden, dann hat die Hebamme auch so an meiner auch so großen Naht rumgewurschtelt, mein Sohn kam auch fort von mir (das fand ich auch so schade), als er wieder bei mir lag war er mir auch so fremd, dann der ganze Hickhack mit Stillen, dann auf Toiletten gehen wo ich auch umgefallen bin, dann musste ich noch zur Not-Ausschabung in den OP und Intensiv für 1 Nacht und, und. Es waren so viele Fettnäpfchen (sag ich jetzt immer), in die ich alle hineingetreten bin. Als wir endlich nach 13 Tagen zuhause waren, war ich irgendwie immer nicht richtig da, es war alles so motorisch. Und als mein Mann nach 3 Wochen wieder arbeiten ging, fand ich mich ganz allein in der Wohnung und war immer happy, wenn er wieder Arbeitsschluss hatte. Ansonsten habe ich mir viel Termine gesetzt, um ja nicht viel mit meinem Sohn allein zu sein. Mir fiel die Decke auf den Kopf.

Ich habe dann durch die Hebamme zu einer SHG gefunden, habe eine Mutter-Kind-Kur gemacht und mit Gesprächen bei einem Therapeuten wieder langsam zu mir gefunden.Die Geburt ist jetzt fast 8 Jahre her. Du hast recht, dass kostet viel Energie. Ich habe mir kürzlich mal den Geburtsbericht geholt. Das hat auch gutgetan.

Vielleicht hast du ja mal Lust, dieser blöden Ärztin zu schreiben. Auch wenn du es nicht abschickst, tut es gut, das mal abzuarbeiten. Symbolisch ist es dann aus deinem Kopf und an das Papier abgegeben. Zerknuddeln und wegwerfen wäre ja dann auch noch eine Idee.

Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Dann viel Austausch hier im Forum.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
annu

Beitrag von annu »

liebe regina!

ist ja echt der reinste albtraum was du da durchgemacht hast!!!
ich bin selbst so eine von ärzten bei geburt traumatisierte (aber wieder gesunde) und kann dir nur empfehlen, wenn du stabil genug bist und kraft und raum dafür hast, an das krankenhaus zu schreiben. ich würd mir da eine anwältin nehmen und an die gyn-leitung schreiben, dann hat das auch auswirkungen auf das qualitätsmanagement und konsequenzen für diese emotional verkrüppelte ärztin!!. sowas kann echt nicht sein, auch nicht dass da frauen sind die die ganze nacht "aua aua" schreien. hört sich eher nach nem schlachthaus als nach geburtsklinik an...
wenn wir das nich machen (mit der beschwerde), machen die das mit jeder so... da sind wir dann nicht weit entfernt von genitalverstümmelnden kulturen!!
ich wünsche dir von ganzem herzen dass du ruhe finden kannst in deinem herzen, dass nicht nur die wunden außen heilen sondern auch innen und du sie gut pflegen kannst, dann hinterlassen sie nicht so dicke narben.
ich konnte mir bis vor wenigen monaten (2jahre nach der geburt) nicht vorstellen jemals wieder einen mann an mich ran zu lassen. geholfen hat mir da enorm die therapie. jeder kleine schritt wurde begleitet, habe mich emotional gefühlt wie frisch aus dem gipsbett gehoben und nun muss alles neu erlernt werden. das brigt auch eine große chance in sich, man braucht aber eine sehr gute begleitung dabei, wieder "laufen zu lernen"
alles gute und viel kraft auf deinem weg, auch wenn er viell.tränennass ist, am ende wird vieles gut. du bist eine ganz starke frau!!!
LG, annu!
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