Depressionen in Entwicklungsländern
Verfasst: 18:05:2009 18:41
Hallo Ihr Lieben,
ich überlege nun schon seit einigen Tagen, ob ich über einen Fernsehbericht, den mein Mann und ich kürzlich im BR gesehen haben, etwas berichte oder nicht. Mein Gatte wollte zunächst umschalten, fragte mich, ob ich das verkrafte. Gott sei Dank, habe ich dies zugelassen.
Mittlerweile bin ich nicht mehr so aufgewühlt wie in den ersten Tagen nach dem Bericht, aber er hat mein Herz getroffen und dazu stehe ich. Natürlich weiß ich, dass ich nicht viel an der Situation ändern kann und das sie nicht wirklich mich und mein Leben betrifft, aber ich bin nun mal ein sentimentaler Mensch mit Herz auf dem rechten Fleck und Tränen, die einfach fließen, wenn sie angebracht sind und hier waren sie angebracht.
Eigentlich gehört der Bericht vom Thema nicht hier rein, aber ich möchte es mal so formulieren: ich leide an einer Depression, an Ängsten und Panik, doch für einen Augenblick erschien mir dies völlig unwichtig. Der hier gewonnene Eindruck in das Leben und die Krankheiten in Entwicklungsländern machten mich nachdenklich. Es geht um unentgeltliche plastisch-chirurgische Operationen, um Ärzte und Arztpersonal, die ihren Urlaub opfern und in Entwicklungsländern operieren. Alles Ehrenamtlich und durch Spenden finanziert. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor diesen Menschen. Mir wurde vom Anschauen schon ganz anders und diese Menschen erleben das Leid hautnah mit.
Ich möchte hier keine Debatte beginnen oder so was, nein wirklich nicht, aber ich renne seit Tagen mit diesen Bildern in meinem Kopf durch die Gegend und dem klitzekleinen „Vergleich“ zwischen meiner Erkrankung und der von DIESEN Menschen und besonders den Kindern. Der Film hieß „Unter der Haut“. Und so fühlte ich mich auch, es ging mir unter die Haut.
Ich stelle hier nach langem Ringen mit mir selbst den Link zu dieser gemeinnützigen Organisation rein: http://www.interplast-germany.de und http://www.interplast-germany.info , sage aber vorab, dass es unter die Haut geht – besonders die Bilder von den Einsatzberichten - und eigentlich nichts für schwache Nerven ist. Den Film habe ich im Netz noch nicht entdecken können, vielleicht wird er ja mal wiederholt. Aber ein kleines Interview: http://www.br-online.de/bayerisches-fer ... tid=159725 mit Dr. Schoeneich habe ich gerade entdeckt, und da wird ein Teil des Filmes gezeigt. Wisst Ihr, wir können nicht oft Spenden, tun dies meistens zum Ende des Jahres hin, gebe ich zu, aber meine nächste Spende geht dorthin(!). Hut ab für diese Arbeit. Und wir können uns eigentlich wirklich glücklich schätzen, dass wir so leben wie wir leben. Ich kann dies zumindest gerade behaupten. Aber auf der anderen Seite finde ich es „makaber“, wenn ich mich durch diese Not der anderen besser fühle. Und es bedrückt mich. Dann auch wieder nicht. Kann das jemand verstehen?
Jetzt mal etwas Hartes, auch zum Nachdenken und in-sich-gehen: als mein Mann und ich diesen Bericht sahen, sagte der Chirurg, dass er „schlecht“ damit klar käme in München Frauen die Brust vergrößern zu lassen oder Fett abzusaugen und sozusagen „damit“ dafür zu sorgen, dass er Geld genug hat, um in seinem Urlaub diese mehr als hilfsbedürftigen Menschen zu operieren. Ist schon makaber unser „System“, oder? Daher fühle ich mich gerade auch so anders. Was ist meine Depression eigentlich für ein Zustand, wenn ich weiß, dass tausende von Menschen durch Naturkatastrophen die gleichen Symptome haben und sie ohne die Hilfe auskommen müssen, die ich genieße. Sei es AD, Therapie oder ähnliches. Kann das jemand nachvollziehen oder mir kontra geben?
Es grüßt Euch ganz herzlich
Die Amoebe
Nachtrag:
Mir ist bewusst, dass es auch hier zu Lande schwere Erkrankungen gibt, Erkrankungen wie alle möglichen Arten von Krebs, Schlaganfälle und und und; Menschen, die in Not sind. Der Unterschied ist die schnelle Behandlung, die man hier zu Lande und in Europa genießen kann, oder? Kinder mit Lippen-Gaumen-Spalten werden hier direkt nach der Geburt operiert, womit die Heilung viel rascher beginnen kann. Dort leider sehr selten, manchmal sogar nie! Nur ein Beispiel. Das andere Beispiel ist der Cyklon Nargis, der im Mai 2008 getobt hat, Hunderttausenden das Leben gekostet hat. Kinder haben alles auf der Welt verloren, sind einem Trauma für Ihr Leben ausgeliefert und werden nicht behandelt. Verstehe einer diese Welt!
ich überlege nun schon seit einigen Tagen, ob ich über einen Fernsehbericht, den mein Mann und ich kürzlich im BR gesehen haben, etwas berichte oder nicht. Mein Gatte wollte zunächst umschalten, fragte mich, ob ich das verkrafte. Gott sei Dank, habe ich dies zugelassen.
Mittlerweile bin ich nicht mehr so aufgewühlt wie in den ersten Tagen nach dem Bericht, aber er hat mein Herz getroffen und dazu stehe ich. Natürlich weiß ich, dass ich nicht viel an der Situation ändern kann und das sie nicht wirklich mich und mein Leben betrifft, aber ich bin nun mal ein sentimentaler Mensch mit Herz auf dem rechten Fleck und Tränen, die einfach fließen, wenn sie angebracht sind und hier waren sie angebracht.
Eigentlich gehört der Bericht vom Thema nicht hier rein, aber ich möchte es mal so formulieren: ich leide an einer Depression, an Ängsten und Panik, doch für einen Augenblick erschien mir dies völlig unwichtig. Der hier gewonnene Eindruck in das Leben und die Krankheiten in Entwicklungsländern machten mich nachdenklich. Es geht um unentgeltliche plastisch-chirurgische Operationen, um Ärzte und Arztpersonal, die ihren Urlaub opfern und in Entwicklungsländern operieren. Alles Ehrenamtlich und durch Spenden finanziert. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor diesen Menschen. Mir wurde vom Anschauen schon ganz anders und diese Menschen erleben das Leid hautnah mit.
Ich möchte hier keine Debatte beginnen oder so was, nein wirklich nicht, aber ich renne seit Tagen mit diesen Bildern in meinem Kopf durch die Gegend und dem klitzekleinen „Vergleich“ zwischen meiner Erkrankung und der von DIESEN Menschen und besonders den Kindern. Der Film hieß „Unter der Haut“. Und so fühlte ich mich auch, es ging mir unter die Haut.
Ich stelle hier nach langem Ringen mit mir selbst den Link zu dieser gemeinnützigen Organisation rein: http://www.interplast-germany.de und http://www.interplast-germany.info , sage aber vorab, dass es unter die Haut geht – besonders die Bilder von den Einsatzberichten - und eigentlich nichts für schwache Nerven ist. Den Film habe ich im Netz noch nicht entdecken können, vielleicht wird er ja mal wiederholt. Aber ein kleines Interview: http://www.br-online.de/bayerisches-fer ... tid=159725 mit Dr. Schoeneich habe ich gerade entdeckt, und da wird ein Teil des Filmes gezeigt. Wisst Ihr, wir können nicht oft Spenden, tun dies meistens zum Ende des Jahres hin, gebe ich zu, aber meine nächste Spende geht dorthin(!). Hut ab für diese Arbeit. Und wir können uns eigentlich wirklich glücklich schätzen, dass wir so leben wie wir leben. Ich kann dies zumindest gerade behaupten. Aber auf der anderen Seite finde ich es „makaber“, wenn ich mich durch diese Not der anderen besser fühle. Und es bedrückt mich. Dann auch wieder nicht. Kann das jemand verstehen?
Jetzt mal etwas Hartes, auch zum Nachdenken und in-sich-gehen: als mein Mann und ich diesen Bericht sahen, sagte der Chirurg, dass er „schlecht“ damit klar käme in München Frauen die Brust vergrößern zu lassen oder Fett abzusaugen und sozusagen „damit“ dafür zu sorgen, dass er Geld genug hat, um in seinem Urlaub diese mehr als hilfsbedürftigen Menschen zu operieren. Ist schon makaber unser „System“, oder? Daher fühle ich mich gerade auch so anders. Was ist meine Depression eigentlich für ein Zustand, wenn ich weiß, dass tausende von Menschen durch Naturkatastrophen die gleichen Symptome haben und sie ohne die Hilfe auskommen müssen, die ich genieße. Sei es AD, Therapie oder ähnliches. Kann das jemand nachvollziehen oder mir kontra geben?
Es grüßt Euch ganz herzlich
Die Amoebe
Nachtrag:
Mir ist bewusst, dass es auch hier zu Lande schwere Erkrankungen gibt, Erkrankungen wie alle möglichen Arten von Krebs, Schlaganfälle und und und; Menschen, die in Not sind. Der Unterschied ist die schnelle Behandlung, die man hier zu Lande und in Europa genießen kann, oder? Kinder mit Lippen-Gaumen-Spalten werden hier direkt nach der Geburt operiert, womit die Heilung viel rascher beginnen kann. Dort leider sehr selten, manchmal sogar nie! Nur ein Beispiel. Das andere Beispiel ist der Cyklon Nargis, der im Mai 2008 getobt hat, Hunderttausenden das Leben gekostet hat. Kinder haben alles auf der Welt verloren, sind einem Trauma für Ihr Leben ausgeliefert und werden nicht behandelt. Verstehe einer diese Welt!