So 4 Wochen sind nun fast vorbei und mein Mann wird nun bald wieder arbeiten gehen und ich bin dann alleine mit dem baby! Davor habe ich sehr große Angst weil ich denke was wenn ich das nich schaffe und durch die Überforderung und die Anstrengung die Depressionen und die Angstzustände wieder kommen???? Wer kümmert sich dann ums Baby?
Seitdem der Tag immer näher rückt an dem mein Mann wieder zu Arbeit geht bin ich total nervös,angespannt und innerlich sehr unruhig, das macht mich wahnsinnig
Ich nehme ja seit der 27SSW Medis und auch wenn damit die Rückfall Gefahr sehr gering ist habe ich immer noch große Angst wieder richtig in ein tiefes Loch zu fallen und diesmal nich mehr den Mut und die Kraft zu haben dagegen zu kämpfen!!
mir hat gegen die Angst geholfen, dass ich meinen Tag mit dem Baby gut strukturiert habe. Also nimm´ Dir was Schönes vor, zum Beispiel Kaffeetrinken mit anderen Müttern und Kindern, geh´ in irgendwelche Gruppen, triff´ Dich mit Freundinnen.
Kennst Du andere Mütter, die Du nett findest, und die Kinder haben?
Auf keinen Fall lasse Dich einfach so treiben, dann werden die Ängste größter - bei mir war es so. Probier´s aus!!!
Und gib´ Dir Zeit, Dich daran zu gewöhnen, Deinen Alltag alleine auf die Reihe zu kriegen. Erwarte nicht zu viel von Dir, gönne Dir Pausen, geh´ mittags mit dem Baby ins Bett, schlaf´ ne Runde mit, das tut gut, laß´ Geschirr stehen, wenn Du es nicht schaffst - Perfektion ist das Schlimmste in einem Haushalt mit Baby!
Ich verstehe deine Angst, aber ich bin mir sicher, dass du das packen wirst. Schaff dir am besten ein Sichheitsnetz. Sprich deine Ängste aus, auch deinem Mann gegenüber. Dann könntest du schauen, wo du Anlaufstellen hast, falls du merkst, du brauchst hilfe... evlt. Mama, Freundin, usw...?
Dann ist der Tipp mit dem sturkturierten Tag von Ava Gold wert. Das wird allen depressiven Patienten empfohlen. Es hilft unglaublich, wenn man weiß, was man in 2 Stunden tun will usw. Sich mit anderen Mamas zu treffen, war bei mir dann auch bald so ein Fixpunkt, ich bin auch jeden Morgen schon früh raus, einfach um unter Menschen zu sein. Das hat mir gut geholfen!!!!
Und nicht vergessen - wir sind auch noch da!!!!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ja ich hab mich schon mal schlau gemacht wo sich bei mir in der Nähe junge Mütter treffen...da werd ich dann mal hingehen. Das schlimme an der momentanen Situation ist, das nach der Geburt alles TOP war Gefühle toll,null depri Gefühle und Gedanken und dann plötzlich am Anfang der Woche gings wieder los Ich dachte wirklich ich hätte es schon geschafft aber nach drei Monaten darf ich das wohl noch nich erwarten....und ich finde noch so schwer wieder aus dieser negativ Gedankenspirale wieder heraus,es dauert immer ein zwei Tage bis ich mich wirklich wieder ablenken kann oder wie ich merke das die Freude wieder kommt. Ich komm mir da echt sowas von blöd vor,das ich nun wieder diese Gefühle haben machen mich so traurig und ängstlich,es ist einfach nur zum kotzen. Ich werd nochmal mit meiner Thera sprechen vielleicht muss ich auch die Medis erhöhen. Ich denke auch das mein Hormonhaushalt mit Sicherheit noch nich wieder so ist wie vor der Schwangerschaft und das war ja auch der Auslöser für die Depris...na ja ich hör jetzt mal auf mit dem vielen Gejammer und versuch mich ein wenig abzulenken :)
Danke für eure lieben Worte....
Klar schaffst Du den Alltag mit dem Baby. Das spielt sich alles ein, aber es dauert eben, bis der Alltag da ist.
Mir hat geholfen, dass ich viel viel an der frischen Luft war mit meinen Kids. Anziehen und raus. Das tut einfach soooo gut.
Man trifft hier und da jemand, kann ein bisschen quatschen, das fand ich toll.
Und versuch ja nicht den Haushalt auf Vollglanz zu bringen. Kein Mensch braucht das wirklich !!!! Leg Dich lieber mit Deinem Kind hin und mach ein Schläfchen..............Lasst es Euch einfach gutgehen !!!!
Liebe Grüsse
N.
Also irgendwie ist das alles komisch....eigentlich fühle ich mich ganz gut aber trotzdem kommt in mir immer mal wieder das Gefühl hoch ob es nich vielleicht doch besser wäre nich mehr da zu sein,ich würde mir nie was antun aber wenn mein Leben nun zu Ende wäre fänd ich es auch nich schlimm. Was sind das denn nur für Gedanken und warum hab ich diese weil mein Leben is doch eigentlich sehr schön,ich hab ein Baby,welches absolut lieb und zuckersüß ist,mein Mann hat mir gestern endlich den langersehnten Heiratsantrag gemacht und ich hätte nun allen grund zum glücklich sein...aber irgendwie sagen mir meine Gedanken was anderes! Was ist das nur???
Das macht mir ziemlich Angst,weil ich möchte sowas gar nich denken,sind das noch die Depressionen?
das sind nach meiner Erfahrung schlimme Depressionen. Man hat "verkehrte" Gefühle und weiß nicht warum. Man fühlt anders. Man ist irgendwie abgekoppelt. Man denkt, man müßte glücklich sein - und fühlt ganz anders.
Nimmst Du ein AD?
Bist Du in Therapie?
Ich stelle es mir schrecklich vor, einen Heiratsantrag gemacht zu kriegen, sich freuen zu wollen und nicht zu können.
Ich kann Dir nur sagen: so bleibt es nicht!!!
Du Arme!
Ich fühle mit Dir. Kenne das alles aus eigener Erfahrung. Ich wollte mich auch umbringen, vom Gefühl her, wußte aber, dass ich es nie tun würde.
Heute kann ich nur sagen: zum Glück!!!
Leider kann Dir keiner sagen, wann der Spuk vorüber ist.
Na ja das die Depressionen noch nich ganz weg sein können das weiß ich schon, aber ich frage mich halt warum immer mal wieder der Gedanke aufkommt,das wenn mein Leben nun zu Ende wäre es für miich auch nich so furchtbar wäre!! Ich mein zu spitzen Zeiten der Depressionen konnte ich den ganzen Tag an nichts anderes denken als zu sterben....nun kommt es sehr sporadisch. Doch immer noch macht mir dieser Gedanke sehr viel Angst...ich konnte mich über den Antrag von meinem Mann sehr freuen und ich war bzw bin auch sehr glücklich darüber und der Tag gestern war super,doch genau deshalb frage ich mich warum diese negativ Gedanken und Gefühle immer wieder durchkommen.....das kotzt mich sehr an
Dieser Gedanke enspringt wohl der aus der Angst vor der großen Verantwortung mit deinem Baby - und jetzt geht dein Mann ja wieder arbeiten und bist allein mit deinem Sonnenschein. Dann der Heiratsantrag, den du dir gewünscht hast, aber der dir auch nochmal ein Stückchen Verantwortung als "Ehefrau" vermittelt. Du willst alles perfekt machen - perfekt als Mama sein, perfekt als Ehefrau sein... das kann enorme Angst machen - das könnte meiner Meinung nach der Ursprung dieses Gedankens sein, nicht mehr Leben zu wollen. Denn wenn dein Leben tatsächlich zu Ende wäre, hättest du all diese Verantwortungen nicht mehr - eine Erleichterung. Aber natürlich willst du leben, weil du dein Baby liebst und deinen Mann - das zählt für dich viel mehr als der andere unliebsame Gedanke und daher kannst du auch genau sagen, dass du diesen Gedanken gar nicht haben willst, weil du nicht sterben willst - trotzdem kommt er.
Es ist also eine Art von Zwangsgedanke, den du da hast. Du weißt, er ist absurd, aber er kommt, weil du ANGST vor der Zukunft hast. Solche unliebsamen ZG kenne ich zur Genüge, wie du ja weißt. Und am besten ist es, ihn nicht wegzudrücken, sondern zu zu lassen. Das ist bei allen ZG die richtige Therapie. Natürlich ist das gar nicht einfach, im Gegenteil, wer will schon so blöde Gedanken kommen lassen und zu Ende denken - niemand! Trotzdem ist es wichtig, dass du es tust, nur so verlierst du die Angst und der ZG kann langsam mit der Zeit abklingen.
Sprich doch auch am besten gleich mal mit deiner Thera drüber, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dir das gleiche sagen wird. Eine schwere Depression sehe ich im Moment nicht bei dir, wohl aber ein aufflackern deiner eher ängstlichen und überperfekten Natur, so wie ich dich kennen gelernt habe. Es ist die große Verantwortung die dich im Moment sehr ängstigt und die Angst nicht perfekt zu sein! Ein Stück weit ist das normal und machen wohl alle frischen Mamas mit.
Es grüßt ganz lieb
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Danke Marika...ach deine Worte zu lesen tut mir immer so gut und ich bin ziemlich erstaunt wie gut du mich einschätzt und das nur aus Dingen die ich geschrieben habe WOW!!!
Heute hatte ich zum Beispiel einen tollen Tag und ich fühle mich gut und hatte nich einmal den Gedanken nicht mehr leben zu wollen :)
Denn genau wie du sagst,ich liebe meine kleine Familie über alles :)
Ich bin so froh das ich hier zu dem Forum gefunden habe,denn es baut mich immer wieder auf wenn ich eure netten,lieben und hilfreichen Worte lese!!!
Schön, dass ich dir ein bissl helfen konnte und du heute einen tollen Tag hattest. Versuch einfach wirklich aktiv den Perfektionismus ein wenig abzuschwächen. Das kann schon im kleinen Anfangen - lass mal den Abwasch ne halbe Stunde liegen auch wenn dein Innerstes sagt - wasch ab - sonst ist nicht aufgeräumt. Lass es liegen und mach bewußt was anderes, z.B. ne Runde aufs Ohr hauen... Es kann auch was anderes sein, wo sich dein "perfekt sein wollen" äußert.... immer wenn du diesen Durck merkst, etwas jetzt gleich machen zu müssen, weil du dich sonst irgendwie "unwohl" fühlst, dann mach genau das in dieser Minute nicht!!!! Mach dann bewußt was anderes. Es kann sein, dass du dann eine Art Unruhe fühlst, einfach ein ungutes Gefühl, weil du eben nicht das machst, was der Perfektionnismus dir aufzwingen will. Halte diesen Druck aus und merke dann auch, wie er nachläßt mit der Zeit. So kannst du schon in ganz kleinen Dingen dem Perfektionnismus entfliehen lernen.
Perfektionnismus und Zwangsgedanken gehen Hand in Hand - die zwei sind so zu sagen Geschwister und ergänzen sich wunderbar, um uns das Leben schwer zu machen. Aber du wirst das schaffen, du hast ja auch deine Therapeutin an der Hand. Und wir sind ja auch immer für dich da!
Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex