Verfasst: 11:06:2009 7:43
Liebe Nina,
da bekomme ich schon wieder einen Zorn....
Deine FA ist leider leider Gottes auf dem falschen Dampfer mit der Aussage über ZG und hat dich - und das ist das Schlimmste - sehr verunsichert - zu UNRECHT!!!!
Es ist so: Natürlich kommen diese schlimmen Sachen vor, dass Mütter ihren Babys wirklich etwas antun, ABER: Diese Mütter leiden NACHWEISLICH NICHT AN ZWANGSGEDANKEN, sondern an Wahnvorstellungen, wie sie auch bei einer Wochenbettpsychose vorkommen können - aber doch selten sind, wie ein Erweiterter Suizid im Rahmen einer PPD. Beides hat nichts mit ZG zu tun. Sie glauben dann oft, ihr Kind sei "vom Bösen besessen" oder die "Welt sei böse und sie müssen ihr Kind vor dieser bösen Welt retten". Es gibt auch die Mütter, die sich und ihr Kind in den Tod reißen - das ALLES HAT NICHT DAS GERINGSTE MIT ZWANGSGEDANKEN ZU TUN, sondern hat ganz andere gedankliche bzw. wahnhafte Hintergründe. Das ist absolut bewiesen und etlichen klinischen Studien ausgeführt, so mein Psychiater. Und du weißt ja, dass Lee Baer in seinem Buch genau das gleiche schreibt. Bei all diesen Dingen ist es so, dass Mutter Wahn und Realität nicht mehr auseinander halten kann und dann Dinge sieht, hört, sogar riecht, die nicht da sind, sondern Wahnvorstellungen entspringen. Sie sind für ihre Taten dann auch nicht wirklich zurechnunsfähig. Sie haben auch keine Krankheitseinsicht, sprich sie fühlen sich gesund und denken, alle anderen um sie herum, wären krank oder "komisch". Das alles KANN zu Kindstötungen führen, muss aber nicht - sehr viel öfter treten andere Wahnhafte Zustände auf, die dem Kind aber niemals Schaden bereiten.
Und dann gibt es natürlich noch die "Menschen" (Frauen wie Männer), die ihren Kindern aus niedrigsten Beweggründen etwas antun oder sie vernachlässigen. Auch das hat nichts mit ZG zu tun, sondern mit anderen schwerwiegenden psychischen Störungen bzw. starken Persönlichkeitsdeffiziten.
Das alls hast du wahrscheinlich gewußt, aber ich wollte es dir unbedingt nochmal schreiben, damit du es dir nochmal verinnerlichst. Deiner FA würde ich ganz nett sagen, dass sie nicht auf dem richtigen Stand der medizinischen Forschung ist und das sehr schlecht für betroffene Patientinnen ist. Sie sollte sich wirklich hier mal belesen und richtig informieren, denn man sieht ja, was sie bei dir jetzt durch solche falschen Aussagen angrichtet hat: Verunsicherung!!! Und das muss - ja es DARF EINFACH NICHT VORKOMMEN, schon gar nicht von Ärzten/innen, die es eigentlich besser wissen müßten.
Ich würde sie nochmal kontaktieren, oder die einfachere für dich vielleicht stressfreiere Variante: Gib einen Brief ab in der Praxis, damit sie ihn lesen kann. Und als kleines "Zuckerle" würde ich noch den Buchtipp "Der Kobold im Kopf" anführen, denn so nett sie sonst auch sein mag - hier MUSS sie unbedingt aufmerksam gemacht werden und sich RICHTIG INFORMIEREN!!!! Du als Patientin hast das RECHT auf Richtigstellung - daher würde ich persönlich es mir nicht nehmen lassen, sie da nochmal drauf zu stoßen.
Sorry, dass ich so emotional reagiere, aber gerade wenn es um ZG geht, dann geht mit mir nicht nur die Tastatur durch....
sondern auch mein Temprament. Zu grausam sind die ZG die wir ertragen müssen bzw. mußten, als dass wir auch noch das Stigmata "potenzielle Gefahr" auf uns nehmen müssen. ZG werden NIE AUSGEFÜHRT, sie sind "nur Ausdruck" sträkster Unsicherheit und Angst, etwas mit dem neuen Baby falsch zu machen. Gründe sind übertriebener Perfektionnismus, viel zu hohe moralische Ansprüche und geringes Selbstvertrauen - und dann "brennt eine Sicherung durch" Damit meine ich, dass all diese enormen Überlastungen die da nach der Geburt kommen können, eben genau diese Störung im "orbitofrontalen Kortex" (das immer wieder kontrollieren von sämtlichen Gedanken) auslösen kann.
Übrigens: ZG geplagte Menschen haben ein noch geringeres Risikso wirklich einmal auszuticken und etwas schlimmes zu tun, als Menschen die keine ZG haben!!!!! Denn jeder Mensch hat ein geringes Risiko plötzlich verrückt zu werden und schlimme Dinge zu tun - auch mein Psychiater, der Pfarrer, deine FA
, der Postbote, die Wurstverkäufterin, die Lehrerin auf der Uni.... ALLE MENSCHEN!!! So wie alle Menschen das Risiko in sich tragen, irgendwann z.B. Krebs zu bekommen - davor ist niemand gefeit. Tja - und das schöne ist: Wir ZG geplagte Mamas haben ein kleineres Risiko, wirklich "verrückt" zu werden, da für schlimme Taten NACHWEISLICH der frontale Kortex zu wenig aktiv ist und somit die Impulskontrolle nicht so gut funktioniert. Bei uns ist aber dieser "Kortex" ÜBERAKTIV, deshalb entstehen ja die ZG, weil er überaktiv jeden und jeden Gedanken immer und immer wieder kontrolliert. Daher sind wir noch weniger bzw. DU bist noch weniger eine "Gefahr" wie deine FA.....
Du siehst, das alles ist glas klar logisch, wenn man sich mit der Materie befasst hat und nicht (wie deine FA) Kraut und Rüben in einen Topf wirft.
Ein toller Satz einer super Therapeutin, die eine Frau hier aus dem Forum betreut hat:
"Wenn Sie ihr Kind in größtmöglichstiger Sicherheit haben wollen, dann geben Sie einem Menschen mit ZG. Denn diese Menschen sind noch vorsichtiger, umsichtiger und liebevoller als andere."
Ist logisch, da sie wegen ihrer Zwangsgedanken (und der daraus entstehenden Angst) eben genau das sind: VORSICHTIG, UMSICHTIG, und LIEBEVOLL damit ja alles richtig läuft.
So, jetzt ist aber Schluß mit dem Monolog - hoffe, ich konnte dich wieder aufbauen!!!!
Liebe Grüße von
da bekomme ich schon wieder einen Zorn....
Es ist so: Natürlich kommen diese schlimmen Sachen vor, dass Mütter ihren Babys wirklich etwas antun, ABER: Diese Mütter leiden NACHWEISLICH NICHT AN ZWANGSGEDANKEN, sondern an Wahnvorstellungen, wie sie auch bei einer Wochenbettpsychose vorkommen können - aber doch selten sind, wie ein Erweiterter Suizid im Rahmen einer PPD. Beides hat nichts mit ZG zu tun. Sie glauben dann oft, ihr Kind sei "vom Bösen besessen" oder die "Welt sei böse und sie müssen ihr Kind vor dieser bösen Welt retten". Es gibt auch die Mütter, die sich und ihr Kind in den Tod reißen - das ALLES HAT NICHT DAS GERINGSTE MIT ZWANGSGEDANKEN ZU TUN, sondern hat ganz andere gedankliche bzw. wahnhafte Hintergründe. Das ist absolut bewiesen und etlichen klinischen Studien ausgeführt, so mein Psychiater. Und du weißt ja, dass Lee Baer in seinem Buch genau das gleiche schreibt. Bei all diesen Dingen ist es so, dass Mutter Wahn und Realität nicht mehr auseinander halten kann und dann Dinge sieht, hört, sogar riecht, die nicht da sind, sondern Wahnvorstellungen entspringen. Sie sind für ihre Taten dann auch nicht wirklich zurechnunsfähig. Sie haben auch keine Krankheitseinsicht, sprich sie fühlen sich gesund und denken, alle anderen um sie herum, wären krank oder "komisch". Das alles KANN zu Kindstötungen führen, muss aber nicht - sehr viel öfter treten andere Wahnhafte Zustände auf, die dem Kind aber niemals Schaden bereiten.
Und dann gibt es natürlich noch die "Menschen" (Frauen wie Männer), die ihren Kindern aus niedrigsten Beweggründen etwas antun oder sie vernachlässigen. Auch das hat nichts mit ZG zu tun, sondern mit anderen schwerwiegenden psychischen Störungen bzw. starken Persönlichkeitsdeffiziten.
Das alls hast du wahrscheinlich gewußt, aber ich wollte es dir unbedingt nochmal schreiben, damit du es dir nochmal verinnerlichst. Deiner FA würde ich ganz nett sagen, dass sie nicht auf dem richtigen Stand der medizinischen Forschung ist und das sehr schlecht für betroffene Patientinnen ist. Sie sollte sich wirklich hier mal belesen und richtig informieren, denn man sieht ja, was sie bei dir jetzt durch solche falschen Aussagen angrichtet hat: Verunsicherung!!! Und das muss - ja es DARF EINFACH NICHT VORKOMMEN, schon gar nicht von Ärzten/innen, die es eigentlich besser wissen müßten.
Ich würde sie nochmal kontaktieren, oder die einfachere für dich vielleicht stressfreiere Variante: Gib einen Brief ab in der Praxis, damit sie ihn lesen kann. Und als kleines "Zuckerle" würde ich noch den Buchtipp "Der Kobold im Kopf" anführen, denn so nett sie sonst auch sein mag - hier MUSS sie unbedingt aufmerksam gemacht werden und sich RICHTIG INFORMIEREN!!!! Du als Patientin hast das RECHT auf Richtigstellung - daher würde ich persönlich es mir nicht nehmen lassen, sie da nochmal drauf zu stoßen.
Sorry, dass ich so emotional reagiere, aber gerade wenn es um ZG geht, dann geht mit mir nicht nur die Tastatur durch....
Übrigens: ZG geplagte Menschen haben ein noch geringeres Risikso wirklich einmal auszuticken und etwas schlimmes zu tun, als Menschen die keine ZG haben!!!!! Denn jeder Mensch hat ein geringes Risiko plötzlich verrückt zu werden und schlimme Dinge zu tun - auch mein Psychiater, der Pfarrer, deine FA
Du siehst, das alles ist glas klar logisch, wenn man sich mit der Materie befasst hat und nicht (wie deine FA) Kraut und Rüben in einen Topf wirft.
Ein toller Satz einer super Therapeutin, die eine Frau hier aus dem Forum betreut hat:
"Wenn Sie ihr Kind in größtmöglichstiger Sicherheit haben wollen, dann geben Sie einem Menschen mit ZG. Denn diese Menschen sind noch vorsichtiger, umsichtiger und liebevoller als andere."
Ist logisch, da sie wegen ihrer Zwangsgedanken (und der daraus entstehenden Angst) eben genau das sind: VORSICHTIG, UMSICHTIG, und LIEBEVOLL damit ja alles richtig läuft.
So, jetzt ist aber Schluß mit dem Monolog - hoffe, ich konnte dich wieder aufbauen!!!!
Liebe Grüße von