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Lewin ist zur Zeit echt anstrengend

Verfasst: 09:01:2009 20:42
von Mimi
Seit Lewins 2. Geburtstag genau ist Lewin echt super trotzig. Alles beantwortet er mit Nein und er bekommt regelrechte Schreianfälle. Wenn er etwas nicht bekommt von mir fängt er sofort an zu toben. Nun vorgestern habe ich bei Freunden übernachtet er hat bis in die Nacht hinein um 1 Theater gemacht. Nichts half NICHTS ich habe alles versucht von lieb bis streng bis daneben liegen bis in Ruhe lassen. Heute morgen nun der Gipfel:

Ich fahre mit ihm Strassenbahn in die Kita und er bockt rum weil er nicht sitzen will. Ich muss mich ja da unweigerlich durchsetzten sonst fällt er. Die anderen Leute sind schon extrem genervt einer setzt sich sogar weg. Als es ans aussteigen ging stand ich auf und Lewin hate ich schreiend auf meinem Arm. Er strampelte und warf sein Auto auf den Boden. Der Boden war voller dreckigem Schneematsch. Ich bücke mich nach dem Auto und die Bahn fährt nochmals an. Ich bin mit samt Kind und Tasche und allem hingefallen und saß im Schlamm. Die Leute schauten nur weg. Es dauerte ewig bis mal einer aufstand mir die Hand reichte und mir aufhalf. DAS WAR MIR SO PEINLICH! Ich wußte garnicht was ich tun sollte ich stieg aus und schrie Lewin an er solle endlich endlich mit der Zickerei aufhören. Doch das bringt bei Lewin nichts. Ich holte ihn dann um 15 hr wieder ab in der Kita er wollte garnicht mit. ALs wir dann nach total stressiger Heimfahrt zuhause ankamen steckte er sich etwas inm die Nase nach dreimaligem NEIN und Ankündigung nahm ich es ihm weg. Da schrie er: MAMA WEG UND STELLTE SICH AN DIE TÜR UND SCHRIE NACH SABINE ( seiner Kindergärtnerin ) AUTSCH :cry:

Bin ich eine schlechte Mutter? Werde ich ihm nicht gerecht? Liebt er mich?
Bin ganz verzweifelt! Hört diese Phase wieder auf? Was soll ich nur tun. Es dauert ja jetzt schon 15 Tage.......

Verfasst: 09:01:2009 23:12
von Astrid
Hallo liebe Mimi,

habe gerade einen Beitrag unter Depression reingestellt, der ähnlich ist. Es tut gut zu hören, dass es einfach nur nervig ist, wenn sie so rumzicken und bocken. Meiner ruft regelmäßig, wenn ich ihn "erziehe" nach Oma, Katja oder Papa, wer eben gerade netter zu ihm ist, oder ihm mehr durchgehen lässt. Es bringt einen zur Verzweiflung und auch zum heulen.

Dann ist er plötzlich wieder ganz lieb und kuschelt und schmust.

Eine Achterbahn der Gefühle. Vielleicht müssen wir uns einfach nur Abhärten gegen diese kleinen Monster.

Ich glaube unsere Krankheit lässt uns einfach nur mehr an uns zweifeln, sind wir gute Mütter, lieben uns unsere Kinder??? Ich habe das auch, weil ich Jarne als Baby wirklich oft gehasst habe. Sein Schreien hat mich dazu gebracht. Mein schlechtes Gewissen lässt mich oft falsch denken.

Vermutlich ist es normal.

Drücke Dich

Astrid

Verfasst: 10:01:2009 0:10
von Zoraya
Juhu, willkommen im Club.

Meine Tochter macht mir tagtäglich solche Szenen, und zwar manchmal im Viertelstundentakt. Heute musste ich endlich einkaufen gehen, ich bin seit Tagen damit überfällig, weil ich bei der Kälte nicht auch noch abends vor die Tür wollte. Meine Tochter war zuerst ganz ruhig, in der Drogerie fing es dann an. Sie wollte wie üblich nicht mehr weitergehen, ich konnte sie gerade noch mit einem in Aussicht gestellten Kuchenessen mitbekommen. An der Kasse fängt sie wieder an, am EC-Kartenautomaten zu drücken, obwohl sie genau weiß, dass sie es nicht darf (hat die Kassierin ihr schon mal verboten). Auf der Straße will sie sich wieder in den Matsch werfen. Beim Bäcker wirft sie sich wieder auf den Boden und schreit, steht erst auf, als ich sage, sie bekäme so auf keinen Fall Kuchen ab... ich kann noch einige Seiten weiterschreiben, aber ihr kennt das ja alle, kurz, das war wieder ein total gelungener Feierabend.

Ehrlich gesagt, ich fange mittlerweile schon an, bei ihr Sanktionen auszuüben. Heute abend z. B. war sie wieder komplett daneben mit Schreikonzert wegen nichts, da musste sie ohne Mausbuch vorlesen ins Bett. Sie hat geheult, aber da musste ich durch. Beim Bäcker hätte sie wirklich keinen Kuchen abbekommen, wäre sie nicht wirklich aufgestanden. Es geht echt manchmal nicht anders bei ihr, ich merke es auch, dass sie aus ihrem Trotz manchmal gar nicht mehr rausfindet, und dass meine Strafandrohung ihr dann hilft, eine Entscheidung zu treffen. Dennoch gibt es noch viele, viele Situationen, wo ich einfach nur total hilflos bin.

Meine Tochter trotzt im Übrigen seit sie 18 Monate ist, mittlerweile ist sie 26 Monate, und ich habe mich darauf eingestellt, dass es noch lange, lange dauern wird :x ... Marika hatte ja letztens was von Vorkommnissen dieser Art mit 3,5 Jahren geschrieben....

Leider müssen wir da wohl alle durch, sicher bist Du keine schlechte Mutter, Mimi, und Dein Sohn liebt Dich auch. Es ist ganz normal, dass er nach jemand anderem verlangt, welcher ihm in der jeweiligen Situation wahrscheinlich als "kulanter" :lol: erscheinen mag. Irgendwer hatte in einem anderen Strang auch geschrieben, dass sie ihr trotzendes Kind ab einem gewissen Zeitpunkt halt so akzeptiert hat wie es halt eben war, und dass das Trotzen eben dazu gehört.

Es ist und bleibt trotzdem echt hart, diese Phase durchzumachen.

Liebe Grüße
Zoraya

Verfasst: 10:01:2009 0:36
von Martina
Hallo Mimi,

ja es hört wieder auf, aber es kommt auch wieder. Zumindest ist es bei Lilli so. Sie hatte die erste wüste Trotzerei mit 18 Monaten dann noch mal sehr heftig mit 2 Jahren und erst kürzlich mit 2 ¾. Ich zweifle jedes Mal an mir, aber es wird jedes mal ein bisschen besser, also ich etwas gelassener.

Als sie mit zwei Jahren so schlimm trotzte (auch im viertel Stunden Takt) musste ich ein Wochenende Urlaub von ihr nehmen, bin nicht mehr mit ihr zum Einkaufen und habe oft heulend die Segel gestrichen weil es einfach so viel Kraft kostet. Im Supermarkt saß Lilli kreischend (sehr laut, sehr schrill, sehr lang anhaltend) im Einkaufswagen, und das Gespräch an 10 Kassen verstummte und ALLE schauten zu uns und der Großteil schüttelte den Kopf.
Beim letzten mal war ich aber schon gelassener auch wenn ich die Blicke von Fremden in solchen Situationen immer noch nicht ganz ignorieren kann und mich schlecht fühle. Jetzt ist sie schon ein paar Wochen sehr lieb, und ich sammle Kraft für die nächste Kraftprobe.

Für mich und Lilli hilft es wenn ich in der Öffentlichkeit wirklich versuche die Fremden zu ignorieren, mir nicht vorstelle was sie über mich als Mutter denken, und bei Lilli bleibe. Ich weiß um den Kraftaufwand und ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür! Es geht vorbei!

Liebe Grüße

Verfasst: 10:01:2009 9:13
von Marika
Hallo ihr!

Wie schön, auch ich bin nicht alleine! :wink: Hatte ja vor ein paar Wochen den Beitrag "Heute hats gekracht" reingestellt... ich weiß also nur zugut, wovon ihr schreibt. Und es ist tatsächlich die härteste Phase im Moment.

Zudem kommt, dass wir noch versuchen, auch den ANDEREN Leuten recht zu machen, also denen an der Kasse, denen im Bus oder in der Straßenbahn... usw. usw. Denn: Bockt oder trotz das "Engelchen" reagieren wir ja - nur: stellen wir die Kleinen in den Senkel, kann es sein, dass wir eine Moralpredigt von einem Außenstehenden kriegen, den das eigentlich nicht die Bohne was angeht, tun wir nix (ignorieren also den Schreihals), kriegen wir wieder "Blicke" zugeworfen von wegen "unfähig, die Jugend heutzugtage..." usw. usw. Also wenn man es so betrachtet, sind Mütter eigentlich immer zum "scheitern" verurteilt. So habe ich das jetzt grad mal so mitbekommen, auch aus eigener Erfahrung. Und wir PPD Mamis grübeln sowieso noch viel mehr über uns nach, sehen uns in oft schlechtem Licht, obwohl das gar nicht nötig wäre.

Ich habe beschloßen, mein Kind so zu erziehen, wie ich das für richtig halte. Wenn Noah ab jetzt Bockmist baut, kündige ich Konsequenzen an, macht er weiter und hört nicht, werden diese auch durchgezogen. Also - kein Buch lesen vor dem Schlafen wegen "Gezicke" ist genau das richtige, liebe Zoraya. Du hast es angekündigt, sie wollte nicht hören - hat vielleicht noch gedacht "macht sie eh nicht" - also hast du die Konsequenz auch umgesetzt. Mir wird von ganz lieben Mamas hier (Danke Kathrin66 und Siggi) immer wieder gesagt, dass es ganz wichtig ist, nicht nur Konsequenzen "anzudrohen", sondern ggf. unbedingt umzusetzen. Macht man das nicht, lernen die Kidds nur - die redet ja nur, tuts eh nicht, da kann ich ruhig weiter machen. Erfahren sie aber - huch, die macht das ja wirklich wahr - überlegen sie es sich beim nächsten Mal aber ganz genau! Auch Kinder mit 2 Jahren begreifen das ganz genau - nicht umsonst weiß Levin auch, wen er rufen kann, wenn Mama nicht "gehorcht" - die sind schon sehr clever!!!! :wink:

Und unsere Kleinen sind keine Babys mehr, sie sind Kleinkinder, die unbedingt auch Grenzen brauchen und druchgeführte Konsequenzen erfahren sollen. Das ist wichtig für sie - es gibt ihnen Sicherheit, so auch mein Psychiater mal zu mir. Allerdings ist genau DAS nicht immer leicht - ich neige selber immer wieder dazu, nur "anzudrohen" aber nicht umzusetzen... das Ergebniss ist ein "mir auf der Nase rumtanzender Noah".... :evil: Aber ich bin entschloßen, hier an mir zu arbeiten und die ersten "Früchte" durfte ich schon ernten. Plötzlich klappen manche Dinge wie von selbst, wo es früher noch Schreikonzerte gegeben hat!!!! :D

Noch was: Das Trotzen in dem Alter (bei vielen beginnt es schon vor dem 2. Geburtstag - wir hatten da auch schon mal ne Phase) ist ganz normal, es gibt eigentlich kein Kind, dass es nicht hat, nur die einen mehr, die anderen weniger - es gehört zur gesunden Entwicklung dazu. Was NICHT zur gesunden Entwicklung gehört ist, dass wir uns das alles gefallen lassen sollen oder müssen.

Noah wird im April schon 4 und alle sagen, es werde sicher bald leichter. Aber wie gesagt, seit dem "Heute hats gekracht" Beitrag, habe ich viel umgedacht und handle vielfach anders... nicht immer pädagogisch wertvoll, aber dafür autentisch!!! :wink:

Liebe Grüße - es wird besser!

Verfasst: 15:01:2009 20:34
von Carolin
hey mimi!

also mein noah wird jetzt am 05.02. 2 jahre alt. er ist auch seit ca 2 wochen total bockig. fängt an zu strampeln wenn er seinen willen nicht bekommt, meistens irgendwo, wo natürlich viele leute sind und es richtig peinlich wird.

er haut sogar stellenweise. das macht mich wütend und traurig zu gleich.
aber es sind phasen. ich stell mir das immer so vor, als wenn sie einen reifeprozess durchmachen. sie werden immer "größer" und entwickeln so langsam ihre eigenen meinungen. ich will ja auch nicht dann ins bett wenn andere es mir sagen, oder aus der badewanne usw.

wenn noah woanders ist, ist er auch so, dass beruhigt mich. wenn meine eltern auf ihn aufpassen erzählt meine mutter hinterher auch immer das er dort so ist.
aber ich kenne diese phasen ja vom großen. nur das sie bei ihm zur zeit chronisch sind. mit ihm muss ich los. er wird auf ads oder adhs getestet. was da nur wieder auf mich zukommt???!!!

und wie astrid es schon sagte, unsere krankheit sorgt dafür, dass wir das ganze als viel schlimmer sehen wie "gesunde" mütter oder eltern. wir machen uns dann viel zu viele gedanken und malen uns das schlimmste aus. sprich versagt zu haben, nichts zu können, usw.

das muss sich bei uns aber dringend ändern! es ist doch erst der anfang. schule,ausbildung, pubertät, diese zeiten verlangen viel mehr von uns ab!

sobald mich eine stressige situation überkommt oder eine nachricht die negativ ist, bin ich dermaßen innerlich gestresst, dass es auch nur schwer ist wieder ruhig zu werden. ich zitter regelrecht am ganzen körper!
und gestern morgen hatte ich auch so eine mega stressige situation.

ich hatte fahrdienst im kiga wegen turnen. einmal im monat muss ich zur turnhalle und die kinder zurück zum kiga bringen.
ich hatte den kleinen mit, musste dann meinen großen umziehen, danach die beiden anderen kinder die ich auch mitnehmen musste.
der große setzte sich auf den beifahrersitz. ich war dabei die beiden anderen anzuschnallen, auf einmal drückte mir die autotür so hinten in die wade.... auf einmal merkte ich das das auto rollte. ich schnell den kopf hinten rausgezogen und dabei noch den kopf gestoßen, dann schnell auf den fahrersitz und die handbremse gezogen. da hat doch glatt mein großer den gang rausgelegt. wusste garnicht das man das kann ohne die kupplung zu treten!
aus reflex und panik hab ich meinen großen natürlich erstmal ordentlich was gesagt, auch nicht gerade im nem netten ton. da riefen 2 andere mütter ob alles klar wäre :oops:

sie haben mitbekommen wie das auto wegrollte.
ich hab mir dann sofort wieder gedanken gemacht ob sie ihr kind auch so angebrüllt hätten oder ob nur ich dann aus der haut fahre. auf dem weg zum kiga hat der große dann nur rumgebrüllt. möcht nicht wissen was die beiden anderen kinder zu hause erzählt haben :oops:

der große wollte dann nicht mehr in den kiga, weil er ja schätzungsweise ein schlechtes gewissen hatte und sich schämte. er ist dann sitzen geblieben und ich habe die anderen beiden reingebracht. er kam dann nach und schmipfte mit mir...wieder so peinlich :oops: dann trat er gegen die kiga-tasche von einem der anderen beiden :oops: und dann trat er mir vor`s schienbein :oops: :cry:

gehts schlimmer?????

heute morgen wollte er dann absolut nicht zum kiga. keinen chance. ich dort angerufen, da sagt eine der betreuerinnen zu mir das er gestern noch ordentlich ärger gemacht hätte! er hätte wohl noch nem mädchen ordentlich weh getan und sich nicht entschuldigen wollen! die betreuerin bat mich dann ihm zur ergotherapie zu bringen. es müsse was passieren, er sei immer so bockig und würde an nichts teilnehmen!
:oops: :x

tja, da hab ich dann erstmal 2 stunden geweint und meinen ki-arzt angerufen. er hat mir sofort nummern von spezialisten gegeben und ich habe einen termin im märz bekommen. er wird nun also untersucht. auf ads oder adhs.
er soll dann zur ergotherapie und keine ahnung was noch alles auf mich zukommt.
habe mir natürlich heute schwere vorwürfe gemacht, was ich falsch gemacht haben könnte usw.
letztendlich ist mein großer aber schon immer so gewesen. stur, dickköpfig usw.
als baby war er schon so. immer so wütend und mit einem jahr schon sehr aggressiv. habe damals den verdacht gehabt, das es vielleicht daran könnte, dass ich in seiner schwangerschaft wehenhemmde mittel nehmen musste. ich bin da auch so unruhig von gewesen. ich musste sogar betablocker nehmen. 4 wochen lange habe ich das zeug genommen, da sagte der chefarzt der geburtsklinik zu mir: setzen sie das sofort ab, es schadet ihrem kind mehr, als wenn er jetzt 4 wochen zu früh zur welt kommt.
musste es dann langsam ausschleichen, ansonsten hätte es passieren können, innerhalb weniger stunden wehen zu bekommen...

habe dieses jahr im sommer eine frau kennengelernt die eine tochter in meinem alter hat. sie erzählte mir, dass diese tochter ads hätte. und ganz zufällig erwähnte sie, dass sie ihn ihrer schwangerschaft wehenhemmende mittel nehmen musste.
von meiner freundin der jüngste bruder hat auch ads. auch deren mutter hat in seiner schwangerschaft wehenhemmende mittel nehmen müssen.

alles zufälle????

bin gespannt darauf, was der spezialist mir dazu sagen kann!

drückt mir die daumen das mein sohn bald wieder ein ganz ruhiger und lieber wird, habe angst das der kleine sich dieses verhalten abguckt und auch so wird :(

so, genug geschrieben!

lieben gruß