Kind weggenommen - Jugendamt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Jule2006

Kind weggenommen - Jugendamt

Beitrag von Jule2006 »

Hallo,
wieder keine guten neuen Nachrichten. Ich musste heute mal wieder zum Jugendamt, mein Ex hat sie mir ja mal auf den Hals gehetzt und seit dem haben sie mich im Auge. Gerade gestern, wo die Absage des Kindergartens kam, die zuvor mündlich zugesagt haben, kam ich da heute mit dicken verheulten Augen an. Ich habe es ihr zig mal erzählt warum. Der Vater wurde hinzugezogen. Entweder bleibt meine Jule bei Oma/Opa oder kommt in eine Pflegefamilie. Pflegefamilie haben wir beide völlig abgelehnt. Meine Eltern mag er allerdings auch nicht besonders. Er will lieber seinen Job aufgeben. Dabei hat er gerade erst seit einem halben Jahr einen super Job bekommen und er ist so froh darüber.
Jedenfalls sei ich psychisch zu labil, um alleine auf die Kleine aufzupassen und so lebt mein Kind ab jetzt bei meinen Eltern. Morgen soll ich dann einen psychologischen Dienst aufsuchen. Ich hoffe, die können mir helfen, allerdings sind da Wartezeiten. Ich könnte mein Kind natürlich besuchen, aber wenn ich dann gehe, wird sie schrecklich weinen und so wage ich es nicht hinzufahren.
Bin völlig durch den Wind. Als ich beim Jugendamt saß, und die Frau drohte mir dies und jenes an, ich dachte nur die ganze Zeit, ich fahre nachhause und bringe mich um. Aber das tue ich nicht. Aber ich habe Angst meine Kleine wiederzusehen, weil ich sie wieder verlassen muß. Dies mal habe ich eher Angst, daß ich mir etwas antun würde. Noch ist mein Kind jung genug, um mich zu vergessen. Aber ich kann es nicht. Aber sie ist weg! WEG! :cry:
Susanne (Jule)
djosch

Beitrag von djosch »

Hey Süße,Du musst nur die eine Nacht schaffen und dann kannst Du Dir morgen vielleicht beim Psychologischen Dienst Hilfe holen,vielleicht sind die fähiger als die Tante vom JA,die ja anscheinend etwas unsensibel zu sein scheint bezüglich Deines Zustandes...!
Wie stehen eigentlich Deine Eltern zu der ganzen Sache?
Nehmen sie Jule,um Dich zu unterstützen, damit Du Dich für kurze Zeit mal besser um Dich intensiv kümmern kannst,um dann wieder später gut alleine mit Kind zurecht zu kommen und sind auvch für Dich da,oder bist Du in Ihren Augen die "Böse/Unfähige", der man am besten dauerhaft das Kind entziehen sollte?
Dann könnte man besser beurteilen,ob es besser ist,trotz der Ängste,daß Jule weint,wenn Du wieder gehst, zu ihr zu Besuch zu fahren.
Und wie sind die Wohnverhältnisse bei Deinen Eltern?Kannst du nicht MIT Jule kurz bei Ihnen einziehen,bis sich alles gebessert hat?
Ganz liebe Grüße,Du schaffst das!!!!!!!!!!!!! :-)
djosch

Beitrag von djosch »

mir fällt dazu auch noch ein: hast du eigentlich einen guten Psychologen/Therapeuten,mit dem Du zufrieden bist?
mir kommt nur der Gedanke,vielleicht sollte man da nochmal jemanden suchen,der sich mit Deinen Problemen auskennt,ist ja trotz #fachausbildung nicht bei allen der Fall,musste ich leider auch feststellen( mein Psychologe e musste erstmal im Buch nachschauen,was ZGs und PDDs sind...
dennn mir fiel gerade in Deinem vorigen Thema auf,daß Du schreibst,daß Du nicht weisst,woher die ZGs kommen,und daß Du anscheinend noch nicht so richtig mit ihnen umzugehen gelernt hast...vielleicht würde es ja helfen, an dem Ansatz ein bißchen anders zu arbeiten,dann bekommt man vielleicht auch mit so Seitenhieben und Querschlägern vom EX/JA und anderen dummen Menschen besser klar...;-)
Ach ja,apropo Ex, vielleicht gibt es ja sowas wie ne Paarthgerapie für getrennte Partner/Eltern,weil Du schreicbst, Du hast das mit ihm noch nocht so ganz verarbeitet?vielleicht weiss jemand andees hier darüber mehr?
Halt die Ohren steif!!!
Jule2006

Julia

Beitrag von Jule2006 »

Hallo Djosch, danke für deine rasche Antwort.
Also mein Ex geht seit heute völlig sensibel mit mir um, das finde ich schon mal gut. Mein Vater hielt mich als Jugendliche schon immer für eine Niete. Nun habe ich ein Kind und es lebt nun bei ihnen. Warum? Weil ich eine Niete bin. Er wollte am Telefon nicht mit mir reden. Er ist emotional total übersensibel, deshalb nehme ich es ihm auch nicht krumm. Meine Mutter redet immer gut auf mich ein und tröstet mich. Sie ist ein absoluter Kopfmensch. Aber wenn Julia zu lange bei ihnen bleibt, werden sie sie nicht mehr rausrücken wollen. Das habe ich auch Andreas (Ex) erzählt. Er müsse Julia unbedingt am WE holen. Er hat leider kein Auto, sonst könnte er öfter rüberfahren. Ich wohne im Norden von Köln, meine Eltern und nun Julia auch im Süden von Köln. Also etwa eine Stunde Fahrt. Julia hat es dort sehr gut, da mache ich mir keine Sorgen, eher darum, daß meine Mutter sich dann später zu sehr an uns klammert, wenn es mir wieder besser geht. Aber wann wird es mir besser gehen? Das Alleinesein hat mich nur noch verrückter gemacht. Und ich habe es bisher immer gehasst, wenn Muttern zu Besuch kam, weil sie nie früher als 6-8 Stunden später nachhaus fuhr. Ich möchte lieber fremde Hilfe, als die von meinen Eltern, so sehr ich ihnen auch danke. Aber im Moment kann ich Julia nicht sehen, weil ich die ganze Zeit nur heule. Ich mochte es nie, daß jemand das sieht, geschweige denn der kleine Zwerg bzw Zwergin. Die bekommt das mit und ist noch trauriger als jetzt. Sie hat schon geweint wie verrückt, weil sie mitbekam, daß meine Mutter mit mir telefonierte und ich konnte nur noch auflegen und weiterheulen. Mir fallen bald die Augen aus dem Kopf...
Susanne (Jule - will endlich mit meinem richtigen Namen unterschreiben...)
Susanne
Jule2006

Beitrag von Jule2006 »

Djosch, ich habe dir privat geantwortet, aber einen Teil möchte ich auch offiziell hier schreiben, was ich dir schrieb:

"Es tut gut, hier zu schreiben, daß jemand da ist für mich. DANKE allen! Die anderen raten dann, wie zb auf dem JAmt, Sie machen morgen dies und das und jenes und nächste Woche will ich Bericht haben. - Sorry, ich muß grad erst mal nachhause, meine Gefühle rauslassen, mir kurz mal die Augen aus dem Kopf heulen. An sowas denken die nicht. (Hab ich aber nicht gesagt.)"

Obwohl ich auch dort nur geheult habe. Ließ sie völlig kalt. Vorher war sie immer nett, kommt man aber mal völlig fertig dort an, wird man noch zusammengeschissen. Man muss scheinbar immer so tun, als wäre alles klasse und trotzdem sein Problem schildern. Bloß nicht mal mit verheulten Augen ankommen. Ätzend! Ich traue mich garnicht ins Bett zu gehen, denn heute morgen wollte ich schon nicht mehr aufwachen, weil das Leben in meinen Träumen schöner ist, als das Wirkliche im Moment.
Vielleicht mögen mich manche hier hypersensibel und übertrieben nennen, aber das ist mir auch egal!
Jule (Susanne)
djosch

Beitrag von djosch »

Na ja,nach dem,was Du so berichtest,ich glaube,das hat nichts mit hypersensibel und übertrieben zu tun,wenn einem da extrem zum heulen ist...
und selbst wenn man wirklich überdurchschnittlich sensibel ist,liegen darin nicht auch Stärken (außer,daß es natürlich auch manchmal hinderlich sein kann...;-) ), stell Dir vor,Du wärst gefühllos und wie so ein Betonklotz mental gebaut (so wie anscheinend die Tante vom JA...)
Wäre ja auch nicht so toll, auch nicht für Deine Tochter, so ne eiskalte Mutter,gell?dann doch leiber manchmal mit seinen Emotionen übers Ziel hinausschiessen,grins;-)
So,jetzt les ich ich aber erstmal meine PN...;-)
Baffy85

Beitrag von Baffy85 »

Hey Jule!
Wieder typisch Jugendamt! Da wo sie sein sollen sind sie nicht, und da wo man hilfestellung geben könnte wird einfach das Kind weggenommen! Ist ja auch das einfachste! Ich gehe gleich an die decke vor wut! Jetzt ist die frage was du tun kannst.
Weißt du, ob man dir einen anwalt stellen würde? Und du dann dagegen vor gehst? Wenn die es nicht anders haben wollen!
Oder hast du mal nachgedacht mit deiner Kleinen in eine mutter -kindeinrichtung zu gehen? Aber das wäre ja auch nicht das gelbe vom ei :?
Und vernachlässige deine gesundheit nicht. Ich habe dir ja dazu eine pn geschrieben. Vielleicht stellst du dein problem auch noch hier ins forum. Ich bin sicher du bekommst hilfe! Das wäre auch sehr wichtig.
LG Baffy ^^
djosch

Beitrag von djosch »

mutter-kind-einrichtung finde ich,klingt gut?!?kenne mich aber nicht so damit aus,ob du da schnell oder überhaupt nen platz bekommen würdest?
wie wars denn heute bei dem psychosozialen dienst?hoffe,die konnten ien bißchen helfen?
Jule2006

psychosozialen dienst

Beitrag von Jule2006 »

Hi,
also heute morgen war ich beim psychosozialen dienst. Ich war froh, als ich wieder draußen war. Eine Frau und ihr Chef sprachen mit mir. Ging alles ziemlich trocken ab. Er schrieb alles auf, während die Frau nur zuhörte. Er verdrehte alles, am Anfang stellte ich es einmal klar, dann berichtigte die Frau, die ja nur zuhörte ihn immer wieder. Dann sprachen sie auch noch in ihrer internen Sprache und ich verstand nichts. Man wird behandelt, wie ein Objekt. Jedenfalls will die Frau sich nächste Woche melden und ich bekomme jemanden, eine Betreuung, der/die zu mir nachhause kommt und mit mir einen Plan aufstellt, wie ich alles meistern kann. Mehr haben sie mir garnicht angeboten. Einfach nur eiskalt, leicht neben der Spur und herablassend (er). Sie muss natürlich mitziehen. Als ich mich verabschieden wollte, waren sie schon um die Ecke und weg.
Naja, hoffe, die Betreuung ist etwas freundlicher. Aber das JA hat ja noch etwas anderes für mich, wo ich hingehen kann.
VG
Jule
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Jule,

suche Dir bitte jemand, der Dir hilft, Dein Kind wiederzubekommen und gegen diese Hyänen vom Jugendamt zu kämpfen.
Das kannst Du Dir doch nicht bieten lassen, was da läuft!!!
Das ist kein Wunder, dass es Dir schlecht geht!
Überleg´ halt genau, was Du willst und kämpfe dafür!
Hol´ Dir Hlfe!
Vielleicht hast du eine gute Freundin, die das mit Dir durchzieht? Oder eine Schwester, einen Bruder?
Ich bin fassungslos.
Eine seelische Erkrankung ist doch kein Grund, sich alles nehmen zu lassen.

Alles Gute

Ava
Caro

Beitrag von Caro »

Liebe Susanne (oder lieber Jule?),

ich bin schockiert, wenn ich das lese, was Du durchmachen mußt!
Ich habe da leider nicht so richtigen Rat für Dich, aber meine Idee war auch, ob Du nicht eine gute Freundin hast, die Dir dabei helfen kann und die für Dich da ist?

Will Dir einfach nur sagen, daß ich Dir ganz viel Kraft wünsche! Gib nicht auf und versuche, nicht alles mir Dir machen zu lassen. Hole Dir Unterstützung vor Ort (wenn möglich).

Alles, alles Gute für Dich und Deine Tochter!
lg
Zuletzt geändert von Caro am 30:12:2009 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
Jule2006

Beitrag von Jule2006 »

Danke Caro,
ich denke immer, das ist normal, was ich da durchmachen muss. Was muss das muss. Ich habe mich für Alleinerziehung entschieden und da muss man halt durch. Ich kann das nicht so einschätzen.
Freundinnen habe ich nicht mehr, sind alle kinderlos bzw die eine ist nun weggezogen. Endlich habe ich meine Julia wieder. Ich sehe mich natürlich schon überfordert, da sie ja nun 2 Wochen bei Oma war und ich mich schon fast wieder an das Alleine leben gewöhnt habe.
Jedenfalls danke für deine lieben Worte.
LG
Susanne
Caro

Beitrag von Caro »

liebe Susanne,

mir ist gerade noch was eingefallen: lt. Deinem Profil wohnst Du ja in Köln - vielleicht bzw bestimmt gibt es dort auch so was wie ein Mütterzentrum oder sowas wie Selbsthilfegruppen für Alleinerziehende oder Turn-Gruppen oder, oder, oder.
irgendwas, was Dir bzw Euch Spaß macht (und auch nicht so viel Geld kostet - wenn das für dich auch wichtig ist)

Freunde zu haben, ist ja generell wichtig und vielleicht kannst Du dort Gleichgesinnte treffen? Oder um einfach mal gemeinsam auf den Spielplatz zu gehen?

Vielleicht wäre das was für Dich,

lg
Zuletzt geändert von Caro am 30:12:2009 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
Jule2006

Beitrag von Jule2006 »

Selbsthilfegruppe für alleinerziehende war ich schon, war aber nicht so prickelnd. Ich stehe nicht so auf Gruppen. Sie haben immer nur über ihr eigenes Problem geredet. Ich war die einzige, die Probleme ansprach, die jeden angingen. Die anderen haben das nicht gerafft. Turngruppe werde ich gehen, wenn es wieder heller und wärmer ist, da ich auf dem Weg dorthin durch den Park gehen muss. Der Verein ist allerdings teuer. Da ich ein relativ ruhiger Typ bin, kriege ich auch immer schlecht Kontakt zu anderen. Oberflächlichen schon, aber nichts was hält. Ich bin doch schon alles durchgegangen und was übrig bleibt, ist der teure Turnverein. Aber wenn es ihr Spaß macht, bezahle ich es auch. Susanne

mir ist gerade noch was eingefallen: lt. Deinem Profil wohnst Du ja in Köln - vielleicht bzw bestimmt gibt es dort auch so was wie ein Mütterzentrum oder sowas wie Selbsthilfegruppen für Alleinerziehende oder Turn-Gruppen oder, oder, oder.
irgendwas, was Dir bzw Euch Spaß macht (und auch nicht so viel Geld kostet - wenn das für dich auch wichtig ist)

Freunde zu haben, ist ja generell wichtig und vielleicht kannst Du dort Gleichgesinnte treffen? Oder um einfach mal gemeinsam auf den Spielplatz zu gehen?

Vielleicht wäre das was für Dich,

lg
Caro[/quote]
gute_wuensche

Beitrag von gute_wuensche »

hallo jule,

es gibt doch den vamv, die sind sicherlich auch in köln, da ich selber mal 2 monate alleinerziehend war habe ich zu denen auch kontakt aufgebaut, bin mitglied.
von der kirche aus gibt es auch immer mal was.
ich weiß es ist alles schwer, ich habe mir in den letzten monaten auch den hintern aufgerissen um kontakte zu bekommen, nichts kam, alles nur oberflächlich, auch nichts von dauer, manchmal habe ich das gefühl das die mütter hier nur ihr eigenes ding durchziehen wollen, man kommt so schlecht in bestehende gruppen rein.
mir wurde hier mal urbia.de vorgeschlagen, eine internetplattform oder netmoms.de
oder geh mal auf new-in-town.de, ist zwar eher was für abends zum weggehen , aber manchmal stehen auch mamas drinnen, die kontakt suchen.

lg!
Antworten