Seite 1 von 1

HILFE!!!!!

Verfasst: 09:04:2009 11:30
von Muckel
Ich bin seit ca. 2 Wochen Mutter eines Sohnes. Er ist per Kaiserschnitt zur Welt gekommen, weil sich sein Kopf nicht richtig gedreht hatte.

Er ist mein 1. Kind und alles ist noch neu für mich. Allerdings tue ich mich sehr schwer die Bedürfnisse meines Kindes zu erraten. Seitdem er auf der Welt ist plagen mich Selbstzweifel, ich fühle mich alleine gelassen und ich habe Panik.
Wenn ich ihn anschaue, dann regt sich was in mir. Ich glaube man nennt es Mutterglück. Ich liebe ihn, aber ich fürchte ihn auch. Vor allem aber fürchte ich mich.
Bevor ich schwanger wurde wurde ich auf eine Depression behandelt und bekam Antidepressiva. Die hab ich dann zuliebe meines Sohnes abgesetzt.
Am liebsten würde ich die aber wieder einnehmen, weil ich das Gefühl habe an meiner Verantwortung zu zerbrechen.
Ich habe Angst mit ihm alleine zu sein oder mit ihm rauszugehen.
Wenn ich den Kinderwagen durch die Gegend schiebe, dann fühle ich mich wie der einsamste Mensch der Welt. Mein Freund ist den ganzen Tag am arbeiten und mein Freundeskreis ebenfalls.
Dazu kommt noch, daß ich eher ein Einzelgänger bin und mir meine sozialen Kontakte nur hin und wieder mal heranziehe.
Tja und genau das bricht mir jetzt das Genick.
Ich fühle, daß ich diese Leere nur noch mit Medikamenten durchbrechen kann. Das ging bei den Citalopram, die ich genommen hatte, ebenfalls.
Ich will diesen Heulkreis durchbrechen und die Angst vergessen. Ich will wieder lachen und mit meinem Sohn die Tage genießen.
Ich hasse es die Opferrolle zu übernehmen.

Ich brauche dringend Hilfe.

Verfasst: 09:04:2009 12:42
von Mamba
Hallo Muckel -

wie du es schon geschrieben hast: Du brauchst dringend Hilfe.

Die Sache mit dem Mutter sein ist nicht ganz einfach, es braucht Zeit und Geduld sich in die neue Rolle einzufühlen und damit umzugehen. Aber es wird! Ganz bestimmt! Alles wird gut!

Natürlich hast du Angst, die Situation ist ungewohnt, das ist ganz normal, dass du da so reagierst. Vor allen Dingen, wenn du die Depression schon kennst, ist es dir dieses Gefühl sicherlich etwas näher.

Sprich mit deinem Arzt, lass dich wieder einstellen und sprich mit jemandem, bestenfalls Therapie. Wenn du es jetzt schnell in die Hand nimmst, dann wird es auch um so schneller besser.

Natürlich kannst du dir es jetzt gar nicht vorstellen, aber es wird so sein!

Das mit dem alleine fühlen, zu denken man sei minderwertig, Muckel, dass kennen wir alle hier. Es ist dämlich, dass wissen wir ja irgendwie tief im Herzen, bzw. im Verstand, trotzdem ist es da.

Ich weiss, es ist schwer, aber gebe dir Zeit und hol dir Hilfe, dann wird es sich richten!

Liebe Grüsse, M.

Verfasst: 09:04:2009 13:18
von Gitta09
Hallo,

erstaml gratuliere ich Dir zur Geburt Deines Kleinen! Ich kann Dir auch nur raten zu einem Arzt zu gehen und wieder Deine Medikamente zu nehmen. Mit Citalopram darfst Du ja sogar stillen. Ich habe auch Citalopram vor meiner Schwangerschaft wegen Depressionen genommen und dann abgesetzt. Leider musste ich sie dann wegen eines Rückfalls schon während der SS wieder nehmen. Freu Dich und sei stolz das Du die Zeit ohne geschafft hast. Wenn Du aber jetzt das Gefühl hast es geht nicht mehr würde ich mich nicht quälen. Wenn Du krank bist brauchst Du halt Medizin und das beste für ein Baby ist es, wenn es der Mutter gut geht. Dann könnt Ihr auch endlich die Zeit miteinander genießen.


Liebe Grüße Gitta

Verfasst: 09:04:2009 13:28
von Astrid
Hallo Muckel,

es tut mir leid, dass Du Dich so fühlen musst. Ich kenne diese beschriebenen Ängste vor dem Kind und der Verantwortung genau. Angst vor dem alleine sein und das Gefühl völlig isoliert zu sein. :(

Aber Du hast früh genug erkannt was mit Dir los ist, und kannst Dich aus der Situation befreien. Nimm wieder Kontakt mit dem Arzt oder Therapeuten auf, der Dich in der Depression betreut hat. Gott sei Dank weißt Du ja schon, welche Medis bei Dir geholfen haben. Also fällt das lange ausprobieren bei Dir ja weg. Wenn Du stillen willst, gibt es auch da Medis, die gut verträglich fürs Baby sind, und kein Risiko bedeuten. Ob Citalopam dazu gehört, weiss ich nicht.

Wenn Du Dich aus dem Tief herausgewühlt hast, die Medis wirken, wird es Dir viel leichter fallen wieder Kontakte zu knüpfen. Mit Kind hat man einige Möglichkeiten. (Babyschwimmen, Babymassage, Krabbelgruppen, Pekip Kurse...). Oft kann man auch mit den Müttern aus den Rückbildungsgruppen oder Schwangerschaftsvorbereitungskursen Kontakt kriegen. Infos kriegst Du sicher über Deine Hebamme oder in den Kinderarztpraxen hängt auch oft etwas aus. Krabbelgruppen sind oft kirchlich organisiert. Du findest bestimmt etwas.

Lass Dich nicht unterkriegen. Geh alles mit Ruhe an. Dein Kind hat noch nicht allzuviel Bedürfnisse. Schlafen, Essen, Ausscheiden und Deine Nähe genießen... :wink: Du kannst nichts falsch machen.

Liebe Grüße Astrid

Verfasst: 12:04:2009 20:40
von smaugerl
Hallo Muckel,

erstmals herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn - und deine Ängste kann ich auch ganz gut verstehen, bei mir war´s mein 3. Sohn, der mir viele Ängste und Depressionen bereitet hat :? aber du wirst sehen, es wird mit jedem Tag besser werden!

Es ist ganz normal, wenn man zum ersten Mal Mutter wird, das einem manchmal alles über den Kopf wächst (und nicht nur beim ersten Kind) :wink:

Ich würde dir raten, dir ärztliche Hilfe zu holen - für mich waren die Medikamente schon am 8. Tag nach der Geburt wie ein Rettungsanker, auch wenn sie nicht gleich gewirkt haben - ich hatte auch vor meiner 3. Schwangerschaft Depressionen und wußte daher,die Medis würden mir helfen.. Ich denk noch oft daran zurück, an die erste Zeit mit meinem kleinsten Schatz - da gings mir oft ganz mies... aber es geht immer besser, ich hab auch noch manchmal ganz schlimme (Heul)Tage, aber die Abstände werden immer größer, also die guten Tage überwiegen meistens :-)

und jetzt wünsch ich dir noch einen schönen Ostermontag und alles Gute

lg
smaugerl